Hallo :-),
belebe gerade das Forum etwas ;-).
Habe das jetzt mal aus Hannahs Forum kopiert, aber da es auch Lara betrifft, würde mich eure Meinung interessieren.
War am Donnerstag mit meiner Freundin verabredet. Sie hat 2 Kinder (knapp 17 Monate & 3,5 Jahre).
Vorweg muss ich sagen, dass wir uns, obwohl wir nicht weit auseinander wohnen und uns schon seit der 5.Klasse kennen (auch schon in der Schule beste Freundinnen waren), kaum noch sehen.
Das hat 1. mit unserer komplizierten Terminplanung zu tun (Kinder haben nachmittags unterschiedlich etwas vor), 2. es sind einige Dinge vor ein paar Jahren passiert, die ich nicht so einfach vergessen kann, aber die Freundschaft nicht aufgeben wollte (wo jeder zu mir meinte, dass ihr in diesem Fall die Freundschaft wohl egal gewesen wäre) und 3. hat Lara mit ihren 4,25 Jahren Angst vor der Großen meiner Freundin (obwohl Lara einiges kräftiger und größer ist).
O-Ton Lara: Papa, mit *** möchte ich nicht mehr spielen, die haut mich immer und wenn sie ihren Willen nicht bekommt, beisst sie mich!
mein Mann: ...dann musst du dich wehren und wenn es nötig ist (das ist wohlgmerkt nicht meine Meinung) zurückhauen...
O-Ton Lara: Aber Papa, du weisst doch, dass man das nicht machen darf und ausserdem würde es nicht helfen *** ist einfach böse und beisst dann noch mehr!
Diese Sätze und ähnliche hat Lara schon öfters gesagt. Das habe ich meiner Freundin allerdings noch nie gesagt und habe bei jedem Treffen immer darauf geachtet, dass die Kinder viel Platz zum spielen und ausweichen haben (treffe mich wenn nur an neutralen Orten mit ihr oder draussen, wo kein "Revier" ist).
Lara ist aber nicht die einzige die Angst hat, denn meine andere Freundin hat mich bzgl ihrer Tochter auch schon darauf angesprochen, nur wissen/wussten wir nie, wie wir es sagen sollten.
Jetzt am Mittwoch und dem drauffolgenden Donnerstag (telefonisch) ist es dann endgültig eskaliert:
Wir sassen bei uns im Garten, die Kinder konnten draussen spielen (Sandkasten, Rutsche, 2 Schaukeln), während ich mich etwas um die Gartenarbeit gekümmert habe (stillsitzen und "Tee" trinken ist ein Fremdwort für mich). Mein Bruder war mit dabei und hat mit auf die Kinder geachtet.
Schon während des Frühstücks gab es "normale" Reibereien unter den Geschwistern, indem der Kleine brüllte und die Grosse ihn daraufhin schlug, kniff, geschubst hat u.ä.
Meine Freundin schritt nicht immer ein und wenn, dann nicht mit einer Konsequenz, die ich voraussetzen würde, sollte es um meine Kinder gehen.
Oftmals nahm sich mein Bruder der Sache an und hob den Kleinen vom Boden oder nahm ihn aus der Reichweite seiner Schwester.
Lara bekam auch oft was ab (auch Bisse und Schläge). Allerdings wehrt sie sich wie gesagt nicht und kommt immer heulend-petzend bei mir an (sollte mein Kind am am besten in einem Selbstverteidigungskurs anmelden).
Hannah sass zwischendurch in ihrem Reisebett (welches wir statt Laufstall bei gutem Wetter auf dem Rasen stehen haben). Direkt daneben hatten wir unsere Stühle platziert.
Als der Kleine quengelig wurde setzte ihn meine Freundin mit in das Reisebett. Wir unterhielten uns.
Keine 2 Minuten später schrie Hannah auf und bekam sich kaum noch ein. Als ich sie aus dem Bettchen hob sah ich direkt unter dem linken Auge scharfe Zahnabdrücke (kleiner Biss ca. 2x2cm groß).
Richtig geschimpft wurde mit dem Kleinen nicht (behandelt wie ein Baby das nach einer Perlenkette griff) - Nein, das darf man aber nicht (...*ei-ti-tei*) ...das hast du ja noch nie gemacht (*dutzidutzidu*).
Ok, kann schon mal vorkommen. Hannah, endlich wieder beruhigt und fast einschlafend in das Bettchen gelegt. - Hannah schläft -
Ca. 1Std später, Hannah liegt im Bettchen mit ihren Händen spielend. Mein Bruder beobachtet sie.
Ich bin mal eben kurz weg nach nebenan zu meinen Grosseltern gegangen, als meine Freundin den Kleinen, immer noch quengelnd (Anmerk. habe ihn noch nie anders erlebt), völlig entnervt ins Bettchen setzt.
Gerade auf der Terrasse meiner Grosseltern angekommen höre ich einen jämmerlichen Schrei - Hannah.
Als ich schnell zurückgehe hat mein Bruder Hannah schon auf dem Arm. Ihre linke Gesichthälfte ist von Bissen übersäht.
Lt. Aussage meines hat der Kleine wie ein Pit Bull auf Hannah gehangen und sie insgesamt 4 mal kreuz und quer ins Gesicht gebissen. Die Aussage machte er allerdings erst als meine Freundin weg war.
Nach dieser Aktion hatte ich irgendwie keinen Nerv mehr, hatte die weinende Hannah auf dem Arm und beobachtete mit Seitenblick, wie meine Freundin kaum wirklich darauf reagierte.
Auch auf Nachfragen, von wem er das hat (obwohl es fast ersichtlich ist, dass er sich dass von seiner Schwester abgeguckt hat), meinte sie nur, er hätte noch nie gebissen, er würde immer nur gebissen werden.
Habe dann nur meine Meinung gesagt, dass wenn Lara jemals es sich gewagt hätte zu beissen, ich ich gehörig die Leviten gelsen hätte (ist zum Glück nie nötig gwesen, mein Kind ist zum Glück nur verbal frech uns gegenüber).
Als Lara dann noch schreiend mit einem dicken Finger ankam, die Grosse hatte sie darein gebissen, weil sie die Schaukel nicht bekam, wurde es ungemütlich, denn nun keifte meine Freundin rum, um dann ihr angedrohtes wieder rückgängig zu machen. Der Tag fand dann am Mittag auch schnell ein Ende.
Als mein Mann nach Hause kam und das inzwischen blau-lila Bissspuren gezeichnete Gesicht sah, ist er ausgerastet und wir sind sofort zum Arzt gefahren. Da es aber keine offenen Wunden waren, sollten wir nur kühlen.
Er versuchte meine Freundin zu erreichen, das klappte aber erst am Donnerstag abend.
Dabei blieb er ungewohnt (weil er vorher noch so sauer war) ruhig und sachlich, stellte normale Fragen und erhielt pampige Antworten á la:
jedes Kind beisst, das sei nichts ungewöhnliches, schimfen würde er noch nicht verstehen; bei der Grossen sei schimpfen nutzlos, da sie sowieso weitermacht..
Als er dann sauer wurde und sagte, solange sie ihre Kinder nicht unter Kontrolle hat, dürfen sie nicht wieder mit unseren zusammenkommen, meinte sie pampig, dann kann man das Treffen ja direkt sein lassen, man hätte sich ja sowieso kaum gesehen und hat aufgelegt.
Ich bin immer noch etwas hin- und hergerissen. Waren wir zu streng mit unserer Meinung, obwohl es geht um unsere Kinder, unsere Schützlinge. Da ich bei dem Gespräch dabei war, weiss ich auch, dass mein Mann nicht ausfallend geworden ist, sondern wirklich sachlich.
Wir kennen uns jetzt seit über 18 Jahren, gibt man deswegen eine Freundschaft auf, oder hat sie die eher aufgegeben, weil sie nicht einschritt (und wg. Vertrauensmissbrauch vorher).
Ich glaub, ich bin auch so ein Schaf wie Lara, man tritt mir ins Gesicht und ich laufe demjenigen trotzdem noch hinterher.
Ist das schwer!
Danke fürs zulesen, wenn ihr bis hierhin gekommen seid.
LG, Melanie