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Was soll ich nur machen? (Vorsicht laaaaang!!!)

Ach mensch....
Irgendwie steh ich gerade vor - jedenfalls im Moment für mich erscheindenden - unlösbaren Problemen.
Mal wieder Thema PAPA.... So wie es aussieht (auch wenn wir noch nicht schlauer als vorher sind aber meine Schwester schätzt die Lage halt so ein) wird er wohl nicht wieder so auf die Füße kommen, daß er seinen Haushalt weiter schmeißen kann wie bisher. Und da fangen die Probleme jetzt erst richtig an. Meine Schwester und ich sind mehr oder weniger der Ansicht, daß es das Beste für ihn wäre, in ein Altenheim zu gehen. Sein Leben lang hat er davon geredet, daß er WENN er mal in ein Altenheim geht, auf jeden Fall in seiner Heimatstadt (wo er jetzt auch wohnt) bleiben möchte. Nun ist es aber so, daß es ihm körperlich wie auch psychisch nicht mehr so gut geht und er ist nur am jammern. Egal wer ihn alles besucht (und seine Cousine besucht ihn TÄGLICH), es ist immer zu wenig. Ihr hat er sogar nen Zettel unter die Nase gehalten mit "Kein Schwein ruft mich an!" oder so ähnlich. Und jetzt hat er auf einmal schonmal angefragt, ob nicht in Andreas (meine Schwester) Nähe auch ein Altenheim wäre....
Und ich bin mir sicher, egal wie wir es machen, es ist sowieso falsch. Lassen wir ihn in seiner Heimat, sind wir nur relativ selten vor Ort und haben keinen Einfluß darauf, wie die Schwestern/Pflegerinnen mit ihm umgehen. Meine Schwester ist sich ja sicher, daß alle alten Menschen vernachlässigt werden, wenn sie keinen regelmäßigen Besuch kriegen, der ein Auge drauf hat - keine Ahnung, ob das so richtig ist. Hatte bislang keine Altenheimerfahrung. Außerdem wird er ständig anrufen und jammern, daß ihn niemand besuchen kommt bzw. sich keiner um ihn kümmert. Unser Gewissen wird immer schlecht sein, weil man immer meint, man müsse ja eigentlich so oft wie es geht zu Besuch fahren, hat dann dort keine Bleibe mehr (wenn er nicht mehr selber einen Haushalt hat) und muß immer mal wieder für ein Wochenende ins Hotel, nur um mit den Kids einen mürrischen unzufriedenen Opa zu besuchen, wozu sie für länger als 30 min wahrscheinlich eh keine Lust haben werden. Wir sind knapp drei Autostunden entfernt und meine Schwester sogar fünf.
Holt meine Schwester ihn zu sich in ein Altenheim, wird sie ebenfalls die Hölle auf Erden haben, denn er kennt dort nichts und niemanden und wird von ihr verlangen, so gut wie jede freie Minute für ihn zu opfern, um ihn zu "unterhalten". Ihr selber wäre es insofern recht, als daß sie dann schnell vor Ort ist, wenn irgendwelche Entscheidungen zu treffen wären usw... Und ICH hätte ein superschlechtes Gewissen, die ganze Last meiner Schwester aufzubürden.
Käme mein Papa hier ins Altenheim, wäre ich mir sicher, daß es zwischen ihm und mir irgendwann zum riesengroßen Knall käme, wenn er mir nur dauernd einen vorjammern würde und ich ihm nichts rechtmachen würde, weil ich da etwas zu sage und nicht wie meine Schwester stumm drüber hinwegsehe und es als "Er ist halt so!" hinnehme und ihm das Recht eingestehe, weil er halt "alt und krank" ist. Ich wüßte, daß ICH dann in ein paar Monaten mindestens genau so unzufrieden wäre und darunter meine komplette Familie zu leiden hätte. Und meine Schwester hätte dann ein schlechtes Gewissen, weil sie im Gegensatz zu mir alleinstehend ist und mir dann nicht "auch noch" unseren Vater aufhalsen will.
Nichts scheint uns optimal und für mich ist einfach der Kasus knacktus, daß meinen Vater die letzten 15 Jahre nicht interessiert hat, wie es mir geht und in den letzten Jahren bei jedem Anruf nur die Kinder interessant waren und ich - so gemein das jetzt auch klingt - im Gegensatz zu meiner Schwester gar nicht den Wunsch verspüre, mich aufopfernd um meinen Vater zu kümmern. Es wäre tatsächlich nur aus einem Pflichtgefühl heraus. Zu sehr hat sich in mir die Erkenntnis manifestiert, was für ein grenzenloser Egomane mein Vater war und ist und auch wenn es ihm jetzt schlecht geht, er meiner Meinung nach nicht das Recht hat, mir oder jemand anders noch den Rest seines Lebens das Leben zur Hölle zu machen bzw. einem ein Dauer-schlechtes-Gewissen einzureden, wie häßlich doch alle zu ihm wären....
Ich weiß gar nicht, was ich will, denn ich will ihn nicht komplett sich selber überlassen, auch nicht komplett die Last meiner Schwester aufbürden und selber will ich mir die Last aber auch nicht aufbürden, frage mich aber andererseits, ob ich es mir nicht einfach nur zu "bequem" mache und damit auch nicht besser als mein Vater bin - also nur an mich denke.
HILFÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄ - ich hab echt total den Horror vor dem, was da noch auf uns zu kommt. Denn selbst WENN er einigermaßen wieder hergestellt würde, wäre ich auf jeden Fall für die Altenheim-Lösung, weil es sonst eigentlich nur eine Verschiebung des Beginns ist, denn dann kommt er halt nach seiner nächsten Krankheit erst rein, versteht ihr?
Wenn ich doch nur ne Lösung hätte *seufz*, womit alle gut leben können....
Sorry für das wirre Gelaber aber ich bin gerade in total düsteren Gedanken.
GLG
Bisherige Antworten

Was soll ich nur machen? (Vorsicht laaaaang!!!)

Hallo Tina,

egal wie die Lösung aussehen wird, es nicht die Lösung, womit ihr alle glücklich werdet, alleine schon wegen der großen Entfernung zwischen euch allen. Dass dein Vater in seinem Heimatort bleiben möchte, ist zwar verständlich, aber dann kann er sich danach auch nicht beschweren, dass er von euch vernachlässigt wird. Ich kenne so viele alte Leute, die sind oftmals so unzufrieden, denn kann man es einfach nicht recht machen, ich glaube, es hat damit zu tun, dass die kein ausgefülltes und schönes Leben hatten.

Du hast völlig recht, egal wie ihr es macht,ihr werdet es nicht richtig machen können. Aber wenn dein Papa darauf besteht, örtlich von euch entfernt zu bleiben, dann muss er auch mit den Konsequenzen leben, deren er sich nicht bewußt zu sein scheint. Andererseits könnte die Cousine, wenn sie möchte, deinen Vater täglich besuchen oder vielleicht wäre auch ein häuslicher Altenpflegedienst machbar. Mein alter Vermieter wird mit fast 88 Jahren immer noch zu Hause gepflegt in seiner gewohnten Umgebung.

Tina, sicherlich bin ich meinen Eltern unendlich dankbar für alles, aber ich kann dich sehr gut verstehen, bei uns ist der Kasus Knacktus meine Mutter, die ihr eigenes Ding seit Jahren durchzieht, ohne zu schauen, wie es uns anderen dabei geht. Ich möchte dann genau wie du, dass wenn ich mich um meine Eltern kümmere, das nicht aus dem schlechten Gewissen heraus passiert, sondern aus freiem Herzen. Habe totale Angst vor diesem Tag X.

Vielleicht wartet ihr noch, wie sich die Situation weiterentwickelt und vielleicht schafft ihr es doch noch alle, euch an einem Tisch zu setzen und über eine Lösung nachzudenken.

GLG Suzi

Was soll ich nur machen? (Vorsicht laaaaang!!!)

Huhu!
Lehne mich da an, ihr könnt es ihm offenbar nicht recht machen - egal wie ihr euch entscheidet! Später geht er in ein Altenheim in der Stadt Deiner Schwester, gefällt ihm nicht und wettert los auf die Art "Wäre ich nur mal in meiner Heimatstadt geblieben!!!"..
Wäre denn anstatt ein Altenheim ne Art betreutes Wohnen was für ihn? Oder ist er so ein Einzelgänger, dass das nicht in Frage käme für ihn?
Meine Oma hatte das.. Ich hab ja bei ihr gewohnt, aber sie hatte zig Herz-OPs und musste aus ihrem Haus ausziehen wo sie über 40 Jahre gewohnt hat. War aber a) zu riesig und b) wurde es verkauft und sollte abgerissen werden damit da ein Büro-/Kaufhauskomplex hingebaut werden kann (abgerissen ist es mittlerweile und gebaut wird auch, was blutet mir mein Herz wenn ich da vorbeifahre :´( ).
Na jedenfalls.. Sie hatte dort ihre eigene Wohnung, Wohnzimmer mit Küche, Bad, Abstellkammer, Schlafzimmer und sogar ein kleiner Balkon!
Es kam jeden Tag 2x jemand vom Personal um nach ihr zu gucken, half ihr auch beim putzen, aber sie hatte noch so ein bissl eigene Freiheit, dass sie sich selbst das Essen kochen konnte etc. HÄTTE aber auch unten essen können, wenn sie wollte.
Außerdem gab es im Gemeinschaftsraum ständig Programm, basteln, Seniorengymnastik, Rederunden, Fernsehen, "Kaffeekränzchen" oder einfach so zusammensitzen. Also man konnte mit anderen zusammen sein wenn man wollte, aber auch seine Ruhe haben wenn man mal auf nix Bock hatte.
Fanden wir suuuper, und meine Oma ist da nochmal so richtig aufgeblüht bis sie halt ganz doll krank wurde :C
Wäre so etwas vielleicht eine Überlegung wert?
LG,
Nina

Was soll ich nur machen? (Vorsicht laaaaang!!!)

Huhu Tina!
Also ich sehe da im Prinzip nur die "Lösung" das dein Vater in ein Altenheim geht das in der Nähe deiner Schwester liegt! Sie ist ohne Mann und Kinder und hat wohl eher nen Draht zum Vater als du! Sie scheint mir ruhiger und gelassener zu sein als du und es hört sich jetzt aus deinen Postings auch so an als wenn sie die "Aufgabe" relativ gerne übernimmt(oder meinst du es ist eher schlechtes Gewissen dir gegenüber?)!
Guck mal du möchtest doch auch wieder arbeiten und ihr wollt ein Haus kaufen! Wie willst du das alles schaffen-alleine schon zeitlich?! Naja vom körperlichen(seelischen)mal ganz abgesehen!?
Ich denke nicht das die Eltern sozusagen ein Recht darauf haben das ihre Kinder ihr eigenes Leben nicht leben oder hinten anstellen um sie zu versorgen! Klar will man sein Möglichstes versuchen und hofft das die eigenen Kinder das auch mal tun, aber ich würde es auf keinen Fall wollen das meine Jungs deshalb ihr Leben für mich aufgeben-ihre Wünsche und Ziele-NEIN!!!
Weist du ich habe gesehen was es bedeutet seine Eltern zu pflegen! Meine Mutter hat jahrelang meine Oma mit Alzheimer betreut und ist dabei fast selbst vor die Hunde gegangen! Erst als ihre Schwester aus Australien kam hat diese dafür gesorgt das meine Oma in einem Heim untergebracht wurde!
GGLG Petti deren Schwester ja im Prinzip auch die "Arschkarte" hat

Was soll ich nur machen? (Vorsicht laaaaang!!!)

Hallo Tina,

ich würde mal mit ihm alle Möglichkeiten besprechen und ihn dann selbst entscheiden lassen. Im Moment scheint er ja noch Herr seiner Sinne zu sein. Wenn ihr ihn zu irgendetwas überredet oder überzeugt, dann hättet Ihr bei jedem noch so kleinen Gejammer ein schlechtes Gewissen. Wenn er selbst entscheidet, dann könnt Ihr Euch immer sagen, dass er es ja selbst so gewollt hat. Ich weiß, das ist einfacher gesagt als getan aber versucht Euch auf keinen Fall ein schlechtes Gewissen machen zu lassen.

LG Andrea

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