Ich reiche mal die Pulle Baldrian weiter....
Bei uns ist es auch seit ca. 1 Jahr eklatant besser. Charlotte muss bei ihren *Ausbrüchen* ins Zimmer (Bett). Nach spätestens 30 Sek. fällt ihr ein, dass sie doch besser wieder *lieb* sein will.
Manchmal funktioniert es sofort, manchmal muss sie nochmal ins Zimmer.
Ich hab sie früher bei ihren Ausbrüchen irgnoriert und gesagt, falls sie zu mir kommen will und wieder ruhig ist, bin ich z.B. in der Küche zu finden.
Wenn ich das Geschreie nicht mehr ertragen konnte, hab ich weitestgehends alle Türen geschlossen, mir einen Cappu gemacht und bis zehn gezählt.
Ich hab mir, was Carlotte betrifft einfach ein dickes Fell zugelegt. Wie ich das geschafft habe, keine Ahnung. Aber hätte ich das nicht, ich wäre mittlerweile ein nervliches Wrack.
LG und viel Geduld Kiki
%)

Am dicken Fell arbeite ich noch! Ich finde die Ausdauer unglaublich, sie schreit wirklich 1 Stunde lang laut durch! Da klingeln einem echt die Ohren. So extreme Anfälle haben wir zum Glück auch nicht mehr oft, aber es gibt sie noch in regelmäßigen Abständen. Und es baut sich immer gleich auf. Zuerst gerät sie ins Dauernörgeln, will permanent ihren Willen durchsetzen, dann fängt sie bei jedem Pups an zu heulen und so steigert sich das über 2-4 Tage bis zum Höhepunkt. Ich hoffe, der war heute!
Ihre Erzieherin sagte heute zu mir, dass da wohl wieder ein Entwicklungsschub ansteht. Jolina reagiert darauf ja immer noch bilderbuchmäßig. Aber sie hat es auch im Moment nicht leicht. 1 Freundin ist nach Brasilien ausgewandert, 3 Freundinnen sind im Urlaub. Zum Glück hat mein Mann ab morgen und ich ab Montag Urlaub, vielleicht bekommen wir sie dann wieder ins Lot. LG Zauseline

Wir mussten auch vorhin noch mal einen *Zimmerbesuch* abhalten.
Zum Glück blieb es bei einem Mal, sie ist sofort wieder runtergekommen.
Das dicke Fell hab ich mir schon in den ersten Lebenswochen von Charlotte zugelegt, ich glaube ich hätte sie sonst als Säugling an die Wand geklatscht (im übertragenen Sinne gemeint, aber ich habe tatsächlich ein Empfinden dafür bekommen, wie es sein muss, wenn Eltern überfordert anfangen ihre kleinen Kinder zu mißhandeln).
Charlotte schubt zum Glück immer *stillschweigend*. Wenn sie viel alleine spielt und sich stundenlang beschäftigen kann ohen dass ich sie zu GEsicht bekomme, dann hat sie immer wieder was Neues entdeckt oder gelernt.
Ich wünsch dir dennoch einen schönen Urlaub, fahrt ihr jetzt eigentlich noch weg, da war dochmal was mit Gardasee?
Wir sind ab Sonntag auch für 3 Wochen weg. Wenn ich die Wäscheberge bewältigt habe, fange ich auch an mich drauf zu freuen.
LG Kiki

Nein, in diesem Urlaub fahren wir noch nicht weg. Wir wussten ja bis vor Kurzem gar nicht, ob wir die Kohle dafür haben. Aber in unserem jetzigen Urlaub werden wir wohl den richtigen Urlaub Anfang September buchen. Wir sind spät dran, deswegen wissen wir noch nicht, wo es hingeht. Wir schwanken zwischen Gardasee (Mobilheim auf Campingplatz), Mallorca und Menorca. Wobei letzteres wohl zu teuer ist. Mal schauen! LG Zauseline

Weißt Du, was ich grade gedacht habe?

"eine Stunde schreien, das würde MIR auch manchmal gut tun".

Sie schreit, sie läßt die Gefühle raus, die sie in sich trägt, die sich sogar erkennbar ansammeln. Sie tut niemandem weh und vermutlich macht sie auch nichts kaputt. Sie schreit nur aus vollem Hals.

Ehrlich, ich finde es von ihr fast bewundernswert, daß sie so erkennen kann, was sie braucht. Nämlich alles mit voller Kraft rauslassen.

Daß es für Dich nicht angenehm ist (bzw extrem nervig), verstehe ich absolut. Aber trotzdem geht es ihr mit Sicherheit so besser, als wenn sie weiterhin alles in sich sammeln würde, schlechte Laune hätte, rumnörgeln würde und nicht so recht wüßte, was los ist.

Ich stell mir das so vor wie wenn ich mir mal die Zeit nehme, mich mit der Gitarre hinsetze und singe, und zwar laut. Mir tut das total gut, man braucht dafür Kraft und es fühlt sich gut an, die Stimme zu spüren. Vielleicht wäre singen auch was für sie, und zwar bevor der Ausbruch kommt. Gibt's bei Euch einen Chor, zu dem sie gehen könnte? Oder irgendwas anderes in der Richtung? Könnt Ihr vielleicht gemeinsam täglich eine Weile singen? denn ich denke, täglich ne Viertelstunde würde mehr bringen als einmal die Woche ein oder zwei Stunden.

Da sie ja die Gefühle durch schreien und nicht körperlich herausläßt, könnte ich mir vorstellen, daß singen besser hilft aus sportlich auspowern.

Oder Ihr geht einmal am Tag in den Keller und schreit. Vielleicht schreit Ihr Euch auch gegenseitig an. Vielleicht darf sie Dir alles, was sie will, an den Kopf schreien. So prophylaktisch. Und dann ist wieder gut. Vielleicht würde das helfen (wär aber sicher nicht so toll für die Stimmbänder, aber "gesund" schreien kann man bestimmt auch lernen). Hast Du vielleicht sogar einen lautsprecher und Mikrofon? dann wär das alles ja noch cooler und sie würde noch mehr "erreichen" dadurch, daß sie schreit.

Malte ist ein "Jammerkind", aber grade nachdem ich Kinder kennengelernt habe, die ihre Gefühle nicht gleich rauslassen, sondern sammeln und dann in "sicherer Umgebung" rauslassen (stundenlanges untröstliches weinen z.B.), kann ich es viel besser annehmen, daß er es einfach gleich rausläßt. Seien es wirklich konkrete Gefühle wie Schmerz oder Wut, seien es einfach Stimmungen, die sich dann darin zeigen, daß er bei jedem kleinen bißchen weint. Es ist ja nicht mein Recht, zu entscheiden, was angemessen ist und was nicht.

LG Franziska

Ja, so in die Richtung vermute ich es auch! Sie war ja schon als Baby so - untröstliches Schreien und danach wurde der Resetknopf gedrückt. Und ja, ich bin auch froh, dass sie ihren Gefühlen so freien Lauf geben kann. Aber eine Stunde ist schon hart und nicht jeden Tag stecke ich es so weg wie gestern. Sie fing ja schon im KiGa an, schrie dann auf dem Weg nach Hause ganz Cyriaxweimar zusammen, würgte mehrmals von der Schreierei vor sich hin, letztendlich musste ich sie nach Hause zerren, weil ich sie nicht alleine an der Hauptstrasse lassen konnte. Auf dem Feldweg steigerte sich das Ganze dann nochmal, aber da konnte ich langsam vorgehen. Wir waren für diese 200 m über 30 min. unterwegs. Zuhause gings dann nochmal 30 min. weiter. %) Nach dem Anfall erzählte sie mir, dass der M. ganz traurig war, weil er nicht mehr in den Kindergarten kommt. M. ist der Sohn der Köchin und kam nach der Schule in den KiGa. Nun wechselt er aber von der Grundschule zur weiterführenden, die in einem anderen Ort ist. Auf Nachfragen sagte sie mir, dass sie auch traurig darüber ist. Es ist wohl alles etwas viel! Alleine aus ihrer Gruppe gehen 9 Kinder nach den Ferien in die Schule. Zwar kommen einige weiterhin in die Mittagsbetreuung, aber es ist halt schon alles anders. Der kleine L. ist auch weg, der einzige Junge mit dem Jolina gespielt hat. Seine Eltern haben sich getrennt und die Mutter ist mit den 3 Jungs zu ihren Eltern gezogen. Ein zweiter Junge aus ihrer Gruppe wechselt den KiGa. Ich glaube, es sind insgesamt über 20 Kinder, die nach den Ferien weg sind. =-O Ein richtiger Umbruch!
Bei mir selbst merke ich, dass mir B. sehr fehlt. Die kurzen Gespräche nach dem KiGa haben mir immer so gut getan. Dazu kommt, dass ich kaum noch Verschnaufspausen habe. Jolina geht kaum noch zu den Omas, will alles mit mir machen und mein Mann kommt abends erst um 18 Uhr nach Hause. So wird der Nachmittag lang! Ich hätte so viel zu tun, würde gerne mal wieder was für mich machen. Es ist wirklich gut, dass wir nun ein wenig Urlaub haben und Jolina tut die Pause vom komplett veränderten KiGa-Alltag auch gut.
Singen tun wir viel, auch Jolina singt oft vor sich hin. Tanzen tut ihr sehr gut, das machen wir auch oft. Sie ist eine richtige Tanzmaus. Laute Musik und viele Leute, das ist ihr Ding. Wie die Mama halt! ;-) So, jetzt muss ich weiterarbeiten, sonst gibbets hier noch Ärger. :-) LG Zauseline

gar keine Frage, ich würde auch im quadrat springen, zumal ich seit den blöden letzten Migräneanfällen sowohl sehr licht- als auch sehr lärmempfindlich geworden bin (nicht, daß meine Kidner das stören würde %) )

Aber es tut doch trotzdem gut, mal drüber nachzudenken, oder? Sie hat ja wirklich gute Gründe. Es mag für viele Kinder in dem Alter abstrakt sein, daß so viele Kidner wechseln. Aber sie hat ja zumidnest den einen Abschied schon hinter sich und weiß, was sie erwartet.

Wie gesagt, da finde ich es wirklich richtig gut, daß sie das tut, was ihr gut tut.

Tanzen und singen finde ich wirklich gut. Ermuntere sie doch wirklich auch mal dazu, ganz laut zu singen, so richtig, das ist ja nochmal anders, als ein bißchen vor sich hinzusingen. So richtig tief in den Bauch Luft holen und dann alles raussingen. Und ne Tanzstunde jeden Tag, so richtig "dolle". Es ist imemr blöd, daß für so Rituale nicht so viel Zeit ist, aber es wär doch schön, wenn man vorher reden könnte und hinterher nochmal rausläßt, was drin steckt. oder umgedreht.

Ich hoffe ja noch, für Malte mal einen Schlagzeug- und Trommellehrer zu finden, denn ich glaube, das würde ihm viel bringen. Sich "Austoben" und trotzdem in geordneten Bahnen zu sein und auch noch was "vollbringen", Rhythmus zu spüren. Singen wär aber überhaupt nicht seins. Schade eigentlich ;-)

LG franziska