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Wie hättet Ihr Euch verhalten?

Huhu,
Josephine ist so eine Mischung aus schüchternem und eigentlich auch wieder rotzfrechem Kind, je nachdem, wie wohl und sicher sie sich irgendwo fühlt. Sie geht seit 1 Jahr in den Sportverein zur musikalisch-tänzerischen Früherziehung, die Eltern sind nicht dabei, sie kennt das Prozedere also. Letzten Dienstag waren wir bei einer netten Turnstunde so mit Ringen und Trampolin und Rennerei, ganz nett eigentlich. Ohne Eltern, aber weil es die erste Schnupperstunde war, bin ich dabei geblieben. Josephine hat sich das erstmal 'ne Viertelstunde angeguckt, als die Geräte rausgeholt wurden, hat sie mitgemacht.
Heute wollte ich das gleiche Turnen noch mal in einer anderen Halle und mit einem anderen Trainer ausprobieren, zum Vergleichen. Machte auch gleich 'nen super Eindruck, sogar viel besser noch, aber: er meinte, das wäre ohne Eltern, ich müsse eigentlich gehen. Als ich sagte, es wäre die erste Stunde und ich wollte mir das auch mal angucken, durfte ich bleiben. Aber Josephine sollte halt mitmachen. Sie hat sich geweigert, voll schmollend in die Ecke gestellt, ihren Namen nicht gesagt. Sie wollte sich auch erstmal wieder hinsetzen und zugucken. Im Nachhinein kann ich das teilweise verstehen, andererseits war es nicht ihre erste Stunde in der Art und ich saß ja dabei, der Trainer wollte halt gern, dass sie gleich mitmacht und sich integriert. Und sie wollte nicht oder traute sich nicht. Letztendlich stand sie dann voll schlecht gelaunt rum, während alle rumflitzten, hat nix mitgemacht, kam dann immer zu mir gerannt, bis ich sagte, es hat keinen Sinn und wir gehen. Großes Geschrei, das wollte sie auch nicht, aber ich bin dann nach 10 Minuten mit ihr raus, ich wusste auch nicht, was ich genau machen sollte, aber so ging es ja auch nicht.
Ich weiß nicht, ob ich mich da jetzt richtig verhalten habe. Ich denke, wenn man ihr die Zeit gelassen hätte, wäre sie aufgetaut und hätte mitgemacht. Andererseits hat der Trainer Regeln aufgestellt, ist halt so, und wenn wir diese nicht einhalten können, dann müssen wir eben gehen, sonst ist das auch blöd für die Gruppe, wenn da einer so rummault.
Der Trainer hat auch den Vorschlag gemacht, dass ich nach den Ferien erstmal in die Gruppe davor komme, wo die Mütter dabei sind, zum Beschnuppern, das fand ich gut und von daher habe ich auch akzeptiert, dass er eben wollte, dass sie mitmacht. Oder war das jetzt zu streng, hätte ich mich dem Trainer gegenüber durchsetzen sollen, dass wir beide erstmal daneben sitzen und gucken?
Insgeheim, ich gebe es zu, möchte ich schon gern mal, dass Josephine halt auch mal über ihren Schatten springt. Ich meine, ich hab sie ja nicht komplett allein gelassen, sondern wäre dabei gesessen, aber das hat ihr nicht gereicht. Was hätte Ihr an meiner Stelle gemacht?
LG
Anja
Bisherige Antworten

Wie hättet Ihr Euch verhalten?

Hi,
ich lasse meine Kinder alles allein machen (z. B. Schwimmen, Tanzen, Sport). Wenn Eltern dabei sind, gibt es oft Theater, ohne Eltern nie.
Das beobachte ich auch bei anderen Kindern.
Ich denke, du musst sie loslassen, damit sie sich entwickelt. Aber das ist nur mein Eindruck.
Gaby

Kurze Anmerkung und Frage anders formuliert

Huhu,
muss gleich zur Arbeit, deshalb nur kurz.
Es ist keine Frage, dass sie in diese Stunde dann irgendwann allein hingeht. Aber ich will beim ersten Mal dabei sein, weil ich auch wissen will, was da veranstaltet wird, ob ich der Meinung bin, dass das was für mein Kind ist, wie mir der Trainer zusagt etc.
Bei allem "Loslassen", wenn ich mein Kind in die Obhut eines fremden Menschen gebe, will ich ihn mir wenigstens ein Mal ne Dreiviertelstunde lang angeschaut haben.
Ich denke auch, dass es für ein Kind in dem Alter schon leichter ist, sich irgendwo zu integrieren, wenn eine vertraute Person anfangs dabei ist.
Aber okay, kann ich auch in Frage stellen und mich interessiert die Meinung der anderen, ob sie ihre Kinder gleich beim ersten Mal komplett allein in so eine Stunde lassen?
Was ich aber vor allem wissen wollte: Hätte ich beim Trainer darauf bestehen sollen, dass Josephine sich auch erstmal daneben setzt und zuguckt, bis sie soweit ist mitzumachen? Oder war es richtig von mir mit ihr zu gehen, nachdem sie nicht mitturnen wollte? Sie hat beim Gehen wirklich sehr geweint, ihr macht Turnen vom Prinzip viel Spaß und sie hat sich total auf die Stunde gefreut, das hab ich ihr ja nun "weggenommen". Aber es war definitiv deutlich zu merken, dass es dem Trainer nicht Recht war, dass ich da war und schon gar nicht recht war, dass sie auch nur zugucken wollte. Und einerseits denke ich, da muss sie eben auch mal durch und sich trauen und überwinden.
Andererseits: hätte ich mich durchgesetzt, hätte sie nach kurzer Eingewöhnungszeit sicher auch mitgemacht und durch mein Weggehen war das nicht möglich.
Im Nachhinein jedenfalls tut es mir total leid, dass ich gestern gegangen bin :-(((
LG
Anja

Wie hättet Ihr Euch verhalten?

Hallo Anja, da kenne ich Hendrik raus;-) Wenn jemand gleich solche Regeln aufzählen würde, würde er auch dicht machen. Hendrik ist ja auch so schüchtern, wenn er dann aber ein Mal aufgetaut ist, geht die Post ab.

Wir haben nun allerdings gemerkt, bei den Ferienspielen, die er jetzt mitgemacht hat, dass er wirklich besser klar kommt, wenn er es alleine macht. Anfangs schaut er zwar nur, aber nach ein paar Minuten ist er dann warm geworden. Lass es sie doch einfach nochmal probieren. Was bei Hendrik enorm wichtig ist, dass wir ihm vorher erklären, was auf ihn zukommen wird. Damit ist die halbe Miete schon gewonnen. LG Jeanette

Wie hättet Ihr Euch verhalten?

huhu Anja,

ich glaube, Josephine hat sich auch soooooo verhalten,weil du dabei warst. Wäre sie alleine auf sich gestellt, wäre das vermutlich anders gelaufen.

Wollte sie dringend,dass du dabei bist oder hättest du an ihrer Stelle auch gehen können? Vermutlich hast du es ihr gleich gesagt, dass du dabei bleibst?

Naja egal, ich erkenne das Verhalten von Claire da auch wieder, allerdings hätte ich bei ihr auch nicht gehen können vor lauter Angst. Aber wenn ich ein Kind habe, dass mich "ziehen" läßt, wäre ich auch gegangen und hätte nicht als Mutter drauf bestanden, dabei zu sein. Hab das jetzt so rausgelesen, dass du das auch unbedingt wolltest.

Klar muß man sich absichern,wo sein Kind bleibt, aber wenn ein Trainer schon viele Kinder betreut, andere Eltern auch nicht dabei sind, dann vertrau ich darauf,dass das schon korrekt läuft. Und man kann ja erst einmal rausgehen und ca. 10 min. vor Ende einfach wieder da sein und dann mitschauen,wie es so läuft...da macht man sich auch schon ein Bild.

Grüßle Jacqui

Wie hättet Ihr Euch verhalten?

Hallo Anja!

Da ist guter Rat teuer *find*. Was sagt denn Josephine selber, warum sie so muffig war und nicht mitmachen wollte? Also ich kenne das auch so, daß die Kinder direkt mitmachen - egal wo man ist und egal ob die Eltern zugucken oder nicht. Vielleicht hilft es schon, wenn Ihr beim nächsten mal VORHER die Regeln absprecht. Also genau festlegen, wie das abzulaufen hat, damit Phinchen sich drauf einrichten kann.

Gerade bei schüchternen Kindern ist es immer ne Gratwanderung. Bei Celina merke ich zwar, daß manchmal das "ins kalte Wasser schmeißen" etwas bringt - aber der Lerneffekt ist nur von sehr kurzer Dauer. Eigentlich müßte sie täglich Situationen haben, wo sie über ihren eigenen Schatten springen muß, um da Fortschritte zu machen und zu "lernen", daß Schüchternheit in den meisten Fällen eigentlich gar nicht angebracht ist und einem eher den Spaß verdirbt und man sich hinterher nur über sich selber ärgert.

Ich bin auch immer hin- und hergerissen aber inzwischen eher der Ansicht, daß ich sie NICHT in ihrer Schüchternheit unterstützen möchte. Klar muß ich sie so nehmen wie sie ist - aber ich möchte ihr auch verdeutlichen, daß Schüchternheit nicht sein muß, gar nicht nötig ist, weil man überhaupt keine Veranlassung hat, schüchtern zu sein, weil man genau so gut oder schlecht ist wie die anderen Kinder - mit allen Stärken und Schwächen. Man ist kein "Außenseiter" oder in irgendeiner Sonderrolle. Und ich denke, wenn man schüchternen Kindern auch noch den Eindruck vermittelt, daß die Eltern die schützende Hand über einen halten, dann hilft man ihnen nicht. Aber das wolltest Du ja gar nicht wissen.

Kurz und gut: ich hätte genau so reagiert wie Du und würde das nächste mal entweder in etwas gehen, wo ihr tatsächlich zusammen hingehen könnt. Wobei das mit zunehmendem Alter wohl eher schwierig ist etwas zu finden. Oder ich würde dann gleich selber auch wieder gehen und nicht dabei bleiben. Wenn das Kind dann nach längerer Zeit immer noch Theater macht, kann man immer noch überlegen, ob es "das Richtige" ist.

GLG

Tina

Wie hättet Ihr Euch verhalten?

Huhu!

Also ich fände es völlig in Ordnung wenn ich mit Felix erst mal nur gucken würde!!! Hey die sind noch keine 5 und nicht 10 oder so! Ich finde da sollte man noch eher Verständnis haben wenn die Kinder zurückhaltend sind!! Aber auch wenn sie mal älter sind! Ist doch nicht jedes Kind gleich "bei der Sache"!! Na und drängeln bringt ja auch das Gegenteil-wie der Trainer wohl erlebt hat ;-)

GLG Petti die froh ist wenn Felix überhaupt mit dahin geht O:-)

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