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Totale Verzweiflung beim Essen! Ende der Allmachtsfantasie

Wir haben heute einen kleinen Ausflug zum Nymphenburger Schloß gemacht und im Schloßcafe Kartoffelpuffer mit Apfelmus gegessen. Dabei haben wir übrigens DRAUSSEN gesessen!!
Aber das Schlimme war: Ich hatte Sophie gesagt, sie soll die Kartoffelpufferstücken in das Apfelmus tauchen und dann in den Mund.
Das hat sie auch versucht, aber die haben sich dann aufgelöst und sie bekam sie nicht auf die Gabel. Ich durfte nicht helfen und sie war total verzweifelt und hat immer abwechselnd geweint und einen Wutanfall bekommen. Das ging so bis ihr Kartoffelpuffer aufgegessen war und es hat irgendwie ewig gedauert. Arme Maus!
Nach dem Essen war dann schlagartig alles wieder gut und sie ist durch den Park gelaufen und hat sich alles genau angeschaut.
Irgendwie scheinen bei ihr die Allmachtsfantasieen, die sie bisher haben glauben lassen, sie könne alles, jetzt aufzuhören.
Letztens hat sie mir in der Küche geholfen und meinte, da wäre noch was nicht richtig, ich solle noch mal schauen. Da meinte ich, daß ich sowieso noch mal drüber schaue. Darauf Sophie ganz traurig:
"Ich kann das wahrscheinlich nicht so gut, deswegen mußt Du immer noch mal schauen."
Ist das bei Euren jetzt auch so? Das tut mir dann immer so leid!
lg, Annette mit Sophie 2j6m
Bisherige Antworten

Entwicklungsphase - oh je... Hilfe!!!

Das unten habe ich eben auf Wikipedia gefunden... paßt vom Inhalt aber nicht vom Alter. Sie will ja auch immer an allem der "Großen" teilhaben und ich lasse sie oft nicht (z.B. mit Messer, Schere, Streichhölzern usw.). Wie sage ich sowas, ohne daß sie sich dann gleich zu klein und zu schwach fühlt???
Das ist so schwer (z.B. wenn sie mir im Haushalt helfen will) was für sie zu tun zu treffen, was sie genau kann. Entweder ist sie über- oder unterfordert.
Wie macht ihr das?
Hilfe!
lg, Annette mit Sophie 2j6m, die sich schon manchmal minderwertig fühlt *heul*
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Stufe 4: Werksinn vs. Minderwertigkeit (6 Jahre bis 13 Jahre):
Kinder in diesem Alter wollen zuschauen und mitmachen, beobachten und teilnehmen; wollen, dass man ihnen zeigt, wie sie sich mit etwas beschäftigen und mit anderen zusammen arbeiten können. Als Werksinn bezeichnet Erikson demzufolge das Bedürfnis des Kindes, etwas Nützliches und Gutes zu machen. Kinder wollen nicht mehr ?so tun als ob? ? jetzt spielt das Gefühl an der Welt der Erwachsenen teilnehmen zu können, eine große Rolle. Demgegenüber steht in dieser Phase die Entwicklung eines Gefühls der Unzulänglichkeit und Minderwertigkeit. Dieses Gefühl kann sich immer dann etablieren, wenn der Werksinn des Kindes überstrapaziert wird. Dies ist zum Beispiel dann der Fall, wenn Eltern und Lehrer dem Kind Leistung und Erfolge abtrotzen, ohne auf Pausen, Abwechslung und das kindliche Tempo zu achten. Auch Kinder, die mit Leistungsansprüchen der Erwachsenen überfordert werden und sich schließlich selbst überfordern, scheitern häufig in dieser Entwicklungsphase. Kinder fühlen sich aus anderen Gründen minderwertig und unzulänglich, wenn ihr Bedürfnis etwas zu tun "wie die Großen" ständig unterbunden wird - aus Sorge oder weil es Aufmerksamkeit für das kindliche Tun erfordert: Sie haben den Eindruck, ?nur? ein unfähiges Kind zu sein, das an der Welt der Großen nicht teilhaben kann, weil es zu klein, zu schwach und zu unbegabt ist.
Zur Bewältigung der Krise wird es erforderlich sein, dass sich die Umwelt, das konkrete Umfeld, pädagogisch auf diese Herausforderung einlässt. Nicht nur, dass die Eltern 'das gemalte Pferd' als ein Pferd akzeptieren, sondern auch im Angebot von Materialien zum Beispiel in Kindertagesstätten oder Grundschulen.

Hhmmmmmmm......

Hallo Annette!
also erstmal vorab - der Text oben soll Kinder für Kinder von 6 - 13 J . gelten .Ich habe Töchter in dem Alter und glaube mir ,sie sind nicht die einzigen ,die sich noch nicht einmal Gedanken darüber machen. ich habe die Erfahrubg gemacht ,daß Kinder in dem alter eher mit ihrem Werk zufrieden sind und es mit ganz anderen Augen sehen. Ihr Werk ist für sie "perfekt".Das gilt nicht nur für meine Kinder..drüber gibt es auch div. Studien
Ansonsten habe ich immer versucht ,meinen Kindern zu erklären ( jedenfalls als sie noch kleiner waren) ,daß jeder seine Aufgaben hat und nicht jeder immer alles können kann /muss/soll.Ich habe Sie dann um etwas anderes gebeten ,weil ich das nicht "so gut kann ". Ansonsten habe ich ( kurz und knapp) erklärt ,daß es einfach zu gefährlich ist.
Wir haben die Erfahrung bei unsern Kindern gemacht ,daß je mehr Erklärung zu einem Thema - desto wichtiger und größer wird oft es bei den Kindern.
Aber sei ganz beruhigt -die Bereitschafft Dir zu helfen nimmt bei Kinden mit zunehmendem Alter rapide ab :-))))dann mußt Du sie vom Gegenteil überzeugen
LG Nicole

Hhmmmmmmm......

Hallo Nicole,
wie... das habe ich irgendwie nicht so ganz verstanden - Deine Kinder machen sich keine Gedanken?
ABer Sophie macht sich Gedanken und realisiert jetzt plötzlich, daß sie vieles noch nicht kann. Vorher hat sie ja wohl geglaubt, daß sie alles kann, wie es ja wohl für 1-2jährige typisch ist.
Aber seit ca. zwei Wochen ist das anders. Sie will zwar immer noch alles probieren und selber machen, aber sie ist ganz verzweifelt, daß sie noch so klein ist und so vieles noch nicht kann.
Wahrscheinlich habe ich die ganze Zeit irgendetwas grundlegend falsch gemacht, weil ich dachte, diese Phase, in der sie sowieso glauben, daß sie alles können hält noch zwei Jahre an.
Ich dachte immer, Kinder in dem Alter schieben dann die "Schuld" auf die bösen Kartoffelpuffer oder realisieren das gar nicht so und probieren es einfach noch mal.
lg, Annette

Hhmmmmmmm......

Hallo Anette !
das hast Du falsch verstanden:Meine Kinder machen sich sehr wohl Gedanken! .Es bezog sich auf den Text der die 6 -13 j.betraf.
Was die Kartoffelpuffer betrifft :In solchen Situationen habe ich unsere Kinder immer erstmal alleine versuchen lassen und dann ein wenig Hilfe angeboten .Ein " Das ist auch nicht so leicht ,daß kann ich kaum .Komm -wir versuchen es mal zusammen "kann da oft Wunder wirken.Beim nächsten mal klappte es dann schon meist viel besser.
LG Nicole

Hhmmmmmmm......

Ja, das habe ich ja auch gesagt, aber ich war dann etwas gestresst, da dann alle Leute auf mich schauten und Sophie wie am Spieß schrie und nicht mehr zu beruhigen war. Sie hörte gar nicht, was ich sagte, denn sie schrie so verzweifelt. Sie wollte dann auch irgendetwas, was ich aber nicht verstand, weil sie nicht mehr gesprochen, sondern nur noch geschrieen hat.:-(
Sobald das Essen aufgegessen war, war sie wieder ausgeglichen und fröhlich.
lg, Annette

Totale Verzweiflung beim Essen! Ende der Allmachtsfantasie

Hallo Annette,
Nina ist ja eher das Gegenteil. Sie probiert zwar ab und zu mal was, aber meist erst nach längerer Überzeugungsarbeit meinerseits. Meistens sagt sie gleich: "Mama helf." Und wenn ich sage, sie soll es selber probieren, dann gibt es Geschrei. Sie ist eh immer sehr vorsichtig, sei es klettern oder sonst was. (Meistens ist das aber eher von Vorteil).
LG Conny

Totale Verzweiflung beim Essen! Ende der Allmachtsfantasie

Hallo Annette,
Jasmin schnippelt immer fleissig Gemüse mit, wenn ich koche. Oder rührt mit dem Schneebesen den Teig. Ich bedanke mich dann immer für die tolle Hilfe und sage, wie toll sie das schon kann (auch wenn es ziemlich aufhält und natürlich eigentlich nicht so gemacht wird, wie ich es gerne hätte) und schnipple die zu grossen Stückchen einfach kommentarlos nochmal kleiner oder sage ihr beim Rühren, daß ich jetzt auch noch mal möchte. Meistens verliert sie eh nach einer Weile die Lust. Auch ihr Brot will Jasmin selber schmieren, ich lasse sie eine Weile machen, dann frage ich sie, ob ich den Rest übernehmen soll. Entweder sie möchte das, oder aber sie schmiert selber Ewigkeiten weiter. Die Wutanfälle kommen bei uns gottseidank immer seltener. Ich sage ihr immer, daß sie mir Bescheid geben soll, wenn sie Hilfe von mir möchte, ansonsten soll sie's selber versuchen.
Das klappt inzwischen bei den meisten Situationen. Sie versucht, ich lasse sie gewähren und gebe auch erstmal keine Tipps (die mit einem hysterischen Anfall kommentiert werden), sondern warte erstmal ab.
Fall Reibekuchen: Ich hätte es wahrscheinlich so versucht: "Die blöden Dinger sind aber auch total matschig. Da hätte ich auch Probleme, die auf die Gabel zu pieksen. Wenn es nicht klappt, kann ich Dir etwas helfen, wenn Du möchtest."
Ob das natürlich bei jedem Kind und in jeder Situation klappt, ist fraglich. Aber bei uns hat es sehr geholfen. Anfangs hatte ich immer gesagt: "Komm Jasmin, ich helfe Dir." Oder habe Tipps gegeben, wie sie es besser machen könnte. Das hat meist in Tobsuchtsanfällen geendet.
LG Sandra
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