Huhu Katrin,

so traurig das auch ist, solange es bei ihm nicht klick macht, kannst Du an der Situation NICHTS ändern. Er muss es sich eingestehen, egal welche Sucht. Er muss es ÄNDERN WOLLEN.

Versuch mal mit ihm zu reden, wie er zu der Situation steht, ob er es überhaupt als Sucht einschätzt.

Versuch ihm halt zu geben, mach ihm die Situation klar und Du kannst erst weiterhelfen, WENN ER WAS ÄNDERN will.

GGGLG Bibi

Hallo Bibi,

du sagst es: er muss es wollen. Das macht mich ja so hilflos.

Aber er sieht seine Süchte ja nicht und wenn sind andere schuld, z.B. ich.

Und wenn ich mit ihm darüber rede, wird er "bockig" wie ein Kleinkind.

Ich verstehe ja, dass es schwer ist aus dieser Spirale herauszukommen. Ich hoffe soooo sehr, dass es bald "klick" macht.

LG Katrin

Huhuuu,

wenn Du dich sooo hilflos fühlst, dann hol DU dir doch mal Hilfe und lass Dich doch mal beraten, wenn Du an Deinen Mann nicht ran kommst.

Die Suchthilfe oder ähnliches ist ja auch für Angehörige da & können Dir zumindest helfen mit der Sache umzugehen.

Das wird schon werden **drück**

GGGLG Bibi

"bockig wie ein Kleinkind". Das trifft es wie den Nagel auf den Kopf.
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Das ist eine Phase, die noch ganz, ganz weit vorne auf dem Zeitstrahl steht. Der Weg, wenn Du ihn gehen willst, wird noch sehr lang sein.
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LG Conny

Huhu Conny!

Ich als Laie auf dem Gebiet würde mal gerne wissen - wenn z.B. sowas wie Bockigkeit noch am Anfang der Spirale steht - wieso ist es dann nicht einfacher, noch an dieser STelle das Ruder herumzureißen? Das will mir irgendwie nicht in den Kopf....

Andererseits, wenn ich bedenke, was meine Mutter sich ihr Lebtag hat gefallenlassen von meinem Vater und wie groß ihr Leidensdruck war und sie hätte NIEMALS was geändert *seufz*... Mensch - das Leben ist doch eigentlich viel zu schade, um zu leiden....*find*....

GLG

Tina

Hallo Tina,
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das zu verstehen ist das Problem, warum man sich als Nichtsüchtiger da nicht reinversetzen kann.
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Männes Psychologe in der Reha hat es so erklärt: Ein Suchtkranker hat zwei Persönlichkeiten. Die eine wie er ist und die andere wie er sein will. Die eine will aber die andere nicht sehen. Das heißt, gibt er sich der Sucht hin, dann vergißt er alles um sich herum. Ist er aber nüchtern, kann und will er nicht wahrhaben, was er tut bzw. getan hat. Das zu durchbrechen ist das Problem. Dazu kommt noch, dass die Sucht eben nicht einfach nur was mit "schwachem Willen" zu tun hat, sondern wirklich das Gehirn verändert und von daher nicht mehr kontrollierbar ist. Deshalb macht es auch keinen Sinn, wenn der Suchtkranke "mit guten Vorsätzen" ab sofort "alles besser" machen will, sondern er muss erst entgiften, entwöhnen und psychisch gestärkt werden.
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Was Deine Mom angeht: Ich denke wenn man sich mit dieser Art Leben arrangiert hat, tut es einfach weniger weh, als sich allem zu stellen. Vogel-Strauß-Politik: Wenn ich nicht auf meinen Kontostand sehe, sind doch die Schulden gar nicht sooo schlimm ;)
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Und auch das ist bei Suchtkranken so: Alles was ich mir schönrede tut nicht so weh, wie die Wahrheit. Nur ist das manchen nicht bewußt. Oder sie finden Ausreden dafür, die anderen Schuldgefühle bereitet:
"Ich arbeite doch nur so viel, damit es uns gut geht!"
"Ich hab doch nur ein Bierchen getrunken, weil ich so einen harten Tag hatte. Ich tu' das doch nur für Dich und die Kinder."
Man gerät da in eine ganz fiese Spirale: Jetzt wo es ihm schlecht geht, MUSS ich doch zu ihm halten und ihm helfen. Genau das ist (menschlich verständlich aber) grundfalsch. Weil man dem Prozess der Suchtvertiefung damit nur Nährboden gibt.
LG Conny

Huhu Conny!

Danke für die Aufklärung - klingt sehr logisch *find*...

GLG

Tina

Hallo Katrin,
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ich fürchte, meine Antwort wird Dir nicht schmecken, aber sie ist in meinen Augen wahr und ich spreche da aus Erfahrung.
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Wenn Dein Mann süchtig ist (egal welche Sucht), dann kannst Du nix, aber auch gar nix bewirken. Erstes streiten Süchtige ihre Sucht immer ab, zweitens rutscht man als Partner in eine Coabhängigkeit und drittens ändert sich nur etwas, wenn der Betroffene selbst merkt, dass etwas nicht stimmt und aktiv etwas dagegen tut. Und das ist langwierig und deshalb gerade für Männer oft unbequem, zumal Therapie und Co oft nicht zu ihrem Ego (und Terminplan) passt.
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Woher ich das so klugscheißen kann? Weil ich betroffen bin und weil ich aufgrund der Alkoholsucht meines Mannes alleinerziehend bin. Ich habe mir auch jahrelang eingebildet "helfen" zu können, aber alles was man als Partner tut ist, es ihm leichter zu machen. (Man deckt ihn, man erfindet Ausreden, redet es sich, der Familie, den Kindern schön...)
Ich könnte mir denken, dass das hohe Arbeitspensum Deines Mannes dazu führt, dass er den Frust oder Druck mit Essen /Alkohol kompensiert, sozusagen als Belohnung. Das ist ein sch*** Teufelskreis.
Der Therapeut meines Mannes meinte in einer Familiensitzung zu mir: "Sie verstehen es wirklich erst, wenn sie am Ende sind und alles verloren haben. So lange sie immer wieder aufgefangen werden und auf Toleranz stoßen, machen sie weiter."
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In unserem Fall hatte er Recht.
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LG Conny

nicht nur in eurem fall :-)

auch mein mann weiß, das ich mich sofort trenne, falls er jemals wieder rückfällig werden sollte. ich dachte nämlich auch erst, unterstützen und zu therapien laufen und blablabla. er selbst hat mir dann erklärt, das es das falscheste ist, was man machen kann.

um einem süchtigen klarzumachen, das er süchtig ist, muß man sich bawenden. erst dann werden sie erkennen, das was nicht stimmt.

wenn dein mann eh nie zu hause, bist du doch alleinerziehend. sage ihm - wenn du dir darüber klar bist - das er erkennen muß, das was nicht stimmt und sich ändern muß, oder du mußt es ihn erkennen lassen.

jammern hilft leider gar nix, so schwer das zu verstehen ist!

setz ihm das messer auf die brust. du leidest, er leidet...

lg katina

Und dazu kommt noch der Fakt, dass Papas die Helden ihrer Kinder sind. Helden machen alles richtig! Helden sind perfekt.
Und so lernt der Mini, dass Papas Weg "DER" Weg ist.
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Das war für mich ausschlaggebend zum Gehen.
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LG Conny

jup...

ich bin so froh das r. es geschafft hat. er war ja erst 4 jahre clean als wir uns kennenlernten. jetzt sind es 10 jahre und er liebt fabian so sehr. er ist quasi seine therapie. weil er weiß, das er weg ist, sobald er dummheiten macht. *grinsel* ich komm erst danach...

was ist eigentlich mit schiefhlas und patchwork?

lg katina

die gerade kopfqualmend nach möglichkeiten sucht, ab montag auf arbeit zu kommen. mit sbahn ne stunde unterwegs (laufen und sbahn), ohne ab montag aufgeschmissen :-(:DEVIL:

Hallo Katina,

es sagen viele Menschen in unserer Familie, ich müsste ihm das Messer auf die Brust setzen.

Aber ich kann es (noch) nicht. Warum nicht? Vielleicht Bequemlichkeit, aber sicher auch Angst, dass die Kinder darunter leiden.

Gestern bin ich spontan mit den Kindern bei meinem Mann in der Arbeit vorbei. Ich war eh in der Ecke und wollte ihn überraschen. Es war um 18.00 Uhr. Und heute früh meinte Paul, dass machen wir jetzt immer, dann kann ich meinen Papa auch abends sehen :-( .

Ich habe auch Angst davor, dass wenn ich gehe, er ganz abstürzt, seine Arbeit verliert und dem Alkohol völlig erliegt.

Ja, wir leiden beide, ich weiß gar nicht wer im Moment mehr, aber darum geht es ja gar nicht.

Danke und LG

Katrin

Katrin,
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das zehrt an Dir so, dass auch DARUNTER die Kinder leiden, weil Du einfach nicht die sein kannst, die Du bist. Allein dass Du jedes mal abends aufatmest, wenn er a) in einem Stück und b) nüchtern nach Hause kommst. Bis dahin stehst du unter Spannung. Denk mal darüber nach, wie haben sich bei Dir Kopfschmerzen, Magenprobleme, Verspannungen, etc. gehäuft?
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Aber es ist bei Dir wie bei dem Suchtkranken selbst. Den Punkt zu gehen bzw. den Punkt wann Du es nicht mehr aushältst, den musst Du so finden, selber finden, wie er seinen.
Nur von einem solltest Du Dich befreien: Seinen Fall - wenn er kommt - hältst Du nicht auf, weder wenn Du gehst, noch wenn Du bleibst. Du kannst nur eins versuchen sehen zu lernen: Für ihn bist Du nicht verantwortlich, aber für Deine Kinder und dich.
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LG Conny, die dich soooo gut verstehen kann.

Hallo Conny,

jetzt sitze ich hier und habe Tränen in den Augen :,(

Du hast recht, natürlich zehrt es auch an mir und die Kinder bekommen ja unsere Streits auch mit.

Und ich atme wirklich jeden abend auf, wenn er hier ist, bei jedem Anruf denke ich jetzt hatte mein Mann eine Herzinfarkt/Autounfall.

Ich würde so gerne für einen kurzen Augenblick in die Zukunft schauen, um zu wissen ob sich was ändert.

LG Katrin

Och Schnecke *tröst*
Ich hätte das auch immer gern gemacht.. nur mal ein paar Sekunden ins Jahr 2010 sehen oder so.. Weißte, bei mir war es mal so, dass mich mal seine Chefin auf Arbeit angerufen hat. Da war der Punkt da, wo ich dachte: Nee. Jetzt ist aus. Das kann nicht sein, dass mich das bis zur Arbeit verfolgt.
Und dazu kam noch, dass ich immer schlechter Leon aus der Schusslinie nehmen konnte. Und im Stillen musste ich zugeben, dass es latent und später deutlich immer und immer schlimmer wurde. Dazu kam noch, dass ich ihm gegenüber immer aggressiver wurde. Nichtsdestotrotz hab ich ihn lieb gehabt. Aber das hilft nix, das machts nur schlimmer....
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Fährt er Auto, wenn er was getrunken hat? Das war das einzige, wovor ich nie Angst haben mußte, weil mein Mann schon lange keine Pappe mehr hatte...
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LG Conny

Hallo Conny,

ja, er fährt Auto. Er trinkt allerdings "nur" Bier, keine harten Sachen und man merkt es ihm nie an wenn er getrunken hat (Ich schonLG Katrin). Also so richtig besoffen ist er nicht.

Weißt du, da schaue ich auch ein bischen weg. Nur wenn ich dann mal sein Auto ausleihe, muss er es immer noch schnell säubern (Bierflaschen raus). Ich mache es mir da auch etwas zu einfach, wenn mal was passieren sollte wo andere beteiligt sind, würde ich mir größte Vorwürfe machen.

Jetzt muss ich schnell meinen Sohn vom Kiga holen.

LG Katrin

Ich kenne jemand, die hat - weil der Partner mal besoffen (wenn auch nicht komatös..) losgefahren ist, die Polizei gerufen und gesagt: "XY fährt mit Kennzeichen XYZ von A nach B und hat getrunken."
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Ich verstehe das mit dem Weggucken. Sehr gut sogar. Alles wirklich wahrzunehmen wie es (ev.) ist, das ist manchmal mehr, als man verkraften kann. Das mit den Bierflaschen klingt schon alarmierend... *seufz*
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Pass auf dich auf...

Hallo Conny,

danke für deine Antwort.

Ja, essen und trinken ist bei meinem Mann die Belohnung für den harten Arbeitstag. Wenn ich sehe was er sich dann hier um Mitternacht reinstopft wird mir schlecht.

Aber je mehr ich Druck mache, desto mehr macht er zu: "erpressen lasse ich mich nicht".

Wenn ich in die Zukunft sehe, sehe ich mich als Witwe, aber nie als geschiedene/getrennte Ehefrau.

Ich schaffe/will es einfach nicht. Aber ich weiß auch nicht wie lange ich noch so weiterleben kann.

Unser Familienleben ist ja so schon sehr eingeschränkt. Vieles kann/will mein Mann nicht mehr machen.

LG Katrin

Hallo Katrin,
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im Trennungsfall hast Du eine 50:50-Chance, dass er es erkennt. So eigentlich kaum mehr 5%, dass er es von selbst merkt.
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Dass er aber zB von "Erpressung" spricht, zeigt, wie weit er noch davon weg ist einzusehen, dass ER ein Problem hat und nicht das Umfeld. Der Weg der da noch vor Dir liegt ist unglaublich lang und hart.
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Ich bin ehrlich, alleinerziehend sein ist echt nicht der Traum, schon gar nicht in Ausbildung. Für mich war aber erleichternd, dass ich jetzt nur noch für EIN (wirkliches) Kind zuständig bin, statt für zwei. Und wenn der Krümel im Bett ist, beginnt meine Entspannungszeit und die ist frei von Angst und Sorge. Dafür allein war es das schon wert.
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Ich wünsche Dir, dass Du Dein Kraftpolster gut einschätzt. Und dass Du selbst die Bremse ziehst, wenn Du merkst, dass Du ständig unter Druck und Anspannung bist und ständig heulen oder ausflippen könntest.
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Fühl Dich gedrückt, Conny