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Was heißt eigentlich brochiert bei einem Buch??

Huhu,
les das gerade. Ist das ein Taschenbuch?
LG vom sonnenblümle
Bisherige Antworten

genau, kein fester Einband hat das Buch o.T. ;-)

Danke und lg oT

Vorsicht laaaaaaang!!!!

Unter broschieren (Ursprung französisch) versteht man das Vereinigen von gefälzten Druckbogen in einem leichten, um den Rücken gelegten und an einem festgeklebten Umschlag aus Papier ohne Vorsatz.( Das Vorsatz: Wird nur bei gebundenen Büchern verwendet. Das Vorsatz ist aus festerem Papier und soll das erste Blatt des Buches - natürlich auch das letzte - schützen, und verstärkt die Verbindung zwischen dem Buchblock und dem Einband. In handgebundenen Büchern wird das Vorsatz noch besser gestaltet - aber nur soweit zum Begriff DAS VORSATZ - nicht zu verwechseln mit dem oder der Vorsatz, den man gedanklich gefaßt hat)
Man kennt 5 Arten von broschieren. Die bekannteste ist folgende.
Man spannt die losen Buchseiten als Buchblock in eine Vorrichtung, rauht die glatt geschnittenen (bei losen und gefälzten) Blätter auf, durch kleine Einsägeschnitte kann dieser Vorgang noch verbessert werden, streicht dann Leim auf den Buchrücken. Per Hand oder maschinell sind es zwei verschiedene Vorgänge. Per Hand wird der Buchblock nach dem Leimen mit einem Leinenband versehen, eingespannt gepresst, und nach dem Trocknen in einen festen Papierumschlag gelegt. Beide Rücken - Innenseite des Umschlages und Außenseite des Buchblockes werden wiederum mit Leim versehen und miteinander verbunden. Maschinell ist dieser Vorgang etwas komplizierter, aber wesentlich schneller und preiswerter. Ob besser, mag dahingestellt sein. Viele Erwerber von preiswerter Fachliteratur sind verärgert, wenn "ihr" Fachbuch sich in Wohlgefallen auflöst. Was handgebunden praktisch nie passiert.
Man nennt diese Art: Klebeheftung oder Lumbeck-Verfahren. Jetzt spricht man von DIE BRUSCHUR. Verschiedentlich werden umfangreiche Bücher vom Verlag broschiert oder "geheftet" ausgeliefert - DIE VERLAGSBROSCHUR. Der Erwerber kann diese dann nach seinem Gusto fest binden lassen - in Frankreich ist diese Sitte üblich, aber auch zum Teil in Deutschland bei Liebhabern gewisser Einbände.
Generell versteht man unter einer Verlagsbroschüre ein Provisorium, das nur so lange zu halten braucht, bis es vom Erwerber fest gebunden wird, das heißt von einem Buchbinder. Man versteht darunter eine nicht endgülige Einbandbindung, man nennt diesen Zustand also EINE BROSCHUR. Eine Broschur ist aber keine Broschüre. Broschierte Werke größeren Umfanges werden in der Regel nicht als Broschüren bezeichnet.
Dagegen sind Taschenbücher, das heißt alle Bücher ohne das Vorsatz, Kartonagen. Kartonagenbindung ist endgültig. Deswegen werden Bücher gebunden oder kartoniert angeboten.
Im Allgemeinen werden Broschüren, als ein "broschiertes" Schriftstück geringeren Umfanges verstanden. Der Inhalt ist vielfach nur für die unmittelbaren Zeitgenossen ihres Erscheinens von Bedeutung, wie z.B. politische Kampfblätter oder wissenschaftliche Aufklärungsschriften.
Deswegen ist ein Taschenbuch nicht broschiert sondern kartoniert.
Es dürfte ein Trugschluß sein, daß ein kartoniertes und gebundenes Buch im Preis nicht wesentlich auseinander liegt. Der Arbeitsaufwand ist grundverschieden und kann deswegen auch im Preis nicht dicht bei dicht liegen.
Anders sieht es bei Büchern aus, die wirklich fadengebunden sind. Sie liegen im Preis weit über dem Durchschnitt. Zu erkennen mit einem Blick von oben auf das Buch . Ist die Rückenseite am Buchrücken "gewellt", so wurden die Papierlagen mit einem Faden geheftet. Ist der Rücken glatt, so ist das Buch geleimt - gelumbeckt. Bücher, die man oft zur Hand nimmt, sollten fadengebunden sein. Zum Beispiel ist: DAS NEUE BERTELSMANN LEXIKON - multimedial mit 24 Bänden, fadengeheftet. Und dies zu einem Preis von ca. 14 Euro pro Band - eine enorme Leistung.
Aber für ein Lexika eigentlich selbstverständlich. Dagegen sind fast alle neueren Dictionaries, DUDEN Bände, etwa ab der 70er Jahre, nur noch gelumbeckt. Zum Beispiel sind aber die Hand-Wörterbücher der Peking University Press aus der VR China noch fadengebunden.
Würden die Erwerber von Büchern auf fadengebundene Bücher bestehen, würden alle Verlage von heute auf morgen diese anbieten, zum Wohle der Leser, vor allem für Bücher, die tagtäglich in Benutzung sind.
Sorry, die genaue Antwort konnte ich mir als Buchhändlerin nicht verkneifen *ggg*
GlG Andrea

*ggg* Andrea :-)) - hab auf Deine Antwort gehofft :-))

Hallo,
Danke für Deine lange, fachkundige Antwort. Auch wenn ich nicht wirklich alles verstanden habe *ggg* Scheint ja sehr kompliziert zu sein.
Hab bei amaz. nach Büchern gestöbert und da bin ich auf den Begriff gestoßen. Es sind so Weihnachtsbücher für unter 10Euro bzw diverse Connybücher, die eben brochiert sind.
LG vom sonnenblümle

*ggg* Andrea :-)) - hab auf Deine Antwort gehofft :-))

Hihi, die Antworet stammt nicht wirklich von mir, sondern ich hab sie auch aus einem Forum rauskopiert;-). Hörte sich so fachkundig an;-). Meine Antwort hätte gelautet: Einfache Klebebindung und kein fester Einband *g*.
Liebe Grüße den Berg runter von Andrea

*haha* das dachte ich mir, das Du das nicht so schnell

selbst geschrieben habe. Womit ich jetzt nicht sagen will, Du schreibst langsam *g* Nee, aber das ist so fachlich formuliert.
Lg vom sonnenblümle
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