Hallo Bine,

ja, diverse Übungsbücher/-hefte haben wir auch und die macht Paul auch echt gerne. Also ich denke, an der Motivation an sich liegt es nicht, eher sind die Aufgaben im Mathebuch zu langweilig. Heute hatte er wieder eine Lernstandskontrolle und er hatte alles richtig.

Ich versuch ihn dann so zu motivieren, dass ich ihm sage, dass ich nicht weiß, ob er die Aufgaben kann und er mir halt zeigen soll, ob er es wirklich kann. Er meint halt immer, er kann es schon, womit er eigentlich bis jetzt auch immer Recht hat. Bis jetzt funktioniert auch meine Motivationsstrategie.

Mit dem Lesen ist es ja bei uns etwas anders. Die Kids lernen ja "Lesen durch Schreiben". Also haben wir so noch keine Leseübungen. Allerdings hat Paul halt so Anfang Dezember angefangen, zu lesen. Da sie in der Schule noch nicht so weit sind, hab ich die alte Fibel von meiner Schwester rausgesucht (in meiner war noch die DDR-Fahne abgebildet ;)) und er liest jetzt von sich aus so 1-2 Seiten. Seine Lehrerin wollte ihm auch eine Mappe zusammenstellen. Also ist er ja motiviert, neues zu lernen und sieht es halt nur nicht ein, Aufgaben zu lösen, die er kann.

Naja, mal sehen, das nächste planmäßige Elterngespräch wird dann zu den Halbjahreszeugnissen (Ende Januar) sein. Mal sehen, was dabei raus kommt.

LG

Christin

Hallo Christin,

ich habe nicht ein ähnliches "Problem", aber einen minimalistisch veranlagten Sohn.

A. fällt die Schule sehr leicht, er macht dort alle Zusatz- Extra- und Sonstwasblätter, aber nur weil ein Freund die auch macht (und weil er die schnell von der Back haben will). Inhaltlich interessiert es ihn NULL.

Er liesst tatsächlich fliessend, aber nicht Romane und der Lesevorgang ist schon noch anstregend und keineswegs freiwillig! - Wegen mangelnder Übung!

Er schreibt sehr gut, aber lieber diskutiert er mit mir eine Stunde lang, wie man den Weihnachtswunschzettel möglichst minimalistisch schreibt, so dass alles drauf passt bevor er ihn in 5 Minuten einfach hin schreibt. - Typisch!!!!

Er hat eine sehr gute Merkfähigkeit (ein Lesebuch 2x lesen und das zweite mal erzählt er auswendig ;-)) - ist doch viel einfacher als sich nochmals die Mühe machen zu LESEN!

Ich habe mich davon verabschiedet ihm auch nur 1 Minute mehr Übung zu entlocken als es "angeordnet" ist. Ich gebe mich damit zufrieden, dass er alle Diktate, alle Mathe-Tests einwandfrei macht und muß ihn wohl solange in Frieden wursteln lassen :-( Wieso sollte er auch üben was er eh schon kann - irgendwie hat er ja recht!

Er ist dem Schulstoff KEIN Milimeter im voraus und kann jederzeit ganz genau abgrenzen, was in der Schule schon dran war und er es wissen muß und was nicht und das ist nicht verhandelbar.

Ich mache mir wirklich Sorgen (nicht sehr große), dass A. irgendwann den Punkt verpasst, wo er wirklich was tun muß und nicht alles durch "Aufsaugen" passiert. Ich versuche die 1-Klassenentwicklung einfach globaler und nicht nur auf Leistungen in den (Haupt-)Fächer zu sehen.

Er hat sich Schach ziemlich unorthodox aber erstaunlich gut beigebracht (mit Fritz & Fertig - Mama hat gesponsert), die Schulbibliothek ist ein Segen, weil er den Eindruck hat selbstbestimmt dort schalten und walten zu können. Er darf kleinere Einkäufe und Dienstgänge ausser Haus selber absolvieren. Darf Kinde rselbständig (nach Absprache) besuchen. Die Schule selber hat auch sehr sinnvolle definierte Verantworlichkeiten "Tafeldienst", "Ordnungsdienst", "Mittagstisch-Dienst", "Toilettendienst", "Datumsdienst", ...., die jeweils ein Kind für jeweils eine Woche übertragen bekommt. - DAS macht ihm Spaß ;-)

Ich denke man muß schon die Lockerheit entwickeln den Dingen seinen (Sturkopf) und Lauf zu lassen solange es eben keine Probleme gibt. Mehr Motivation kann ich meinem Kind nicht mitgeben. Unter uns gesagt, Motivation kann man nicht steigern, aber mann kann sie ersticken und im besten Falle aufrecht erhalten. Deswegen würde ich mir nicht sooo einen Kopf machen mit dem was die Lehrerin sagt, ich würde eher mit Paul offen reden und ihm sagen, was der Lehrerin nicht so gefällt und wie ihr es verbessern könntet. Ich würde auch nicht sagen, dass er was falsch macht, aber die Wirkung bei der Lehrerin ist wie sie es eben sagt. Bei A. wirken solche Dinge immer gut, weil er sich keine Blösse geben will.

Viel Glück!

Hallo Ioana,

das ist bei Paul ähnlich, wenn er was machen soll, ja nicht zuviel machen ;) und er bekommt eigentlich keine Hausaufgaben auf. Nur eben, wenn er in der Schule was nicht geschafft hat. Wenn er dann nach Hause kommt, freut er sich, dass er was machen kann, aber irgendwann ist Schluss und er hat gar keinen Bock mehr dadrauf und sagt, dass er das alles kann und ihm zu doof ist. Ich versuchs dann immer so, dass ich so ja nicht sehe, ob er es kann und er es mir halt zeigen soll, indem er die Aufgaben macht.

Solche Dienste gibt es bei Paul auch, da er aber mir nichts von alleine erzählt, nur auf mehreres Nachfragen, krieg ich das auch nicht wirklich mit.

Ich hab jetzt mal mit anderen Eltern (aus höheren Klassen) gesprochen und die hatten das z.T. auch so. Und solange er im Unterricht mitkommt, denke ich, dass ich da nicht wirklich viel machen kann, außer eben, wenn er sich wofür interessiert (im Moment halt Multiplikation, obwohl er in Mathe noch nicht einmal mit Subtraktion angefangen hat, er es aber zumindest bis 20 kann), ihn das erklären etc. oder er darf halt den Einkaufszettel schreiben, mir die Zutaten vom Rezept vorlesen... Die Schule halt im Alltag anwenden ;) und da ist er eigentlich motiviert.

LG

Christin