Hallo Silvia,

schöne Umfrage.

Ich glaube darum machen sich Frauen schon den ersten Kopf, wenn es darum geht zu entscheiden: Kind oder Karriere.

Bei uns (und das haben wir gemeinsam so festgestellt ohne Kompromisse zu machen) gibt es folgende Rangliste:

• schönes Wohnen
• komfortables Leben (Urlaub, Sport, Hobbies, ....)
• Ausbildung / Bildung / Betreuung der Kinder (wobei diese Position seit ca. 1 Jahr und in letzter Zeit sehr stark sich um Platz 2 der Rangliste bewirbt)

Was absolut keine Wertigkeit hat und sogar seit Heirat zunehmend in den Hintergrund gerät, sind:

• Auto
• teure Fernreisen
• Klamotten, Schuhe, Taschen
• Schmuck
• Möbel
• Küchengeräte
• Nippes

Wenn ich mir das alles so durchlese, könnte man darauf schliessen, dass wir um die 60 sind und leicht gelangweilt *grübel*.

Zu Deinen Freunden: im Laufe der Zeit habe ich gelernt zu akzeptieren, dass unterschiedliche Leute, eben unterschiedliche Bedürfnisse haben. Die Einen können auf ihren alljährliche 4wöchigen "Abenteuerurlaub" in USA / Karibik / Indien / Mexiko, Süd-Amerika, Australien / Neuseeland ... nicht verzichten, auch wenn die Waschmaschine seit 3 Wochen streikt und die anderen können nicht in den Schwarzwald-Urlaub fahren, bevor nicht der Garten wieder mal eine Umkultivierungsaktion inkl. Feuerstelle und neuem Gartenhüttchen stattgefunden hat. Solange mir keiner vorschreibt wo MEINE Prioritäten im Geldausgeben sind, muß ich das auch bei keinem anderen machen und werten.

Was passiert mit einem großen Haus aus dem vielleicht 3 Kinder ausziehen?

- Haus verkaufen und in die Stadt / Spanien ziehen (man kann sich eh nicht mehr um den Kasten kümmern)

- Haus wird von Kindern übernommen und man bekommt Wohnrecht bis ans Lebensende in einem kleinen Teil davon.

- Sonst, keine Ahnung.

LG,

Ioana.

Hallo Ioana,
genau darum ging es mir, was ist für die anderen hier wichtig. Worauf können sie verzichten, wofür geben sie gerne Geld aus. Das ist ja das Schöne, dass jeder das anders sieht, eine Wertung darüber kann man nicht machen, nur sich eine eigene Meinung bilden.
Tja, um das Haus evtl. nach 15-20 Jahren wieder zu verkaufen, weil es dann zu groß ist...?
Und man kann heutzutage ja nicht davon ausgehen, dass die Kinder im Ort bleiben. Ich sehe es bei meinen Eltern und Schwiegereltern, bei beiden steht die ganze obere Etage leer und übernommen werden die Häuser wohl von keinem der Kindern, da mittlerweile alle was Eigenes haben.
Aber das ist ja auch das Interessante, jeder sieht das anders und Eure Prioritäten haben mich interessiert.
LG Silvia

...also inzwischen gehören wir ja zu den leuten, die scheinbar wegen eines hauskredites jeden cent umdrehen müssen. das war nicht immer so.
mir war wichtig, auf dem lande (naturnähe) zu wohnen. in der stadt gehe ich kaputt. mir ist wichtig viel platz zuhaben, drinne wie draußen. also großes haus mit großem grundstück. wie das dann im detail aussieht, ist mir dann icht mehr so wichtig. also neue sofas hatte ich n och nie eines, und auch keine neue esszimmergarnitur etc. mit ist qualität wichtig: also vollholzmöbel, die generationen überstehen (oder das schon geatn haben), ein haus, das nicht aus regips und pappe besteht, sondern aus steinen und ziegeln und handfestem lehm. (das mit der qualität zieht sich auch bis zu dem klamotten. ich trage noch pullover meiner mutter - die ist nun seit 10 jahren tot - und die halten immer noch - ich brauche also keinen H&M krams, der nach der ersten wäsche fusselt, löchert etc ;o) )
durch ein paar sehr doofe umstände (unter anderem insolvenz, da gangster als geschäftspartner etc oder insolvenz der kunden und damit offene rechnungen.... ) haben wir nun schulden. müssen tausende von euros jährlich an die aok etc andrücken, sowie strafgelder wegen angeblicher insolvenzverschleppung etc. das nun schon seit 6 jahren oder so. sehr doof, wenn man sich den arsch ab arbeitet für die fehler anderer, die schon 7 jahre zurückliegen. nun ja, wer nix wagt, der nicht gewinnt. aber so langsam bekommen wir land unter die füsse. letztes jahr hatten wir ja die 20? aus der waschmaschine für weihnachtsgeschenke, dieses jahr hoffe ich auf ca 50? aus der salonkasse. immerhin ;o)
wichtig ist mir, den humor nicht zu verlieren, die lebenslust und liebe.
lg, zaches

Hallo Zaches,
genau das wollet ich mit der Umfrage erreichen. Ich wollte erfahren, wie unterschiedlich die Forumsfrauen materielle Dinge sehen, vielleicht auch einfach, um sich selbst mal Gedanken darüber zu machen, was brauche ich wirklich zum Glücklichsein (von Gesundheit etc. mal abgesehen).
Schön, dass Du zumindest zur Zeit trotz Eurer finanziellen Probleme das Positive herausstreichen kannst, das klang hier auch schon mal anders.
Wie geht es Deinem Kopf und Deinem Nacken?
LG Silvia

Hallo Silvia,
also am allerwichtigsten ist mir unser persönliches Wohlbefinden. Das steht ganz oben, hängt mit unserer Gesundheit und Lebensentwurf zusammen, schließt aber auch die Wohnsituation ein.
Ich brauche Raum, auf wenig qm könnte ich defintiv nicht zufrieden sein. Da wir viel Platz haben, bin ich auch mal gerne einen Tag zu Hause (wie heute, da Sohnemann fiebert). Unser Haus ist super gelegen, citynah und dennoch grün, aber einfache 60er Jahre Bauweise. Nach drei Umbauten ist es technisch auf dem modernem Stand, aber ... esi ist halt ein altes Haus. Ich mag es dennoch, könnte aber auch morgen umziehen. Bei einer Jugendstilvilla würde ich das nicht sagen! Außerdem würde ich selbst nie neu bauen wollen, umbauen ja, aber Neubau: nein. Es gibt nicht das Traumhaus für mich, außerdem will ich offen bleiben für Veränderungen.
Wir haben zwar zwei Autos, aber das sind einfache Modelle und darauf könnte ich verzichten. Wir fahren ohnehin meist Fahrrad, mein Auto ist mein persönlicher Luxus. Habe schon mal an Stattauto (Carsharing) gedacht und mich dort infomiert, war mir dann aber mit Kind zu umständlich. Dann schon lieber Taxi...
Wir fahren total gerne weg, doch meist auf Bauernhöfe oder in Ferienhäuser mit Selbstanreise. Da wir nahe bei der alten hlx-Zentrale wohnen, waren Flüge bei uns bisher echt zum Taxipreis (die Umwelt lässt grüßen, seufz).
Richtig viel Geld geben wir für Lebensmittel aus: wir kaufen nahezu ausschließlich im Bioladen, selbst unsere Katze bekommt Biofutter. Das geht richtig ins Geld, ist uns aber wichtig. Da wir kein Fleisch essen und nicht rauchen und wenig trinken, halten sich die Ausgaben unterm Strich in meinen Augen in Grenzen.
Was uns total unwichtig geworden ist sind Restaurantbesuche. Finde ich viiiiiiiiiieeel zu teuer, das Essen schmeckt uns meist nicht so gut bzw. die Auswahl für Nicht-Fleischesser ist ziemlich uninteressant. Das machen wir nur noch aus Geselligkeit und höchstens 5 mal im Jahr. M.E. sparen wir dadurch einen Batzen Geld.
Für Kleidung geben wir auch nicht soo viel aus. Zum einen habe ich in 20 Jahren viele Klassiker angesammelt, zum anderen macht Einkaufen mir für mich nicht mehr so viel Spaß. Kinderklamotten kaufe ich meist gebraucht (wegen der Schadstoffe und weil sie used irgendwie cooler aussehen).
Wahrscheinlich wirkt das auf Dich verworren, aber wir sind sehr glücklich mit unserer Lebensweise. Ich denke, wir sind der typische polymorphe Verbraucher der Neuzeit. Vor kurzem empfahl mir meine Nachbarin das Buch "Völlig nackt" von Hickmann. Ich habe das Buch verschlungen und mich oft schlapp gelacht. Seitdem wasche ich aber mit Waschnüssen und erwäge einen Wurmkomposter. Außerdem beziehen wir jetzt Ökostrom. Du siehst, es gibt immer wieder neue Erkenntnisse :-)
Lg- simona