eigene erfahrungen aus der Kinderzeit
Beispiele:
-ich hab mal in der Krippe (d.h. ich war noch keine drei!) in die Strumpfhose gek***t, unterwegs, kann ich mich sehr gut dran erinnern. Da gab es dann so einen komischen gefliesten Raum, an den Wänden standen Bänke, auf denen die anderen Kinder saßen, in der Mitte waren so geflieste viereckige Wannen. Ein anderer Junge, dem das auch passiert war, und ich mußten in diese Wannen und wurden abgeduscht. Ich weiß nicht, ob wir ausgelacht wurden, aber es war auf jeden Fall höchst demütigend. Das ist meine allererste Erinnerung :-( Den Raum gab es laut meinen Eltern wirklich.
Mit vier hab ich nachts immer ins Bett gemacht. Ich durfte deswegen kein Kissen haben. Wenn das Bett trocken war, durfte ich morgens eine Sonne malen. Eine Woche lang Sonnen, dann durfte ich das Kissen haben. Leider hab ich aber die Nicht-Sonnen-Tage als schlimm empfunden. Dementsprechend lege ich großen Wert auf ein selbstbestimmtes Sauberwerden.
An meinen ersten KiGa-Tag kann ich mich erinnern. Es war dasselbe Haus wie die Krippe, in die ich zwei Jahre lang gegangen war, nur die andere Hälfte vom Haus. Die Kinder waren dieselben, zumindest größtenteils (weiß ich auch von Fotos). Ich hab ganz schlimm geweint und weiß noch, wie ich am Tor stand und meine Mutter weglief (wahrscheinlich, damit der Abschied schnell und schmerzlos ist, haha). Ich weiß noch, daß sie Hackenschuhe anhatte 8die so geklappert haben), daß sie ein gelbes Kleind mit weitem Rpck anhatte, wie ihre Frisur war. Diese Erinnerung möchte ich den kindern auch ersparen.
Seit ich mich erinnern kann, konnte ich schlecht einschlafen. Tagsüber konnte ich auf jeden Fall schon zu Kindergartenzeiten nicht schlafen, wurde auch mal fies bestraft (ich durfte an einem heißen Tag nciht mit den anderen Kidnern planschen), weil ich aufgrund meiner Schwerhörigkeit die Erzieherin nicht kommen hörte. Alle anderen stellten sich schalfend, und ich saß da noch so rum. Auch zu Hause hab ich oft wach im Bett gelegen, mit einer Wolldecke, und hab mich gelangweilt. Von abends hab ich erst aus Schultagen Erinnerung, hab im Sommer immer gelesen, is es dunkel wurde, wiel ich nicht einschlafen konnte. Hab abends oft gegrübelt und oft auch Angst bekommen, vorm Tod oder einfach so. Genau dieses wachliegen und grübeln und auch die Angst vor unbestimmtem hab ich bis heute und denke, wer weiß, wie es sein könnte, wenn man früher mit mir anders umgegangen wäre. Das ist einer der belastendsten Charakterzüge von mir, dieses schlechte Schlafen, vielleicht hätte es verhindert werden können. Und? was mach ich? Sehe zu, daß die Kinder unbelastet schlafen können und sagen dürfen, wenn sie nicht schlafen können oder nicht allein sein möchten.
Gibt noch viel mehr Sachen, die oft entweder darauf hinauslaufen, daß es zu wenige Freiheiten gab (für die Kreativität z.B.), oder zu wenig Einfühlungsvermögen in kleine Kinder.
In positiver Richtung gibt es das natürlich auch: gemeinsame Ausflüge, gemeinsames Essen, Gesellschaftsspiele (wir spielen jetzt manchmal zu viert Mau-Mau *lach*), alles Dinge, die mir auch sehr wichtig sind, die meinem Mann nicht so wichtig sind, weil er sie so nicht erlebt hat.
Ich will Euch nicht weiter vollabern ;-) Ich merke nur oft, wie sehr ich doch von diesen Erfahrungen geprägt bin, manchmal vielleicht zu sehr, an manche Dinge gehe ich vielleicht manchmal zu verkrampft ran, wer weiß.
Gibt es bei Euch auch so etwas?
LG Franziska
Re: eigene erfahrungen aus der Kinderzeit
wow du hast ja ein mammutgedächtnis ;o)
ich erinnere mich sehr gut daran, dass wir im kiga immer warme milch aus so orangefarbenen plastiktassen trinken mussten. auf dieser milch war eine haut/pelle drauf, die habe ich gehasst aber wir sollten das so trinken. in meiner gruppe war ein mädchen, peggy, die liebte diese pelle und hat sie mir manchmal abgemacht und schnell geschluckt *pfui*.
es gab auch keinen tee, milch war pflicht *würg*. zum glück hatten wir eine erzieherin die mitleid hatte und von der bekam ich etwas tee in eine tasse.
mal sehen ob mir noch mehr einfällt ;o)
liebe grüße
anni
Re: eigene erfahrungen aus der Kinderzeit
Nein, sind wirklich nciht viele Erinnerungen, nur sind die meisten frühen eben sehr schlechte. Da hab ich echt immer ein bißchen Schiß, wenn ich mal die Kinder anbrülle oder so, daß sie sich dann auch später dran erinnern :-(
Re: eigene erfahrungen aus der Kinderzeit
Also bei mir gibt es durchaus auch solche Erinnerungen. Allerdings nicht aus der Krippenzeit. ABer gerade das Thema Mittagsschlaf ist bei mir noch aus KiGA und Hortzeiten sehr präsent. Ich fand es schrecklich, dass man dort immer schlafen mussten. Mein Problem war ähnlich wie bei dir. Ich konnte einfach nicht so schnell einschlafen. Es war ja auch nur eine bestimmte Zeit vorgegeben zum Schlafen. So gings mir dann immer so, dass ich entweder gar nicht schlief(und wenn die Erzieher es mitbekamen, geschimpft wurde) oder ich schlief ein, wenn es schon wieder Zeit zum Aufstehen war. Was natürlich auch nicht so prickelnd war, dann gleich geweckt zu werden. Ergebnis war und ist, bei Benedikt habe ich dann eben auf den Mittagsschlaf verzichtet (und bereits als er 1 3/4 Jahre alt war nach Info bei KiA). Allerdings haben wir eine MIttagsruhe. D.h. er soll ruhen, darf sich aber ein Buch oder Spielzeug mit ins Bett legen. WEnn er dann nämlich doch zu müde ist, schläft er dann auch ein. Die Möglichkeit möchte ich ihm schon noch geben. Und das geht auch gut ohne Theater.
Ach, und dann weiß ich noch genau, als meine Schwester geboren wurde, wie doof ich es fand, dass sie abends noch bei meinen Eltern bleiben durfte und in deren Zimmer schlafen durfte und ich musste in mein Bett in mein ZImmer. Ich sehe mich immer noch, in der Tür bei meinen Eltern stehen, und dann werde ich wieder zurück geschickt. Das werde ich, bei Krümel auf jeden Fall anderes machen und ich hoffe, mein Mann macht da mit, auch wenn es dann erstmal eine zeitlang eng in unserem Bett wird. Aber ich habe versucht, ihm meine Beweggründe klarzumachen und ich denke, er versteht sie auch. Dafür hat er wiederum andere Sachen, die ihm wichtig sind.
Das sind so meine prägendsten negativen Erinnerungen. ABer es gibt eben doch die Mehrzahl schöne Erinnerungen, sowohl an KiGa, Schule (Hort) und natürlich meine Eltern und meine kleine Schwester*grins*
GLG
Anett mit Benedikt und Krümel im Bauch
Re: eigene erfahrungen aus der Kinderzeit
Geschwister ist übrigens auch ein guter Punkt, mein Mann war der ältere Bruder, ich war die jüngste Schwester, die Abstände sind bei uns und auch bei unseren Kindern gleich (zwei jahre). Da versuche ich aber eher, mich NICHT so sehr von meinen Erfahrungen leiten zu lassen, weil ich wohl eher die Rolle des jüngeren einnehmen würde, die des älteren kenne ich ja nicht.
LG Franziska
Re: eigene erfahrungen aus der Kinderzeit
Ich habe wenige solcher Erinnerungen, vielleicht hab ich sie aber auch verdrängt. Ich weiß vom ersten KiGa Tag nur, dass ich sehr aufgeregt war. Ich erinnere mich daran, alleine mit den Erzieherinnen gewesen zu sein, weil meine Mutter mich so früh hinbringen musste. Ob das schlimm war, kann ich gar nicht mehr sagen...
Angst vor dem Tod hab/hatte ich auch. Ich konnte auch nicht so toll einschlafen. Meine Schwester musste mir immer vorsingen bis sie genervt war *ggg*.
Leider hab ich es nicht geschafft, meinem nicht-schlafen-wollenden Anton zu vermitteln, dass er ein Gespür für seine Müdigkeit bekommt. Er geht zwar inzwischen ganz gut ins Bett (in der Regel, gestern mittag war es aber so fürchterlich, wir haben es auch nicht geschafft und der Nachmittag/Abend war eine Katastrophe, weil er so übermüdet war :o(), aber mir gefällt nicht, dass er kein Gefühl für sich diesbezüglich hat. Ich kann ihn aber auch nicht einfach lassen, das halte ich nicht durch, er auch nicht, der KiGa nicht, es wird dann meist katastrophal. Er hat *glaub* einmal erst signalisiert, dass er ins Bett will...
Clara fängt auch schon an... Ich muss mal schaun, wie ich das bei ihr mache, ob da vielleicht noch was zu retten ist.
LG,
SUsanne
Re: eigene erfahrungen aus der Kinderzeit
Wegen der Müdigkeit: das kommt noch, denke ich. Manche können das früh, manche nicht. Wichtig finde ich, daß Du ihn nicht ins Bett steckst, wenn er noch gar nicht müse ist. Bei uns ist es zur Zeit auch so, daß wir sagen, wann Bettzeit ist. Aber eben dann, wenn die Jungs müde sind. Wenn Arne sagt, er will noch nicht, dann ist er auch nicht müde und muß nicht gehen. Wenn wir Besuch haben oder was anderes spannendes ist, schafft Malte den Absprung auch manchmal nicht und geht dann auch manchmal gegen seinen Willen ins Bett. Aber er ist dann wirklich hundemüde und merkt es wegen der Umstände nicht bzw will es nicht merken. Hauptsache, sie müssen da nicht rumliegen und sind noch gar nicht müde, das finde ich schon wichtig (es sei denn, sie wollen das, weil sie Bücher anschauen wollen oder so, aber meine machen das eh nicht, wenn, dann nur mit uns).
LG Franziska
Re: eigene erfahrungen aus der Kinderzeit
Ist doch klasse, wenn Du Dich so in die Kinder reinversetzen kannst. Ich finde das immer sehr hilfreich, wenn ich das kann. Klappt halt nicht immer... Mein Mann könnte das noch ein bissel üben *ggg*, der ficht lieber Machtkämpfe aus im Moment ;o).
LG,
Susanne
Re: eigene erfahrungen aus der Kinderzeit
vielleicht kann ich dich ja beruhigen. Jolina hat dieses Gespür mittlerweile ganz von alleine bekommen. Das Einzige, was wir gemacht haben, ist den Mittagsschlaf zu canceln. Irgendwie war das ein schleichender Prozess und gestern abend wollte sie schon bettfertig gemacht werden, als sie von der Oma gebracht wurde. Als sie den Schlafanzug anhatte, drehte sie nochmal auf und fragte, ob sie noch 10 min. mit den Tieren spielen dürfte. Wir haben ihr gesagt, sie dürfe, aber wir spielen jetzt nicht mehr mit, weil es schon so spät ist. Sie handelte dann noch mit dem Papa aus, dass der wenigstens zuschaut. *lacht* Nach ca. 10 min. kam sie zu mir, sagte gute Nacht und ist mit Papa ins Schlafzimmer gedackelt. Vielleicht wird es bei euch auch besser, wenn der Mittagsschlaf endlich komplett wegfällt. Bei uns hat es ca. 14 Tage gedauert bis Jolina sich daran gewöhnt hatte und den Tag besser durchhielt. Aber auch jetzt gibt es immer noch mal Tage, wo sie total durchhängt, doch sie schläft dann noch nicht mal im Auto ein. Sie braucht den Schlaf also wirklich nicht mehr. LG Zauseline
Re: eigene erfahrungen aus der Kinderzeit
LG,
Susanne
Re: eigene erfahrungen aus der Kinderzeit
Dann erinner ich mich noch an ein Erlebnis in einer Kinderfreizeit, in der ich mit ca. 8 Jahren war. Wir haben gebatikt und ich nahm dazu ein T-Shirt aus meinem Koffer, dass nicht nur aus Baumwolle bestand. Hinterher konnte man keine Muster erkennen, sondern es war einheitlich gefärbt und nur leicht fleckig. Ich habe bitterlich geweint und Angst vor meiner Mutter gehabt. Totaler Quatsch, denn ich bin für so was nie ausgeschimpft worden. Die Betreuerin hat dann zusammen mit mir angerufen und meine Mutter konnte mich beruhigen.
Dann gab es ein Erlebnis im DLRG. Ich konnte sehr früh schwimmen, weil mein Opa Bademeister und Schwimmlehrer war. Er betreute die kleine Gruppe und als ich zu gut für diese war und ich vom Alter her die Gruppe wechseln konnte, wollte ich nicht mehr hingehen. Meine Mutter hat mich noch dazu überredet, aber ich bin dann kurz darauf aus dem DLRG ausgetreten.
Ob ich von diesen Erinnerungen geprägt wurde, glaube ich weniger. Wohl eher die Erinnerungen, die ich rückblickend mit dem Thema Alkohol gehabt habe. Ich erinner mich an so viel Streit um dieses Thema und letztendlich kam ja dann heraus, dass mein Vater Alkoholiker ist. Vor allem an die Heiligabende erinner ich mich ungern zurück. Bis kurz nach der Bescherung war alles so toll, aber dann ist mein Vater jedes Mal auf dem Sofa eingeschlafen, obwohl er versprochen hatte, dass er diesmal nichts trinkt. :-( Deswegen ist mir Heiligabend heilig! Seitdem mein Vater ausgezogen war, habe ich jeden einzelnen Heiligabend so sehr genossen und ich würde unser Weihnachtsritual nie ändern. Ich tu mich auch total schwer, wenn es darum geht, mit der Schenkerei aufzuhören. Gar nicht, weil ich so gerne beschenkt werden möchte, sondern weil das Auspacken und andere beschenken mir so viel Freude macht.
Tja, und dann gibt es die Erinnerungen bezüglich meiner Angststörung. Schon seit ich denken kann, habe ich Angst vor dem Erbrechen. Nur leider weiss ich immer noch nicht, woher diese Angst kommt. Ich hatte schon als kleines Kind Angst davor, dass mir übel werden könnte, kann mich aber selbst an kein traumatisches K...erlebnis erinnern.
Ich denke, ich habe eine sehr schöne Kindheit und auch Jugendzeit gehabt. Ich würde mir im Nachhinein nichts anderes wünschen. Da kam auch bisher nicht viel Negatives bei der Therapie heraus.
Liebe Grüße Zauseline
Re: eigene erfahrungen aus der Kinderzeit
Aber genauso weiterführen ist eben leicht und man denkt nicht so oft drüber nach. Das negative herauszufinden und zu ändern ist anders. Schon alleine die vielen Zwänge, die es damals gab, die völlig unzusammenhängenden Strafen (ich hatte mal mit 14! Zimmerarrest, weil ich nicht ordentlich abgewaschen hab. Aber das war auch wirklich eine unangemessene Strafe, viel härter als sonst, weil sie wohl einfach nicht mehr wußten, was sie machen sollten).
Zum Glück hat sich aber auch einfach die Welt weiterentwickelt.
Aber zuviel nachdenken ist echt schwierig. Ich grübel zur Zeit ernsthaft, welchen von zwei angebotenen Schwimmkursen Malte machen soll. In dem einen gehen sie sofort ohne Schwimmhilfen ins Wasser, kleine Gruppen, nach Kenntnisstand individuell gefördert usw usf. Alles prima, aber normal Brustschwimmen lernen sie dawohl nicht, oft eher eine Mischform und Ziel ist es im Prinzip, sich aus dem Wasser retten zu können. Der andere macht ganz normales Brustschwimmen, später auch Seepferdchen und so, aber sie fangen erst mit Schwimmhilfen an. Das ist doch bescheuert, das Kind hat sich das Rückenschwimmen selbst beigebracht und kann mit diesem Schwimmgürtel auch einigermaßen schwimmen, die Kursen werden schoin beide gehen. Aber nein, ich muß alles perfekt haben. Aber Einsicht ist der erste Schritt zur Besserung ;-)
Sorry, jetzt hab ich Dich wieder vollgeschwallt, waren nur Gedanken.
LG Franziska
Re: eigene erfahrungen aus der Kinderzeit
Meine Kindheit war davon überschattet, dass meine Mutter schwer krank (Krebs) wurde, als ich 4 war und 6 Jahre später starb. Mein Vater hat mir von Anfang an immer gesagt, dass meine Mutter sterben wird und das war für mich sicher sehr traumatisch, weil ich als kleines Kind damit nur sehr schwer umgehen konnte und jahrelang ständig Angst hatte, dass meine Mutter (die mir viel näher stand als mein Vater) stirbt. Manchmal konnte ich mich über gar nichts freuen, weil ich eben immer diese Angst hatte.
Dazu kommt, dass mein Vater meiner Schwester und mir, wenn wir "schlimm" waren (nachträglich gesehen waren das oft ganz harmlose Dinge), oft drohte, dass wir ins Heim müssen, auch davor hatte ich viel Angst.
Mein Vater hat sich eigentlich nie wirklich um mich gekümmert (als meine Mutter krank bzw. schon tot war, haben sich in erster Linie meine Großeltern, die im selben Haus wohnten, um mich gekümmert), aber er legte immer großen Wert darauf, dass ich mich gut benehme (was er unter "gut" verstand, waren aber leider oft Verhaltensregeln aus dem 19. Jahrhundert) und dass ich vor allem in der Schule und später beim Studium möglichst gut bin. Schlechte Noten waren etwas ziemlich Schlimmes für ihn und "schlecht" fing bei ihm schon bei einem Dreier an (wir haben in Österreich 5 Noten). Als ich auf einen Musiktest einmal einen Fünfer bekam und das leider daheim unterschreiben lassen musste (sonst hätte ich es nie daheim hergezeigt), hat er mir stundenlang vorgeworfen, dass ich eine Schande für die Familie bin (er war Musiker) und der Musiklehrerin einen Brief geschrieben, in dem er sich mehr oder weniger für seine Tochter entschuldigte. Das war für mich so demütigend, noch dazu, weil dieser Test nur ein Ausrutscher war und ich im Zeugnis locker einen Zweier bekam.
Objektiv gesehen war ich in der Schule relativ gut, habe dann in der Mindestzeit mein Studium abgeschlossen, aber das zählte für ihn alles nicht. Als ich auf die letzte Diplomprüfung auf der Uni (wirklich eine Monsterprüfung und grauslich schwer) einen Zweier bekam, meinte er als Kommentar nur: "Na, das geht ja eh." Egal, auf welchem Gebiet, meine Leistungen wurden nirgends gewürdigt und das prägt mich bis heute. Ich schaffe es selbst heute noch kaum einmal, mit mir selbst zufrieden zu sein und wenn mich jemand lobt, freue ich mich darüber zwar natürlich, aber im tiefsten Inneren denke ich dann doch meistens, dass derjenige wohl gar nicht weiß, dass das nichts Besonderes war, was ich getan habe. Diese Gedanken bekommt man scheinbar kaum aus dem Kopf heraus.
Ich musste auch immer viel selbständiger sein, als es vom Alter her angebracht gewesen wäre, für meinen Vater war ich immer viel zu kindlich. Mit 10 Jahren bekam ich z.B. nur Bücher zu lesen, die für 14-jährige empfohlen wurden und wenn ich etwas nicht sofort beim ersten Versuch perfekt konnte (Musikinstrumente, Eis laufen etc.), meinte mein Vater gleich, dass ich total unbegabt bin. Viele Dinge, für die ich in Wirklichkeit vielleicht schon begabt gewesen wäre, konnten sich dadurch überhaupt nicht entfalten.
Der erste KiGa-Tag war auch ein einschneidendes Ereignis. Meine Oma brachte mich hin, gab mich ab, ging einkaufen und kam auf dem Rückweg noch einmal vorbei. Ich habe die ganze Zeit, die ich allein dort war, nur gebrüllt (war das auch gar nicht gewöhnt, plötzlich allein gelassen zu werden). Ich kann mich noch genau dran erinnern, dass ich auf dem Schoß der KiGa-Tante saß und sie mich trösten wollte, aber das ging einfach nicht. Meine Oma hat mich dann wieder mit heimgenommen, aber abends hat mein Vater dann so mit mir geschimpft, dass ich mich ab dem nächsten Tag gar nicht mehr traute, im KiGa "Probleme" zu machen. Aber all die zwei Jahre, die ich im KiGa war, ging ich nie gerne hin.
Mir würde jetzt noch viel viel mehr zu diesem Thema einfallen, aber ich habe eh schon einen Roman geschrieben. Positive Dinge gab es natürlich auch: Wir haben immer viele Ausflüge gemacht und speziell mein Opa hat sich sehr viel um mich gekümmert, von ihm habe ich viele Dinge gelernt und daran denke ich sehr gerne zurück.
Bei meinen Kindern versuche ich all diese Dinge anders zu machen, mich in sie reinzuversetzen, nicht zuviel von ihnen zu verlangen, sie einfach "Kinder" sein zu lassen und hoffe, dass mir das halbwegs gelingt und sie später von ihrer eigenen Kindheit sagen können, dass das Positive überwiegt.
LG
Sabine
Re: eigene erfahrungen aus der Kinderzeit
also ich erinnere mich eigentlich sehr gerne an meine koga zeit. gut ich brauchte auch keine eingewoehnung weil meine mama meine kindergaertnerin war. ansosnten was ich weniger gut fand war dass sie mit mir sehr streng war um nicht den eindruck zu erwecken mich vorzuziehen. ich wuerde nie wollen dass liz zu mir in den kindergarten geht ;-). was ich aber ansonsten sehr schlecht in erinnerung habe, ist wenn wir krank waren. dann wurde immer erst nachgeforscht, was wir falsch gemacht hatten und ich hatte imme rein schlechtes gewissen. das ist bis heute so wenn ich etwas ernsthafteres habe, dann wissen es meine eltern zum schluss. ich will deshlab auch dass liz eigentlich bei krankheiten dieses alles nicht so mitmachen muss. wird sie krnak so ist es in ordnung und wir suchen nicht nach schuld. ansosnten weiss ich noch dass mein papa mich immer zu heintje liedern rumgetragen hat, bis ich schlief. heute wird aber die geschichte erzaehlt, dass ich alleine einschlief.
meine mutter war und ist eine von der sorte mit gleich hochnehmen und troesten. war schon bei uns extrem und bei liz noch mehr, zumal sie das erste enkelkind ist.
lg heidi
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