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Wo finde ich Hilfe??? *lang*

Halloooo, ich hoffe ich kann halbwegs gut schreiben..bin leider gestern die Kellertreppe runtergesegelt und etwas lädiert (und krankgeschrieben) aber ich habe ja Zeit und tippe fröhlich....nachdem ich wochenlang nur müde war und gar nicht mehr auf die Beine gekommen bin war ich letzte Woche beim Arzt. Die Diagnose stand schnell fest, (Erschöpfungs-) Depression...er hat ein langes Gespräch mit mir geführt (Blutabnahme wurde vorsichtshalber gemacht aber war wie erwartet ohne Befund). Es geht darum das ich immer meine hier alles zu 100% machen zu müssen, kann nichts liegen lassen oder mich mal entspannen. Dazu waren die letzten Wochen sehr hart (Hausbau, Schwiegermutter etc) und wir gehen zur Zeit zur Paartherapie weil es auch dort Probleme gibt. Aber das ist ein anderes Thema und wir arbeiten hart an uns. Ich weiß aber nicht wie ich den Punkt "Haushalt" und "Abschalten" in Griff bekommen kann, wie und wo lerne ich das es auch mal okay ist sich hinzusetzen statt zu saugen und dann noch ohne schlechtes Gewissen? Hört sich bestimmt für die eine oder andere lapidar an aber ich kann nicht 5 min. sitzen und schon sehe ich etwas was gemacht werden muss....bin für alle Tipps dankbar!!! Steffi
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Re: Wo finde ich Hilfe??? *lang*

hallo steffi,
das gefühl mit dem schlechten gewissen kenne ich gut! wie wärs wenn du dir feste pausenzeiten einrichtest? ich mache beispielsweise jeden mittag zur gleichen zeit eine stunde pause, danach hab ich dann meist noch zeit für etwas haushalt bevor es mit den kindern weitergeht. bei einer "normalen" arbeit hat man schliesslich auch pausen, egal wieviel noch zu tun ist!
ich wünsch dir viel glück und hoffe daß es dir bald besser geht! liebe und mitfühlende grüße, silence

Re: Wo finde ich Hilfe??? *lang*

hallo silence, lieben dank für deine antwort! wir sind ja erst seit 3 monaten im haus und ich habe einfach auch noch keinen rhythmus fürs sauber machen gefunden, ist doch eine ganze ecke mehr und das chaos verteilt sich jetzt einfach auf drei etagen, ganz zu schweigen davon das natürlich auch noch jede menge an kartons auszupacken sind...aber es stimmt schon, so eine halbe stunde bis stunde am tag sollte drinnen sein oder?? ich versuche es mal :-) lieber gruß und danke, steffi

Re: Wo finde ich Hilfe??? *lang*

Hallo Steffi,
das hört sich jetzt vielleicht furchtbar bürokratisch an, aber wie wäre es mit Listen? Eine Liste mit allen Arbeiten, die zu Hause so anfallen, geordnet nach Prioritäten A für sehr wichtig bis C für eher nebensächlich. Dazu eine zweite Liste mit allen Sachen, die Du persönlich ganz für Dich zur Entspannung mal machen willst (Lesen, Film gucken, mit einer Freundin ohne Kinder treffen, ausschlafen etc.). Dann kannst Du Dir vornehmen, dass Du z.B. pro Woche von jeder Liste drei Punkte abhaken willst. Für alles, was Du von der Haushaltsliste machst, musst Du auch etwas von der privaten Entspannungsliste machen. Wenn Du Dir das als "Pflichtprogramm" vornimmst, klappt es vielleicht leichter. Bei der Hausarbeitsliste kannst Du gerne auch Zuständigkeiten an Deinen Mann verteilen und vielleicht auch mal mit ihm diskutieren, welche Prioritäten er für welche Arbeiten setzen würde. Als ich mit meinem Mann zusammengezogen bin, haben wir solch eine Hausarbeitsliste gemacht und Zuständigkeiten verteilt. Die Verteilung ging dann auch danach, wem was wichtiger ist (z.B. putzt mein Mann das Bad, weil es zwar ihn, mich aber nicht so sehr stört, wenn es dort dreckig ist, umgekehrt sauge und wische ich Staub, weil es bei ihm schon zentimeterdick zugestaubt sein müsste, ehe er mal den Sauger freiwillig in die Hand nehmen würde ;-) ).
Ansonsten solltest Du einfach mal austesten, was passiert, wenn Du Sachen nicht machst. Zwinge Dich doch z.B. mal ganz bewußt dazu, nicht sofort Staub zu saugen, obwohl z.B. der Teppich vollgekrümelt ist. Du wirst sehen, man überlebt das und die Welt geht nicht unter. Vielleicht hilft Dir das auch, Prioritäten zu setzen und zu spüren, was stört mich wirklich ungemein, wenn es nicht gemacht wird und was ist zwar unschön, lässt sich aber aushalten.
Viele Grüße
Stefanie

Re: Wo finde ich Hilfe??? *lang*

Hallo Stefanie, da bin ich ja froh das ich so noch mal im Forum gestöbert habe....gab nämlich gar keine Mitteilung für mich das Antworten vorliegen :-))) ich finde deine Liste hört sich sehr gut an, zumindest wäre es mal ein Versuch wert! Schwerer wird mir bestimmt fallen mal nicht die Krümel *als Beispiel wegzusaugen*. Ich weiß ja das das Quatsch ist und ich statt der ganzen Hetze den Tag - mit Gerrit - viel mehr genießen müsste aber es ist sooo schwer! Aber ich arbeite dran, super super lieben Dank für deine Antwort...ich werde es auf jeden Fall mal versuchen! Steffi

Ich hab etwas ähnliches mal bei einem jungen

Mann erlebt.
Er war schließlich in psychologischer Betreuung und was dieser ihm angeraten hat, war unter anderem ein Tagesstundenplan. Dort war sein ganzer Tag strukturiert, Pausen, duschen, Müll rausbringen einfach alles. Und er musste sich strikt daran halten und abhaken was erledigt war. Das hat er, weil er damit so gut klar gekommen ist, auch nach der Betreuung beim Psychologon noch lange weitergeführt.
LG und alles Gute,
Myriam

Re: Ich hab etwas ähnliches mal bei einem jungen

Stefanie hatte auch vorhin einen super Listen-Tipp, vielleicht ist das ja was für mich *bin auch eigentlich ein Zettel-Fan, hihi* lieben Dank schon mal, Steffi

Re: Wo finde ich Hilfe??? *lang*

Hallo Steffi,
ich nehm dich jetzt einfach mal fest in den Arm *knuddel*.
Bisher habe ich immer noch meinen Mann als "Rettungsanker", aber wenn der weg fallen würde, ginge es mir genauso wie dir. Alles muss perfekt sein, eher 110prozentig als 99prozentig.
Ich glaube, du brauchst auch jemanden, den du alle Sorgen und all die Arbeit die du machst an den Kopf schmeissen kannst. Bei mir ist es z. B. auch meine Heilpraktikerin. Praktischer Nebeneffekt: Sie sucht gleich ein passendes Mittel raus, um mein inneres Gleichgewicht wieder herzustellen.
Bei mir ist das eigentliche Problem nicht die Arbeit. Ich kann den ganzen Tag durchrackern und bin Abends sehr zufrieden mit mir. Wenn aber das innere Gleichgewicht gestört ist durch Stress, oder Beziehungsprobleme, dann wird auf einmal alles zuviel und erdrückend.
Außerdem haben mich die letzten 2 Jahre mein Mann und mein Sohn gelehrt, dass ich putzen kann wie Hein-Blöd, kurz drauf ists doch wieder dreckig (zumindest in meinen Augen - meine Mama lobt immer meinen sauberen Haushalt ;O).
Ich hoffe du findest jemanden, der dir dein Gleichgewicht zurück gibt... glg Flip

Re: Wo finde ich Hilfe??? *lang*

Hallo Flip, ganz ganz lieben Dank für die Knuddler, sind angekommen und haben gut getan :-) ist schon sehr schwer sich einzugestehen das man sich überfordert fühlt, bin sonst immer der Typ der denkt er packt einfach alles aber ist auch klar das irgendwo eine Grenze sein muss. Ich werde mal an mir selber arbeiten und nicht mehr alles sofort und 100pro machen, mal sehen ob ich das schaffe! Heilpraktikerin ist ein super Tipp, nur sind wir grad etwas eng dran vom Geld her wegen Hausbau etc...ich glaube das geht dieses Jahr noch nicht aber ich bin für sowas immer zu haben und behalte die Idee im Hinterkopf für "bessere Zeiten"!! Vielen vielen Dank für deine Antwort, Steffi

Re: Wo finde ich Hilfe??? *lang*

hallo steffi,
ich habe ein bisschen das umgekehrte problem. ich sitze oft rum und schiebe alles vor mich her. und wenn ich dann nicht mehr schieben kann (weil z.b. besuch kommt), dann verfalle ich in stress, der sich bei mir sofort auf den darm (eh chronisch) legt und ich bin dann wieder wochenenlang außer gefecht gesetzt.
ich habe jetzt angefangen mir jeden morgen einen plan zu machen, was ich heute schaffen will. seitdem klappt das prima, dass ich es auch mache. wie wäre es, wenn du es umgekehrt machst? du machst dir jeden morgen einen plan, was du heute für tun möchtest (z.b. eine stunde lesen, eine bestimmte fernsehsendung sehen, wenn dein kind schläft, abends in ruhe in die badewanne gehen, jede stunde 5 minuten pause machen, mit deinem kind spielen, zeitung lesen). dann sind diese sachen genauso "aufgaben" wie saugen, putzen und abwaschen.
außerdem habe ich mich über die krankenkasse bei einem kurs zur stressbewältigung angemeldet. mal sehen, was das wird. angeblich soll es darum gehen, dass man erstmal lernt, wie stress entsteht (das negative gefühl) und wie man damit den erfolgreich umgeht und sich im zaum hält. mal sehen, ob das klappt.
ich wünsche dir auf jeden fall, dass du es schaffst da wieder rauszukommen. und wenn du es nicht ohne hilfe schaffst, dann such dir professionelle unterstützung, okay? rede mit deinem arzt über eine überweisung zum psychologen. lieber schnell hilfe holen, als immer weiter reinzusacken.
lg
anja

noch was

hallo steffi,
ich habe gerade noch mal die antworten gelesen, die du gegeben hattest. das du das gefühl hast noch soooooo viel machen zu müsen.
vielleicht solltest du dir wirklich früh eine liste mich sachen erstellen (schriftlich), die du heute machen willst - und zwar auch nur so viel, wie du wirklich HEUTE machen willst/kannst/schaffst - auf keinen fall zu viel drauf schreiben. und schreibe da die sachen für dich mit drauf. wenn du die liste im laufe des tages abarbeitest, dann gibt es ein super-gutes gefühl, die sachen streichen zu dürfen, die man geschafft hat. dann sieht man abends auch sehr deutlich, dass man eine ganze menge gemacht hat, auch wenn man das gefühl hat, dass man doch eigentlich gar nichts geschafft hat. schreibe auch kleinigkeiten wie "geschirrspüler ausräumen" mit drauf. dann fühlst du dich abends einfach besser. - zumindest geht es mir so. und außerdem wirkt die arbeit im laufe des tages auch so, dass man es schaffen kann. den zettel schafft man schon abzuarbeiten. und das dann noch ganz viele anderen sachen liegen bleiben, dass wird unwichtig. man weiß ja, was man heute machen will. das andere zählt zu den aufgaben für die nächsten tage.
verstehst du, was ich meine? es ist etwas schwierig zu erklären. aber so schaffst du dir jeden tag erfolgserlebnisse, denn du siehst, was du gemacht hast und nicht das, was du nicht gemacht hast.
lg
anja

Re: Wo finde ich Hilfe??? *lang*

hallo anja, ist schon komisch wie man sich selber das leben schwer machen kann oder? einen plan mache ich mir jeden tag aber vielleicht habe ich das falsch angegangen, sowas wie essen oder lesen oder erholen...ist nicht drauf, halt nur waschen, bügeln und sonst was an Pflichtaufgaben erledigen! ist vielleicht ein anfang auch mal sachen für mich drauf zu setzen, so habe ich das bisher noch gar nicht gesehen! das mit dem kurs zur stressbewältigung wäre auch etwas in die richtung was ich suche, wie bist du denn darauf gekommen? hast du einfach bei deiner kk nachgefragt? ganz ganz lieben dank schon einmal für deine antwort, steffi

Re: Wo finde ich Hilfe??? *lang*

Vielleich thilft es Dir, wenn Du auch mal notierst, wieviel Zeit Du für die einzelnen Sachen so brauchst. Und dann neben geplanter Erholungszeit auch noch ein bischen Reservezeit für unvorhergesehenes einplanen, damit Du nicht frustriert bis, daß Du Dein pensum nicht geschafft hast, weil Dir die Milchtüte runtergefallen ist und du ne Runde extra putzen mußtest z.B.
Viele Grüße,
Christine

Re: Wo finde ich Hilfe??? *lang*

hallo,
das ist ein guter tipp. und mach die liste für jeden tag nicht zu lang. schreibe nur drauf, was schaffbar ist. anfangs vielleicht sogar weniger! dann kann das negative gefühl einfach nicht so stark durchkommen.
was den kurs angeht: ich bin in der aok sachsen und die haben auf ihrer webseite ein wirklich ganz breites kursangebot für ihre mitglieder. dort habe ich mir einen kurs ausgesucht und werde mal schauen, ob er mir etwas bringt.
lg
anja

Re: Wo finde ich Hilfe??? *lang*

mensch, manchmal stehe ich als surf-freak echt auf dem schlauch :-) habe gerade meine bkk seite gefunden und die beteiligen sich zu 85 % an anerkannten stressbewältigungs-kursen, werde da auf jeden fall nachfragen und außerdem wird in meinem sportstudio yoga etc. angeboten...wäre ja mal eine alternative zum aerobic!! superl ieben dank, stef

Re: Wo finde ich Hilfe??? *lang*

Auch eine sehr gute Idee! Ich glaube so langsam wird mir klar was ich alles selber machen kann und das ich selber daran arbeiten muss. Ich denke ich bekomme das gut hin, auch wenn es bestimmt noch eine Weile dauert bis ich diesen "Perfektionismus-Wahn" los bin :-) lieben Dank auf jeden Fall, Steffi

Re: Wo finde ich Hilfe??? *lang*

Hi Steffi,
wenn Du denkst, dass Du es alleine nicht schaffst, würde ich nochmal beim Arzt nachfragen. Wenn Deine Diagnose feststeht, muß es doch möglich sein, eine Hilfe für zu Hause zu holen. Vielleicht bietet die Krankenkasse da Unterstützung. Eine Depression ist doch ein richtiges Krankheitsbild, da muß es doch was geben?! Oder ruf doch direkt mal bei der KK an.
Zumindest hilft Dir das mal über eine gewisse Zeit hinweg und Du kannst mal durchatmen.
LG und Alles Gute!
Katrin

Re: Wo finde ich Hilfe??? *lang*

Hallo Katrin, habe vorhin von Anja gehört das es z.B. einen Kurs von der KK gibt zum Thema Stressbewältigung etc..ich glaube sowas wäre schon ganz gut! Bevor ich aber weitere Hilfe hole und zum Psychologen gehe möchte ich es doch erst mal so versuchen, ich denke ich bin ehrlich zu mir selber und wenn es nicht geht dann gehe ich auch den nächsten Schritt! Tat aber schon mal gut ehrlich darüber zu reden, ganz lieben Dank für deine Antwort!!! Alles Liebe, Steffi
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