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Überbehütung????????

Hallo,
nach langer Zeit muß ich heute mal wieder eine Frage stellen die mir eigentlich schon lange unter den Nägeln brennt.
Ich habe zur Zeit das Gefühl eine Glucke zu sein.
Das ist mir jetzt am Mittwoch in der Spielgruppe wieder extrem ausgefallen.
Die Große spricht ja sehr wenig und sehr schlecht, außerdem ist sie klein und zierlich für ihr Alter. Sie suchte sich ein Spielzeug und spielte ausgiebig damit, war stolz ohne Ende dieses Ding zu haben. Aber ein Junge (gleiches Alter, aber eineinhalb Köpfe größer) nahm es ihr weg, schaute es an fand es nicht interessant aber gabs ihr auch nicht wieder. Meine Tochter schaute traurig hinterher, aber machte auch keine Anstalten es sich wiederzuholen. Dieses Spiel wiederholte sich fast bei allen Dingen die sie sich nahm. Ich hatte das Gefühl sie nimmt eine totale Opferhaltung ein. Mir selber kochte das Blut und am liebsten hätte ich dem Jungen die Meinung gesagt, wollte mich aber auch nicht einmischen, da sie ja eigentlich solche Dinge selber klären soll. Hätte ich mich einmischen sollen? Am liebsten hätte ich sie genommen und wär nach haus gefahren! Sie tat mir so leid!!!
Ich habe ihr beigebracht das man kein Spielzeug wegnimmt und auch sonst ist sie sehr freundlich und zuvorkommend. Dieser Junge aber scherte sich icht um solche Spielregeln und die Mutter griff nicht ein. Die Große war völlig iritiert da sie sowas von uns nicht kennt.
Außerdem höre ich immer wieder das andere Kinder in ihrem Alter schon draußen alleine mit anderen Kindern spielen und nur zum Klogang oder rinken nach Hause kommen. Das kann ich mir garnicht vorstellen bei meiner kleinen Maus. Ich begleite sie zu Spielkameraden und auch draußen bin ich immer in ihrer Nähe. Zu meinen Eltern/Schwester darf sie natürlich auch allein. Beim Einkaufen läuft sie auch frei durch den Laden und darf mithelfen Dineg zu holen, aber ich werde sehr unruhig wenn ich sie eine kurze Zeit nicht sehe.
Ich habe wahnsinnige Angst das ihr etwas passiert, das sie jemand mitnimmt und ihr was antut, das ich sie nicht wiederfinde.....
Ich weiß das ich ein Kontrollmensch bin, habe aber bisher gedacht das ich das nicht so projeziere. Ich will ja keinen Duckmäuser heranziehen. Bisher war ich der Meinung das sie sehr selbstbewußt und auch selbstständig ist, jetzt sorge ich mich aber doch das ich sie überbehüte und festhalte.
Sie geht gerne in den Kindergarten, aber aufgrund ihrer Sprache ist sie dort auch sehr ruhig. Sie spricht nur sehr leise wenn überhaupt.
Mich würde interessieren was ihr dazu sagt. Bin ich tatsächlich ein Glucke? Sind meine Ängste normal oder schon zwanghaft?
Es ist jetzt ein sehr langer Text geworen, aber es beschäftigt mich total.
Vieleicht kann mir ja jemand helfen.....
Gruß Diana
Bisherige Antworten

Überbehütung????????

Hallo Diana,
Vivien spielt auch noch nicht viel ohne mich mit anderen Kindern draußen. Und wenn, dann gucke ich zumindest ständig aus dem Fenster oder bin in der Nähe. Zu anderen Kindern geht sie kurz alleine, aber auch nur zu den Nachbarn, sonst bin ich auch dabei. Beim Einkaufen bin ich auch immer in ihrer Nähe. Aber sie möchte das auch so. Letzten Sommer als das Wetter so toll war, ging sie auch alleine mit den Nachbarskindern auf die Strasse und wenn sie das möchte, stelle ich meine Ängste hintenan und lasse sie (gucke aber aus dem Fenster ;-).
Was das Wegnehmen in der Spielgruppe angeht, so hatten wie dieses Problem früher auch und ich habe dann schon eingegriffen, wenn die andere Mutter nichts gesagt hat. Was bei uns ganz gut geholfen hat waren Rollenspiele, das heißt ich habe mit Vivien danach zuhause über die Situation gesprochen und ihr gesagt, wie sie reagieren kann, wenn ihr jemand was wegnimt (laut Nein! sagen, das Teil festehalten, weggehen usw.). Wir haben dann gespielt, daß ich das andere Kind bin, ihr was wegnehmen will und sie dann "Nein!" sagt und das Spielzeug festhält. Dieses Spiel wollte sie dann eine Zeitlang ständig spielen und dann war das Thema durch und sie hat es in der realen Situation auch so gemacht.
LG Katja

Überbehütung????????

Hallo,
Lenny ist ja sehr aufgeschlossen aber hat sich im Sommer beim Spielen mit der Tochter einer Bekannten ständig Dinge wegnehmen lassen. Er wurde richtig provoziert von diesem Mädchen. Ewig Geheule von Lenny und petzten. Die Mutter hat selten eingegriffen und ich mich ständig aufgeregt. Lenny kennt es auch nur so daß man sich abwechselt, den anderen fragt oder tauscht.
Ich habe Lenny dann immer öfter gesagt daß er sich nichts gefallen lassen soll. Er soll seine Spielsachen festhalten, sich nichts wegnehmen lassen und dem anderen Kind laut etwas zurufen: Nein! Ich hab das jetzt! Meins! Sowas in der Art! Zuhause habe ich Lenny auch gesagt daß ich keine Lust habe so zum Spielen zu gehen. Er kam dann in den Kiga und ich bin zu dieser Bekannten nur noch alleine gegangen.
Lenny ist immer noch kein Angriffslustiger. Das ist okay! Er weiß aber mittlerweile daß er sich wehren darf und soll und seine Dinge verteidigen darf.
Ansonsten bin ich auch eine Glucke. Lenny spielt bei schönem Wetter auch hier im Weg vor dem Haus. Ich habe dann die Wohnungstür auf und schaue ständig. Ich denke das Wohngebiet macht auch einiges möglich oder eben auch nicht.
Mir ist Vorsicht lieber als Nachsicht. Und auch wenn manche das belächeln stehe ich dazu und lasse mich nicht beirren. Vor allem kann man sich nicht schützen aber vor vielem schon!
Ansonsten würde ich Deiner Tochter ebenfalls versuchen zu vermitteln daß sie sich wehren und ihre Dinge verteidigen soll. Auch wenn sie wenig redet kannst Du ihr vielleicht sagen daß sie lauter reden sollte damit alle sie besser verstehen. Sowas kann man vielleicht üben. Auch in Rollenspielen.
Kann Dich gut verstehen, als Mutter blutet einem das Herz wenn das Kind "leidet".
LG Nicole

Überbehütung????????

Hallo Diana! Also:
Ich würde an erster Stelle auch versuchen, deine Tochter zu bestärken, würde ihr Methoden zeigen, wie sie sich nicht mehr alles wegnehmen lassen muss und würde das auch mit ihr üben.
Unser Sonnenscheinchen Oskar ist ähnlich drauf gewesen, war immer der Kleine Schwache, hat immer alles abgenommen bekommen, also wirklich sehr ähnlich deiner Beschreibung. In solchen Situationen hab ich ihn mir dann her genommen, hab gesagt: "sag NEIN, sag DAS HAB JETZT ICH oder NEIN, DAS WILL ICH JETZT NICHT (oft sind ihm Kinder zu "eng" geworden, haben ihn kuschelig erdrückt). Meist waren wir unter Freunden, die haben das meist sogar begrüsst, dass ihren "Alpha-Kindern" jemand auch die Stirn bietet und das Oskar beginnt, sich durchzusetzten.
Oskar hat das dann tatsächlich geübt...oft beim Autofahren hab ich ihn hinten gehört "Nein, lass mich Ruhe"....also es ist definitiv angekommen. Und die Situation hat sich tatsächlich gebessert.
Wenn ich allerdings so eine Situation wie du aus der Spielgruppe beschreibst erlebt hab, habe ich mir den kleinen Knirps schon mal hergeholt und gesagt, dass Wegnehmen nicht ok ist. Man kann das ja auch in einem netten Tonfall machen, sodass es nicht gleich schlecht ankommt bei der Mama des Kindes. Vielleicht wird sie dadurch ja auch selber aufmerksam und reagiert dann auch. Ich weiß schon, sie sollen selber für sich eintreten lernen, aber manchmal kann man einfach nicht aus seiner Mutterhaut raus, finde ich.
Alleine Spielen kann Oskar hier auch nicht gehen..also nicht raus...ich würde ihn schon alleine zu einer Nachbarin gehen lassen. Dort wo unser Grundstück ist, wäre das vielleicht schon möglich, da erlaubt das die Situation und die Lage schon, aber hier, no way.
Ich finde nicht, dass du eine Glucke bist. Wir gesagt, das Wichtigste ist, mit ihr gemeinsam daran zu arbeiten, dass sie selbst sich gegen die - ich sag immer - Alphas durchsetzen kann. Und keine Sorge, auch unsere Kleinen haben ihre Stärken, finden ihre Nischen und machen ihren Weg auf ihre Art.
LG Uschi, bissl abgeschwiffen vielleicht

Glucke oder nicht....

...sagt Dir gleich das Licht! ;o)
Nein Blödsinn, ich versuch' mal Ordnung in meine Gedanken zu bringen. Also
1.) Ein Kind im Alter unserer Kleinen könnte sicherlich in einer Gruppe (altersgemischt) ohne die Mutter draußen spielen und nur zum Trinken und für's Klo nach hause kommen...
WENN es nicht so tierisch gefährlich draußen wäre! Was ist mit dem Straßenverkehr? Was mit den in unserem Bewußtsein (und oft genug auch real) an jeder Ecke lauernden Kindesentführern und sonstigem Pack? Was ist mit dem gefährlichen Nachbarshund, der die Klinke von Hof allein aufmachen kann?
Ernsthaft, ich wäre ganz furchtbar dolle dafür, dass unsere Kinder in einer Umgebung aufwachsen könnten, in der es möglich wäre, dass sie in so zartem Alter schon allein durchs Dorf ziehen könnten und alle möglichen elternfreien Abenteuer erleben könnten! Leider ist das nicht unsere Realität. Hier ist es allenfalls möglich, dass die Kinder beim einen oder anderen Freund im Hof oder im Garten spielen. Wir Mütter haben beschlossen, uns DANN so wenig wie irgend möglich einzumischen um den Kleinen eben die elternfreie Zeit zu geben, aber natürlich in einem Schutzraum, damit sie nicht in ihrer Selbstfürsorge überfordert sind.
2.) Ein Gleichgewicht zu finden zwischen der Erziehung zu einem friedlichen Individuum und der zum Bestehenkönnen in unserer tatsächlichen Umwelt ist ein schweres Unterfangen. Ich erlebe es selbst oft genug, denn mein Kleiner ist auch nicht gerade ein Haudegen und lässt sich gerne selbst sein liebstes Spielzeug wegnehmen. Eher heult er still vor sich hin als dass er es sich wieder holt. (Seine Schwester, die Kleine, ist übrigens ganz anders. Die haut drauf als gäbe es kein Morgen, wenn ihr jemand etwas abnimmt was sie lieber behalten würde. Es ist SEHR VIEL Charakteranlage! Das muss man sich auch mal vor Augen halten!) Was ich da mache? Ehrlich gesagt nicht viel. Ich tröste ihn, bzw. sage Sachen wie "Das ist aber wirklich fies, dass Tim und Tom Dir Deinen Cowboy weggenommen haben!" und frage ihn, was er am Liebsten machen würde...er sagt aber nie, dass er sich den Cowboy mit Gewalt wieder holen möchte sondern dass er am Liebsten eine übergeordnete Instanz (Polizei, Mama, Kindergärtnerin, Lina,...) herbeiholen würde, die dann in den Besitzverhältnissen für Ordnung sorgt. Und SO halte ich mir das dann auch vor Augen! Was würde ich tun, wenn zwei größere und stärkere Männer zu mir kämen, mir meine Handtasche und meine volle Einkaufstasche abnehmen würden und damit in irgendeine Ecke abzögen um sich mit MEINER Schokolade zu vergnügen?!
Würde ich mich da wirklich wehren? Versuchen, mir meine Sachen mit Gewalt wieder zu beschaffen??? Ehrlich gesagt nicht, ich würde die Polizei rufen, die Nachbarn um Hilfe bitten oder mich sonstwie wieder ins Recht setzen!
ALSO setzt Mama die Polizeimütze auf, nimmt die Stop-Kelle in die Hand und fragt die kleinen Banausen, wo sie denn den schönen Cowboy herhaben? "Der g'hört m'Colin!" ist dann die Antwort und wenn ich dann sage, dass er ihn gerne wiederhätte, geben Tim und Tom ihn zurück. So einfach ist das, sie wissen ja, dass sie im Unrecht sind. Ist mir übrigens auch egal, ob jemand Colin für nicht durchsetzungsfähig hält. Ich weiss, dass er es im Rahmen seiner MÖglichkeiten ist. Er sagt schon laut "Nein!", "Laß mich in Ruhe!" und grenzt sich ab, aber er wendet keine überflüssige Gewalt an und schlägt sich nicht, solange ihn keiner angreift. Auch dann tut er nur das Notwendigste um sich zu schützen und das finde ich VÖLLIG in Ordnung!
3.) Glucke oder nicht? Was wäre so schlimm daran, eine zu sein? Du hast in Dir doch den Drang (bzw. sogar ZWANG) Dein Kind zu beschützen. Wäre das nicht so , wäre die Menschheit ausgestorben, denn so kleine Kinder können sich nicht selbst schützen. Du musst lediglich entscheiden, wo Deine Hilfe wirklich benötigt und erwünscht ist und wo nicht. Das kannst Du! ;o)
Ich be'glucke' meine Kinder alle unterschiedlich. Lina fast gar nicht mehr, es sei denn es geht um Konflikte mit 'Autoritäten', die sie selbst nicht bewältigen kann. Colin sehr, denn er verlangt oft danach und hat offenbar wenig Möglichkeiten aus sich heraus sich wieder ins Recht zu setzen. Maxi eher weniger, denn sie setzt sich selbst sehr gerne durch, notfalls auch mit Gewalt. Da wirke ich eher schon mal bremsend ein! *g*
Ein Schlußwort? Hab' ich jetzt keins, ich muss mal ein bisschen was aufräumen. Aber ich finde Dich nicht gluckig und ich denke ganz fest, dass wir unseren Kindern helfen MÜSSEN, wenn sie unrecht behandelt werden. Damit sie erstens ihr Recht bekommen und zweitens andere Kinder mit weniger umsichtiger Erziehung LERNEN was Recht ist!
LG Steffi
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