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Was würdet ihr machen?

Hallo ihr Lieben,
ich brauche dringend mal eure Einschätzung, weil ich hin- und hergerissen bin...
Elias Urgroßvater geht es sehr schlecht. Die Ärtze können nichts mehr machen und wir müssen jeden Tag mit seinem Ableben rechnen :-(
Wir haben ihn vor 2 Wochen im Krankenhaus besucht - er sah schlecht aus und Elias war ihm gegenüber sehr gehemmt. Selbst ich habe mich über den Anblick erschrocken. Nun wurde er entlassen und liegt zu Hause in einem Pflegebett -> schwach, aber "klar" bei Verstand!!
Er hängt sehr an Elias (spricht den ganzen Tag von ihm) und wünscht sich einem weiteren Besuch. Ich weiss nicht, was ich machen soll!?
Meine Sorge ist, das Elias überfordert wird und nur diese "Szenen" in Erinnerung behält!?
Was würdet ihr machen?
LG
Antje
Bisherige Antworten

Was würdet ihr machen?

Hallo Antje,
als es im März 2006 Marcels Uroma sehr schlecht ging, wollte der Uropa und meine Schwiegereltern eigentlich nicht, dass er sie nochmals besucht. Mir war es damals aber sehr wichtig und so haben wir uns entschlossen mit ihm zusammen dorthin zu fahren. Sie war auch sehr geschwächt, aber sie hatte sich sehr gefreut ihren Urenkel zu sehen. Auch Marcel hat sich gefreut seine Uroma nochmal knuddeln und küssen zu können. Und was mich am meisten gefreut hat: er konnte ihr nochmal sagen, dass er sie liebt.
Ihr doch geschwächter Anblick hatte ihn überhaupt nicht geschockt. Er war einfach nur froh, seine Uroma wieder in der gewohnten Umgebung zu sehen.
Leider ist die Uroma am nächsten Tag gestorben - aber ich bin so froh, dass wir sie noch ein letztes mal zusammen besuchen konnten und sie gespürt hat, dass wir sie sehr mögen. Ich hatte damals auch das Gefühl, als hätte sie einfach nur darauf gewartet ihren Urenkel noch ein letztes Mal zu sehen, denn als sie noch im Krankenhaus war und es hieß, dass sie entlassen werden würde, hatte ich ihr versprochen, sie am Wochenende zu besuchen.
Während des Besuches hat man richtig gespürt, dass es ihr gut getan hat und sie sich eigentlich so von uns verabschieden wollte. Sie war richtig zufrieden und beruhigt.
Marcel hat nach ihrem Tod und der Beerdigung noch lange nach seiner Uroma gefragt und sie gesucht (wie damals auch als wir unser Baby verloren haben). Aber wir haben ihm erklärt, dass seine Uroma sehr krank war und jetzt im Himmel auf unser Baby aufpasst, damit es nicht alleine ist.
Kinder gehen anders mit dem Tod um. Für uns war es wichtig darüber zu reden, was passiert ist, wenn Marcel darüber reden wollte.
Ich würde versuchen dem Uropa seinen Wunsch zu Erfüllen seinen Urenkel noch einmal zu sehen. Aber wenn ich merken würde, dass diese Situation für mein Kind in eine schlimme Belastung ausartet, würde ich diesen Besuch eher kurz halten und die Situation verlassen. Und wie schon gesagt - bei uns hat darüber reden viel geholfen.
Liebe Grüße
Katrin

Was würdet ihr machen?

Hallo Katrin,
Danke für deinen Erfahrungsbericht! Das macht mich schon ein wenig mutiger...
Elias hat beim letzten Treffen sehr verhalten und erschrocken reagiert, aber die gewohnte Umgebung kann ihm seine Hemmung/Angst vielleicht ein Stück nehmen.
Reden ist mir auch wichtig - ich möchte das Thema Tod nur noch nicht im Zusammenhang mit unserem Uropa ansprechen, weil ich befürchte das Elias dann Fragen (den Urgroßeltern) stellt. Das wäre aber für die Beiden nicht schön, denn gerade Uroma leidet sehr unter der jetzigen Situation und dem Wissen, was da in näherer Zukunft auf sie zukommt...
LG
Antje

Was würdet ihr machen?

Ich würde hingehen. In der gewohnten Umgebung wird Elias vermutlich weniger überfordert sein, als er es im Krankenhaus war. Und danach viel darüber reden, evtl. ein gutes Kinderbuch zum Thema kaufen. Ich denke, dass Kinder mit dem Thema Sterben/Tod gut umgehen können, solange kein Tabu daraus gemacht wird. Der Urgroßvater ist krank, er wird sterben, alle werden traurig sein, er wird beerdigt werden - all das wird Elias sicher eine Zeitlang intensiv beschäftigen; aber Dich und Deine Familie doch auch. Du wirst diese Bilder auch im Gedächtnis bewahren - und die Erfahrung machen, dass es ein Weilchen dauert, bis die anderen Erinnerungen wieder in den Vordergrund treten; und Elias wird es genauso gehen. Aber den Erinnerungsprozess kann man ja auch fördern - stell' ein Foto aus besseren Tagen auf, sprich über Dinge, die Ihr zusammen getan habt - wenn Du mit diesem Tod zurechtkommst, wird Elias das auch können.
LG Iris

Was würdet ihr machen?

Hallo Iris,
Danke für deine Antwort!
Ich habe bereits ein Kinderbuch zum Thema Sterben gekauft. Wir haben es uns auch schon ein paar Mal angeguckt, aber ich habe es noch nicht in Zusammenhang mit unserem Opa gebracht! Ich befürchte einfach, das Elias dann den Urgroßeltern Fragen zum Thema stellt und das wäre für Beide nicht schön. Aber wenn es soweit ist, werden wir natürlich darüber sprechen....
LG
Antje

Was würdet ihr machen?

Hallo Antje,
ich wäre auch für besuchen, es sei denn Elias will absolut nicht, dann würde ich ihn auch nicht zwingen.
Aimée erinnert sich trotzdem überwiegend an die guten Zeiten mit ihrem Uropa, auch wenn sie ihn die letzten zwei Monate nur im Krankenhaus erlebt hat.
LG Sofie

Was würdet ihr machen?

Hallo Sofie,
das wäre meine grösste Sorge, dass Elias seinen Uropa nur als "schwach und krank" in Erinnerung behält. Aber die anderen haben auch schon gute Denkanstösse gegeben, um das zu verhindern...
LG
Antje

Was würdet ihr machen?

Hallo Antje,
ohne jetzt die anderen Antworten gelesen zu haben, würde ich all meine persönlichen Befindlichkeiten kurz in eine Ecke kehren und einem sterbenden Menschen ermöglichen, seine kleine, große Liebe nochmals zu sehen.
Kinder wissen da ohnehin viel mehr als wir.
Alles Gute für euch.
LG
Sabine

Was würdet ihr machen?

Hallo Sabine,
ja, ich habe mich auch entschieden mit Elias hinzugehen. Ich konnte - Dank eurer Antworten - meine Befürchtungen ein wenig zurückstellen....
Danke!
Gruss
Antje

Was würdet ihr machen?

Liebe Antje,
ich würde mit Colin hingehen. Ganz davon abgesehen, was er für Erinnerungen behält (die sowieso SEINE sind und ich finde, dass mir gar nicht zusteht, ihm da reinzupfuschen), ist das die beste Möglichkeit ihm zu vermitteln, dass Alter und Tod zum Leben dazugehören.
LG Steffi

Was würdet ihr machen?

Hallo Steffi,
ich bin auch der Meinung, dass es mir nicht zusteht in Elias Erinnerungen "reinzupfuschen", aber es gibt ja auch Dinge, die man den Kindern aus Verantwortung lieber erspart... Darum ging es mir in diesem Beitrag!
Ich konnte meine Befürchtungen zurückstellen und habe mich entschieden mit Elias hinzugehen!
LG
Antje

Was würdet ihr machen?

Hallo Antje,
generell bin ich der Ansicht, dass Krankheit und Tod zum Leben dazu gehören und von Kindern oft besser akzeptiert werden als von uns Erwachsenen.
In Eurem Fall würde ich Elias einfach fragen - und zwar so neutral wie möglich. Es ist auch denkbar, dass Dein Sohn gehemmt war, weil er Deinen Schrecken gespürt hat. Sollte sich Elias dafür aussprechen, würde ich aber auch nichts beschönigen. Elias ist sicher in der Lage zu verstehen, dass Uropa krank ist, aber dass er sich gerade deswegen besonders freut, wenn er Besuch bekommt. Das Thema Tod würde ich nicht vor der Zeit aufgreifen, es sei denn, Elias fragt danach.
Für seinen Urgroßvater wäre es sicher eine große Freude. Denn wenn der Tod einen Sinn hat, dann doch den, dass andere nachkommen.
Liebe Grüße
Madeleine

Was würdet ihr machen?

Hallo Madleine,
ich habe mich entschieden mit Elias hinzufahren... Eure Antworten haben mich bestärkt und konnten meine Befürchtungen ein wenig zurückstellen!
Danke!
Gruss
Antje

Was würdet ihr machen?

Hallo ANtje
wie sehr hängt den Elias an seinem Uropa? Wie hat er bei eurem Besuch noch reagiert als ihr im KKH ward? Nur gehemmt. Frag doch einfach mal Elias ob er seinen Uropa gerne nochmal besuchen würde?
ICh würde hingehen, denn früher gehen kann man dann immer noch.
Ich konnte meine Opa bevor er starb nicht noch mal sehn und bedauere es bis heute und er ist jetzt 7 jahre Tot. ICh würde meine Kinder mitnehmen, es wird dem Uropa bestimmt auch gut tun, wenn er ihn nochmal sieht.
Ist nicht einfach die entscheidung, und entscheiden musst du es schluss endlich.
ICh würde Ihn mitnehmen und dem Uropa nochmal den wunsch erfüllen.
Aber ich würde es halt so machen, das er mitkommt.
Alles Gute für euch, und das euer Uropa ohne schmerzen sanft entschlafen darf.
LG Natalie
Die auch jederzeit mit rechnet das eine Oma und/oder mein letzter Opa bald sterben. Beide über 90.
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