Hallo alle miteinander,
wir haben diese lange Woche nun endlich überstanden und sind wieder zu Haus. GsD! Es wurde bei Tony alles operiert: Mandelentfernung, Polypenentfernung, Paukenpunktion und Paukendrainage (=Röhrchen im Ohr). Dieses darf nun ein halbes Jahr liegen bleiben, wenn es bis dahin nicht von selbst rausfällt, muß es unter Narkose entfernt werden. =-O
Die Op war am Dienstag und es war einiges ziemlich unklar: der aufnehmende Arzt sagte, die Op dauert ca. 30 Minuten, klar dazu kommt dann noch Anästhesieeinleitung und -ausleitung. Bei Tony dauerte die Op ohne Anästhesiezeit 85 Minuten, das ist ja fast das dreifache!!! Wißt ihr, wie man da im Kreis läuft und man das gesamte KH auf den Kopf stellen möchte??? Selbst die Schwestern liefen hin und her und wunderten sich, wo er bleibt. Er wurde um 8.50 Uhr in den OP gefahren und war um 11.15 Uhr wieder auf Station im Aufwachraum!!!
Als ich dann nächsten Tag den Oberarzt fragte, warum das Ganze so lange dauerte, bekam ich eine Abfuhr in einem unglaublich schroffen Ton. Er sagte, ich als Klinikpersonal müßte doch wissen, wie das Ganze im OP abläuft! Eben drum wollte ich ja wissen, was dort so lange dauerte!!! Ich sagte dann, dass ich einfach nur wissen wollte, ob es Komplikationen gab. Da war er dann etwas ruhiger und sagte, dass sich das dann schon anders für ihn anhört. Aber eine Antwort bekam ich nicht!
Ich habe 2 Nächte kaum geschlafen und war nervlich total am Ende, so dass ich einfach nur mit Tony den Raum verließ und erstmal kräftig weinen mußte. Die Schwester kam gleich und tröstete mich und sagte, dass dieser blöde Typ immer so unsensibel ist. Aber das lasse ich mir nicht bieten! :DEVIL: Wir gehen zum Chefarzt und evtl auch noch zum ärztlichen Direktor und/oder zum Geschäftsführer. So kann man doch nicht mit Eltern umgehen und das alles noch vor Tony! Warum fühlte er sich gleich so angegriffen? Die restliche Woche ignorierte ich diesen Typ einfach.
Tony leidet bis heute noch sehr unter Schmerzen. Er bekam die ersten zwei Tage alle 4 Stunden Schmerzzäpfchen, die ich aber meist etwas verzögert gab, da ich bei Paracetamol sehr vorsichtig bin. Ab dem 2. Tag nach Op dann alle 6 Stunden.
Am OP-Tag gabs nur Tee und Wasser, dann für 2 Tage flüssige Kost, wie dünne Puddingsuppen und Gemüsesuppe, dann Mandelkost passiert und seit gestern normale Mandelkost, die wir jetzt noch 2 Wochen so weiterführen müssen.
Tony hat GsD nicht nachgeblutet. Heute ist ja noch ein kritischer Tag (der 6.Tag), wo sich die Beläge und Krusten lösen und es nochmal bluten könnte.
Nach der Op war er sehr tapfer! Er hat dann abends ne Menge altes Blut ausgebrochen und hat die ganze Nacht und den nächsten vormittag viel gebrochen, was ja auch bestimmt dolle im Hals weh tut, da ja alles offen ist. Er sollte dann noch Infusionen bekommen, weil er total ausgetrocknet war, aber ich wollte noch ein wenig warten und er mußte dann auch nicht mehr brechen. :OK:
Er war meist nur ne halbe Stunde wach und schlief dann vor Erschöpfung gleich wieder ein. Das ging 2 Tage lang so!
Und auch heute noch hält er nicht länger als 2 Stunden durch. Dann legt er sich freiwillig ins Bett und ruht ein bißchen. So etwas kenne ich von meinem Wirbelwind überhaupt nicht. Er ist jetzt viel ruhiger, kuschliger und ausgeglichener. Er denkt viel mehr nach, bevor er etwas macht. Jeden Abend will er mit mir kuscheln, das hat er in den 4 jahren noch nie gemacht, nicht mal als Baby :-) . Ich könnte ihn nur noch küssen. :KISSING:
Ich habe ihm in der Woche so oft gesagt, dass wir sooo stolz auf ihn sind und er so tapfer war/ist. Er hat die ganze Zeit nach der Op nur 1x geweint und das war wegen der Zäpfchen, die hat er schon immer gehaßt!
So nun reichts, wa? Ist ja ein richtig langer KH-Bericht geworden...
GLG Nadine mit Tony