Hallo liebe Chick,

bei allen Problemen, die Eric macht und hat, ich denke ein Internat in der jetzigen Zeitspanne ist nicht gut gewählt.

Er leidet unter dem Tod seiner Schwester und er bekommt gerade ein neues Geschwisterchen.

Er WIRD SICH ABGESCHOBEN VORKOMMEN und das ganz sicher und dieses Gefühl wird er sein Leben lang nicht vergessen, das wird prägend sein.

Soll er mit der ganzen Trauer ohne sein heimatliches Nest zurechtkommen ohne die Liebe seiner Mama???

Mit einem Internateintritt zur jetzigen Zeit überforderst du dein kind!!!!!

Denk mal was er alles aufeinmal verarbeiten muss.

Ihr müsst mit vielen Gesprächen mit Lehrern, Schulleitung und Psychologin und ihm versuchen wenigstens noch ein besser zwei Jahre herausrauszuschinden, bis alles besser verheilt ist, die neue Familienkonstellation gefestigt ist.

Dann kann ich mir auch gut vorstellen, dasss ein geeeignetes Internat Vorteile bringen kann.

Aber um Gottes Willen nicht jetzt!!!!!

GGGGGLG snowie

Eben, er wird sich abgeschoben fühlen, aber dann "halt nur abgeschoben", dann kommt nicht noch die Trauer hinzu und die Ankunft des neuen Geschwisterchens.

Den Verlust seiner Schwester trägt er immer, aber die Wunden heilen, es wird besser werden.

Er trägt im Moment zu viel auf seinen Schultern, ich bleibe dabei, für ihn ist der Zeitpunkt in ein Internat zu gehen der denkbar ungünstigste.

Aber ich fühle auch, dass deine Entscheidung bereits steht, vielleicht sehnst ja auch du dich nur nach Ruhe?

Wie alt ist Eric jetzt??? 10 Jahre????

Ist es da alles an die schulische Laufbahn zu denken??

Später Akademiker aber den Knacks fürs Leben weg???

Ich schreibe so hart, da ich als Kind ähnliches durchgemacht habe und heute noch darunter leide.....

Ich kann mich gefühlsmäßig in Eric voll reindenken.

Vielleicht gibt es ja die Möglichkeit flowerfairys Anregungen zu überdenken und anzuwenden, vielleicht gibt es ja noch eine andere Schule für ihn als die, auf die er dann müsste.

Noch ist er ja nicht von seiner Schule geflogen, vielleicht gibt es auch da die Möglichkeit, dass er bleiben kann.

Bitte versuche im Interesse deines Sohnes noch alles andere, er wird es dir danken.

GGLG snowie

Liebe Chick,

ich kenne dich sehr wohl,(und du mich glaube ich auch) lese alle, wirklich alle postings von dir und bin sehr mit dir verbunden.

Am Tag als deine Dahlia starb, habe ich mit meinem Kind ein sehr schlimmes Erlebnis gehabt, es ist nach dem Mittagsschlaf nicht mehr aufgewacht, auch der Arzt konnte es erst nicht wecken, ich habe dann Unterzuckerung vermutet und tatsächlich, nach einer Glucoselösung kam es wieder zu sich, den 15.12. werde ich nie, nie vergessen und Dahlias Tod hat mich lange Zeit sehr aus der Bahn geworfen, nur einmal habe ich mehr um einen Menschen als um Dahlia getrauert und das war um meine geliebte Großmutter.

Denn auch ich hätte an deiner Stelle sein können, das hat mich so erschüttert und nur ganz kurz habe ich gespürt, was du gefühlt hast.

Ich war schon an Dahlias Grab, wollte eigentlich zu ihrer Gedenkfeier kommen, aber dann war unser Kind an diesem Tag krank, so haben wir es später nachgeholt.

Will jetzt nicht irgendwie prahlen, nicht dass du mich wieder falsch verstehst, will dir nur sagen dass meine Worte von herzen kommen und keine Hetze oder so sind und du mir sehr nahe bist, auch wenn wir uns nciht persönlich kennen.

Ich weiß wie schwer Trauer ist, ich weiß aber auch, dass es nach Jahren des Schmerzes langsam anders wird, es tut nicht mehr so weh und man spürt immer mehr die Gegenwart des Menschen der gegangen ist, dadurch wird man irgendwie ausgesöhnter, man weiß plötzlich, er ist noch da nur auf einer anderen Ebene, ach wie soll ich mich ausdrücken.... aber ich bin sicher du verstehst mich.

Habe ich tatsächlich geschrieben die Zeit heilt alle Wunden???? Muss ich jetzt erst nochmal nachlesen, falls ja, gemeint habe ich, die Zeit heilt die Wunden,aber die Narben bleiben immer.

Du hast hier geschrieben und wolltest Ratschläge, ich habe meinen Rat gegeben.

Eigentlich lasse ich mich nicht gern so anfahren, aber dir sehe ich es nach ohne meine Krallen auszufahren.

Ich weiß in welch schwierigen Situationen du steckst.

und unterstellen will ich dir gar nichts.

Vielleicht denkst du einfach nochmal in Ruhe über alles nach in ein paar Tagen, wenn sich alles ein wenig gesetzt hat.

Ich gucke als Aussenstehender auf dein Problem und kann mir einfach vorstellen, dass es für Eric zuviel zum Verarbeiten werden wird.

Er hat seine Krankheit mit der sicher selbst am unglücklichsten ist, er hat seine Schwester verloren, die Trauer seiner Eltern mit-u.durchlebt, er muss jetzt ein neues Geschwisterchen annehmen und dann soll er auch noch einen Internatseintritt und die Trennung von zuhause verkraften.

Zuviel für einen so kleinen Kerl auf einmal.

Ich sage es nocheinmal: Lass ihm doch noch Zeit mit all diesen Dingen besser zurechtzukommen in einer Umgebung, die ihm Liebe gibt. Denn dass er sie von dir empfängt, davon bin ich überzeugt.

Und wenn du willst, dass andere ihre Meinung nicht abgeben und es sie nichts angeht, dann frag doch bitte nicht erst in einem öffentlichen Forum um Rat.

Und noch eins: Trauer ist doch immer die selbe wenn man einen geliebten Menschen verloren, oder bist du der Meinung nur du kannst urteilen was wirkliche Trauer ist?

Du sagst selbst, dass du Abstand brauchst, nicht weiterkommst und überfordert bist und daher abgeben willst/musst an andere, das habe ich mit "Ruhe" gemeint.

Ist oft schwierig sich schriftlich auszudrücken, verbal gegenüber hättest du mich bestimmt richtig verstanden.

Ich mag dich, mein Mitgefühl, meine Gedanken, meine Trauer um Dahlia und meine Freude übers Baby sind dir gewiss.

Habe jetzt etwas unsortiert alle meine Emotionen hier geschrieben, bitte sieh es mir nach.

PS du kennst mich, musste leider meinen Nick ändern, wir werden gestalkt. Wenn du mehr wissen willst nur per pn.

GGGLG snowie

PS:

ich habe ein erwachsenes Kind, dem es heute sehr viel besser geht, das in der Grundschule die Diagnose Hyperaktivität bekam, von ADS oder ADHS war damals noch nicht die Rede.

Ich kann also schon ein wenig mitreden und ich weiß aus meiner Erfahrung wie wichtige Geborgenheit und Liebe sind, denn wir reden heute öfter miteinander darüber, auch wir haben damals überlegt Internat ja oder nein, unser Sohn wollte nicht und ist dankbar, dass wir ihn in diesem Wunsch respektiert haben.

Nach der Pubertät wurde es langsam besser, er musste auch das Gymnasium verlassen aus ähnlichen Gründen wie Eric, war dann auf einer Waldorfschule, auch dort musste er gehen, die Hauptschulprüfung hat er als Außerschulischer gemacht, trotzdem hat er eine Ausbildung im Informatikbereich absolviert und arbeitet heute in der Schweiz in der IT-Branche.

Dass er seinen Ausbildungsplatz bekommen war riesiges Glück für ihn, heute hat er aufgeholt, seine miserable, schulische Laufbahn hängt ihm nicht mehr nach.

Du siehst also, ich habe durch, in was du steckst, auch deshalb wollte ich meinen Rat geben.

Nicht immer ist Schule alles, das Leben hält soviel Überraschungen bereit.

Auch bei uns ist es der Älteste, ich wollte unbedingt das Beste für ihn und musste lernen, dass nicht wichtig ist, was ich mir vorstelle, sondern dass es um unseren Sohn geht, wichtig war, was ist für ihn gut.

Mittlerweile sind wir eine Großfamilie und das Thema Schule und Beruf gehe ich vollkommen relaxt an, den 1. kommt es anderes als man plant und 2. hat das Leben mir den Zahn gezogen, dass nur ausschließlich eine gute Ausbildung zum Erfolg führt.

GGLG snowie