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Unsere Familientradition ist zu Ende :-(

Hallo,
muss euch mal erzählen, was mich zur Zeit sehr belastet.
Mein Onkel ist vor kurzem an Lungenkrebs gestorben, was für sich alleine schon ein sehr trauriges Kapitel wäre.
Nun ist es aber so, dass mit ihm eine lange Tradition unserer Familie stirbt.
Es gab bei uns jeden So. ein Familienessen, an dem jeder teilnehmen konnte der wollte. Ohne Anmeldung man kam einfach, es war immer genug da für alle.
Zuersthat meine Oma für die ganze Familie gekocht, nach deren Tod vor 20 Jahren, hat mein Onkel (Jungeselle) die riesige Altbauwohnung übernommen. Und meine Tante (Hauswirtschaftslehrerin)für alle gekocht. Es waren meist so 15 Personen da, Onkel, Tanten, Cousins und Cousinen, usw. Für uns Kinder war es immer herrlich mit den anderen im langen Gang zu toben und Fußball zuspielen. Jetzt wird die Wonhnung verkauft (für mich ein kleiner Trost: sie wird eine Praxisgemeinschaft, also es zieht keine Familie mehr ein) und meine Tante meinte am So., dass dies wohl das lezte Essen war. Wir alle leben halt in Neubauten, wo einfach der Platz beschränkt ist. Ich habe zwar nicht ohne Absicht einen Esstisch gekauft, den man bis 4m ausziehen kann, aber als ich meinen Mann vorschlug wir könnten ja einmal im Monat bei uns kochen, könnt ihr seine Reaktionen sicher erahnen.
Mich macht das alles sehr traurig. Meine Kinder werden sich an meinen Onkel, das Essen, die Wohnung in der ich soviel Kindheit verbracht habe nicht mehr erinnern können. Ich habe Angst, dass eben der Kontakt zur ganzen Familie etwas einschläft. Wir sind zwar auf der Suche, aber eben DIESES Familienessen wir es nicht mehr geben :-(.
Traurige Grüße
Katrin
Bisherige Antworten

Unsere Familientradition ist zu Ende :-(

Huhu Katrin!
Och das ist aber wirklich SEHR schade - ich glaube, solche Traditionen verschaffen einem eine "gemütliche und geborgene" Kindheit und etwas, an das man später sehr gern zurückdenkt...
Ich bin kein Freund von Familienfesten oder -treffen - aber Männe hat drei Geschwister und mit Partnern und Kindern kommt da auch ne Menge an Leuten zusammen. Sie hängen alle auch SEHR aneinander, aber ich würde mich nie da reinmischen, so wie Dein Mann es tut. Ich find es schade, daß er da gleich ablehnt. Man könnte doch einen Kompromiss finden und z.B. jeden zweiten Monat nur was veranstalten. 6 x im Jahr dürfte doch wohl nicht zuviel verlangt sein. Er könnte sich ja dann verabreden, wenn ihm das zuviel wird (obwohl das dann wohl eher nicht in DEINEM Sinne wäre, oder?).
Schade - sehr schade, find ich auch. Da stirbt irgendwie ein Stück Kindheit.
GLG
Tina

Unsere Familientradition ist zu Ende :-(

Hallo,
mein Mann kannte so was auch nicht und fand es eigentlich auch schön. Ich hoffe auch, dass wir da einen Kompromiss finden werden, er ist ja nicht so. Wenn ich es unbedingt möchte, wird es schon in Ordnung sein für ihn.
Ja, ein Stück Kindheit stirbt bei mir zur Zeit wirklich.
LG Katrin

Unsere Familientradition ist zu Ende :-(

hallo Katrin,
das ist ja wirklich eine superschöne Familientradition und man merkt richtig, dass du mit dieser Tradition "gewachsen" bist. Sowas ist doch wirklich schön, wenn man das am Leben halten könnte......wenn auch in kleinerer Form.
Wie war das denn praktisch immer geregelt....ward ihr immer Sonntags dort gewesen als Kind? Und wenn ihr nicht hingegangen ward, dann habt ihr auch nicht abgesagt? Und gab es eine feste Uhrzeit oder ist man gekommen, wann man es wollte???
DAs muß ja schon ein irrer Aufwand gewesen sein für die Tante und vorher die Oma..wenn gleich ich das total kuschlig und gemütlich finde.
liebe Grüße Jacqui

Unsere Familientradition ist zu Ende :-(

Hallo,
ein riesen Aufwand war es schon immer. Für meine Oma vielleicht weniger, weil sie ja dort wohnte. Meine Tante hat immer eingekauft, die Sachen dann So. dort hingeschleppt und gekocht (manchmal schon daheim vorgekocht). Allein die Riesntöpfe auf dem Herd waren schon sehenswert.
Es war so immer ab 11.oo Uhr was los. Die Männer gingen dann in ein nah gelegenes Restaurant zum "Frühschoppen", die Frauen halfen in der Küche beim Salat machen, usw., die Kinder spielten im Gang und so unsere Alter haben im Wohnzimmer geratscht. Wir sind dann meistens so zwischen 11.30- 12.00 Uhr gekommen. Um 12.30 gabs Essen.
Für die Älteren war es ein fester Bestandteil der Woche, also die waren immer da. Wir "Jüngere" halt wenn wir Zeit hatten. Ich habe dann manchmal morgens angerufen, damit man Bescheid wusste. Aber es wurde eigentlich immer mit allen gerechnet, das Essen war nie zu wenig, was übrigblieb wurde immer verteilt zum mitnehmen.
So habe ich das jetzt 33 Jahre miterlebt und nun soll es zu Ende sein?
Ich hoffe auch, dass wir irgendeine Lösung finden werden.
LG Katrin

Unsere Familientradition ist zu Ende :-(

Hallo Katrin,
mensch, sowas ist immer schade. Als ich klein war haben sich auch immer die Cousins und Cousinen bei meiner Oma getroffen. Aber nicht einmal die Woche sondern in den Sommerferien. Irgendwie war es bei uns üblich, dass man mindestens 3 Wochen der Sommerferien bei Oma verbrachte. Da waren dann teilweise 15 Kinder aller Altersklassen anwesend. Wir fanden das toll. Wir haben zwar zum Teil zu zweit in einem Bett geschlafen und zu acht oder so in einem Zimmer aber das waren halt die Sommerferien. Dafür war jeden Tag echt was geboten!
Inzwischen sind wir so weit über das Bundesgebiet verteilt, dass wir nur alle paar Jahre ein Cousinentreffen hinkriegen. Und den Hof von meiner Oma gibt es auch schon lange nicht mehr:-(.
Schade, dass dein Mann so gegen das Treffen bei Euch ist. Aber meiner würde vermutlich auch sein Veto einlegen. Er hat halt gern seine Ruhe, vor allem am WE.
Ich drück Euch die Daumen, dass Ihr Euch trotzdem noch alle regelmäßig sehen könnt.
GlG Andrea
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