Seit Simons beste Freundin weggezogen ist, umgibt er sich mit noch kleineren Mädels. Seit Fasching ist die Erwählte eine unternehmungslustige Zweieinhalbjährige, L.
Gestern brachte ich ihn nach einer Woche Windpockenpause wieder in den Kindergarten; beim Abstellen des Buggys hörten wir bereits jämmerliches Weinen und tröstende Erzieherinnenstimmen - dann ging die Tür auf - da stand L., völlig aufgelöst, mit ihrer Mutter und einer Erzieherin. Die Mutter sah uns, man hörte einen monumentalen Stein von ihrem Herzen plumpsen - "Guck mal, L., da ist ja der Simon!" L. strahlte, Simon, der eben noch schlapp und übernächtigt im Buggy gehangen hatte, blickte immens geschmeichelt drein, drückte mir seinen Schnuller in der Hand, nahm die Süße an der Hand und stiefelte mit ihr zur Garderobe. Beim Hausschuhe-Anziehen verabredeten sie schon, sich nächstes Fasching beide als Krokodile verkleiden zu wollen, dann ging es, Hand in Hand, mit leicht ungeduldigem Nun-haut-doch-schon-ab-Winken zu den Müttern in den Frühstücksraum.
Beim Rausgehen erzählte mir die Mutter, dass L. die ganze letzte Woche untröstlich war, weil ihr Simon krank war; als ihr Freund L. eher spaßeshalber fragte, ob sie und Simon sich auch küssen kam die selige Antwort: "Jaaa! Gaaaanz viel!!!"
Aber wir Eltern dürfen ihm nicht mal mehr einen Gutenachtkuss geben...
LG Iris
=-O