Wo finde ich Hilfe??? *lang*
Re: Wo finde ich Hilfe??? *lang*
das gefühl mit dem schlechten gewissen kenne ich gut! wie wärs wenn du dir feste pausenzeiten einrichtest? ich mache beispielsweise jeden mittag zur gleichen zeit eine stunde pause, danach hab ich dann meist noch zeit für etwas haushalt bevor es mit den kindern weitergeht. bei einer "normalen" arbeit hat man schliesslich auch pausen, egal wieviel noch zu tun ist!
ich wünsch dir viel glück und hoffe daß es dir bald besser geht! liebe und mitfühlende grüße, silence
Re: Wo finde ich Hilfe??? *lang*
Re: Wo finde ich Hilfe??? *lang*
das hört sich jetzt vielleicht furchtbar bürokratisch an, aber wie wäre es mit Listen? Eine Liste mit allen Arbeiten, die zu Hause so anfallen, geordnet nach Prioritäten A für sehr wichtig bis C für eher nebensächlich. Dazu eine zweite Liste mit allen Sachen, die Du persönlich ganz für Dich zur Entspannung mal machen willst (Lesen, Film gucken, mit einer Freundin ohne Kinder treffen, ausschlafen etc.). Dann kannst Du Dir vornehmen, dass Du z.B. pro Woche von jeder Liste drei Punkte abhaken willst. Für alles, was Du von der Haushaltsliste machst, musst Du auch etwas von der privaten Entspannungsliste machen. Wenn Du Dir das als "Pflichtprogramm" vornimmst, klappt es vielleicht leichter. Bei der Hausarbeitsliste kannst Du gerne auch Zuständigkeiten an Deinen Mann verteilen und vielleicht auch mal mit ihm diskutieren, welche Prioritäten er für welche Arbeiten setzen würde. Als ich mit meinem Mann zusammengezogen bin, haben wir solch eine Hausarbeitsliste gemacht und Zuständigkeiten verteilt. Die Verteilung ging dann auch danach, wem was wichtiger ist (z.B. putzt mein Mann das Bad, weil es zwar ihn, mich aber nicht so sehr stört, wenn es dort dreckig ist, umgekehrt sauge und wische ich Staub, weil es bei ihm schon zentimeterdick zugestaubt sein müsste, ehe er mal den Sauger freiwillig in die Hand nehmen würde ;-) ).
Ansonsten solltest Du einfach mal austesten, was passiert, wenn Du Sachen nicht machst. Zwinge Dich doch z.B. mal ganz bewußt dazu, nicht sofort Staub zu saugen, obwohl z.B. der Teppich vollgekrümelt ist. Du wirst sehen, man überlebt das und die Welt geht nicht unter. Vielleicht hilft Dir das auch, Prioritäten zu setzen und zu spüren, was stört mich wirklich ungemein, wenn es nicht gemacht wird und was ist zwar unschön, lässt sich aber aushalten.
Viele Grüße
Stefanie
Re: Wo finde ich Hilfe??? *lang*
Ich hab etwas ähnliches mal bei einem jungen
Er war schließlich in psychologischer Betreuung und was dieser ihm angeraten hat, war unter anderem ein Tagesstundenplan. Dort war sein ganzer Tag strukturiert, Pausen, duschen, Müll rausbringen einfach alles. Und er musste sich strikt daran halten und abhaken was erledigt war. Das hat er, weil er damit so gut klar gekommen ist, auch nach der Betreuung beim Psychologon noch lange weitergeführt.
LG und alles Gute,
Myriam
Re: Ich hab etwas ähnliches mal bei einem jungen
Re: Wo finde ich Hilfe??? *lang*
ich nehm dich jetzt einfach mal fest in den Arm *knuddel*.
Bisher habe ich immer noch meinen Mann als "Rettungsanker", aber wenn der weg fallen würde, ginge es mir genauso wie dir. Alles muss perfekt sein, eher 110prozentig als 99prozentig.
Ich glaube, du brauchst auch jemanden, den du alle Sorgen und all die Arbeit die du machst an den Kopf schmeissen kannst. Bei mir ist es z. B. auch meine Heilpraktikerin. Praktischer Nebeneffekt: Sie sucht gleich ein passendes Mittel raus, um mein inneres Gleichgewicht wieder herzustellen.
Bei mir ist das eigentliche Problem nicht die Arbeit. Ich kann den ganzen Tag durchrackern und bin Abends sehr zufrieden mit mir. Wenn aber das innere Gleichgewicht gestört ist durch Stress, oder Beziehungsprobleme, dann wird auf einmal alles zuviel und erdrückend.
Außerdem haben mich die letzten 2 Jahre mein Mann und mein Sohn gelehrt, dass ich putzen kann wie Hein-Blöd, kurz drauf ists doch wieder dreckig (zumindest in meinen Augen - meine Mama lobt immer meinen sauberen Haushalt ;O).
Ich hoffe du findest jemanden, der dir dein Gleichgewicht zurück gibt... glg Flip
Re: Wo finde ich Hilfe??? *lang*
Re: Wo finde ich Hilfe??? *lang*
ich habe ein bisschen das umgekehrte problem. ich sitze oft rum und schiebe alles vor mich her. und wenn ich dann nicht mehr schieben kann (weil z.b. besuch kommt), dann verfalle ich in stress, der sich bei mir sofort auf den darm (eh chronisch) legt und ich bin dann wieder wochenenlang außer gefecht gesetzt.
ich habe jetzt angefangen mir jeden morgen einen plan zu machen, was ich heute schaffen will. seitdem klappt das prima, dass ich es auch mache. wie wäre es, wenn du es umgekehrt machst? du machst dir jeden morgen einen plan, was du heute für tun möchtest (z.b. eine stunde lesen, eine bestimmte fernsehsendung sehen, wenn dein kind schläft, abends in ruhe in die badewanne gehen, jede stunde 5 minuten pause machen, mit deinem kind spielen, zeitung lesen). dann sind diese sachen genauso "aufgaben" wie saugen, putzen und abwaschen.
außerdem habe ich mich über die krankenkasse bei einem kurs zur stressbewältigung angemeldet. mal sehen, was das wird. angeblich soll es darum gehen, dass man erstmal lernt, wie stress entsteht (das negative gefühl) und wie man damit den erfolgreich umgeht und sich im zaum hält. mal sehen, ob das klappt.
ich wünsche dir auf jeden fall, dass du es schaffst da wieder rauszukommen. und wenn du es nicht ohne hilfe schaffst, dann such dir professionelle unterstützung, okay? rede mit deinem arzt über eine überweisung zum psychologen. lieber schnell hilfe holen, als immer weiter reinzusacken.
lg
anja
noch was
ich habe gerade noch mal die antworten gelesen, die du gegeben hattest. das du das gefühl hast noch soooooo viel machen zu müsen.
vielleicht solltest du dir wirklich früh eine liste mich sachen erstellen (schriftlich), die du heute machen willst - und zwar auch nur so viel, wie du wirklich HEUTE machen willst/kannst/schaffst - auf keinen fall zu viel drauf schreiben. und schreibe da die sachen für dich mit drauf. wenn du die liste im laufe des tages abarbeitest, dann gibt es ein super-gutes gefühl, die sachen streichen zu dürfen, die man geschafft hat. dann sieht man abends auch sehr deutlich, dass man eine ganze menge gemacht hat, auch wenn man das gefühl hat, dass man doch eigentlich gar nichts geschafft hat. schreibe auch kleinigkeiten wie "geschirrspüler ausräumen" mit drauf. dann fühlst du dich abends einfach besser. - zumindest geht es mir so. und außerdem wirkt die arbeit im laufe des tages auch so, dass man es schaffen kann. den zettel schafft man schon abzuarbeiten. und das dann noch ganz viele anderen sachen liegen bleiben, dass wird unwichtig. man weiß ja, was man heute machen will. das andere zählt zu den aufgaben für die nächsten tage.
verstehst du, was ich meine? es ist etwas schwierig zu erklären. aber so schaffst du dir jeden tag erfolgserlebnisse, denn du siehst, was du gemacht hast und nicht das, was du nicht gemacht hast.
lg
anja
Re: Wo finde ich Hilfe??? *lang*
Re: Wo finde ich Hilfe??? *lang*
Viele Grüße,
Christine
Re: Wo finde ich Hilfe??? *lang*
das ist ein guter tipp. und mach die liste für jeden tag nicht zu lang. schreibe nur drauf, was schaffbar ist. anfangs vielleicht sogar weniger! dann kann das negative gefühl einfach nicht so stark durchkommen.
was den kurs angeht: ich bin in der aok sachsen und die haben auf ihrer webseite ein wirklich ganz breites kursangebot für ihre mitglieder. dort habe ich mir einen kurs ausgesucht und werde mal schauen, ob er mir etwas bringt.
lg
anja
Re: Wo finde ich Hilfe??? *lang*
Re: Wo finde ich Hilfe??? *lang*
Re: Wo finde ich Hilfe??? *lang*
wenn Du denkst, dass Du es alleine nicht schaffst, würde ich nochmal beim Arzt nachfragen. Wenn Deine Diagnose feststeht, muß es doch möglich sein, eine Hilfe für zu Hause zu holen. Vielleicht bietet die Krankenkasse da Unterstützung. Eine Depression ist doch ein richtiges Krankheitsbild, da muß es doch was geben?! Oder ruf doch direkt mal bei der KK an.
Zumindest hilft Dir das mal über eine gewisse Zeit hinweg und Du kannst mal durchatmen.
LG und Alles Gute!
Katrin
Re: Wo finde ich Hilfe??? *lang*
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