Ihr Lieben,
ich habe eine Woche lang wieder regelmäßigen Internet-Zugang, da ich das Haus meiner Eltern hüten muss (Rolladen hoch und runter). Heute morgen habe ich ein bisschen nachgelesen und habe mir nach den bewegten Geschichten der vergangenen Seiten vorgenommen, auch mal wieder zu berichten...
Vielleicht erinnert Ihr Euch, wie verzagt wir uns in den letzten Jahren mit der Entscheidung Großstadt und Land herumgeschlagen haben... Wir haben ja den Schritt in die Sauerland-Pampa gewagt und wir sind DERZEIT sehr glücklich. Wir haben unser eigenes kleines (gemietetes) Haus mit Garten, die Kinder sind braungebrannt und fallen jeden Tag mit einer Schmutzkruste todmüde ins Bett, jobmäßig tut sich nix - hätte ich aber die Alternative mit in der Firma anzufangen - wenn mein Vater mal kürzertritt. Wir schließen langsam Freundschaften, lernen völlig neue Menschen kennen, die nicht mit negativen Jugenderinnerungen behaftet sind. Wir fühlen uns langsam "sozialisiert" und bauen ein Netz auf.
Mein Mann schlägt sich durch den schwiegerväterlichen Betrieb durch. Fachlich kein Problem, aber menschlich ein großes, da mein Vater sein Patriarchat ausleben muss und kaum Entscheidungskompetenzen abgibt.
Zum Teil ist es superschwierig - andererseits führen wir ein ruhiges, ausgeglicheneres Landleben. Aber das Beste an allem ist, dass wir diesen Schritt gewagt haben. Egal, wie es ausgeht - wir LEBEN wieder, haben uns etwas getraut und tun dies jeden Tag neu. Vielleicht bleiben wir jetzt ein Leben lang hier - könnte ich mir vorstellen, vielleicht ziehen wir in zwei Jahren aber auch wieder weg, wenn die Firma doch verkauft werden muss. Doch uns wird klar: Mein Mann und ich stehen dicht zusammen und lassen nix zwischen uns kommen. (Auch, wenn ab und zu auftauchende Schicksalsbegegnungen das Ganze arg auf die Probe stellen ;-)
Wir trauen uns, unsere Zukunft gemeinsam zu gestalten, etwas aufzubauen und dafür einzustehen. Ein drittes Kind wäre willkommen. Wenn nicht, steige ich demnächst in die Firma ein, oder eröffne einen Buchladen und widme mich einem Geschäftshausumbau. Mein alter Verlagsjob ist mir nicht mehr soooo wichtig. Ich freue mich, das Leben ganzheitlicher betrachten zu können, mich an der Großfamilie zu freuen, einen Betrieb zu erschaffen, etwas aufzubauen....
Gutgelaunte Grüße
Kathrin