Hallo,
wir haben Maya für die drei Wochen kindergartenfreie Zeit bei einem Intensivschwimmkurs angemeldet. Der ging 4x pro Woche je eine Dreiviertelstunde und das eben drei Wochen lang, also insgesamt 12 Mal. In der ersten Stunde wurden die Kinder direkt in zwei Gruppen eingeteilt: eine mit den älteren und mutigeren bzw. schwimmerfahreneren Kindern und eine mit den wasserscheuen Angsthasen. Maya ist natürlich in die Gruppe mit den wasserscheuen Angsthasen gekommen, was ja zu erwarten war. Die Eltern konnten täglich zuschauen, allerdings außerhalb der Hörweite. Ich konnte leider nur drei oder vier Mal mitgehen, aber mein Mann war täglich da.
In der besseren Gruppe haben die Kinder schnell Fortschritte gemacht und zum Abschluss des Kurses haben auch vermutlich so ziemlich alle Kinder ein Seepferdchen gemacht, wie das eigentlich in der Kursausschreibung angekündigt war. In Mayas Gruppe kristallisierte sich schnell raus, dass 3 von 7 Kindern begabter und mutiger waren als die anderen. Was die Lehrerin zum Anlass genommen hat, eigentlich nur noch mit diesen 3 Kindern zu üben und die restlichen 4 blöd alleine vor sich hinplantschen zu lassen. Um die Kursstatistik zu retten, hat sie dann in der letzten Woche noch mit zwei der vier Kinder geübt und nur Maya und einen anderen Jungen komplett links liegen gelassen. Denn dass die Kinder auch alleine üben müssen ist ja schön und gut, nur erst muss ihnen ja jemand zeigen wie es richtig geht, damit sie überhaupt wissen, was sie üben sollen. Zuletzt hat die Schwimmlehrerin Maya aber nicht mal insgesamt eine Minute pro Übungsstunde gewidmet und lieber 80 Mal nacheinander Ringe ins Wasser geworfen für Kinder, die das Tauchen bei ihr schon gelernt hatten. Außerdem hat sie Maya mehrfach unbeaufsichtigt am Beckenrand hängen lassen in 120cm tiefem Wasser, wo Maya durchaus hätte ertrinken können.
Mich hat das alles sehr geärgert, denn wir haben schließlich genauso viel Geld für den Schwimmkurs bezahlt wie die Eltern, deren Kinder auch etwas vermittelt bekommen haben. In der letzten Stunde haben dann außer Maya und dem Jungen alle 5 anderen Kinder ein Frosch-Abzeichen bekommen, auch wenn nicht mal alle dieser 5 Kinder die geforderten 6-8 Meter weit schwimmen konnten. Maya stand daneben und hat nicht mal einen Trostpreis wie einen Luftballon oder so bekommen. Natürlich fing sie dann an zu weinen und sagte, wie ungerecht das ist, dass alle anderen Kinder ein Froschabzeichen bekommen haben und sie hat gar nichts bekommen. Ich hab ihr dann auch gesagt, dass es ja auch ungerecht war, dass die Lehrerin nur mit den anderen Kindern geübt hat und nicht auch mit ihr.
Die Kinder mit dem Frosch-Abzeichen können jetzt in den Anfängerkurs II wechseln und ein Seepferdchen machen. Maya hingegen kann nur noch mal den Anfängerkurs I machen, weil sie für den anderen Kurs zu schlecht ist. Ich habe sie jetzt noch mal dafür angemeldet, allerdings bei einer anderen Kursleiterin. Denn diese hier hätte auch in dem nächsten Anfängerkurs die anderen Kinder bevorzugt, weil sie Maya anscheinend irgendwie nicht leiden konnte.
Aber was nun? Beschwere ich mich jetzt über die Frau? Ich bin nämlich echt sauer über diese Ungerechtigkeit, dass nicht mit allen Kindern gleich viel geübt wurde. Und außerdem finde ich es unverantwortlich, Nichtschwimmern im tiefen Wasser den Rücken zuzudrehen. Und ich kann nicht nachvollziehen, wie man so pädagogisch unklug sein kann, dann nicht mal einen billigen Trostpreis wie einen Luftballon für die 4jährigen zu haben, denen man kein Schwimmabzeichen gibt. Der Haken ist nur, dass ich ja nicht weiß, ob die Kursleiterinnen sich nicht schon seit 20 Jahren kennen und miteinander befreundet bin. Da wäre es für Maya ja extrem blöd, wenn ich mich über die Schwimmlehrerin beschwere und sie das bei der anderen dann ausbaden muss. Was würdet ihr tun?
LG Mareike