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Wie erkläre ich einer fast 5jährigen einen Unfalltod

Hallo,
bei uns wurde vor 8,5 Jahren ein 15jähriges Mädchen von einem Auto (war zu schnell und unaufmerksam) angefahren und starb am Unfallort.
Die Mutter hat an der Stelle ein Kreuz, ein Licht und immer Blumen zu stehen.
Heute wollte Lena wissen, warum das Kreuz dort steht. Warum das Auto das Mädchen umgefahren hat. Warum das Mädchen tot ist.
Ich habe versucht es ihr zu erklären, aber ich denke morgen fragt sie weiter.
Sie forscht jetzt bei Nachrichten auch nach. Am WE war der tragische Unfall in MV, wo die 6jährigen Zwillinge ertrunken sind. Das Thema ist ja auch ganz aktuell.
Sie will es genau wissen.
Ich versuche zu erklären, aber ich denke ich stoße an Grenzen.
Vielleicht habt ihr ja Tipps.
LG Emmi
Bisherige Antworten

Wie erkläre ich einer fast 5jährigen einen Unfalltod

Hallo Emmi! Das Thema Tod unterliegt vielen Tabus, aber ich finde, man sollte versuchen, den Kindern einen selbstverständlichen Umgang mit dem Tod zu vermitteln. Trotzdem lassen wir unsere Kinder keine Nachrichten hören, weil wir das als zu viel in diesem Alter empfinden. Aber aus unserem persönlichen Umfeld heraus gehört das Thema zum Leben mit dazu. Ich habe erst eine Kinderbuchempfehlung gesehen und sie mir notiert "leb wohl, lieber Dachs" - klingt ansprechend. Auch bei "Laura Stern" gibt es eine Geschichte dazu, wo der Vogel "Piepsi" stirbt und die Oma mit den Kindern über Alter und Tod spricht - das spielen unsere Kinder ganz oft im Rollenspiel nach. Petra

Wie erkläre ich einer fast 5jährigen einen Unfalltod

Hallo Petra,
ich danke dir.
Nachrichten werden nur abends um 19:00 Uhr gehört, da dann anschließend "Zappelduster" kommt.
Die Bücher schaue ich mir einmal an. Lauras Stern kennt sie ja schon, aber das mit dem Pieps nicht.
Dass der Tod zum Leben gehört, das soll sie wissen. Sie soll damit ohne Angst umgehen lernen. Meine Mama ist ja gestorben als Lena 3 Monate alt war. Und warum sie nur eine Oma hat, das sollte sie dann schon wissen.
LG Emmi

Wie erkläre ich einer fast 5jährigen einen Unfalltod

Hallo Emmi,
ja, das ist sehr schwer. Als die Zwillis 3,5 waren ist hier 2006 Ende Nov. ist eine Mutter mit ihrer sechs jährigen Tochter mit dem Auto tödl. verunglückt. Die Kinder kannten das Kind aus dem Kiga sonst bestand fast kein Kontakt zu der Familie. Sie wohnten uns genau gegenüber. Wir haben über Wochen jeden morgen wenn die Kinderzimmerschalousien aufgemacht wurden die Kerzen und Blumen vor der Tür stehen sehen. Das war sehr schwer. Insbesondere Fabian hat da öfter morgens schon auf der Toilette gesessen und geweint. Wir haben dann selbst Kerzen dort aufgestellt und ein kleines Gebet gesprochen. Ich habe dann gesagt, dass sich das Kind bestimmt darüber freut. Es jetzt im Himmel ist und vielleicht als Schutzengel auf uns aufpasst. Ich habe genau erzählt, was ich von dem Unfall wusste. Dass Kind und Mutter so schwer verletzt waren und sofort tot waren also keine Schmerzen hatten. Es hat einige Wochen/Monate gedauert bis das Thema Tod nicht mehr täglich besprochen werden musste. Ich habe versucht mir bei Fragen zu diesem Thema immer Zeit zu nehmen und auch gesagt, dass sie traurig sein und weinen dürfen. Im letzten Sommer haben wir dann den Schutzengel ganz doll gebraucht. Da sind wir auf einem Dorffest durchgehenden Pferden mitsamt Kutsche nur durch viel Glück entkommen. Die Kinder haben da von alleine ihrem Schutzengel gedankt.
Wir gehen wenn wir zu Besuch in "Wessiland" sind auch mal zum Friedhof und besuchen dort den Opa, den sie nie kennengelernt haben. Da man dieses Thema leider nicht ausklammern kann versuche ich es ruhig und möglichst ohne Schrecken zu besprechen. Bei Fragen ob Mama oder Papa denn mal sterben könnten sage ich, dass wir ja noch nicht sterben können, weil wir ja noch sehen wollen wie sie groß werden und später mal auch Oma und Opa sein möchten. Bisher geben sie sich damit zufrieden. Tja, so richtige universal Tipps zum Thema gibt es nicht. Das muss man sich wohl auf sein Gefühl verlassen und genau die Fragen beantworten die das eigene Kind stellt. Nur nicht herum reden, denn dass merken die Kinder und fühlen sich dann erst recht geängstigt.
Gruß Marion

Wie erkläre ich einer fast 5jährigen einen Unfalltod

Hallo Emmi,
bei uns ist das Thema Tod auch ziemlich aktuell. Nour fragt viel danach, ich versuche ihr so viel wie möglich zu erklären. Ich erkläre viel im religiösen Rahmen, das ist für sie ok und akzeptabel.
So 100% verstehen kann sie es allerdings nicht: letztens erst fragte sie, ob die Dinos die Häuser der Menschenn zertreten könnten. Auf meine Antwort, dass die doch schon lange gestorben seien, meinte sie, aber wenn die wieder aus dem Museum herauskommen?
Ich denke mal, es ist ein sehr schweres Thema, das ja schon für uns Erwachsene nicht so einfach zu verarbeiten ist. Und leider auch für uns mit vieleb Tabus versehen ist...
LG Safy
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