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Zur Beerdigung mitnehmen oder nicht?

Hallo,

am Freitag wird Franks Opa beerdigt. Zunächst war ich sehr unsicher, ob ich Maya mitnehmen oder in den Kiga schicken soll. Ich hatte Bedenken, dass ihr das Ganze Angst macht. Allerdings haben wir mittlerweile schon drüber gesprochen, weil Maya dachte, dass der Uropa jetzt auf ewig tot im Altenheim liegt und wir ihn da jederzeit besuchen können. Deshalb hab ich ihr erklärt, dass der Uropa zwar im Himmel ist, dass man aber den toten Körper entweder in einer Kiste beerdigt oder den Körper erst verbrennt und dann in einem kleinen Gefäß beerdigt. Weil sie schon mehrfach selber tote Käfer oder Schmetterlinge verbuddelt hat, schien sie das auch gar nicht zu beeindrucken und sie meinte nur "aha". Deshalb hab ich jetzt eigentlich keine großen Bedenken, dass die Beerdigung für sie traumatisch sein könnte, zumal es eine Urnenbeisetzung ist. Und die Uroma würde sich natürlich freuen, wenn Maya mitkäme. Meine Mutter meinte allerdings, dass sie mich in dem Alter nie im Leben mitgenommen hätte und alle ihre Freundinnen die Kinder auch erst im späten Grundschulalter auf Beerdigungen mitgeschleppt hätten. Was meint ihr? Es ist erst eine Messe, dann die Beerdigung und dann Mittagessen. Ich könnte sie alternativ eben auch in den Kiga schicken und nur zum Mittagessen holen.

LG Mareike

Bisherige Antworten

nein!

Hallo mareike,
wie auch neulich bei sevtac schon, bin ich der meinung, man sollte kinder in diesem alter nicht unbedingt mit einer solchen situation belasten. auch, wenn du ihr das erklärt hast, es werden dort viele leute weinen und das wird sie auf alle fälle beschäftigen.
ich würde es def. nicht machen und ich glaube sevtac war auch ganz froh, dass sie ihre kids zu hause gelassen hatte...
lg desi

Ja

Hallo Mareike,
ich hatte eine gute Freundin, da war der Mann plötzlich verstorben.
Die gemeinsame Tochter war 3,5 Jahrealt.
Ich habe mich während der Beerdigung um das Mädchen gekümmert.
Sie hat bewusst abschied genommen, ihrem Papa zugewinkt.
Kinder gehen damit anders um wie wir denken, für sie war es genau das richtige.
Und sehr wichtig.
Ich würde es vom Gefühl abhängig machen- und Maja einfach fragen.
joshua war mit knapp zwei auch auf einer Beerdigung, gut das ist natürlich noch ein Alter wo er noch nicht sooo viel mitbekommt.
LG Imke

Zur Beerdigung mitnehmen oder nicht?

Hallo Mareike,
ich habe zu dem Thema leider erst kürzlich Erfahrungen gesammelt. Vor 4 Wochen ist meine Schwester gestorben und ich stand vor der gleichen Frage wie Du. Ich fand es nur natürlich die Kinder mitzunehmen. Immerhin hatten wir Weihnachten und Sylvester alle zusammen verbracht und im Februar waren wir auch 2 Wochenenden dort, so dass die Jungs schon einen recht direkten Kontakt zu ihr hatten. Sie haben dabei auch gesehen wie krank sie ist. Natürlich war und ist das alles sehr hart und traurig für sie, auch jetzt immer noch. Aber ich denke dass diese Dinge einfach zum Leben dazugehören und wir den Kindern keinen Gefallen damit tun, sie davor zu "bewahren". Im Gegenteil, wenn sie sehen wie man damit umgehen kann, dass es gegenseitige Unterstützung und Anteilnahme gibt, dann lernen sie dabei ganz wichtige Dinge. Es ist dann natürlich unsere Aufgabe diese Trauer der Kinder aufzufangen und ernst zu nehmen, so lange sie andauert.
Am Tag vor der Beerdigung ist mein Vater mit Ben auf den Friedhof gegangen und hat ihm alles gezeigt. Wo die Trauerfeier sein wird, wo lang wir dann zum Grab gehen werden, wo der Uropa beerdigt ist, welchen Stein meine Schwester auf ihr Grab bekommen wird, etc. Etwas später bin ich mit Nick nachgekommen und Ben hat uns alles ganz genau wiedergegeben. So traurig so ein Anlaß ist, aber, wenn man das so sagen kann, finde ich auch dass es eine "gute Gelegenheit" ist Kindern beizubringen wie in unserer Gesellschaft Trauerrituale abgehalten werden. Ben hat das alles eher spielerisch aufegenommen, trotzdem hat er viel gefragt und den Ernst der Lage begriffen. Während der Beerdingung waren beide ganz aufmerksam und ruhig. Ben hatte ihr ein Bild gemalt, dass er ihr unbedingt mit ins Grab geben wollte.
Wichtig finde ich nur, dass man den Kindern vorher so gut wie möglich erklärt was da passieren wird. Und dass jemand bei ihnen ist, der die ganze Zeit ihre Fragen beantwortet und einfach für die da ist. Natürlich sollte man dann auch immer mal wieder fragen ob das Kind wirklich mitkommen möchte. Nick und Ben jedenalls waren ganz sicher, dass sie mitkommen wollten, wahrscheinlich schon allein der Neugier wegen. Neulich habe ich mit Nick gesprochen, dass es mir so leid tut, dass er jetzt deswegen so traurig ist und ob es vielleicht besser gewesen wäre, ihn das nicht so direkt miterleben zu lassen. Da meinte er, er hätte doch sowieso alles mitbekommen, weil Oma und Opa und ich so traurig gewesen wären und außerdem wäre er dann "stinksauer" auf mich gewesen. Und so ernst und bestimmt wie das, hat er selten was gesagt.
Puh, ist jetzt super lang geworden. Hoffe, Du kannst etwas damit anfangen.
Liebe Grüße,
Ina
P.S.: Noch was zum Thema Angst: Ich denke dass Kinder viel weniger Angst haben, wenn man ihnen etwas zutraut und sie begleitet. Wer weiß was sie sich ausmalen würde, wenn Du sie in den Kiga schickst, weil sie "dafür noch zu klein ist".

Zur Beerdigung mitnehmen oder nicht?

Liebe Ina,
ich kann mich noch gut erinnern, daß du uns von deiner kranken Schwester erzählt hast.
Es tut mir leid, daß sie es nicht geschafft hat.
Ich habe selber zwei Schwestern die zwar viel älter sind als ich, aber ich kann mir gar nicht vorstellen, wie das wäre, sie zu verlieren.
Drück' dich ganz dolle,
viele liebe Grüsse,
Carolin.

Zur Beerdigung mitnehmen oder nicht?

Hallo Mareike!

Erstmal tut mir das sehr leid für Euch :-(.Generell würde ich sagen, dass ich in dem Alter meine Kinder nicht zu einer Beerdigung mitnehmen würde. Ich glaube, je nachdem wie intensiv die Atmosphäre ist, können Kinder Angst bekommen, gerade weil sie es nicht richtig verstehen. Nun ist Beerdigung ja nicht gleich Beerdigung und Maya ist ja auch kein verschrecktes Sensilbelchen. Eine Urnenbestattung finde ich jetzt auch nicht so dramatisch wie eine normale Beisetzung, es ist halt ein bisschen abstrakter.

Trotzdem, würde ich vermutlich Maya erst zum Mittag holen und anschließend aber noch mal in Ruhe mit ihr zum Grab gehen und Abschied nehmen.

LG Claudia

Zur Beerdigung mitnehmen oder nicht?

Liebe Mareike,
also ich würde Margareta mitnehmen, wenn wir jetzt eine Beerdigung hätten, ich habe sie auch vor zwei Jahren zur Beerdigung meines Großvaters mitgenommen, obwohl sie da natürlich noch sehr klein war. Das Einzige, was ich nicht gemacht habe, weil ich dachte, dass sie das mit ihren damals 2 Jahren nicht verstehen würde, war, dass ich sie wirklich mit ans Grab genommen habe, als der Sarg herabgelassen wurde. Sie war mit in der Kirche und auch mit auf dem Friedhof, aber Markus ist mit ein bisschen Abstand mit ihr auf dem Friedhof geblieben, hat ihr aus der relativen "Ferne" alles erklärt, was passierte und konnte dann auch in Ruhe auf Fragen u.ä. eingehen. Heute würde ich es davon abhängig machen, wie nah ihr die betroffene Person steht und wie sie selbst auf deren Tod reagieren würde. Ich finde Beerdigungen sind bei allem, was daran schrecklich ist, ein Bewältigungsritual, ein Abschiedsritual, von dem ich mein Kind nicht per se ausschließen würde. Ich würde aber in jedem Fall dafür sorgen, dass sie "aufegehoben" wäre, dass jemand für sie da wäre, den sie alles fragen kann und der bei ihr bleiben, sich um sie kümmern würde.
Und ich finde auch das Argument wichtig, dass man offen damit umgehen sollte, gerade um den Kindern keine Angst zu machen, indem man sie ihren wilden Fantasien über das überlässt, von dem man sie ausschließt.
Was deine Mutter angeht: wenn ich das richtig verstehe, bist du doch sonst eher nicht so ihrer Ansicht, wenn es um Erziehung im Allgemeinen und Maya im Besonderen geht, oder? Warum solltest du es ausgerechnet jetzt anders halten? ;-)
Liebe Grüße aus der Hauptstadt,
Anna
P.S.: Superschöne Bauchbilder!

Nein

Hallo,

wir hatten vor ca. 5 Wochen die Beerdigung von unserem Opa und haben die Kids nicht mitgenommen. Die gleiche Frage hatte ich damals auch gestellt.

Die Situation ist für die Kids noch unverständlich, vorallem wenn Tränen fliessen, kommen sie durcheinander!

glg Sevtac

Zur Beerdigung mitnehmen oder nicht?

Hallo Mareike!

Für mich gibt es hier keine allgemein gültige Antwort. Meiner Meinung nach ist das 1. vom Kind abhängig und 2. von der Bindung vom Kind zum Verstorbenen. Desweiteren ist es so, dass Kinder den Tod oft gar nicht als sooo schlimm empfinden, ist zumindest bei Juliet so. Außerdem ist eine Beerdigung ein gutes Ritual sich zu verabschieden. Ich denke, ich würde Juliet mitnehmen. Ich selbst war 5 als mein Opa, zu dem ich eine gute Bindung hatte, gestorben ist. Ich war mit auf der Beerdigung, das fand ich nicht traumatisch, sondern selbstverständich, ich kann mich wirklich noch gut daran erinnern. Außerdem war ich sauer, dass alle außer ich den Toten vorher nochmal sehen durften, das weiss ich auch noch.

LG Marion

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