Wie gehe ich mit Tobsuchtsanfällen um?? Hilfe !!!
vieleicht kann mir jemand einen Tipp geben, oder hat ähnliches selber erlebt.
Sonja geht seit letzter Woche in den KiGa. Die erste Woche war super, am ersten Tag bin ich dageblieben aber nach einer Stunde gegangen, da sie so schön spielte und mich überhaupt nicht mehr beachtete. Die ganze Woche war super. Montag auch noch, aber am Dienstag fings es morgens an. Weinen, Toben, Schreiben, Wutanfälle. Bin ich weg, beruhigt sie sich recht schnell wieder. Dem messe ich eigentlich auch nicht so viel Bedeutung bei, aber zu Hause geht dann mindestens 1x so richtig die Post ab. Meist sind es nur Kleinigkeiten, die einen Tobsuchtsanfall auslösen. Ich versuche dann ruhig bleiben und aus dem Zimmer zu gehen, was leider nicht möglich ist, da sie mir folgt oder sich an mein Bein hängt. Sie läßt sich nicht mehr beruhigen. Das ganze dauert mitunter eine bis anderthalb Stunden, sie steigert sich da rein und hört nicht auf.
Heute Mittag als ich sie abgeholt habe vom KiGa, merkte sie, das neue Reifen auf unserem Auto waren. Sie wollte das die alten wieder drauf kommen. Ich sagte das geht nicht die sind kaputt. Sie fing an zu heulen, wollte nicht in das Auto steigen. Fing an zu schreien und zu kreischen, als ich sie in das Auto setzen wollte. Das ganze artete aus, in dem ich sie dann (nicht direkt aber ein bischen schon) mit Gewalt in das Auto setzte und angeschnallt habe. Zu Hause das gleiche Spiel nur umgekehrt, sie wollte nicht aus dem Auto. Gut, wieder raus aus dem Auto, auf den Arm und in die Wohnung (die Leute müssen gedacht haben ich entführe das Kind). Dort ging das dann noch eine halbe Stunde so, nur das sie anfing zu schlagen, ich ihre Hände festhielt und immer wieder ruhig sagte "ich möchte nicht das du haust, das tut mir weh!" Keine Reaktion, naja irgentwann hat sie sich dann beruhigt. Ich hab das Thema dann nicht mehr angesprochen und bin zur Tagesordnung übergegangen.
Kann mir jemand einen Tipp geben, wie ich damit umgehen kann, im Augenlblick bin ich so ziemlich mit meinem Latain am Ende und mit den Nerven übrigens auch. Vieleicht kennt das ja jemand. SOnja ist eigentlich nicht so, wir hatten mit sowas nie Probleme, mal ein bischen streiten und so, aber mehr nicht.
Danke fürs lesen, ist leider ein bischen lang geworden.
LG Claudia mit Sonnja *01.10.03
Re: Wie gehe ich mit Tobsuchtsanfällen um?? Hilfe
Wir haben auch Phasen, in denen Simon, wenn er müde ist, überhaupt nicht abkann, wenn irgendetwas anders ist, als er es sich gedacht hat, und sich dann völlig auflöst. Ich habe auch schon eine halbe Stunde auf dem Boden gesessen und einem brüllend in der Wohnung im Kreis laufenden Kind zugesehen... ich finde es schwer, zu sehen, wie mein Kind völlig aus dem Gleichgewicht gerät (aufgrund von Anlässen, die aus Erwachsenenperspektive nichtig sind, aus Perspektive des Kindes aber eben nicht - irgend ein Detail, das plötzlich die Welt aus den Fugen geraten lässt) und nicht viel tun zu können. Ich versuche halt, präsent, aber nicht zu dicht zu bleiben und warte ab, bis sich das übelste Chaos legt. Wenn er sich wieder beruhigt hat, spreche ich das aber schon an - so im Stil von "vorhin hast du aber doll geweint. Da wollte ich dir die blaue Jacke anziehen, das wolltest du gar nicht." - und dann frage ich ihn, ob er auf den Schoß möchte und ein bißchen kuscheln, und dann ist es wieder gut. Mittlerweile kommentiert er schon selbst, wenn er wieder "da" ist.
Wichtig finde ich es, wirklich zu sehen, dass das Kind gerade völlig von Emotionen überschwemmt wird und nichts im Griff hat, und das nicht persönlich zu nehmen.
LG Iris
Re: Wie gehe ich mit Tobsuchtsanfällen um?? Hilfe
wir hatten gerade vorhin einen Tobuchtsanfall allererster Güte beim Abholen aus dem Kindergarten. Der Grund war, dass ich sein gerade geöffnetes Obstmuß in seinen kleinen Behälter umgefüllt habe, in dem noch ein wenig Naturjoghurt war (damit wir das Muß mitnehmen können). Marlin wälzte sich und schrie und ich stand daneben und wartete erst einmal die schlimmste Gewitterfront ab...
In solchen Momenten komme ich mit Erklärungen, Umarmungen, etc. nicht an Marlin ran. Das sieht immer ein wenig herzlos aus, wenn ich einfach daneben stehe und er sich verzweifelt wälzt und schreit, aber jegliches Eingreifen würde den Anfall verschlimmern. Die Erzieherin konnte den Anfall etwas abmildern, so dass wir zumindest den Kindergarten verlassen konnten *seufz*
Bei uns war ganz klar der Auslöser, dass Marlin übermüdet war, der Tag anstrengend war und er Hunger hatte. In solchen Situation kann ich nichts von ihm erwarten und nur schnell gucken, dass wir nach Hause und ins Bett kommen. Wenn er dann wieder erholt aufwacht, dann sprechen wir darüber wie Iris es schon gesagt hat und meistens kommt dann auch die Einsicht.
Gute Tips kann ich also nicht geben, ich glaube, wir können den Kindern nur vermitteln, dass wir für sie da sind, wenn sie so außer sich geraten. Und natürlich die Faktoren abmildern, die solche Anfälle auslösen (ich werde Marlin nun etwas zu essen mitbringen für den Weg vom Kindergarten nach Hause...). Ansonsten hoffe ich natürlich, dass diese Phase auch wieder vorbei geht - immerhin haben die Kleinen es ganz schön schwer zur Zeit mit dem meist neuen Tagesablauf im Kindergarten.
LG,
Cel + Marlin + Mia
Re: Wie gehe ich mit Tobsuchtsanfällen um?? Hilfe !!!
zumindest nachmittags kenne ich das auch von Yannick. Inzwischen nicht
mehr so, aber am Anfang war es fast genau, wie du beschreibst. Wegen nix
und wieder nix ausgeflippt, wie wir ihn gar nicht kannten. Ich hab mir das so
erklärt, dass sich tagsüber im Kiga (wo er übrigens immer stiller Beobachter
war zuerst) so viel angestaut hat an eigenen und sicher auch an fremden
Aggressionen, dass das irgendwo wieder rausmusste. Oder auch einfach die
neuen Eindrücke, die vielen fremden Menschen, er brauchte einfach ein
Ventil. Ist nicht immer leicht, da ruhig zu bleiben, aber dagegen kann man
wohl nichts machen. Für sie ist das sicher auch nicht einfach. Dass sie dir
folgt, wenn du rausgehst, zeigt ja deutlich, dass sie dich braucht. Sie weiß
bloß selbst nicht so genau wozu. Ich würde bei ihr bleiben, auf keinen Fall
irgendwas persönlich nehmen und sie sich einfach ausbocken lassen.
Argumente ziehen in solchen Situationen natürlich überhaupt nicht, da es ja
nicht um die Sache an sich geht.
Bei uns hat das irgendwann von selbst nachgelassen. Übrigens ging Yannick
immer gern in den Kiga, die anderen Kinder dort mögen ihn auch (bis auf
einen vielleicht), also denke ich mir, allein das Beobachten hat schon immer
so viele Emotionen hervorgebracht, die dann halt aufgestaut waren.
Vielleicht hilft es, wenn du morgens doch etwas länger da bleibst? Frag sie
doch mal ganz vorsichtig, ob sie das gerne möchte. Offensichtlich hat sie
noch Schwierigkeiten, ihre Gefühle adäquat auszudrücken, das ist in dem
Alter ja auch noch sehr schwer. Könnte ja sein, dass sie einfach nicht will,
dass du gehst.
LG und gute Nerven,
Yuri
Danke, es tut gut .....
Es scheint bergauf zu gehen, heute morgen ging es ohne Gebrüll in den KiGa. Zumindest ein Lichtblick.
Ich werde versuchen weiterhin ruhig und bei ihr zu bleiben, allerdings werde ich versuchen konsequent zu bleiben.
Vielen lieben dank für die Antworten
LG Claudia
Re: Wie gehe ich mit Tobsuchtsanfällen um?? Hilfe
leider gibt es die hier auch, ich vermute es hat hgauptsächlich was mit der neuen Situation (Geschwisterchen) zu tun, denn eigentlich kannte ich dieses Verhalten nicht von ihm. Dafür ist es jetzt hier mehrmals an der Tagesordnung.
Es muss wie Du schon sagtest gar nichts schlimmes sein, aber am schlimmsten ist es wenn er merkt dass ein anderer Recht hat.
Ganz banales, wenn ich ihm erst sage (allgemein gehalten): Das geht nicht versuch es anders, vielkleicht machst Du es so
Er: Nein das geht so nicht, ich mach das so wie ich will
Ich: Ok dann versuch es
Er versucht es merkt dass es nicht klappt, versucht es auf meine Art, merkt das es klappt und schaut mich an
Und das ist der kritische Punkt, ich darf nichts sagen (kein na also oder das hast Du gut gemacht) nichts, er darf noch nicht mal aus meinem gesicht irgendetwas herauslesen sonst gehts los. An seinem Geburtstag wurde er wütend, als die Kinder ihm ein Ständchen gesungen haben, ich komm zur Zeit ganz schlecht an ihn ran und wenn ich danach dann das Gespräch suche bekomm ich als Antwort: Weil ich das wollte/ weil ich das nicht wollte
Mehr kommt nicht von ihm
Ich fühl mich zur Zeit ziemlich hilflos auch weil er sehr frech ist und glaubt er sei hier der King und es müsse alles so laufen wie er möchte. Ich brauch jeden Tag all meine Selbstbeherrschung die ich aufbringen kann. Ich hoff es geht vorbei, wenn ich ihm einfach ruhig seine Grenzen zeige.
In solch einer Situation wie Du sie beschreibst hätte ich genauso gehandelt, so schnell wie möglich durchziehen und dann einach zur tagesordnung übergehen und sie vielleicht durch ein Gespräch ablenken.
Ich hab zwar keinen Tipp, aber ich hab hier ein kleines Monster zur Zeit, vielleicht hilft es Dir ein bißchen darüber hinweg, das andere Kinder noch schlimmer sein können.
LG Dominique
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