Huhu ihr Lieben,
vielen Dank für eure Glückwünsche. Wir sind bereits am Montag-Morgen aus dem KH zurückgekommen. Eine Nachtschwester im KH hat mir den Rest gegeben und ich habe gedacht, dass es uns zuhause besser geht. Hier kann ich schlafen, und wir sind endlich wieder eine Familie. Mir fehlt nur das praktische KH-Bett zum Stillen, aber wenns nur das ist ...
Bei ET+8 gingen nachts um 3 die richtigen Wehen los. Gespürt hab ich schon vorher immer mal wieder eine (so ab 24 Uhr), ab 3 Uhr wurden sie regelmässig und sozusagen sofort auf 3 Minuten. Um halb vier zum Teil noch kürzerere Abstände, so dass ich versucht habe, meine Mutter zu wecken (mein Mann hat Flurin beruhigt und konnte nicht weg). Ich habe sie einfach nicht wach gebracht, was recht frustrierend war ;-). Um vier Uhr dann endlich meine Mutter wach und mein Mann am parat machen. Irgendwann vor fünf waren wir im KH. Meine Wunschhebi hatte Dienst und hat sich sehr gefreut über unsere Ankunft. Wir waren die einzigen Gebärenden und hatten den schönsten Gebärsaal und die Hebi für uns allein. Mumu war auf 2 cm. Bei 4 cm wurde es so richtig fies und ich habe Katrhin (die Hebi) gefragt, dass sie mir mal ehrlich die Nachteile einer PDA aufzählen soll. Ihre absolut ehrliche Antwort war zusammengefasst: die schönsten Geburten habe sie mit PDA erlebt. Ich habe weiter gefragt, ob der Anästhesist noch schlafe. Sie hat ihn dann geweckt und kurze Zeit später hatte ich eine PDA, die absolut super gewirkt hat: ich konnte die Beine noch bewegen (habe noch alles gespürt), und unten im Dammbereich war das Gefühl noch voll da. Die Wehen waren gerade aushaltbar, so dass ich sie nur manchmal etwas veratmen musste. So hat sich mein Mumu bis auf 9 cm geöffnet und die Stimmung im Gebärzimmer war echt schön. Bei 9 cm kam bei mir dann langsam die Angst hoch vor den Presswehen ... und ich habe am ganzen Körper geschlottert, was das Zeug hielt (die PDA nimmt die Schmerzen, aber der Körper vollbringt auch so Höchstleistung). Fruchtblase wurde geöffnet und Kathrin hatte den Nerv, den FA nochmals in die Praxis zu schicken - obwohl ich bereits Pressdrang hatte. Sie hat mich gefragt, ob ich gern einen Spiegel hätte zur Geburt und hatt dann einen Riesenspiegel besorgt, der mir zwischen die Beine gestellt wurde. Dann durfte ich pressen ... obwohl ich das Dianatal-Gel hatte, waren 13 Presswehen nötig und es war ein Riesenchrampf. Die letzten paar Wehen habe ich kaum mehr ausgehalten, ich habe gedacht, jetzt zerreisst es mich, aber Kathrin hat mich richtig motiviert (du schaffst das!, halt durch!, es lohnt sich!, das Gewebe hält es aus!, es geht! usw.). Sie hat mir eine Akupunktur-Nadel in den Damm gesetzt, was oftmals bewirkt, dass das Gewebe nochmals weicher wird. Jedenfalls hat es geklappt und es ist nichts gerissen - plötzlich war der Kopf da, das schönste - ich habe ihm Spiegel zusgeschaut wie er gekommen ist. Das Gesichtchen des Kleinen war sooooo süss, zum verlieben. Dann nochmal pressen für die Schultern und er war da. Keine Verletzungen bis auf eine kleine Schürfung - ein anderes Leben, ich habe bisher nur Geburten mit Dammschnitt gekannt. Es lohnt sich wirklich, etwas für einen intakten Damm zu tun ... und es auszuhalten, wenn die Hebi meint, es geht.
Er kam um 8.59 Uhr mit 51 cm und 3395 g, Kopfumfang 37 cm (wie bei Flurin - ohne zu reissen *frohbin*).
Wir waren jetzt drei Tage im KH, zwei davon waren gut, Sonntag dann der Rückschlag als der Kleine Fieber gemacht hat, weil er zuwenig getrunken hat. Ich habe dann auf die Hilfe der Hebammen verzichtet beim Anlegen und ihn trotz offener Brustwarzen die ganze Nacht stündlich selber angelegt (er wollte selber so oft). Ich hatte eine Hebamme im Tagdienst, die mir den Kleinen immer so kompliziert angelegt hat, nach ihrem Dienst war die BW kaputt und offen, und ich war so frustriert. Gestern meinten sie dann, ich solle anfangen mit abpumpen, das hat mir den Rest gegeben und ich habe nur noch geheult (hatte ein Deja-vu - bei Linus ging die Stillerei schief, nachdem ich mit Pumpen anfangen musste).
Ich bin noch etwas dünnhäutig, aber der Kleine trinkt und ist zufrieden und ich habe Milch wie noch nie (hattei mmer eher zuwenig). Es schmerzt nur wahnsinnig, ihn anzusetzen, weil alles offen ist ...
Jetzt hat er fast vier Stunden geschlafen und ich habe die Zeit neben ihm mit wahnsinnigen Nachwehen zugebracht. Ich bin müde, aber es geht mir bis jetzt viel besser als nach den anderen beiden Geburten.
Linus hat Freude an seinem Bruder, aber noch mehr an seinen Loks ;-), Flurin hat Mühe, wenn er Angst hat, dass ich wieder weggehe, er ist aber total lieb zu seinem kleinen Bruder. Seine Puppe heisst jetzt Marius und er stillt sie, wägelt sie im Wagen herum und tut alles, was ich mit Marius auch mache. Die Stimmung hier ist momentan sehr entspannt, mein Mann und meine eltern haben Urlaub, was uns allen guttut.
GLG, brigitte, mit 3 Jungs ;-)