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Völlig OT: An die Hundekenner... sehr traurig bin :-((

Hallo,
neben Hauskauf und -umbau muss man sich leider auch noch mit anderen traurigen Dingen herumschlagen, irgendwie ist bei uns doch arg die Luft raus zur Zeit!
Wir haben seit 5 Jahren einen Schäferhundmix, der schwer erziehbar war (Tierheim-Fundhund, Vorgeschichte unbekannt) und sehr dominant ist, aber vom Wesen her total lieb. Ich habe den Hund mehr oder weniger die ganzen Jahre "durchgeschleppt" (er hört nur auf meinen Mann und tanzt allen anderen auf der Nase rum), konnte kaum mit ihm rausgehen (weil aggressiv zu anderen Hunden und dazwischen dann die Kinder - nein) und er entwickelte immer mehr das sowieso schon vorhandene Angstbeißer-Verhalten. In den ans Haus angeschlossenen Garten ist er schon ewig nicht mehr gegangen, weil dort ja am Himmel Flugzeuge fliegen könnten (Flucht über 2m-Zaun und eine Bundesstraße) oder der Nachbar Rasen mähen oder den Bohrer anwerfen könnte (dito.) etc.. Alles in allem ein Fall für die Klapse (sorry..., ich war nur noch genervt). 2 Hundepsychologen haben es nicht in den Griff bekommen, Hundeschule ging nie, er hat dort alles aufgemischt...
Nun hatten wir ab und an ein Mädchen hier, die mit dem Hund mittags spazieren war, was super klappte und die hat immer gesagt, so einen Hund würde sie sich schon immer wünschen. Nun habe ich ihr vor zwei Wochen angeboten, sie könne ihn haben - drei Stunden später stand sie mit ihren Eltern vor der Tür und wollte den Hund abholen - ich war perplex, damit hatte ich natürlich nicht wirklich gerechnet. Mein Mann war entsetzt und traurig (wir hatten aber bereits mehrmals darüber "gesponnen", ob es nicht besser sei, den Hund wegzugeben) und ist nun fest der Überzeugung, er wolle nie wieder einen Hund und es wäre ja ganz gut, dass es so gekommen sei. Ich denke, es ist seine Art der Trauer, weil ER die Probleme mit dem Hund ja nicht hatte...
Bei mir jedoch hat sich in den letzten Wochen diese Leere erheblich ausgebreitet, mir fehlen das Tapsen, mir fehlt der Beschützereffekt, den dieses große Wesen ja durchaus hatte bei unserem riesigen Haus mit den ganzen Nebentüren. Kurzum - es ist verdammt leer und traurig geworden...
Nun habe ich vor ein paar Tagen ein ganz trauriges Schicksal erfahren, wo ein Paar im entfernten Bekanntenkreis sich getrennt hat und die Frau kurz darauf gestorben ist und die nunmehr achtjährige weiße Schäferhündin im Tierheim gelandet ist und dort trauert ohne Ende... Mich lässt nun der Gedanke nicht los, dass wir ja jetzt Platz hätten und dem armen - ja auch recht alten - Hund doch auf seine letzten Jahre retten könnten. Ich bin innerlich richtig aufgewühlt.
Mein Mann hat mir die Scheidung angedroht und mich pietätlos genannt - ich könne doch nicht unseren Hund weggeben und einen anderen dann holen, ich sei unmöglich.
Aber man kann doch nicht die Hunde vergleichen. Niemals würde ich einen Hund weggeben, wenn es nicht so untragbar mit ihm gewesen wäre... Ich hatte mein Leben lang Hunde und nie war einer so wie dieses verrückte (wenn auch wirklich durch und durch gutartige) "Vieh".
Ich fühle mich echt schlecht - verarbeiten kann ich es nicht wirklich...
Was meint ihr dazu?
LG von einer verzweifelten Tanja (mit schlechtem Gewissen und dennoch großer Sehnsucht nach einem Hund)
Bisherige Antworten

Völlig OT: An die Hundekenner... sehr traurig bin :-((

Hallo Tanja
Ich finde das jetzt gar nicht sooo schlimm, wenn ihr euch einen anderen Hund zulegt. Ihr habt euren "alten" Hund ja nicht ins Tierheim gegeben, sondern wohl in gute Hände. Und wenn das Mädchen eh mit ihm immer super ausgekommen ist - ich mein er ist doch super gut aufgehoben und sie hat einen besseren Draht zu ihm - als du, deswegen kannst du doch aber auch wieder einen anderen Hund nehmen und ihm ein schönes zu Hause geben.
Das wäre doch was anderes wenn du ihn ins Tierheim gegeben hättest und dir dort jetzt einen "besseren" aussuchen würdest.
Aber so - es geht im doch jetzt dort bei dem Mädchen besser als bei euch. Das ist doch auch zum Vorteil des Hundes, wenn er sich bei euch nicht soo wohl gefühlt hat, habt ihr doch die richtige Entscheidung getroffen.
Das heißt doch aber nicht - das du nun nie wieder einen Hund haben darfst - nur weil du einen mal weggeben hast.
Ich kenn mich mit Hunden nicht aus, aber aus deiner Erzählung würde ich es nicht als schlimm empfinden, wenn du einem "neuen" Hund ein gutes zu Hause geben kannst.
LG anja *die Hunde nicht so gerne mag*

Völlig OT: An die Hundekenner... sehr traurig bin :-((

Hallo Anja,
danke, das hat erstmal gut getan und vor allem mein schlechtes Gewissen beruhigt. Und gezeigt, dass ich auch ein wenig zu verstehen bin....
LG, Tanja

Völlig OT: An die Hundekenner... sehr traurig bin :-((

Hi Tanja!
Ich sehe das wie Anja.. Aber vielleicht solltest Du ein bissl Zeit ins Land streichen lassen? Für Dich und Deinen Mann. Ich kanns ja verstehen, aber für ihn ist das alles vielleicht noch zu.. weiß nicht - aufwühlend?
Redet erstmal - ohne einen Hund im Nacken bzw. im Auge zu haben - miteinander, in aller Ruhe. Ich denk ja schon dass ihr da schon drüber gesprochen habt, aber vllt war es da grad akut, ich meine, das wurde ja schon irgendwie über's Knie gebrochen, bzw. kann ich mir vorstellen dass Dein Mann sich überrumpelt gefühlt hat. Vllt auch etwas machtlos? Oder.. übergangen? Keine Ahnung :-/
Also wie gesagt, ich fände es wichtig, für mich jetzt, dass ich mit meinem Mann in aller Ruhe drüber reden würde. Ohne neuen Hund "am Start". So sitzt man doch irgendwo unter einem gewissen Druck dass man sich entscheiden MUSS und zwar so schnell wie möglich. Weißt Du wie ich meine?
Seht ihr euren alten Hund denn noch ab und zu?
LG,
Nina

Völlig OT: An die Hundekenner... sehr traurig bin :-((

Hallo Nina,
ja, ich denke da hast du wohl den Kern getroffen...
Ich glaube, dass ich mich durch die Aussage meines Mannes, dass wir nie wieder einen Hund haben werden, so unter Druck fühle, dass ich das mit einem anderen Hund "übers Knie brechen" möchte, um die Situation irgendwie ungeschehen zu machen... was natürlich blöd ist.
Andererseits ist mein Mann immer sehr konsequent (deshalb liebe ich ihn auch unter anderem) in allem was er tut und in allen Entscheidungen und so befürchte ich, er wird sich - je mehr er die Situation jetzt so lebt - nicht mehr dazu erweichen lassen.
Unseren "alten" Hund sehen wir momentan gar nicht, was mir auch sehr weh tut, aber wir wollen ihn nicht noch mehr durcheinander bringen. Sicherlich ist er dort besser aufgehoben, weil die nicht direkt an der Bundesstraße wohnen wie wir (noch 4 Wochen...:-)) und keine Pferde o. ä. haben - die wohnen direkt an einem Feld als letztes Haus und dort ist alles total ruhig. Dennoch hatten wir den Hund 5 Jahre lang und er hat meinen Mann vergöttert und von daher wäre ein Kontakt eher nicht so gut für den Hund, zumindest im Moment.
Naja - ich habe mir vorgenommen, heute Abend mal ins Tierheim zu fahren und den Hund der entfernten Bekannten zu besuchen und mit ihm mal spazieren zu gehen. Im Tierheim sagte man mir vorhin am Telefon, er würde gar nicht mehr so leiden und hätte sich schon ganz gut eingelebt. Nur vermittelt würde er schwer werden, weil er schon so alt und relativ groß wäre... Also werde ich das nicht übers Knie brechen und meinen Mann damit unter Druck setzen, sondern werde ein- bis zweimal die Woche dort hinfahren und mal ein bisschen Pflege betreiben, vielleicht vermisse ich dann ja auch nichts mehr und muss nicht gleich einen Hund mit nach Hause bringen!
LG, Tanja (der es jetzt schon etwas besser geht, wo es von der Seele geschrieben ist)

Völlig OT: An die Hundekenner... sehr traurig bin :-((

Hallo Tanja!
Hmmm - ich seh ds ein bißchen anders als meine Vorrednerinnen. Irgendwie dachte ich gleich an einen "menschlichen Vergleich" und mir kam in den Sinn, daß man sich nach einer Trennung nicht unmittelbar in was Neues stürzen sollte, weil das Alte dann "auf der Strecke" bleibt/nicht verarbeitet wird. Irgenwie wäre mir das auch alles zu "hoppla-hopp" und ich stimme in dieser Sache Deinem Mann zu. Heißt ja auch nicht, daß ihr nie wieder einen Hund haben werdet, aber warum sofort? Nur weil Dich dieser spezielle Fall berührt? Wenn man in Tierheime geht, werden einem bestimmt zig ähnlicher Fälle zwischen die Finger geraten, wo man mindestens genau solches Mitleid haben kann - also wird es in ein paar Wochen mit Sicherhein einen ähnlich traurigen Fall noch geben... verstehste wie ich das meine? Also es muß ja nicht gleich DER Hund sein, oder? Auch wenn er Dir leid tut....
Ich würde erst einmal Gras über die Sache wachsen lassen und abwarten, wie sich das Leben ohne Hund so entwickelt. Vielleicht entdeckst Du ja nun auch die Vorteile?
GLG
Tina

....sorry für die vielen Fehler :-)

....sorry für die vielen Fehler :-)

Hallo Tina,
ja, du hast sicherlich recht. Ist nicht so einfach, hat aber natürlich eine Menge Vorteile, ohne Hund zu sein. Vielleicht ist es aber auch gerade diese Angst, die ich habe - wenn man die Vorteile entdeckt hat, dass man dann in der Tat nie wieder einen Hund haben wird...
Insofern werde ich mir - und vor allem meinem Mann - die nötige Zeit jetzt lassen und nur ein wenig im Tierheim helfen. Ich denke, dann werde ich in der Tat sehen,dass jedes Schicksal dort traurig ist, man aber dann 1000 Hunde haben müsste, wenn man helfen wollte.
LG, Tanja

Noch ne neugierige Frage...

Huhu Tanja!
Wieso findest Du denn den Gedanken so furchtbar, sich vielleicht an die Tatsache zu gewöhnen, nie mehr einen Hund haben zu wollen? Was wäre denn daran so schlimm?
Bin selber mit Hund aufgewachsen und lebe ohne Hund seit ich von zu Hause ausgezogen bin - hat aber für mich nix Schreckliches an sich sondern eher nur Vorteile.
Wieso findest Du das so schlimm, daß Ihr vielleicht zu diesem Entschluss kommen würdet?
GLG
Tina

Noch ne neugierige Frage...

Huhu,
hmmm, so genau habe ich mich damit noch nicht auseinandergesetzt... wahrscheinlich hauptsächlich, weil ich mich "amputiert" fühle, seit der Dicke weg ist. Es ist kalt und traurig, wenn ich nach Hause komme und fühlt sich falsch an.
Ich habe immer Hunde gehabt, selbst als vor 5 Jahren meine Hündin nach 11 Jahren an Krebs gestorben ist, haben wir innerhalb von zwei Wochen diesen "verrückten" Hund aus dem Tierheim geholt. Vielleicht war das auch zu schnell und es hat nicht die Lücke gefüllt, die meine Hündin hinterlassen hat, aber man hatte nicht so die Zeit zu trauern, es war jemand anderes da, um den ich mich zu kümmern hatte.
LG, Tanja

Noch ne neugierige Frage...

hi,
ich finde es genau richtig wenn ein tier gestorben ist sich so schnell wie möglich einen neuen ins haus zu holen! Also ich würde keine zwei mehr haben wollen aber einen auf jedenfall! Es ist so eine bereicherung nicht nur für die kinder sondern auch für einen Erwachsenen. Man kommt raus auch wenn es manchmal nervt bei regen, kälte und schnee aber man muss ja raus...also hat man bewegung. klar ist man gebundener mit einem Tier aber bei einem ist es viel einfacher als wie mit zweien wobei wir die hunde dann einfach mit in den urlaub genommen haben (spanien haus gemietet mit pool). ok ich hätte den dicken eigentlich nicht abgegeben sondern es wäre echt ne herausfoderung den wieder hinzubekommen vom verhalten...aber das ist halt das wenn man hundesport macht....das ist halt das reizvolle auch schwierige hunde auszubilden. Aber nun ist er weg und vermutlich auch in gute hände! Hoffentlich kommen die Eltern auch damit klar wo der hund jetzt ist.....also ich würde mal mit deinem männe in ruhe darüber reden...kannst ja ruhig eingestehen das es ein schnellschuss war aber zähl doch mal die ganzen vorteile auf was ein neuer hund mit sich bringt!
lg silke

Noch ne neugierige Frage...

Hallo Silke,
schön, dass du mich so genau verstehen kannst.
Glaub mir aber auch, die "Herausforderung" mit dem Dicken war eine riesige! Wir haben sooo viel versucht, wir haben mit zwei verschiedenen Hundepsychologen gearbeitet, wir waren in diversen Hundeschulen, er war - nachdem nichts gefruchtet hat - in einem professionellen Hundeinternat für eine große Menge Geld über 7 Wochen lang Tag und Nacht mit einem Hundetrainer (Hundeflüsterer). Selbst der hat nach der Zeit gesagt, er hätte noch nie so einen dominanten und von sich überzeugten Hund gesehen - wenn er ein Wolf wäre, wäre er der Leitwolf, ein absolutes Alpha-Tier.
Der Hundetrainer meinte dann noch, er habe das Gefühl, da sei ein Kangal mit drin und die wären fast nicht erziehbar. Jeder Tag mit dem Dicken war ein Kampf. Er konnte/kann echt alle Befehle perfekt - wir haben das alles trainiert und mit ihm super Tage gehabt. Und am nächsten Tag haben wir von vorne begonnen. Er hat nicht aufgegeben und uns jeden Tag aufs neue getestet bis aufs Blut. Und er hatte eine Größe von 65 cm und hat 40 kg gewogen, der hatte Power ohne Ende. Für mich extrem anstrengend und kaum zu halten.
Weißt du wie frustrierend es ist, wenn du einen super Tag hattest und das Gefühl - jetzt ist der Knoten geplatzt - und am nächsten Tag tut der so, als hätte er nie was von den Befehlen oder Übungen gehört und du weißt genau er kann es und testet nur??? Ich hätte ihn manchmal....
Naja - jetzt ist er wo anders und wenn die ihn da so nehmen können wie er ist, ist es ja in Ordnung. Vielleicht haben wir auch einfach unsere Ansprüche an ihn zu hoch geschraubt und wir hätten ihn lassen sollen... aber wenn man etwas von Hunden versteht, weiß man natürlich, dass man die Rangfolge klarstellen muss, weil es sonst zu gefährlich ist, gerade wenn man zwei kleine Kinder hat - wir konnten gar nicht anders, als ihn versuchen, ständig wieder zu unterwerfen... jeden Tag aufs neue.
LG, Tanja
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