Wer hat noch Probs mit Sensorische Integration & MCD
LG Nona, die gespannt ist
Wer hat noch Probs mit Sensorische Integration & MCD
Was heißt, ihr habt "Fachliches Gehör" gefunden? habt ihr eine ärzliche Diagnose? Und welche Therapie bekommt dein Sohn? Wenn die im Kindergarten nicht drauf drängen, würde ich ihn in der Einrichtung belassen. Falls eine Intergrationsmaßnahme erforderlich sein sollte, könnte man eine zusätzliche Kraft für den Kiga einstellen.
Schau dich doch mal bei Amazon um, da gibt es einige Bücher für Eltern mit Kindern mit Wahrnehmungsstörungen.
das mit den auszeiten finde ich ehrlich gesagt nicht so toll. Es verschafft zwar dir und auch deinem Sohn eine Atempause, hilft ihm aber nicht wirklich bei seiem Problem. Wichtig sind ein regelmäßger Tagesablauf, feste, klare Regeln (!), eine ruhige strukturierte Umgebung. Wichtig ist vor allem, dass er sich auf DICH verlassen kann, das heißt vor allem, dass du immer gleich und klar auf ihn reagierst! Überfordere ihn nicht, vermeide Situationen, in denen er ausrasten könnte. Vorhaben immer rechtzeitig ankündigen, so dass er sich drauf einstellen kann.
Ich habe wegen meiner Tochter ein "ELterntraining" bei einer Psychologin gemacht, das hat mir sehr geholfen. Das war in einer Praxis für Kinderpsychotherapie. Vielleicht gibt es bei euch auch sowas. Hol dir Hilfe. Entnervte Mütter sind sehr schlecht für Kinder mit Wahrnehmungsstörungen, weil sie selbst schlechte Nerven haben ;-).
LG Susanne
Sorry ich mich scheinbar teilweise falsch ausdrueckt...
"fachliches Gehoer gefunden" heisst er wird jetzt auf den Stand seiner Verzoegerungen in der kinderneurologischen Abt. der Haunerschen Klinik in Muenchen untersucht. Vor ca. 9 Monaten wurde ich naemlich von einem zu Rat gebetenen Kinderpsychologen der alle 6 Wochen im KiGa vorbeischaut nach 2 stündigen Gespräch abgespeist mit z.B."Das wächst sich aus." Buecher theoretischer und praktischer Art zu diesem Thema habe ich auch schon gelesen. Weiss also genau, wie wichtig ein regelmäßger Tagesablauf, feste, klare Regeln, eine ruhige strukturierte Umgebung sind und dass er sich auf mich verlassen kann. Allerdings kann ich nur versuchen Situationen zu vermeiden wo er ausrasten koennte. und Du mich falsch verstanden:
Morgens ist das jedoch zur Zeit gar nicht möglich, denn egal ob ich duschen gehen will oder nicht es passt ihm nicht vom einen auf den anderen Moment und er kann nicht sagen warum - auch nicht durch Anbieten von Antorten oder beim Fruehstueck der Pudding ist ihm auf einmal nachdem er schon einen halben Becher gegessen hat zu kalt oder Butter ist auf seine Finger beim anfassen der Stulle gekommen. Bestimmte Ausraster sind trotzalterbezogen und die von den SI-Ausrastern zu trennen ist nicht leicht. Einer seiner Standardsaetze ist wenn ich ihm was ankuendige oder grunsaetzliche Dinge erklaere/sage (z.B. wir sitzen im Auto vom KiGa nach Hause: "Wir fahren jetzt nach Hause"->"Lass mich in Ruhe") Ich tue es trotzdem, wie Du auch richtig sagst, damit er sich besser drauf einstellen kann, jedoch mal entsteht ein Dialog, mal hoere ich letzt genannten Satz und mal provozieren solch einfache Ankuendigungen ein Schrei-Jammern, das so scheints am schnellsten aufhoert, wenn ich oder er den gemeinsamen Raum kurz verlässt - was ich manchmal auch als Schutzmassnahme für ihn sehe. Was hast Du beim Elterntraining noch fuer Möglichkeiten zur Situationsentspannung gelernt - mal abgesehen von den Dingen, die man sonst mit Kindern macht - Ablenkung vom Problem - aktivem Zuhoeren - Einfühlung - an gemeinsame schoene Erlebnisse erinnern und neue planen. Ich denke einer der Punkte vom Komplexprogramm wird auch das Elterntraining sein - zumindest werde ich jetzt danach fragen. Das im KiGa eine extra Fachkraft eingestellt wird - die Hoffnung habe ich bei der derzeitigen Lage mit dem neuen Bildungsgesetzt, Erzieherkind-Schluessel, Buchungszeitenkonzept etc. nicht. LG Nona
Sorry ich mich scheinbar teilweise falsch ausdrueckt...
Ich wußte nicht, dss du dich schon so umfassend informiert hast, das ist natürlich prima! Das Buch von J. Ayres hätte ich dir auch empfohlen. Ihr seid ja auh schon in kompetenten Händen, soweit ich das beurteilen kann.
Ein "normaler" Kinderpsychologe kann bei Wahrnehmungsstörungen etc. nicht weiterhelfen, wenn er sich nicht mit dem "Störungsbild" auskennt. Bei meiner Tochter war der KIA auch unfähig, ihre Defizite richtig einzuordnen, für ihn war sie zunächst auch nur ein verzogenes, überbehütetes Kind, bis sie mit 2 Jahren Ergotherapie verschrieben bekam, weil ihr Defizite vo allem im Bereich der Feinmotorik und im Verhalten nicht mehr übersehbar waren. Der schimpfte sich auch noch Psychotherapeut :-/.
Zu dem "Elterntraining" kam ich durch die Lehrerin meiner Tochter, die kannte den Arzt. Nun ging es bei mir dann konkret um unser Schlafproblem, das wir mit unserer Tochter hatten. Aber ich habe durch das Elterntraining auch gelernt, meine Tochter so anzunehmen wie sie ist. Ihr Verhalten, auch wenn es provokativ erscheint, nicht persönlich zu nehmen und ihr ihen Schutzraum zu lassen, wenn sie ihn braucht.
Daher finde ich die Vorschläge von diesem Kinderpsychologen, von dem du unten schreibst, nicht nur falsch, sondern geadezu kontraproduktiv, wenn man sie bei einem Kind mit Wahrnehmungsstörungen anwendet. Aktives Zuhören usw. finde ich auch sehr gut im Kontakt mit normalen Kindern, aber bei einem SI-Kind führt das schnell zur Überforderung. Übrigens finde ich durchaus, dass man auch normale 3-jährige mit "Warum"-Fragen überfordern kann. Mein Mann ist auch so einer, der nicht locker lassen kann und unsere Tochter mit bohrenden Fragen nervt (!), wenn sie launische und zickige Antworten gibt. das eskaliert dann leider sehr oft. Wobei es bei ihr eher das Problem ist, dass man pubertierendes Verhalten manchmal nicht von SI-Verhalten unterscheiden kann, sie ist ja schon 16 Jahre *g*. Aber das finde ich eigentlich nicht so wichtig. Wenn dein Sohn sagt: "Lass mich in Ruhe", dann würde ich z. B. nicht weiter darauf eingehen und gar nichts mehr sagen. Schreien und Jammern kennen wir hier auch zur genüge, da hilft auch manchmal nur, einfach die Tür zu machen. Ich kann dich mit den Auszeiten wirklich gut verstehen!
Mit dem morgendlichen Durschen kann ich dich auch verstehen, dass dir das wichtig ist. Ich würde ihm in der Zeit, wo du duschen möchtest, irgendetwas interessantes zu tun geben oder eben duschen, wenn er noch schläft, oder wenn er im Kiga ist. Meistens gibt es ja doch einen Kompromiss. Mit einem SI-Kind muss man einfach auch mal Wege in Betracht ziehen, die man bisher noch nicht gegangen ist ;-).
Ist nun wieder lang geworden, aber ich beschäftige mich nun schon seit über 12 Jahren mit dem Thema, sorry, da wird man leicht ausschweifend ;-).
Ich wünsche dir noch viel Kraft, Liebe und gute Nerven!
LG Susanne
Wer hat noch Probs mit Sensorische Integration & MCD
In der Zwischenzeit hat sich die Situation hier ein bisschen zugespitzt...aus diesem Grund habe ich letzte Woche Kontakt zu einer Kinderpsychologin aufgenommen, hatte auch schon ein Anamnese-Gespräch bei ihr und Ende des Monats werden wir gemeinsam zur Abklärung gehen. Wir stehen also erst am Anfang und wissen eigentlich noch nicht allzu viel.
Ich hab ein bisschen Angst vor dem, was da auf uns zukommt. Allerdings ist es so, wie im Augenblick hier, auch nur begrenzt witzig. Tagtäglich kommen wir an unsere Grenzen. Ich kann deine Lösung mit den Auszeiten gut verstehen und nachvollziehen, dass dir das Kraft gibt. Bei mir gab es leider in letzter Zeit keine Möglichkeiten für Auszeiten - vielleicht mit ein Grund für die momentane Eskalation der Situation. Ich bin leider im Moment auch manchmal eine Mutter ohne Nerven...schlecht oder nicht...ich bin eben auch nur ein Mensch und momentan soweit, dass sich mir das alles wortwörtlich auf den Magen schlägt.
Ich hoffe, dass die Abklärung uns weiterhilft und wir bald einen adäquaten Weg finden, unserem Kind zu helfen.
Liebe Grüße - Uschi
"schlecht oder nicht...ich bin eben auch nur ein Mensch "
LG Nona
Wer hat noch Probs mit Sensorische Integration & MCD
bei Felix wurde ich gleich zu Beginn im KIGA von seiner Tante darauf angesprochen, dass ihr Dinge aufgefallen sind, die mit Problemen mit der SI zu tun haben könnten.
Ich hab mich dann schnell für einen Termin bei einer Ergotherapeuten mit SI-Spezialisierung entschieden. Seit dieser Woche gibt es die Diagnose von Wahrnehmungsstörungen in der Tiefenwahrnehmung und im Gleichgewicht.
Die ganzen Probleme der letzten drei Jahre haben jetzt einen Namen bekommen. Ich bin unendlich dankbar, zufällig in einem KIGA "gelandet" zu sein, in dem die Tante diese spezielle Ausbildung hat, Felix jetzt dort bleiben kann und sogar für ihn eine Stützkraft dazukommt. Mit einer Therapie wird aber noch zugewartet und erstmal in einem halben Jahr wieder kontrolliert.
Außerdem hat sich bei Felix seit KIGA-Start schon vieles von selber verbessert, weil er eben im KIGA gut gefördert wird.
Zum Thema MCD kann ich dir leider nichts sagen.
Eine Entscheidung FÜR eine heilpädagogische Einrichtung ist sicher schwierig. Die Frage die alleine zählt, erscheint mir zu sein "Was ist das Beste für das Kind?" Wenn er schon 3 (?) Jahre in den erwähnten Kindergarten geht und dort noch nie jemand was von SI gesagt hat, würde ich überlegen, ob er dort mit seinen Bedürfnissen wirklich gut aufgehoben ist. Aber das ist nur eine Überlegung von mir.
Das Problem mit der Ungeduld ist auch meines - ich habe es quasi erfunden :-). Ich bin extrem ungeduldig.
Helfen tut, dass man sich klar macht, dass das Kind einen NICHT ärgern will, dass sein Verhalten NICHT gegen einen selbst gerichtet ist, sondern, dass es nicht anders kann.
Und diese Kinder brauchen klare Vorgaben und leider viel mehr Geduld als andere.
Sorge gut für dich selber. Das ist das Wichtigste.
Der KIGA verschafft mir die langersehnte Auszeit. Und ich weiß Felix dabei prima aufgehoben - das macht alles einfacher.
Alles Gute für euch
Sabine
Danke für Deine ehrliche Antwort
ja es mag sein, das dieses Problem im Kindergarten fachlich noch nicht bekannt ist, jedoch fühlt sich Jonathan dort immer noch - so mein Eindruck - am normalsten / wohlsten. Ebenso sind die Erzieher ziemlich aufgeschlossen gegenüber Vorschlägen etc.. Ob wir allerrdings für Jonathan eine Fachkraft dort angestellt bekommen, ist fraglich. Mit den Auszeiten meinte ich zweierlei: die akuten sind eine räumliche Trennung von uns für maximal 5 min - meist wird er schon nach einer Minute wieder ansprechbar und kann dann jederzeit zu mir kommen; und ich war Ende September 1 Woche ohne Mann und Kinder alleine im Ausschlaf- und Leseurlaub (da habe ich auch von Ayres, Jean: "Bausteine der kindlichen Entwicklung" zum Thema gelesen). Vor Jonathan war ich ziemlich geduldig, er hat jedoch scheint mir den Speicher vergroesser, bzw. trainiert aber manchmal schafft er ihn auch in kuerzester Zeit bis zum letzten Tropfen zu leeren. Wir sind staendig im Zwiespalt zwischen - "Ist ein konkreter Fall nun ein normales Trotzalterverhalten und vorgeschobene oder echte Schmerzen bzw. ein SI-Problem ?" Sicher weiss ich dass er oft nicht anders kann und das klare Strukturen, Halt und unsere Geduld seine wichtigsten Eckpfeiler sind. Doch auch im normalen Heranwachsen von Kindern gibt es nichts starres und Entscheidungen und Reaktionen muessen immer wieder neu bedacht werden.
MCD ist die Ursache für SI und heisst "minimal cerebral dysfunction". In o.g. Buch wird es als Stau in einem Verkehrsnetz namens Gehirn beschrieben. Nicht die Strassen sind kaput nur die Überfülle der ankommenden Reize muessen gebuendelt und geordnet/geleitet werden.
LG Nona
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