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Würde gerne mal eure Meinung hören wegen KIGA

Hallo!
Ich bin mir mit der Kiga-Frage mit meinen beiden Jungs (Bjarne 4 und Mika 2,5 Jahre) unschlüssig und würde gerne mal eure Meinung hören. Muss aber ein bisschen ausholen, also wer keine Lust hat, hört lieber gleich hier auf zu lesen...
Wir haben hier im Ort keinen Kindergarten, sind auch vor 2 Jahren zugezogen und haben hier keinerlei Anschluss (leider). Bjarne ist hier einmal wöchentlich in den Spielkreis gegangen (fand er nicht so toll) und danach, bzw auch schon parallel kam er in den 7km entfernten Waldorf-Kindergarten. Dort bringen wir ihn täglich hin und holen ihn dann auch wieder ab. Da es hier im Ort keinen Kiga gibt, werden die Kinder, die in den Gemeinde-Kindergarten gehen, hier täglich mit dem Bus abgeholt (Bushaltestelle ist 1km entfernt, müsste ich auch mit dem Auto hin fahren) in den Nachbarort zum Kiga gefahren und mittags dann mit dem Bus wieder zurück. Bjarne aber wie gesagt nicht, sondern anderer Ort und Waldorf-Kindergarten.
Der Waldorfkindergarten kostet 150€ von 8-12 Uhr, hat max. 12 Kinder und tut Bjarne wirklich gut. Er hat Schwierigkeiten in einer großen Gruppe, ist dann unsicher, kann sich nicht konzentrieren und macht viel Quatsch. Wir waren ja vor ein paar Wochen im SPZ und haben ihn dort untersuchen lassen und die haben uns auch geraten, ihn in einer kleinen Gruppe und auch viele Rituale usw. wie im Waldorf-Kindergarten zu lassen. Tut ihm also gut. Aber: er wird nicht auf eine Waldorf-Schule gehen, sondern ganz normal im Nachbarort auf die Grundschule. Dort gehen auch die Kinder hin, die jetzt alle im Gemeinde-KIGA sind und zu denen wir leider überhaupt keinen Kontakt haben. Das stört mich schon ehrlich gesagt, der fehlende Kontakt, dass wir zugezogen sind usw. Ich hatte letztes Jahr (da hat unsere Erzieherin gewechselt) mal überlegt, ihn doch in den Gemeinde-Kiga zu geben und dort auch mit der Erzieherin gesprochen. Sie war sehr dafür, dass man den Kindergarten nicht wechselt und hat das Außenseiter-Problem jetzt (und auch bei der Einschulung) nicht so gesehen.
Jetzt kommt Mika noch dazu: er geht auch seit 1,5 Jahren hier im Ort in den Spielkreis (1x wöchentlich für 2 Stunden alleine). Ist dort offen und freundlich und spielt auch mit den anderen Kindern. Aber nur, wenn ich nicht dabei bin. Bleibe ich da, dann klebt er nur bei mir auf dem Schoß. Ist alles ganz schön, aber da ich ja immer nach Hause gehen, habe ich auch groß keinen Kontakt zu den anderen Müttern und an weiteren Treffen sind sie scheinbar nicht interessiert. Zusätzlich geht Mika seit Oktober auch 2 Tage mit Bjarne in den Waldorf-Kindergarten. Ich finde, dass es Mika von der pädagogischen Seite auch sehr sehr gut tut!!! Aber: wenn Bjarne und Mika zusammen dort sind, dann mischen sie die ganze Gruppe auf, machen viel Unfung, stören usw. Die Erzieherinnen haben dann wirklich Mühe. Auf der einen Seite denke ich: na ja, ist ja ihr Job und vielleicht schaffen die ja, was ich zuhause nicht schaffe. Und das tun sie auch, im Kindergarten "hören" sie einfach besser und bekommen viele Werte vermittelt. Auf der anderen Seite ist es so, dass es für Bjarne anscheinend nicht so gut ist, wenn Mika mit dabei ist, weil er sich dann nicht auf die anderen Kinder einlässt, viel Quatsch macht usw.
Wenn ich Mika auch 5 Tage dort hingebe, dann muss ich insgesamt 315€ im Monat (mit Frühstücksgeld) bezahlen, was ich schon echt viel finde.
Im Gegensatz dazu, ist der Gemeindekindergarten ab diesen Monat komplett beitragsfrei!!!!
Ich bin schon seit Monaten am hin- und herüberlegen und weiß einfach nicht, was ich machen so, bzw. was für meine Kinder das beste ist.
Auf der einen Seite ist die Waldorf-Pädagogik, kleine Gruppen, viele Rituale, Bjarne fühlt sich dort sicher und aufgehoben und Mika tut es auch sehr gut. Aber: teuer und jeden Tag 7km hin und 7km zurück und keinen Kontakt zu anderen Kindern aus dem Ort, mit denen die beiden dann auch die Schule besuchen.
Auf der anderen Seite Gemeindekindergarten: umsonst, Kontakt mit anderen Kinder/Eltern aus dem Dorf, aber 5-Gruppen sehr groß und offen und ich müsste auch immer zur Bushaltestelle fahren.
Ich habe auch schon überlegt, ob ich Bjarne im Waldorf-Kindergarten lasse und nur Mika in den Gemeinde-Kindergarten gebe, aber ich denke, dass Bjarne sich dann total als Außenseiter fühlen wird, zumal Mika ja jetzt auch schon 2 Tage im Waldorf-Kindergarten ist. Und wenn ich beide Kinder in den Gemeinde-Kindergarten geben würde, würde es eigentlich auch keinen Sinn machen, wenn ich sie in verschiedene Gruppen gebe, weil die Gruppen sich aus den Ortsteilen bilden, d.h. wenn ein Kind in eine andere Gruppe geht, dann würde er auch nicht mit den anderen Kindern aus unserem Ort zusammen sein.
Schwierige Entscheidung, die ich seit Monaten vor mir her schiebe.
Vielleicht seid ihr so lieb und sagt mir einfach mal eure Meinung, oder ein paar Denkanstöße??
Mir fällt auch grad noch ein, dass beide Kinder in unserer Kur ja auch getrennt in verschiedene Kindergartengruppen gegangen sind.Mika hatte keine Probleme in seiner, während Bjarne immer nur für sich alleine gespielt hat und recht unglücklich gewirkt hat. Aber: jetzt (4 Monate später) erzählt er mir viele Sachen von diesem Kindergarten dort.
Liebe Grüße
Franzi
Bisherige Antworten

Würde gerne mal eure Meinung hören wegen KIGA

Hey, Franzi!
Puuuh, das ist wirklich schwierig! Kann verstehen, daß Du so daran brütest! Habe auch absolut keine Empfehlung für Dich, kann Dir nur aus der Zeit berichten, in denen meine Mädels in die Schule gekommen sind:
Der Kiga ist eine "geschütze Umgebung", der Waldorf-Kiga erst recht. Mit Beginn der Schule geht man auf einmal in den Raubtier-Käfig! Da wird der Ellenbogen eingesetzt, es wird hingelangt, wenn die Lehrer es nicht sehen und so weiter.
Es gilt also, die Kids schon im Kiga vorzubereiten: Kontakte sind wichtig, werden aber nach Schuleintritt "neu gemischt". Bekannte Gesichter geben Sicherheit, garantieren aber keine gefestigten Freundschaften weiterhin.
Für Deinen Kleinen, sowieso 2. Kind, sehe ich keine Probleme, egal, wo er in den Kiga geht, ob mit oder ohne Bruder (für die Umgebung besser: Ohne!).
Dein Großer ist das Problem. Und das ist, glaube ich, nicht mit der Wahl des Kigas zu lösen. Er benötigt, wie Du schilderst, dringend mehr Selbständigkeit und Selbstbewußtsein. Gerade in einer großen Gruppe (Schule hat 20 bis 30 Kinder in einer Klasse!) muß er lernen, zu leben, sich zu behaupten und sich möglichst auch wohl zu fühlen. Der Schritt vom Waldorf-Kiga in die Grundschule wäre heftig!
Bei meinen Mädchen waren einige solcher Kinder, die ohne Kontakte und recht geschützt aufgewachsen waren. Mit der Brutalität der Kinder wurden sie "Weicheier" genannt und hatten einiges auszustehen. Das mag sicherlich unterschiedlich sein, aus welchen sozialen Schichten die Umgebung besteht, ansatzweise sind diese Tendenzen aber überall zu spüren - Kinder sind häufig grausam und suchen sich die Schwächsten, um sie zu piesacken.
Tja, ich glaube, ich würde es riskieren, beide Kinder in unterschiedliche Gruppen des Gemeindekigas zu geben. Der Kleine setzt sich schon durch und der Große lernt für´s leben, auch, wenn es hart ist.
Berichte mal, wie Du Dich entscheidest! LG Anke
PS: Ole ist in einem "riesigen" Kiga mit mindestens 5 Gruppen, 3 neue kommen im Sommer dazu, und fühlt sich pudelwohl mit Charme und Ellenbogen - er ist aber das 3. Kind und läßt nichts anbrennen - beim 1. Kind war es aber auch bei mir anders!

Würde gerne mal eure Meinung hören wegen KIGA

Hallo Franzi,
das ist schon ein schwerer Brocken, das "Problem" scheint aber nur Bjarne zu sein. Er wird ja in 2,5 Jahren zur Schule gehen. Kannst und willst Du ihm zumuten, dass er niemanden in der Klasse kennt und an seinem ersten Schultag ohne Mama sich durchbeissen muss?
Ich habe meine stille ruhige und wenig durchsetzungsstarke auch in einer privaten Eltenini, mit 18 Kindern in der Gruppe und hohem sozialen Standart. Ab Augsust habe ich sie in einem normalen KiGA angemeldet, da sie dann noch 2 Jahre Zeit hat, die Kinder hier aus dem Ort und der Nachbarschaft kennenzulernen (da ich recht früh arbeiten gegangen bin, habe ich im hiesigen Schuleinzugsbereich die Kontakte alle verpasst). ich habe sie bewusst nicht nur das Vorschuljahr angmeldet damit sie Gelegenheit hat, sich umzustellen, da sie lange braucht um Kontakte zu schließen.
So, evtl.hilft Dir das ja weiter....
LG Anja

Würde gerne mal eure Meinung hören wegen KIGA

Hallo Franzi,
das ist wirklich nicht einfach. An Deiner Stelle würde ich wahrscheinlich Bjarne im Waldorfkindergarten lassen und Mika im Gemeinde-Kindergarten anmelden. Für beide ist könnte es wichtig sein, eigene Freunde zu finden und nicht nur am Bruder zu kleben - denn spätestens, wenn Bjarne in die Schule kommt, werden sie sich trennen müssen. So, wie Du es beschrieben hast, kommt Bjarne im Waldorf-Kindergarten gut zurecht, die Gruppe dort ist klein, so dass ich nicht glaube, dass er dort ohne seinen Bruder, der sowieso nur an 2 Tagen dabei ist, zum Außenseiter wird.
Ich würde Bjarne nicht den Kindergarten wechseln lassen. Wenn er sowieso empfindlich ist, kleine Gruppen und Rituale braucht, dann wäre es für ihn wahrscheinlich furchtbar, den Kindergarten wechseln zu müssen und dann auch noch in eine riesige Gruppe zu kommen, wo er viel schlechter individuell gefördert werden kann. Die Angst vor der Außenseiterrolle in der Schule hätte ich nicht. Ich persönlich halte es für wichtig, den Kindern im Kindergarten die Chance zu geben, sich gut zu entwickeln. Tobi ist mit knapp drei Jahren in eine Integrationsgruppe im Kindergarten gekommen (15 Kinder, mindestens 3 Betreuer). Im ersten Kindergartenjahr wäre er in einer größeren Gruppe mit Sicherheit völlig untergegangen. Jetzt, im zweiten Kindergartenjahr, hat er sich selbständig mit mehreren Kindern, die im Sommer neu in die Gruppe gekommen sind, angefreundet. Er hat gelernt, mit anderen Kindern zusammenzuspielen (im ersten Kindergartenjahr hat er mehr allein bzw. neben anderen Kindern gespielt, aber nicht so sehr zusammen). Er fordert selbständig Treffen am Nachmittag mit seinen Freunden ein (teilweise geht er sogar auf deren Eltern zu und sagt, dass er das Kind besuchen möchte). Ich habe den Eindruck, die kleine Gruppe und die gute Betreuung waren und sind mit dafür verantwortlich, dass er sich im sozialen Bereich so gut entwickelt hat. Ich halte es für wichtiger, ihn im Kindergarten in der kleinen Gruppe gute Erfahrungen sammeln zu lassen, die sein Selbstbewusstsein stärken, als ihn jetzt schon Situationen auszusetzen, die ihn jetzt vielleicht noch überfordern (z.B. das Durchsetzen in einer großen Gruppe). Was nützt es, wenn er im Gemeinde-Kindergarten zum Außenseiter wird und sich das dann in der Schule fortsetzt. Dann doch lieber ein kleiner Kindergarten, der Bjarnes Selbstbewußtsein fördert, wo er Erfolgserlebnisse hat. Bis zum Schuleintritt kann er sich dort noch entwickeln. Unser Kindergarten hat ein sehr großes Einzugsgebiet, so dass Tobi, wenn er in die Schule kommt, höchstens ein anderes Kind kennen wird. Das geht aber allen Kindern aus der Gruppe so. Ich habe noch nicht gehört, dass es deshalb besondere Probleme gab. Als Tobi in den Kindergarten kam, kannte er auch niemanden.
Wenn Du möchtest, dass Bjarne verstärkt Kinder aus der Nachbarschaft kennenlernt, dann kannst Du ihn vielleicht im Sportverein, Musikschule, Kindergruppe der Kirchengemeinde oder was auch immer es bei Euch gibt, anmelden. Außerdem könnte es hilfreich sein, wenn Mika den Gemeinde-Kindergarten besucht, dort Kontakte zu Nachbarskindern knüpft und diese Euch besuchen, denn sicher werden einige dieser Nachbarskinder auch ältere Geschwister haben.
Viele Grüße
Stefanie

Würde gerne mal eure Meinung hören wegen KIGA

Hm, sowas ist immer schwierig. Ich hatte auch wochenlang gebrütet, bis ich mich für einen Kindergarten entschieden hatte.

Ich würde an deiner Stelle Bjarne im Waldorfkindergarten lassen, und Mika in den Gemeindekindergarten geben oder auch Waldorf. Bei Mika spielt es vielleicht keine so große Rolle, weil er sowieso gut klar kommt.

Kontakte zu späteren Schulfreunden würde ich woanders suchen, in der Nachbarschaft, in Vereinen oder so. Ansonsten weiß ich nicht, wie es bei eurem Waldorfkindergarten ist, bei uns der Grundschule kommen die Waldorfkinder alle sehr gut zurecht, also nix von wegen Verweichlichung oder so.

LG, Britta

Würde gerne mal eure Meinung hören wegen KIGA

Hi Franzi, das ist echt eine schwierige Situation. Gibt es denn in eurem Dorf kein andere Möglichkeit, einige Kinder mit denen er eins´geschut schon mal kennenzulernen?? Eine Sportart oder so? Ich glaube, ich würde Bjarne zusammen mit dem kleinen in den Gemeindekiga bringen. Auf jeden Fall aber würd ichs für das letzte Kiga Jahr machen, Denn in der Schule ist es schon blöd wenn er die anderen dann alle nicht kennt und er in eine "eingeschwarene" Truppe neu dazukommt.
Auf der anderen Seite sind narürlich die Vorzüge der Waldorfeinrichtung - dass Du das für ihn am liebsten erhalten möchtest, kann ich auch verstehen. Ach ich weiss auch nicht - echt schwer. Sorry, bin Dir keine Hilfe!
LG Tine
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