Zuerst einmal: mir hat das Herz wehgetan bei Deiner Schilderung! Ein Drücker für Dich und Fabi!!!
Es ist einfach supergemein, sich einem Kind gegenüber so zu verhalten.
Daneben:
Dermaßen umfassende Missachtung aller pädagogischen Grundsätze ist für eine Person, die beruflich mit Kindern arbeitet, schon ein starkes Stück.
Was mir dazu einfällt:
Stärke Deine Tocher - auch darin, dass sie sich ihre Zeit nehmen kann und soll. Sie ist schließlich im Kindergarten und nicht bei der Siemens AG im oberen Management!!!!
Das heißt natürlich nicht, dass jede Rücksichtnahme auf Zeiteinteilung im Kindergarten in den Wind geblasen werden soll - aber ein vernünftiges Mittelmaß reicht da schon. Manche Kids sind schneller, manche langsamer. (Ich habe eine hochbegabte Zeitlupentochter....)
Nimm Fabi feste in den Arm - was Du wahrscheinlich ohnehin tust - und zeig ihr, dass sie ok ist, so wie sie ist. Was Du wahrscheinlich auch ohnehin tust :o)
Zur Pädagogin:
Klar haben auch professionelle Kigä mal einen schlechten Tag. Hatten Krach daheim, schlecht geschlafen oder Schuldensorgen, ihr Mann hat sie betrogen... - was weiß ich....
Man muss also damit rechnen, dass auch sie nicht immer völlig korrekt daher kommen.
Aber:
Das war ein dermaßener Missgriff (im wörtlichen Sinn), den solltest Du, finde ich, wirklich nicht unbesprochen vorübergehen lassen. (Auch Erwachsene lernen im Konfliktmanagement dass zB "immer machst Du..." eine sogenannte Killerphrase ist - von Tonfall und Körpersprache mal ganz zu schweigen...)
Vielleicht so?:
Eine gute Gelegenheit allein mit der Dame (sonst fühlt sie sich vermutlich bedroht, hat schlicht Angst und muss ihr Verhalten schon deshalb rechtfertigen.) möglichst ohne ZuschauerInnen.
Ich finde es übrigens sehr schlau von dir , nicht gleich loszustarten - das eignet sich zwar zum Abreagieren, aber lösungsorientiert wird das garantiert nicht!
Auch wenn ich gestehe, dass ich gut verstehen kann, dass einem bei einer solchen Situation genau danach zumute ist!!
Wenn Du mit ihr redest, ist es für sie leichter, Deine Kritik zu nehmen, wenn Du sie in "Ich-Botschaften" verpackst. ("verpackst" ist nicht "versteckst"!).
Also nicht als "Da haben sie aber ..." sondern als "Ich habe beobachtet ...und da ging´s mir..."
Nicht, weil sie nicht wirklich fragwürdig gehandelt hätte, sondern weil sonst das Gespräch nur in einen Austausch von Anschuldigungen mündet...
Ich würd mir auch ganz klar vorher überlegen, was ich ihr sagen will. Welche Wünsche für die Zukunft Du an sie hast (individuelles Tempo respektieren, nicht grob anfassen, Lautstärke, Rückmledungen an Dich wenn was nicht passt...)
Wenn Du Dir wünschst, die Sache dahingehend zu klären, dass es in Zukunft klappt , müssen Du, Fabi u n d diese Uschi damit leben können - daher sind "nette" Formulierungen kein "Schleimen" sondern - wenn sie ernst gemeint sind - eine Möglichkeit für den/die andere, die Chance zur Veränderung zu ergreifen.
Das ist wohl besonders wichtig, falls es keine Ausweichmöglichkeiten (andern Kiga, Tagesmutter, Kigru...) gibt.
An der Länge meines Postings kannst Du gut erkennen, wie sehr es mich berührt hat! Ich hätte ganz sicher geheult - und ich bin kein bisschen schwanger!
Ich wünsche Dir und Fabi dass ihr das toll hinkriegt!
Alles alles Liebe
Dodo