Marvin (6) tot in See gefunden
Taucher bergen Leiche - Von der Mutter umgebracht?
Gedern/Gießen - Im Fall des sechsjährigen Marvin haben sich die schlimmsten Befürchtungen bestätigt: Der Junge wurde am Donnerstag tot aus einem See in Hessen geborgen. Zwei Tage zuvor war seine 41 Jahre alte Mutter bei einem Autounfall - vermutlich in Selbstmordabsicht - ums Leben gekommen. Die Altenpflegerin hatte Abschiedsbriefe hinterlassen.
Obduktion soll Todesursache klären
Die Ermittler erhoffen sich von der Obduktion der Leichen Klarheit über die Todesursachen von Mutter und Kind. Die Ergebnisse will die Staatsanwaltschaft Gießen am Freitag bekannt geben.
Die 41-Jährige war am Dienstag mit hohem Tempo aus einer Kurve der abschüssigen Landstraße von Herchenhain in Fahrtrichtung Schotten-Sichenhausen geflogen, hatte sich überschlagen und war aus dem Auto herausgeschleudert worden. Sie starb an der Unfallstelle. Das 200 Meter entfernt von der Straße liegende Autowrack war am Dienstagmorgen von einer Autofahrerin entdeckt worden. Marvins Mutter kam offenbar nicht direkt vom Gederner See.
Ehe angeblich zerrüttet
Von dem Jungen aus der Vogelsberg-Gemeinde Sichenhausen fehlte nach dem Unfall zwei Tage lang jede Spur. Mehrere hundert Polizisten, Feuerwehrleute und viele Freiwillige aus der 280-Einwohner-Gemeinde hatten sich an der intensiven Suche beteiligt. Die Polizei war zunächst davon ausgegangen, dass der Junge mit seiner Mutter in dem verunglückten Auto saß. Der Mann der Altenpflegerin und die 15 Jahre alte Tochter wurden von Psychologen betreut. In der Heimatgemeinde wurde berichtet, die Ehe von Marvins Eltern sei zerrüttet gewesen.
Bettdecke aus dem Elternhaus entdeckt
Eine Spaziergängerin hatte bei Tagesanbruch an dem idyllisch gelegenen See bei Gedern eine Decke gefunden, die aus dem Haushalt der Familie stammt. Daraufhin konzentrierte die Polizei ihre Suche auf das Gewässer. Etwa 200 Polizeikräfte aus ganz Hessen suchten nach dem Jungen. 30 Taucher waren im Einsatz. Sie fanden Marvin schließlich am Mittag in der Nähe eines Steges im schlammigen Wasser. Den ganzen Tag über beobachteten zahlreiche Schaulustige an den Ufern die Suche nach dem Kind.
Brachte Marvins Mutter ihren Sohn um?
Spekulationen zufolge könnte die Mutter zuerst ihren Sohn getötet und dann sich selbst umgebracht haben. Die Polizei wollte dazu nichts sagen. "Wir ermitteln in alle Richtungen", sagte ein Sprecher.
Juristen und Polizeipsychologen kennen den Sachverhalts eines "erweiterten Selbstmordes". Dabei nimmt ein verzweifelter Täter einen oder mehrere ihm nahe stehende Menschen mit in den Tod. Besonders häufig ist das Töten der ganzen eigenen Familie. Häufig sind es wirtschaftliche Schwierigkeiten, die vor allem Männer zu einer solchen Verzweiflungstat bringen, weil sie glauben, dass ihre Familie ebenfalls mit den Problemen nicht fertig werden könne. (joe/dpa/AP)
Ich bin geschockt.Zumal es hier ganz in der nähe passierte und wir schon oft in dem besagten See baden waren.Ich kann es einfach nicht fassen was in einer Mutter vor geht die ihr eigenes Fleisch und blut umbringen kann!Was geht in einer Mutter in so einem augenblick vor??
Manche Frauen können keine Kinder bekommen und andere werfen das Leben einfach so weck!Ich bin erschüttert!
Bestürzte Grüße
Nancy