Und zwar, dass wir Silas jetzt definitiv erst in 2011 einschulen lassen.
Ich bin so glücklich, dass dieses zermürbende Hin und Her endlich ein Ende hat und wir wirklich zu 100% hinter der Entscheidung stehen können.
Wir hatten heute ein sehr langes Elterngespräch mit Silas' Bezugserzieherin und haben diese ganzen Beurteilungsbögen durchgeackert. Er liegt in fast allen Punkten zwar ganz eindeutig über dem Durchschnitt, aber er hat auch noch einige (in meinen Augen sehr wichtige) Probleme.
- Er hat viel zu hohe Ansprüche an sich selbst; d.h. kann er etwas nicht auf Anhieb oder braucht dazu gar länger als Andere, ist er am Boden zerstört und zweifelt an sich. Er muss erst lernen, auch damit umgehen zu können.
- Er ist absolut defensiv. Egal wer ihn schubst oder haut oder beisst: Silas wehrt sich nie und sagt es auch nicht den Erzieherinnen. Wenn sie ihn nicht manchmal weinend in irgend einer Ecke sitzen sehen würden, wüssten sie viele Übergriffe von anderen Kindern auf ihn gar nicht (Gott, da hat mein Mutterherz laut aufgeschrien :,( ). Sie finden es toll, dass er Konflikte immer verbal lösen will, aber er muss in der Lage sein sich Hilfe zu holen, wenn er alleine nicht weiter kommt.
- Seine Feinmotorik. Silas hält den Stift richtig, schreibt aber aus den Fingern und nicht aus dem Handgelenk. Dadurch ermüdet die Hand schnell und er verliert dementsprechend schnell die Lust an Malen und Schreiben.
Eigentlich alles nicht wirklich "wichtige" Gründe für Außenstehende; für mich aber schon. Ich will nicht, dass er als der Kleinste und Schwächste zur Zielscheibe für größere und ältere Kinder in der Klasse wird. Und ich will, dass er sich nicht selbst so unter Druck setzt und auch mal mit einer schlechteren Zensur umgehen kann.
Der Kindergarten gab/gibt zwar trotzdem grünes Licht für eine Einschulung in 2010, aber mein Mann und ich waren uns doch schnell einig, dass es besser ist, ihm noch ein weiteres Jahr zum "Reifen" zu geben und auch die Einrichtung unterstützt uns in unserer Entscheidung.
Nichts desto trotz sind wir sehr, sehr stolz auf ihn. Er ist ein eher ruhiges, ausgeglichenes Kind, dass sich konsequent an Regeln hält. Er ist im Sprachverständnis, der Wiedergabe von Erzähltem und seiner Wortwahl seiner Altersgruppe weit vorraus (und das, wo wir mit 2 Jahren dachten, wer würde nie sprechen *g*). Er hat wahnsinnig viel Phantasie und ein sehr ausgeprägtes Sozialverhalten. Und was für uns das Wichtigste ist: er geht wahnsinnig gerne in den Kindergarten :-) .
Was uns wirklich neu war, ist, dass er laut den Erzieherinnen wohl entweder Linkshänder oder beidhändig ist. Ich war mir eigentlich sicher, dass er rechtshändig ist, weil er den Stift rechts hält. Aber er schneidet links, hält das Besteck verkehrt herum und greift grundsätzlich erst mit links nach Dingen. Zu Wiesenfest hat er auch links geschossen. Allerdings dachten wir, dass es sowas wie Vererbung ist, denn mein Mann schießt auch links, ist sonst aber Rechtshänder. Zuhaus malt oder bastelt er halt nicht :-[ ; das ist einfach nicht sein Ding. Deshalb ist es mir wohl nicht so bewusst geworden. Allerdings schreibt er am Computer auch mit Links seinen Namen.
Letztendlich ist es ja auch wurscht; ich nehm ihn so oder so ;-) .
GLG von einer erleichterten Betsy