Leider gibt es bei uns derzeit Anlaß zu dieser Überlegung.
Vor ein paar Tagen wurde ein Junge aus dem Hort (KiGa und Hort sind bei uns eine Einrichtung; offenes Konzept) auf dem Parkplatz!!! des KiGas/Horts von einem Mann aus dem Auto heraus angesprochen. Er bot dem Jungen Naschwerk an, damit er zu ihm ins Auto steigt. Der Junge hat richtig reagiert, seine Freunde zu Hilfe gerufen und ist mit ihnen gemeinsam schnell in die Einrichtung gelaufen. Die Kinder haben danach berichtet, dass ihnen das Auto schon auf dem Weg von der Schule zum Hort (ca. 250m) aufgefallen ist, weil es ständig gewendet hat und immer wieder an ihnen vorbei gefahren ist.
Die Polizei sucht hier also mit Hochdruck nach dem Mann und dem Auto. Die Kinder haben ihn wohl recht gut beschrieben; es wurde sogar in der Zeitung ein Öffentlichkeitsaufruf gestartet.
Natürlich möchte ich Silas auch für solche Situationen sensibilisieren, aber gleichzeitig keine Panik, Angst oder Unsicherheit in ihm heraufbeschwören. Das ist nicht leicht, da ich genau das im Moment verspüre :-( . Man denkt immer, sowas ist weit weg und passiert immer nur den anderen......
Aktuell habe ich ihm ein Buch gekauft: "Ich geh doch nicht mit jedem mit!", was ich sehr gut passend finde und was ich ihm schon oft vorgelesen habe. Ich weiß aber nicht, was ich auf seine Fragen: "warum wollen diese Männer die Kinder ins Auto kriegen?" antworten soll. Wieviel Wahrheit verträgt ein 4,5-jähriges Kind in diesem Punkt?
Ich möchte ihn aber auch nicht zu sehr einschränken; er soll alleine zum Bäcker gehen (ist nur um die Ecke und macht er jeden Tag), er soll auch weiter alleine im Garten spielen dürfen (wir haben ein EFH, da ist das ja kein Ding). Er soll später auch mal alleine Wege laufen können (zu Freunden, in die Schule,....). Es ist ja auch gar nicht gut, wenn man das Kind ständig nur unter Beobachtung hat. Das waren wir ja auch nicht. Wir haben ja auch jeden Freiraum genossen. Aber wie bringt man das in Einklang mit seiner Angst?
Aktuell glaube ich schon, dass er gut verstanden hat, dass er NIEMALS mit jemandem anderen als nur mit uns, seinem Patenonkel und seinen Großeltern mitgehen darf; auch wenn er die Leute kennt. Aber das wissen/wussten viele, viele Kinder, die verschleppt werden/wurden ja auch und trotzdem ist es passiert.
Wie geht ihr mit diesem Thema bei Euch um?
Danke für Euere Antworten!
Nachdenkliche Grüße von Betsy