Ich finde überhaupt nicht, daß sich jetzt irgendjemand unter Druck setzen muß, nur weil andere Kinder vielleicht mehr Dinge schon selbständig machen. Das hängt unheimlich viel am Kind selbst, an der Familienkonstellation (ältere Geschwister? jüngere?), am KiGa und auch an den Eltern selbst und das ist total wertfrei zu sehen. Natürlich schadet es nicht, sich ab und zu mal selbst zu überdenken und vielleicht auch zu gehen, es ginge ja vielleicht, aber es muß eben auch nicht.
Ich denke da an die Ankommenssituation bei uns im KiGa. Es gab viele Kinder, die ziemlich von Anfang an alles alleine ausgezogen haben, viele wurden auch nur an der Tür zur Garderobe verabschiedet und haben dann alles allein gemacht. Meine beiden Kinder nicht, Malte hab ich zwei Jahre lang geholfen. Nicht, weil er es nicht könnte, sondern weil das zu unserem Abschiedsritual gehörte, ein bißchen betüddeln vorm selbständigsein war da einfach wichtig. Arne hat auch ein Jahr lang jeden morgen ewig gewunken ("bis Du mich nicht mehr siehst"), das war einfach unser Riutal. Jetzt fährt er mit dem Bus, da ist nicht groß winken und er geht ja allein vom Bus zum KiGa. Ich habe mir da einfach die anderen nicht zurm Vorbild genommen, es mußte für uns passen und es war klar, er kann sich ja umziehen, braucht aber eben die Betüddelung.
Also keine grauen Haare wachsen lassen, wenn das Kind sich immer noch nicht ums Mittagessen kümmert und beim Pizzaservice anruft ;-)
LG Franziska