Suchen Menü

Zu gut, und nun?

Hallöchen,
in den letzten Tagen machte ich mir zunehmend Sorgen um Colin, weil er mir ziemlich rückläufig in seiner Entwicklung scheint. Er verlangt Windeln, möchte aus der Flasche trinken, will dauernd auf den Arm und schläft schlechter als zu Säuglingszeiten. So weit so gut, ich habe ihm wenn möglich nachgegeben und ihn so angenommen. Unschön fand ich, dass er sich auch sprachlich kaum mehr anders als mit "Da, da!" und "Äööhääääää!" äußerte, wobei Letzteres ein ziemlich lautes Heulen darstellen soll. Mein Dreijähriger, ein Baby! Ach ja, er weigerte sich auch ziemlich strikt in den KiGa zu gehen und wollte lieber daheim an meinem Rockzipfel (ok, eher Hosenbein *g*) kleben und bloß nichts mit anderen Kindern zu tun haben, denn:
"Die LIEBEN mich nicht!"
So so, ging es mir durch den Kopf, Prince Charming erlebt also zum ersten mal, dass ihn nicht ALLE IMMER so toll finden wie wir. Er setzt sich anscheinend tatsächlich in Relation zu den anderen Kindern, was ja Sinn und Zweck so einer Gruppe ist, und befindet sich dabei nicht immer für den Tollsten, Schlauesten, Besten usw. Aber seine Wortwahl machte mich dann doch nachdenklich, denn er differenziert sehr gut zwischen mögen, gerade noch leiden können und lieben normalerweise...
Also habe ich einen Termin im Kindergarten ausgemacht, bei dem ich heute war um mit der Leiterin zu sprechen und ein bisschen Beobachtungen auszutauschen. Schlauer hat mich das nicht wirklich gemacht, sie konnte nichts Seltsames Feststellen, ausser einem völligen Fehlen von Aggression und (jetzt kommt's) 'zu guter' sprachlicher Ausdrucksfähigkeit...öhm, ja...
Zum Glück fand die KiGa-Leiterin es nicht schlimm, dass er so absolut friedfertig ist. Innerlich war ich schon gewappnet, mich gegen eine "Er muss auch zurückschlagen lernen"-Ansprache zu wehren, aber sie meinte, das sei schon in Ordnung so. Er grenze sich verbal gut ab und wenn das nichts nütze, hole er Hilfe in Form einer Erzieherin herbei. Aber das 'Sprachproblem' mache ihr Sorgen, weil sie den Eindruck habe, er verliere das 'kindliche' in seinem Wesen zu früh. Oh Gott, jetzt hat er auch noch ein psychisches Problem?!
Tollerweise hatte sie jetzt keinen Tipp für mich, wie ich das in den Griff kriegen könnte...ich selbst bin auch ratlos. Ehrlich, im Moment zweifle ich, ob ich einen Psychologen mit ihm aufsuchen soll...aber ist das wirklich nötig? Ich meine mich erinnern zu können, dass ich als kleines Kind auch früh recht gut gesprochen habe. Auch gesungen. Aber da fanden das alle toll, auch wenn mal die Bemerkung 'altklug' fiel.
Ich hab' schon alles durch heute:
-Schlechtes Gewissen, weil ich vielleicht zu früh ein weiteres Kind bekommen habe und er zu früh der Größere sein musste.
- Wut auf diese ewigen 'Normen'...und wenn man abweicht, hat man gleich einen Knall.
- Zweifel, ob Colin nicht doch irgendwie behindert ist, weil er eben auch noch immer diese Ticks hat.
- Angst, dass er ein durchsetzungsschwacher, ausgestoßener kleiner Junge ist, den kein anderes Kind 'liebt'.
- usw. usf.
Werden da Probleme gemacht wo keine sind, weil es sonst nichts zu melden gab? Übersehe ich etwas? Und warum ist er zuhause so komplett andersrum? Schlagt mich mit Euren Ideen bitte und sagt mir BITTE, dass ihr auch alle ganz toll sprechende Kinder daheim habt, die einfach nur durch Zuwendung und Ansprache (!) so gut sprechen gelernt haben!
Liebe Grüße
Steffi
Bisherige Antworten

Zu gut, und nun?

Hallo Steffi,
also erstens, ich habe ein ganz toll sprechendes Kind zu Hause, das jeden Satz mit mindestens fünf passenden Adjektiven gestaltet und mit nicht kind-gerechten Ausdrücken um sich wirft. Die dargestellten Inhalte und Erlebnis-/Gefühlswelten finde ich allerdings altersangemessen und bin auch nicht beunruhigt;-)
Was den Rückfall in Babyverhaltensweisen betrifft würde ich vielleicht noch ein bisschen zuwarten ob es sich wieder legt, ihn und seine Bedürfnisse in Deiner üblichen liebevollen Art annehmen und wenn es sich Laufe der nächsten Wochen nicht wieder bessert und Du es besorgniserregend empfindest vielleicht mal bei Kinderpsychiater vorstellen.
Und Dir um Gottes Willen keine Vorwürfe machen, Du gehst so toll auf Deine Kinder ein!
LG Sofie

Zu gut, und nun?

Liebe Sofie,
ich habe heute noch kurz mit einer anderen Erzieherin gesprochen und es bleibt einfach ein atemloses Staunen bei den Damen dort zurück, wenn ein kleiner Dreijähriger (und das ist er, er ist ja noch in der Gruppe der 'Kleinen' eingeordnet) zu einem anderen sagt:
"Laß das, ich mag nicht am Arm gezogen werden! Das mußt Du akzeptieren!"
Und da fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Das sind MEINE Worte! Gerade 'akzeptieren' ist hier im Moment sehr häufig, es geht dabei meist um Besitztümer des einen Kindes, die sich ein anderes aneignen möchte...und der kleine Dieb muß dann eben akzeptieren, daß er sich das Spielzeug nicht so ohne Weiteres nehmen darf. Oder Colin muß akzeptieren, daß ich Nudeln gekocht habe und nicht Kartoffelauflauf, usw.
Wenn ich mir dann vorstelle, wie Colin das todernst und mit voller Überzeugung von sich gibt, kann ich mir schon denken, daß er nicht 'kindlich' genug wirkt...aber das ist doch in meinen Augen kein Grund zur Beunruhigung. Besser als wenn er im Kindergarten dem Übeltäter einfach eins überbraten würde ist es allemal!
Na ja, ich beobachte das noch weiter. Und vielleicht (Ich frag' mich bloß wie ich das machen soll, ich muß ja mit Lina über Atommüll und das Ozonloch diskutieren und mit ihr darüber reden, wie sie mit den schlimmen Voraussagungen vom Weltklimagipfel umgehen soll...?) achte ich in Zukunft ein bißchen darauf, daß er hier nicht zu 'erwachsenen' Slang hört.
Dabei fällt mir noch ein, daß meine Kindergärtnerinnen von mir ein Tonband aufgenommen haben, auf dem ich die Demonstrationslieder der 'Heinze-Frauen' singe...da war ich auch erst drei Jahre alt, aber ich war nun mal mit meinen Eltern jedes Wochenende auf Demonstrationen und das gehörte, genau wie die Tagesschau, zu meinem täglichen Leben. "Keiner schiebt uns weg!..." *ggg*
Liebe Grüße
Steffi, etwas entspannter heute...Colin ist ein bißchen seltsam mit seinen Ticks, das gebe ich ja gerne zu, aber wenn er nun schon mit solchen Erschwernissen leben muß, dann soll er sich wenigstens angemessen dazu äußern können! So!

Zu gut, und nun?

Liebe Steffi,
wenn es auch noch genau die Worte sind, die er von Dir hört finde ich das bei einem sprachbegabten Kind überhaupt nicht erschreckend. Ich habe Dein Beispiel meinem Mann vorgelesen und sein Kommentar war:"Das hätte auch von Aimée sein können."
Sie ist dafür auch motorisch eher langsam, noch nicht erschreckend langsam aber ihre Stärke ist auf jeden Fall das Sprachliche. Die Geburtstagsfeier, zu der wir gestern eingeladen waren, war "ein anstrengende Angelegenheit" so ihre Bewertung beim Heimkommen.
Außer dass die Kinderärztin ihre Sprachentwicklung als weit voraus bezeichnet hat (und inzwischen zunächst bei Aimée direkt die Anamnese erhebt) und ihre Kindergärtnerinnen bei manchen Äußerungen nachfragen, woher die kommen, hat es aber noch niemand weiter beachtet.
Wie Du schreibst, es scheint bei Colin kein Grund zur Beunruhigung!
Liebe Grüße
Sofie

Zu gut, und nun?

Liebe Steffi,
ich weiß nicht, ob ich Zeit und Kraft zum Antworten haben werde, aber könntest Du vielleicht mal Beispiele dafür geben, was unter "zu gut sprechen" gemeint ist?
Hat er auffällig viel Wortschatz? Ist dieser Wortschatz voll von Wörtern, die er an sich intellektuell noch gar nicht erfassen kann? Überrascht er durch Grammatik, die man beim Standard-normal-Kind nicht hört? Was genau ist denn zu gut sprechen bezüglich Colin?
Liebe Grüße
Tini

Zu gut, und nun?

Liebe Tini,
ruh' Dich lieber aus, das ist allemal besser als sich mit so merkwürdigen 'Problemen' herumzuschlagen!
Er hat einen großen Wortschatz (Wir lesen eben viel vor...), er benutzt manchmal 'seltsame' Worte, die heute nicht mehr aktuell sind (Aber was ist an Worten wie 'Wams' oder 'Geldkatze' denn bitte schlecht? So hat man die Dinge früher eben genannt...), dann kommen fremdsprachliche Einflüsse hinzu (Wir haben IMMER NOCH Verwandte in den USA, mit denen wir telefonieren und kleine Kinder schnappen halt viel auf...) und Wörter wie 'akzeptieren', 'Sonneneruption' und 'gütliche Einigung' mögen ja auf die Erzieherinnen befremdlich wirken, wenn sie aus dem Mund eines kleinen Jungen kommen, aber ich finde das nicht so seltsam wie sie. Eigentlich ist es doch klar wie Kloßbrühe. Der Junge hört sie, schnappt sie auf, ordnet sie, wenn er kann, den passenden Situationen zu und probiert sie dann selbst aus. Manchmal passend, manchmal unpassend, aber wenn er dann halbwegs verständlich darüber aufgeklärt wird, dass der kleine Jan aus dem Kindergarten nicht viel damit anfangen kann, wenn man ihm eine gütliche Einigung anbietet, passt er sich schnell an...und dann wird sich auf der Schaukel eben nach fünf Minuten abgewechselt.
Tini, ich bin mittlerweile, wie immer am nächsten Tag nach solchen blöden Geschichten, schon wieder ruhiger. Da kam gestern wieder alles zusammen...und auch wenn ich noch so verständnisvoll bin, es ging mir in den letzten Tagen furchtbar auf den Geist (und auf den Rücken), ständig den Colin im EBC hocken zu haben, massenweise Flaschen zu säubern und richtige kleine 'Männer-Stinker' aus diversen Hosen zu kratzen! In solchen Momenten neige ich zum Selbstzweifel und da tat die Erzieherin ihr Übriges dazu. Colin ist ein bißchen komisch, wirklich. Auf der einen Seite die Ticks, die Passivität in der Auseinandersetzung mit anderen Kindern, die kleinkindhafte Motorik - auf der anderen Seite sein wirklich hellwacher Geist und die klugen Unterhaltungen, die er mit uns und mit verständigen Kindern führen kann...der Gegensatz erfordert manchmal mehr Flexibilität, als ich erkältet und müde liefern kann. Kennst Du bestimmt, oder?
Danke für Deine Nachfrage jedenfalls. Mit Duver kann man sich ja auch schon richtig unterhalten und wenn man 'Leistung' oder 'Können' mißt, ist vielleicht die Frage nach dem 'Maßstab' nicht ganz unangebracht...
Liebe Grüße
Steffi

Zu gut, und nun?

Aaalso - ich habe ein viel zu wenig und schlecht sprechendes, ebenfalls komplett friedfertiges Kind zu bieten, das sich im Kindergarten jetzt eher an die Zweijährigen anschließt (und auch bei denen hilflos traurig ist, wenn sie nicht mit ihm spielen wollen - "Ella bill nich Simon bielen?") Die Erzieherinnen finden, dass er gut und klar ausdrücken kann, was er nicht will, sind beeindruckt, wie gut er sich mit den anderen Kindern verständigen kann und machen sich nur ein wenig Sorgen, ob er wohl auch gut hört. Und Simon ist gerade auch in einer verstärkten Unselbständigkeitsphase - die kommen, und hoffentlich gehen sie auch mal wieder. Bei ihm würde ich sagen, es hat viel damit zu tun, dass Tobias sich vom Baby zum Kleinkind entwickelt.
Mein Bruder konnte übrigens mit drei Jahren lesen - zum Glück ist er nicht in den Kindergarten gegangen und hatte eine verständnisvolle Grundschullehrerin ;-) - die "Kindlichkeit" halte ich übrigens ohnehin für eine Mär.
Vertrau darauf, dass Du Dein Kind einschätzen kannst. Und dass es mit der Zeit auch im Kindergarten seine eigene Weise findet, mit den anderen Kindern umzugehen.
LG Iris

Zu gut, und nun?

Liebe Iris,
das ist interessant! Ich muß ganz ehrlich sagen, daß ich mit Lina, die im Kindergarten immer ihre Babyseite gezeigt hat und fast gar nicht zusammenhängend sprach, weniger Schwierigkeiten hatte. Anscheinend können Menschen mit etwas weniger weit entwickelten Kindern leichter umgehen als mit Überfliegern, selbst wenn sie es nur in einem einzigen Bereich sind.
Was ich noch interessant finde:
"die "Kindlichkeit" halte ich übrigens ohnehin für eine Mär."
Wie meinst Du das denn? Ich glaube das könnte einen ganz interessanten Diskussionsansatz bieten. Kindlichkeit eine Mär...oder ein Werkzeug um mehr babyhafte Aufmerksamkeit zu erhalten? Liegt mir gerade aus schon genannten Gründen nahe, denn im Normalzustand verhalten sich meine Kleinen tatsächlich ausgesprochen 'unkindlich', eher wie noch sehr kleine, unerfahrene Menschen einfach!
Liebe Grüße und danke für Deine Gedanken,
Steffi

Zu gut, und nun?

"Anscheinend können Menschen mit etwas weniger weit entwickelten Kindern leichter umgehen als mit Überfliegern"
Oh ja, das denke ich auch. Kinder, die in einem Bereich 'zu weit' sind, stellen offenbar leicht das Rollenverständnis von Erwachsenen in Frage. Zumindest von Erwachsenen, die nicht so recht fest in ihrem eigenen Leben stehen. Als ich, durch meinen Bruder trainiert, fliessend lesend und ordentlich rechnend in die Schule kam, war meine Klassenlehrerin so entsetzt, dass sie mich fortan komplett ignoriert hat. Und ich kann nicht zählen, wieviele bissige Bemerkungen ich abbekommen habe...
Kindlichkeit - bei Babys sehe ich nur hart arbeitende Wesen, die ihr Entwicklungsprogramm verfolgen. Simon, mein Großer, hat das mit starker Verbissenheit getan, Tobias, der Kleine, ist da viel gelassener und fröhlicher - aber auch bei ihm steht das konzentrierte Üben der Fähigkeiten, die gerade dran sind, im Vordergrund. Allerdings freut er sich bilderbuchbabyhaft, wenn ihm etwas gelingt - heute hat er mich mit Brezel gefüttert und mal wieder vor Lachen Schluckauf bekommen. Simon hat im selben Alter dieselbe Tätigkeit mit seinem typischen Prüfingenieurblick begleitet. Jetzt, wo er 3 ist, ist mehr "Kindlichkeit" da - sein Leben in einer ihn umgebenden Phantasiewelt, in der die selbstgebauten Legoroboter Geburtstag haben und in den Zoo gehen und überhaupt alles ein Eigenleben entwickelt. Aber letztlich - was er da macht, ist das Entwickeln von Weltmodellen. Die enthalten Teile der Realität, wie auch wir Erwachsenen sie interpretieren, und da, wo ihm noch die Erfahrung oder das Wissen um Hintergründe fehlt, eben phantasievolle, anthropomorphe Ergänzungen. Natürlich ist das ungeheuer süß, aber darum geht es doch Simon nicht! Und würde er besser sprechen können, dann hätte er da schon wesentlich mehr "Realität" eingebaut - man kann ihm halt leider längst nicht alles erklären, was er gerne wissen würde. Das finde ich aber ausgesprochen schade und nicht etwa angenehm, weil er dadurch länger süß, niedlich und anschmiegsam bleibt. Und, ehrlich gesagt - "kindliche" Gesichtsausdrücke entwickelt er erst, seit er verstanden hat, wie die wirken. Das ist sicher auch Charaktersache - Tobias hat das von Anfang an drauf, und bekommt ungleich mehr positives Feedback als sein ernster großer Bruder - aber es ist eben so.
Bei einem Kind, das ohnehin in einigen Bereichen Schwierigkeiten hat, seine große Stärke so negativ zu beurteilen, finde ich aber übrigens richtig mies. Allein das Wort "Sprachproblem" - da könnte ich echt an die Decke gehen...
Lieber Gruß
Iris

Zu gut, und nun?

Hallo Steffi,
Vivien spricht auch sehr gut und drückt sich differenziert aus, was ich darauf zurückführe, daß ich immer viel mit ihr gesprochen und gelesen habe. Außerdem habe ich selbst auch früh gesprochen und gelesen. Hier wurde das auch noch nie negativ bewertet. Ich weiß nicht, warum man das problematisieren muß??? Vivien spielt trotzdem gerne, aber halt oft mit den 4jährigen, da sie sich mit denen besser unterhalten kann. Und diese "Babyrückfälle" hat Vivien auch von Zeit zu Zeit. Das sind aber immer nur Phasen: Dann will sie Baby spielen, nachts wieder eine Windel (darf sie dann manchmal), ein Fläschchen (bekommt sie nicht, da alle schon entsorgt). Ich gehe ein bißchen darauf ein, vielleicht macht ihr das Großwerden dann gerade etwas Angst... Der Schlaf ist bei uns seit Kindergartenbeginn auch wieder deutlich schlechter geworden. Und Vivien hat keine Geschwister. Also spontan und ohne Fachwissen würde ich aus dem guten Sprachvermögen kein Problem machen, sondern das eher als eine Stärke betrachten.
LG Katja

Zu gut, und nun?

Liebe Katja,
na da bin ich jetzt aber beruhigt!
Ich bin mir noch nicht ganz sicher, mit was der kleine Mann da kämpft, aber ich glaube ziemlich fest, daß es tatsächlich so ist, daß er sich jetzt erstmals richtig in Bezug zu den anderen Kindern setzt und feststellt, daß er Fähigkeiten hat...und Schwächen! Vielleicht braucht er da zuhause einfach die Gewißheit, daß er auch geliebt und versorgt wird, wenn er nicht so toll und so stark wie Superman ist?!
Schön jedenfalls, daß wir uns hier austauschen können und mir mein Minimann nicht völlig unnormal vorkommen muß! ;o)
Liebe Grüße und danke für Deinen Beitrag,
Steffi

Zu gut, und nun?

Hallo Steffi,
Du hast sicherlich nichts falschgemacht,sondern richtig,denn viele Kinder sprechen nicht altersgerecht und sind kaum zu verstehen.
Zufälligerweise hatte ich heute Elterngespräch im KIGA.Dort wurde auch Annas großer Wortschatz und ihre zufriedene,glückliche Grundhaltung erwähnt.Vor Stolz bin ich fast weggeschmolzen:-))).
Wenn jedoch der Wortschatz überragend gut ist und er ja wirklich ein sehr begabter kleiner Junge zu sein scheint,solltest Du ihn so früh wie möglich testen lassen(ich habe mal gehört,das geht erst mit fünf) .
Da wir eine große Familie haben,können wir natürlich auch einen hochbegabten Verwandten vorweisen;-).
Bei ihm wurde die Hochbegabung aber erst diagnostiziert,als es schon zu spät war,entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.
Mein Schwager fiel auch immer mit seltsamen Verhaltensweisen auf(IQ 165 oder so).
Liebe Grüße,Steffi

Zu gut, und nun?

Liebe Steffi,
ich glaube, wenn er eine Hochbegabung aufweist, dann ist sie sehr punktuell auf die Ausdrucksfähigkeit beschränkt. In allen anderen Bereichen ist er eher Durchschnitt und darunter...*g*...und wer weiß, wie sich das noch entwickelt.
In der Zukunft werde ich versuchen, mich noch mehr gegen solche seltsamen Äußerungen zu feien, denn es ist ja schließlich kein Verbrechen, seinem Kind Bücher vorzulesen und sich mit ihm zu beschäftigen. Vielleicht ist es auch einfach nur der Gegensatz zwischen dem absorbierten, 'tickenden' Colin und dem wachen kleinen Redner, der die Erzieherinnen überfordert. Er ist eben einfach 'besonders' und ich hoffe er bleibt es auch immer, denn ich liebe ihn über alles so.
Danke Dir jedenfalls für Deine Gedanken und ja, Deinen Stolz kann ich verstehen...ich wünschte ich könnte mich auch mal in so positiven Bemerkungen sonnen. Manchmal hätte ich vielleicht einfach gern' ein bißchen Bestätigung und nicht, daß einfache, normale Vorgänge mit Problemen beladen sind, die eigentlich nicht bei uns sondern beim verwendeten Maßstab liegen!
Liebe Grüße,
auch Steffi ;o)

Zu gut, und nun?

Hallo Steffi,
die Anderen haben Dich ja schon beruhigt.
Ich kann all Deine Sorgen und Zweifel nachvollziehen.
Bei K. wurde auch schon festgestellt, dass sie sich gut ausdrücken kann, aber es wurde nicht von einem Zuviel gesprochen.
Auch sie kennt Begriffe wie: Stethoskop, Xylophon und kenn den Unterschied zwischen Fernglas und Fernrohr.
Zum Geburtstag wünscht sie sich ein Laptop, ein Keyboard und einen Trecker.
Ich denke ebenso, wie die anderen, es kommt auf das Angebot an, oder wie es in den Wald schallt, so schallt es hinaus.
Ich habe in meinen Babysitterjahren von einem 5-jährigen erklärt bekommen, was ein Plektron ist und wie ein Bass sich von einer Gitarre unterscheidet ;-)
Da ich wusste, der Vater ist Musiker, habe ich ich auch nicht befürchtet, mit dem Kind könne evtl. etwas nicht stimmen.
K. kann zB ganz viele Automarken unterscheiden, weil sie sich dafür interssiert und Dinge wie VW-Logos, Mercedes-Sterne etc. einfach wieder erkennt.
Sie hat ihren Onkel mal gefragt, was er für ein Auto fährt und seine Antwort war: "Ein schwarzes"
Da hat sie vielleicht doof aus der Wäsche geguckt.
Schließlich hatte sie das selbst erkannt.
Und ich frage mich auch bei ihr, ob sie denn phychisch wirlich okay ist.
Denn ihre Luftballonphobie nimmt immer größere Ausmaße an und ihre Vermeidungstaktiken werden immer komplexer.
Achja, das mit dem Babysein und sich zurück entwickeln, kenne ich auch.
Sie hat es nach N.s Geburt ziemlich exessiv betrieben. Ich las dann irgendwo, man solle das Kind gewähren lassen, es würde nach einigen Tagen langweilig werden. Das war genau unser Vorgehn, nur hielt diese Zustand schon mehrere Wochen an.
Das mit der Babysprache hat sie allerdings nciht so lange durchgehalten.
Jetzt hat sie eine Phase in der sie gar nichts kann.
Das finde ich persönlich ziemlich nervig.
Sie macht nichts auf Aufforderung hin, versorgt sich aber selbsständig aus dem Kühlschrank.
Bei all anderen Dingen heisst: "Ich kann das nicht" oder "Ich bin festgeklebt" Und ich habe leider gar keinen Plan, wie ich damit umgehen soll.
Liebe Grüße, Kirsche

Zu gut, und nun?

Hallo Kirsche,
kannst Du nicht einfach auch festgeklebt sein oder es nicht können, wenn sie ganz unbedingt etwas von Dir möchte;-)
Aimée wollte in letzter Zeit wieder ganz viel Hilfe beim An- und Ausziehen, aber seit drei Tagen macht sie es wieder selbst und zwar wesentlich besser als vorher. Vielleicht ist es mal wieder der Rückschritt vor einem großen Fortschritt?
Ich bin ja auch mal sehr gespannt ob der Rückfall in die Babyphase bei Mée auch kommt, wenn sie große Schwester wird...
LG Sofie

Zu gut, und nun?

Liebe Sofie,
so einfach tickt meine Tochter leider nicht ;-)
Sie ist ziemlich dickköpfig und ziemlich schlau.
Sie weiß genau, daß ich nicht festgeklebt bin und das nur als Argument nutze, folglich lässt sie es nicht gelten.
Naja, das it insgesamt ein komplexes Problem, dass ich auch noch mal im Forum erörtern werde.
Hatt bisher noch nciht die Muße, bzw. die Hoffnung, daß es sich von selbst einstellt.
Liebe Grüße, Kirsche mit Total-Verweigerin
Meistgelesen auf 9monate.de
Diskussionsverlauf
Rat und Hilfe zur Bedienung
Übersicht aller Foren

Mit der Teilnahme an unseren interaktiven Gewinnspielen sicherst du dir hochwertige Preise für dich und deine Liebsten!

Jetzt gewinnen