Huhu!

Oh na das war ja mal wirklich ein toller Ort zum Feiern ;-)

Du sag mal...du gehst 30Std.die Woche arbeiten mit zwei Kindern? Wie bitte machst du das? Was hast du für Arbeitszeiten? Wo sind die Kinder dann?

Ich überlege mich wuschig ob ich 30,5 Std wöchentlich schaffen könnte damit ich nicht kündigen muss, aber das haut bei mir einfach nit hin*seufz*!

GLG Petti

Hallo Petti, ALSO hier in Belgien gibt es ja das Krippen-TaMu-Schulsystem. Also unsere Krippe z. B. hat von morgens 7.00 Uhr bis 18.00 Uhr geöffnet. Anfangs gibt man die ungefähren Bring- und Abholzeiten an und sagt Bescheid, wenn es mal früher oder später ist. Schule (also wie für Hendrik auch Vorschule) kann man um 7.00 Uhr mit der Garderie (bei uns hieß es in der DDR Hort, keine Ahnung, wie das jetzt heißt) beginnen. Die eigentliche Schulzeit geht von 8.20 Uhr bis 15.20 Uhr, die Garderie ist dann nochmal bis 18.00 Uhr. Bei uns läuft es alles nur, weil Daniel hier im Ort arbeitet. Er bringt morgens die Kinder weg und holt sie auch am Montag, Dienstag und Donnerstag am Nachmittag. Ich hole Hendrik und Alina Mittwoch Mittag, Alina auch Freitag Mittag und Hendrik Freitag nach der Schule. Daniel bringt die Kinder morgens 8.20/8.30 Uhr weg und holt sie 16.00 Uhr ab. Mittwoch hole ich beide um 12.00 Uhr bzw. 12.30 Uhr und Freitag hole ich Alina 13.00 Uhr und Hendrik 15.20 Uhr direkt nach der Schule. Daniel ist allerdings, das muss ich dazu sagen, Beamter und hat mega-super-pünktliche Arbeitszeiten. Allerdings sitzt er dann öfter abends doch noch am PC, um Sachen zu erledigen, denn so kurz sind seine Arbeitszeiten auch nicht. Mittwoch und Freitag kann er "open end" machen, da ich ja da bin. So funktioniert es eigentlich nur. Evt. ist in absehbarer Zeit eine Jobänderung bei Daniel angesagt, deshalb suche ich auch was mit kürzeren Zeiten. Aber ich muss auch sagen, dass ich momentan das Gefühl habe, mich zu zerreißen und deshalb kämen mir kürzere Zeiten auch entgegen.

Generell wird hier in Belgien die Betreuung zeitmäßig gut abgedeckt. Ist eine Frage, wie man es machen kann und will. Gerade bei den heutigen Preisen müssen viele Belgier Zweitjobs annehmen, um über die Runden zu kommen. Selbst in Paris haben wir wieder mal gemerkt, wie teuer unsere Lebenshaltungskosten hier, gerade bei Supemarkteinkäufen, sind. Wir haben z. B. auf alles, also Brot, Butter etc. 21 % MwSt. Das merkt man halt. Öl, Benzin etc. ist enorm gestiegen. Die Löhne unterliegen hier einer Indexanpassung. Ist ein bissel kompliziert, aber Daniel hatte dieses Jahr drei Mal eine Indexanpassung. Die Anpassungen kommen der Steigung der Kosten gar nicht mehr nach. Ursprünglich waren die Anpassungen mal gedacht, den üblichen Preissteigerungen Rechnung zu tragen. Aber die Indexanpassungen sind nicht Hunderte von Euro, sondern netto so 20 bis 30 Euro. Aber Kleinvieh macht auch Mist;-)

Es ist halt vom Grund her ein anderes System. Allerdings sind die Arbeitgeber auch meistens bereit, dass Frauen Teilzeit arbeiten, 4/5 Stelle (so wie ich) oder halbtags. Einer Freundin von mir wurde die 4/5 Stelle verweigert. Nun hat sie den Job gewechselt und arbeitet weniger. Aber in den meisten Familien läuft es nur, weil die Männer auch viel mehr in die Pflicht genommen werden. Wenn ich morgens, wenn ich Hendrik mal wegbringe, oder auch nachmittags sehe, wie viele Männer hier die Kinder bringen und abholen, denke ich nicht, dass das in D auch so ist. Z. B. hab ich auch oft schon nachmittags beim KiA nur die Männer mit den Kindern sitzen sehen. Es ist eben nicht so, dass alles nur die Mama machen muss. Die Aufteilung ist hier so wichtig, dass es klappt. Für die Männer ist das übrigens halt Normalität und keine besondere Leistung;-) LG Jeanette