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Wie erkläre ich einem Kleinkind...

Hallo zusammen,
mein Opa liegt seit Freitag im künstlichen Koma und wird es wohl auch nicht schaffen. Wie erkläre ich Joel, das der Uropa nicht mehr kommt. Er sucht ihn jeden Tag und sagt uns, was wir für den Uropa alles mitnehmen müssen ins Krankenhaus.
Das Problem ist, die Uroma und der Uropa wohnen im gleichen Haus. Joel geht jeden Morgen nach unten zum Frühstücken.
Habt ihr eine Idee, wie ich ihm klarmachen kann, das der Uropa so schwer krank ist und nicht mehr nach Hause kommt.
Danke schon einmal und Liebe Grüße Anja mit Joel
Bisherige Antworten

Wie erkläre ich einem Kleinkind...

Hallo Anja

Oje das ist schwer. Ich weiß auch nicht. ich glaube ich würde Niclas sagen das der Opa schon sehr alt ist und jeder Mensch egal ob Oma Opa etc irgentwann mal ganz schläft und dann kommt er nicht wieder. Ich weiß jetzt nicht genau ob es darum geht das er halt im Kh liegt oder ob es dir darum geht falls er sterben sollte.

Falls es darum geht das er sterben sollte dann würde ich ihn abends nehmen nach draussen gehen und ihm die Sterne zeigen und sagen das der Opa ja nun eingeschlafen ist und nicht mehr aufwacht dann würde ich mir den allerhellsten Stern aussuchen und sagen da oben sitzt nun der Opa im Himmel und passt auf uns auf.

Fühl dich gedrückt *knuddel*

Lg Nicole

Wie erkläre ich einem Kleinkind...

Hallo Nicole,
danke für deine Antwort, das mit dem Himmel werden wir auch immer wieder versuchen. Sein Opa ist ja auch im Himmel, aber da ist der Unterschied, den hat er nie gekannt.
Liebe Grüße Anja

Wie erkläre ich einem Kleinkind...

Hallo Anja!

Ich würde es ihm immer wieder mit ganz normalen Worten erklären: Der Opa ist sehr krank, er muss im Bett liegen, es sieht aus, als ob er schläft etc. Wenn es irgendwie möglich ist, würde ich ihn auch mit ins Krankenhaus nehmen, damit er es selbst sieht. Ich halte nichts davon, so etwas zu tabuisieren oder zu beschönigen.

Zum Thema Tod/Beerdigung gibt es ein sehr schönes Buch "Gehört das so?", das Lotti liebt (sie hat sich in letzter Zeit viel mit dem Thema Tod auseinandergesetzt, weil der Vater einer Freundin gestorben ist). Auf den ersten Blick ist das Buch gewöhnungsbedürftig, aber es ist sehr zu empfehlen! Ich finde es allgemein in so einer Situation sehr wichtig, Bücher zu dem Thema anzuschauen. Darüber können Kinder vieles verarbeiten oder sie trauen sich eher, Fragen zu stellen.

LG Steffi

Wie erkläre ich einem Kleinkind...

Hallo Steffi,
danke für deine schnelle Antwort. Mit dem Buch ist auch eine gute Idee. Ich werde mal gucken, ob ich da was finde.
Wir können ihn nicht mit ins Krankenhaus nehmen, der Opa liegt auf der Intensivstation und da darf man erst ab 14 Jahren rein.
Es ist nicht so einfach, da er immer runter ist und der Opa immer für ihn da war. Die Beiden haben auch noch am gleichen Tag Geburtstag und ich glaube deshalb haben die auch ein ganz besonderes Verhältnis.
Liebe Grüße Anja

Wie erkläre ich einem Kleinkind...

Wir haben es so gemacht:
Als meine Mutter noch im Krankenhaus lag, haben wir S. gesagt, die Oma ist krank und muss im Krankenhaus bleiben. Mitgenommen haben wir sie nicht, weil auf der Station viele Schwerstkranke lagen (auch auf dem Gang) und das einfach nichts für ein kleines Kind ist. (Ich rede nicht von einer normalen Station, da war sie natürlich schon dabei.)
Als meine Mutter gestorben ist, haben wir ihr gesagt, dass die Oma nicht wiederkommt. Sie hat jetzt ein Grab auf dem Friedhof. Dort kannst du ihr schöne Blumen mitbringen. Dann freut sie sich. Zur Beerdigung haben wir sie nicht mitgenommen. Dafür ist sie einfach zu klein. Das Grab hat sie dann schon besucht und die Blumen gegossen.
Sie hat mit der Zeit nicht mehr so viel nach der Oma gefragt. Wahrscheinlich auch, weil sie gemerkt hat, das uns die Fragen nahe gingen.
Kleine Kinder vergessen leider (oder zum Glück) sehr schnell.
Ich wünsche euch ganz viel Kraft.
Tinky

Wie erkläre ich einem Kleinkind...

Hallo Tinky,
ich denke, wenn es mal soweit ist und ein Grab da ist, wird es einfacher. Denn der Friedhof ist nicht so weit weg, da sind wir ruck zuck hingelaufen. Aber noch liegt er im künstlichen Koma und es sieht so aus, als ob es kein Zurück mehr gibt.
Joel merkt ja auch, das zur Zeit was nicht stimmt. Das geht jetzt schon eine Woche, wo wir immer wieder traurig sind. Joel kommt dann immer und sagt nicht traurig sein. Ich versuche es vor ihm zu verbergen, aber meine Oma schafft es einfach nicht.
Liebe Grüße Anja

Wie erkläre ich einem Kleinkind...

Hallo Anja,
also wir hatten fast die gleiche Situation mit der Uroma, der Oma meines Mannes. Sie hatte am Ende Krebs und lag mehrfach im KH. Unser Großer hing sehr an ihr. Wir haben sie immer im KH besucht und Lenny dass damals erklärt. Wir haben ihm auch schon im Vorfeld erklärt, dass sie sterben wird und was das bedeutet usw. Ich wollte und konnte ihm irgendwie auch nichts anderes erzählen. Er hat dann sogar an ihrem Sterbebett Abschied nehmen können. Dazu muss ich sagen, dass sie im Haus meiner Schwiegereltern gewohnt hat und auch dort gestorben ist. Wir haben uns verabschiedet und er hat damals auch drauf bestanden, mit reinzukommen. Er hat sie dann ganz doll gedrückt, ihr ein Küßchen gegeben und ihr Tschüss gesagt. Da war sie auch noch bei Bewußtsein und hat sich sehr gefreut, so komisch das vielleicht klingen mag. Ein paar Tage später ist sie dann nachts im Schlaf gestorben. Unser Großer war zwar sehr traurig, aber auch sehr daran interessiert, was, wieso, weshalb usw. Naja, er besteht jetzt jedes Mal, wenn wir bei meinen Schwiegereltern sind, dass wir sie auf dem Friedhof besuchen gehen. Das ist ihm immer sehr wichtig. Also in eurem Fall würde ich ihm die Wahrheit sagen. Ich sehe das nämlich auch so wie Steffi. Kinder wollen in solchen Fällen nicht geschont werden sondern die Wahrheit wissen. Und das sind wir Ihnen auch schuldig. So können sie das wirklich besser verarbeiten und auch Abschied nehmen, auch wenn sie noch "so" klein sind.
GGLG
Christin

Wie erkläre ich einem Kleinkind...

Hallo Christin,
wir erklären ihm schon ständig, das der Opa im Krankenhaus ist, weil es ihm sehr schlecht geht.
Aber bei uns kam es so plötzlich. Letzte Woche Mittwoch war der Opa noch fit und hat im Garten gearbeitet. Er liegt auf der Intensivstation, wo ich Joel auch nicht mitnehmen kann. Nach Hause wird er nicht mehr kommen. Die Siuation ist ziemlich schrecklich für uns alle. Irgendwie müssen wir sie meistern.
Danke für deine Antwort.
Liebe Grüße Anja

Wie erkläre ich einem Kleinkind...

Hallo Anja,
sagt ihr im auch, dass der Opa nicht mehr nach Hause kommen wird und ihr auch deswegen sehr traurig seid, dass das aber wieder vorbei geht??? Natürlich braucht euer Kurzer auch Zeit, dass zu verabreiten und wird noch ne ganze Weile fragen. Bei unserem Große ist das ganze auch bald 3 Jahre her und er fragt heute noch öfter mal nach. Ich drücke euch jedenfalls und wünsche euch viel Kraft, die nächste Zeit zu überstehen.
GLG
Christin

Wie erkläre ich einem Kleinkind...

Hallo Christin,
eben habe ich einen Anruf bekommen, das er heute einschlafen wird.
Traurige Grüße Anja

Wie erkläre ich einem Kleinkind...

Laß dich mal ganz feste drücken und ich wünsche euch ganz viel Kraft!!!!
GGGLG
Christin

Wie erkläre ich einem Kleinkind...

ohjeee, du Arme. Fühl Dich umarmt. Für Dich ist das ja auch nicht leicht. Gottseidank war ich noch nicht in der Position so etwas erklären zu müssen. Es gibt aber Bücher für Kleinkinder zu dem Thema. Hab ich neulich in der Bücherei gesehen und gedacht, gut zu wissen, dass es sowas gibt. Vielleicht kann man über Bücher und Bilder die Kinder darauf vorbereiten.

Viel Kraft wünsche ich Dir

lg Diana

Wie erkläre ich einem Kleinkind...

Hallo Diana,
ja, wir werden uns damit abfinden müssen, denn heute mittag haben die Ärzte gesagt, das er wohl heute noch sterben wird.
Traurige Grüße Anja

Wie erkläre ich einem Kleinkind...

Hallo Anja,
diese Situationen sind nicht einfach,ich wüsste auch nicht was ich erzählen würde.Wahrscheinlich würde ich ihm jetzt erklären das es dem Opa nicht gut geht und er deshalb sehr viel schläft im KH und das der Opa gar nicht merkt wenn ihr ihm was bringen würdet/kommen würdet.Wenn der Tag gekommen ist würde ich ihm dann sagen,das er jetzt im Himmel gekommen ist und immer ein Auge auf Euch hat.
Eine traurige Sache...
lg sandra

Wie erkläre ich einem Kleinkind...

Hallo Sandra,
wir erzählen Joel immer, das er nicht mit kann, der Opa ist so krank, da dürfen keine Kinder hin. Wir haben ihm auch schon gesagt, dass der Opa bald in den Himmel kommt und dann auf uns aufpasst, wie sein Opa (mein Schwiegervater). Aber den durfte Joel gar nicht mehr kennenlernen, den gibt es nur auf Bildern, das ist schon was anderes.
Naja, mal sehen wie es weiter geht. Heute morgen hat die Ärztin gesagt, er wird heute sterben. Heute abend hat ein anderer Arzt gesagt, es wäre alles unverändert und sie hängen ihn jetzt wieder an die Dialyse.
Es ist echt nervig und traurig.
Liebe Grüße Anja

Wie erkläre ich einem Kleinkind...

Ach Anja,
dann auch noch so ein Mist,das tut mir leid.Weisst Du meine Oma hat zum Schluss so sehr gelitten für sie war es eine Erlösung und ich denke wenn man ein bestimmtes Alter erreicht hat,dann hat man das Leben gelebt und sollte nicht mehr geduldig alles erleiden müssen.Ich wünsche Euch noch viel Kraft für die nächste Zeit,Joel wird sicher noch lange fragen und ihn vermissen!
lg sandra

Wie erkläre ich einem Kleinkind...

Ach man Anja,
das tut mir so leid! Fühle Dich ganz doll gedrückt!
Ich würde auf jeden Fall Joel an der Trauer teilhaben lassen. Also nichts unterdrücken, wenn er dabei ist und ihm auch sagen, dass Ihr trauig seid und dass der Uropa Euch fehlt.
Vielleicht hilft es ja auch, wenn Joel dem Uropa irgendwas "mitgeben" kann, was Joel als wichtig empfindet. Ein gemaltes Bild oder ein Spielzeugauto oder so was in der Art.
Ich wünsche Euch ganz viel Kraft für die nächste Zeit!
Liebe Grüße
Katja

Wie erkläre ich einem Kleinkind...

Hallo Katja,
ich kann es auch manchmal nicht unterdrücken, dann kommt er drückt mich und sagt: Mama nicht traurig sein. Genauso macht er es auch bei der Uroma. Das kommt zur Zeit sooo oft vor. Ich muss mir da echt langsam mal Gedanken drüber machen, aber das ist auch eine gute Idee, ihm was mitzugeben. Wobei wir, wenn es soweit ist, Joel nicht mit zur Beerdigung nehmen. Dafür ist er zu unruhig.
Es ist so schlimm, wenn ein Mensch nur noch durch Maschinen am Leben erhalten wird. Heute morgen hat die Ärztin gesagt, er wird heute sterben. Heute abend hat ein anderer Arzt gesagt, es wäre alles unverändert und sie würden ihn wieder an die Dialyse anschließen. Wir hängen ständig zwischen Leben und Tod und das seit einer Woche. Das zehrt an unseren Nerven und auch an denen von Joel.
Ich denke wir werden noch viel Kraft brauchen.
Liebe Grüße Anja

Wie erkläre ich einem Kleinkind...

Das hört sich ja echt schlimm an!
Wir hatten das Thema Schläuche und Intensivstation gerade letzte Woche. Meine Großeltern haben eine Patientenverfügung unterschrieben, dass sie auf gar keinen Fall lebenserhaltende Maßnahmen bei ihnen durchführen.
Ich würde auch später mit Joel zum Grab gehen. Ich glaube so eine Trauerfeier ist noch viel zu viel für so ein kleines Kind! Und dann kann Joel ja auch später was aufs Grab tun, ohne dass es dann für andere Leute "komisch" aussieht! Weil viele Menschen es ja leider nicht verstehen, wenn man etwas anders macht!
Ich denke an Euch!
Ganz, ganz liebe Grüße
Katja
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