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Was ich noch erzählen wollte ...

... weil es mich berührt hat.
Es geht hier nochmal um die Zeit vor Sohnemanns Operation.
Am Abend vor der Operation ging ich in Corts Zimmer, um nach ihm zu schauen.
Ich stellte fest, daß er noch wach war und sich offenbar auch Gedanken über den kommenden Tag machte.
Aber Angst hatte er nicht.
Er fragte einfach nur, wie die Dinge ablaufen würden. Ich sagte es ihm, er war mit den Antworten zufrieden und schaute mich mit großen vertrauensvollen Augen an.
Das brach mir fast das Herz...
Was ich in Corts Augen sah, war dasselbe Urvertrauen in die eigenen Eltern, welches ich auch mal hatte. Er läßt sich auf eine Situation ein, weil er sieht , daß seine Mama diese Situation zuläßt. Und was die Eltern zulassen, wird schon okay sein, oder?
*seufz*
Was ich daran so schlimm fand: das Wissen, daß man als Eltern eben nicht unfehlbar ist. Die Zweifel. Die Möglichkeit, daß meine Entscheidung eben doch die falsche sein könnte und ich somit das Vertrauen meines Kindes enttäuschen könnte.
Irgendwann wird Cort lernen müssen, daß seine Mama zwar tatsächlich das Beste für ihn will, daß sie dabei aber Fehler machen kann und nicht automatisch alles gut ist, weil seine Mama es für ihn entscheidet...
Aber an dem Abend vor der Operation, das hat mich sehr berührt - dieser Gegensatz von Cortmanns absolutem Vertrauen in mich und meine eigenen Zweifel mit meiner Entscheidung...
Liebe Grüße,
Inken
P.S. Süß war, wie der kleine Mann sich den Tag planen wollte: "Wir stehen auf, dann frühstücken wir schön und dann fahren wir in die Klinik."
Ich mußte ihn korrigieren und ihm sagen, daß er kein Frühstück haben würde. :-)
Bisherige Antworten

Was ich noch erzählen wollte ...

Inken, ähnliche Gedanken hatte ich auch vor Bens OP, ich war auch nicht ganz sicher, ob die Entscheidung richtig ist und mußte einfach Vertrauen in Ärzte haben, die mich davon überzeugt hatten. Ich habe eigentlich kein bedinungsloses Vertrauen in Ärzte.
Ich fand die Verantwortung schon sehr groß, fast ungeheuerlich groß und meine Kräfte überschreitend...schrecklich.
Allerdings kann ich mich an diese Art von Vertrauen, die ich von Bens Seite verspürt habe selber nicht erinnern. Ich habe mich meiner Eltern eher unangenehm ausgeliefert gefühlt und hab alles getan, was sie von mir verlangt haben, um sie nicht zu verlieren, weil davor hatte ich eine Angst. Aber das ist eine längere Geschichte, die ich ungerne erzählen möchte, zu verdreht meine Kindheit und Jugend und eigentlich zur Zeit habe ich nicht das Bedürfnis da tief eintauchen zu müssen.
LG diotima
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