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Total aufgedrehtes, teilweise übergriffiges Kind

Heute hatten wir das erste Mal ein recht negatives Feedback aus dem KiGa. Anton ist die letzten zwei Wochen schon recht zappelig, grenzgängig und auch gegen andere Kinder ab und an "grob" (sprich, er schubst sie, haut sie, will nichts aber auch nichts abgeben). Nicht durchgängig aber eben schon häufiger. Heute hat er, teilweise aus Überschwang, Kinder umgeworfen und sich auch ansonsten überhaupt nicht an Regeln gehalten. Die Erzieherin meinte, er wäre wohl auch etwas unterfordert, da im Moment sehr viele kleine Kinder in der KiTa wären (ist eine offene KiTa, seit letztem Jahr können auch schon Kinder mit 2 Jahren aufgenommen werden), um die sich das Personal halt auch verstärkt kümmern muss (der Betreuungsschlüssel wurde deshalb ja auch nicht groß verändert, nur wenn die Gruppenstunden mit den alters"gleichen" Gruppen sind, ist in der Gruppe der Kleinen eine Erzieherin mehr, so wie ich das mitbekommen habe).
Andererseits denke ich, dass er definitiv auch in einem Entwicklungsschub steckt. Es kann auch mit rein spielen, dass er verarbeitet, dass es in den letzten Wochen so angespannt bei uns war, wegen des Todes meines Vaters und dem, was davor war.
Außer, dass ich jetzt besonders viel Zeit und Aufmerksamkeit brauche für ihn, habt Ihr ähnliche Erfahrungen und Tipps? Wir versuchen, ihn mindestens körperlich richtig auszulasten. Ansonsten ist es auch nicht leicht, ihm das "Richtige" anzubieten im Moment.
LG,

Susanne

Bisherige Antworten

Total aufgedrehtes, teilweise übergriffiges Kind

Hallo!
Wir hatten ein ähnliches Erlebnis in der Krabbelgruppe hier. Emilys Freundin ist eh viel energiegeladener als Emily, aber am Montag haben die beiden wirklich einen Vogel nach dem anderen abgeschossen. Wie sich dann die Mutter von Emilys Freundin mit den beiden ganz intensiv beschäftigt hat, gings auf ein Mal. Wir haben dann noch lange gesprochen und 3 ist einfach ein besonderes Alter. Mit den selbst 2 jährigen können die nicht viel anfangen, weil die immer noch viel mehr Baby sind. Bei uns gings ja nur um die krabbelgruppe, und wir werden auch direkt nach dem Sommer in die Spielgruppe mit viel älteren Kindern wechseln.
Bei Euch ist es schwieriger, weil es um den Kiga geht. Ja, Dein Sohn ist unterfordert, wenn da viele Kleine sind und auserdem nicht genuegend Personal. Unsere Kinder sind jetzt in dem Alter, in dem man wirklich sie fordern muss. Vielleicht muesst ihr halt mal schauen, ob er in eine andere Gruppe kann, in der grössere Kinder sind. Wo er gefordert wird.
Austoben und körperlich fordern ist nicht alles in dem Alter, sie muessen auch geistig Gefordert werden, bzw, Fädelspiele oder Basteln-halt wirklich gefordert. Es hat auch bis Montag gedauert, dass wir das gesehen haben.
LG Leena

Total aufgedrehtes, teilweise übergriffiges Kind

Ich glaube, dass Franzi auch recht hat damit, dass das Gewusel der Kleinen ihn vielleicht sogar überfordert. Es ist ein offener KiGa, deshalb kann er nicht einfach die Gruppe wechseln. Die Gruppenstunden mit den altersgleichen Kindern sind für ihn schwierig, weil er zwar altersmäßig da reingehört (allerdings gehört er da inzwischen auch schon zu den älteren), aber eben eigentlich total unterfordert ist mit den Aktivitäten dort.

Zuhause gibt es meistens schon genug für ihn: Reparieren mit Papa, Basteln/Spielen mit Mama, Gartenarbeit, Platz zum Rennen und Toben etc. Allerdings gibt es auch Tage, wo ich das nicht hinkriege. Mach mal ein Puzzle mit einem Dreijährigen und einer Einjährigen, die ständig die Puzzleteile klaut ;o)... Wir haben sogar ein Trampolin bei Aldi gekauft, damit er sich austoben kann. Es steht sogar überdacht, so dass wir auch bei Regen drauf können :o).

Die Idee mit dem Fädelspiel könnte noch etwas sein. Vielleicht schaffe ich sowas mal an. Außerdem brauchen wir *glaub* mal ein paar neue Bücher. Ich denke, ich werde mal in die Stadtbibliothek gehen mit ihm...

LG,

Susanne

Total aufgedrehtes, teilweise übergriffiges Kind

Bei Jolina hat sich im KiGa nichts verändert und sie ist auch ausgelastet! Aber ich kann dieses Übergriffig werden auch bei ihr feststellen. Wir haben zunehmend Probleme mit ihrer Hauerei, sie ist total grob zu uns und will ständig Kräfte messen. Wir kennen das ja gar nicht von ihr, aber ich merke ganz klar, dass es um Motorik, emotionale Ablösung- sowie Abgrenzung und selbstständig werden geht. Es ist ein Schub und es geht bestimmt wieder vorbei. Tipps habe ich leider keine, ich unterbinde jegliche Gewalt zu Hause, wobei ich da sehr konsequent vorgehe, ihr aber Alternativen schaffe (Kissen hauen, Ball werfen, viel Toben). Vielleicht hat es ja auch mit Empathie-Entwicklung zu tun, Jolina meinte nämlich heute morgen zu mir, sie könne das nicht aushalten, wie J. im KiGa nach ihrer Mama weint. J. ist ein neues Kind und leidet noch unter dem Trennungsschmerz, sie bekam auch keine sanfte Eingewöhnung, schreit also sehr viel. Jolina meinte, es würde sie traurig machen, wenn J. weint, aber sie will nicht von ihr getröstet werden. Der Gegensatz dazu: "Mama, ich kann M. nicht leiden und möchte nicht, dass sie neben mir sitzt!" LG Zauseline

Total aufgedrehtes, teilweise übergriffiges Kind

Interessant, das mit der Empathie. Ich habe bei Malte irgendwann auch mal das gefüh gehabt, daß Mitgefühl und irgendwie Gemeinheit sich gleichzeitig entwickelt haben. Er hat irgendwann recht gut gemerkt, wie er einen (insbesondere Arne) so richtig trifft, wie er ihn richtig ärgern kann. Einfach, weil er sich in ihn reinversetzen konnte, zumindest ein bißchen.
Keine Angst, das legte sich dann wieder ;-) Muß ja ausprobiert werden.
Und Jolina empfindet es bestimmt als Ablehnung, daß sie nicht als Trost dienen kann, das wär ja sogar manchmal bei Erwachsenen so, die können sich nur besser zusammenreißen.
Hach, schon spannend, so kleine Kinder.
LG franziska

Total aufgedrehtes, teilweise übergriffiges Kind

Die Empathie-Entwicklung scheint seit einer Weile mit reinzuspielen, denn er spielt schon länger "Weinen und Trösten". Das mit dem Kräftemessen hilft mir gedanklich auch ein bisschen, das Verhalten zu verstehen. Vor allem probiert er es halt mit anderen Kindern, allen voran seiner Schwester. Aber ich finde eigentlich, dass wir zu oft einschreiten. Ich muss mich sooo zurückhalten, nicht schon beim kleinsten Schubser was zu sagen. Mein Mann ist da noch heftiger...

LG,

Susanne

Total aufgedrehtes, teilweise übergriffiges Kind

Hallo!
Also erstmal glaube ich, daß Du das nicht zu sehr problematisieren solltest. Aggressive Phasen haben die meisten Kinder ab und zu, und ich denke, Jungen haben sie eher als Mädchen (nicht, daß es das nicht auch bei Mädchen gäbe, aber das klassische Bild vom wilden Jungen kommt ja auch nicht von unegfähr, auch wenn es viel ruhigere Gesellen gibt).
So, wie Du das schilderst, könnte ich mir vorstellen, daß er eher über- als unterfordert ist. Viele kleine Kinder wuseln ganz anders herum. sind lauter, können nicht so gut auf ihn eingehen wie ältere, weil sie ihn schlicht nicht verstehen usw. Außerdem heißt daß, daß er jetzt viel eher Verantwortung für sich übernehmen muß, weil das die Erzieher nicht mehr so viel können. Er muß sich seine Beschäftigung selbst suchen, weil er sicher nicht mehr so viel "bespielt" und animiert wird, könnte ich mir vorstellen (nebenbei bemerkt finde ich das gut, weil ich einfach ein montessori-Fan bin, aber es ist auch unheimlich anstrengend). Er muß eher auf die Betreuer zugehen, wenn er was will oder braucht usw. Drei ist ja auch noch ziemlich klein, finde ich.
In Arnes Spielgruppe sehe ich das als Beobachter ziemlich gut, bei den Kindern ist dann entweder eine Grenze überschritten (die anderen Kinder kommen zu dicht, jemand tut irgendwas, was das Kind nicht wollte, reagiert aber gar nicht o.ä.), und dann wehren sie sich. Auch wenn der Auslöser manchmal nicht so leicht zu erkennen ist. Anderer Fall ist meist, wenn die Kinder sehr müde sind. Dann langweilen sie sich leichter (weil es eben anstrengend ist, sich eine Beschäftigung zu suchen) und pöbeln dann rum. Gibt ja auch Aufmerksamkeit (übrigens auch ein Punkt, der bei Anton eine Rolle spielen könnte). Alles irgendwie verständlich, und ich fidne, daß man da ziemlich genau drauf eingehen muß, anstatt von vorneherein das Kind zum Buhmann zu machen ("das macht man nicht, egal was vorher war").
In jedem Fall denke ich, daß DU da gar nicht viel machen kannst, es ist Aufgabe der Erzieher, einen Weg zu finden, mit ihm umzugehen, ihm liebevoll zu zeigen, daß Aggressivität keine Lösung ist, aber auch rauszufinden, was er in dem Moment vielleicht braucht. Beschäftigung anbieten muß ja nicht sein, aber begleiten ist ihm sicher wichtig, gefühle spiegeln und so.
Wird schon wieder, wie gesagt, diese Phasen kommen und gehen, auch bei älteren Kindern.
LG franziska

Total aufgedrehtes, teilweise übergriffiges Kind

Ich kann mir eigentlich auch nicht vorstellen, dass Anton unterfordert ist, höchstens körperlich. Dass ihn das Gewusel (ist ja auch ein offener KiGa) mit den Kleinen etwas überfordert könnte ich mir eher denken. Er wird dann auch zappelig und in seinem Überschwang kennt er halt auch keine Grenzen... Wirklich bösartig ist er nicht. Aber er ist eben eher extrovertiert, da fallen diese Grob-Phasen auch schnell auf, finde ich (was nix entschuldigen soll). Ich weiß nur auch nicht, wie ich meinem Mann erklären soll, dass wir mit zusammenhanglosen Konsequenzen und Liebesentzug bei Anton überhaupt nix ausrichten. Er ist sicher kein "einfaches" Kind, aber ich finde es klasse, dass er mir oft so deutlich zeigt, was er braucht bzw. zumindest, DASS er irgendwas braucht...

LG,

Susanne

Total aufgedrehtes, teilweise übergriffiges Kind

hi susanne,
bei tobias war das zu hause oft so. im kiga gehts eigentlich.
aber, das verhalten an sich kommt mir bekannt vor.
ursachen bei tobias sind ganz klar müdigkeit, zu viel zucker/ süßes (bzw. falsche ernährung).
manchmal ist es auch einfach hilflosigkeit, weil er sich anders nicht zu helfen weis.
in seinem kiga gibt es auch nur altersgemischte gruppen, also die 2 jährigen voll in die gruppe integriert. beim turnen, musik, spaziergänge und anderen aktivitäten werden die gruppen dann oft altersgetrennt zusammengestellt. und das klappt super, den kleinen gegenüber ist er auch sehr vorsichtig. schwierig war es für ihn januar/februar, als er die erzieher sehr brauchte, denn da war eine 2jährige, die 4h nur geheult hat.
und bei eurer situation der letzten wochen wärs ja eher verwunderlich, wenn man das gar nicht merken würde.
ich würd schon auch auf körperlichen ausgleich sorgen, aber auch auf den geistigen. je nach seiner konzentrationsfähigkeit neue, inhaltsreichere bücher/ themen oder neue spiele.
viel glück, ich denke, das ist eine phase (lass dir ja kein adhs aufschwatzen
glg tina

Total aufgedrehtes, teilweise übergriffiges Kind

Da sagst Du was: Ich sollte mal drauf achten, ob er nicht zu viel süß isst im Moment! Wobei ich das im Kiga eigentlich ausschließen kann und morgens isst er am liebsten Wurstebrot...

Wenn mir einer ADHS aufschwatzen wollte, bekäme er einen Vogel gezeigt *Augenroll*. Aber mal sehen, manche Leute sind ja schnell mit solchen Vermutungen... GsD haben die Erzieherinnen Anton offensichtlich gern und sie machen eigentlich auch kein Gedöns um sein Verhalten. Wenn er allerdings extrem stört, dann muss er sich auf einen Stuhl setzen und darf nicht mitspielen, einfach schon zum Schutz der anderen bzw. damit die entsprechenden Aktivitäten auch durchgeführt werden können. Ich finde das nicht wirklich gut, aber ich weiß auch keine anderen Lösung für diese Situationen. Zudem ist die Schichtaufteilung wieder geändert worden und er muss jetzt mittags wieder kurz ruhen (weil keine zweite Kraft mit ihm in einen anderen Raum gehen kann!). Das kriegt er in so einer Phase ganz schlecht hin... *seufz*

Naja, ich packe halt mal wieder das Mantra aus "Es ist nur eine Phase"...

LG,

Susanne

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