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Süß, gerade gefunden.. Lenny's Geburtsbericht aus der Sicht vom Papa

Huhu!
Wie schon damals bei Miri hat der stolze Papa einen Geburtsbericht geschrieben. Wir fanden es einfach interessant, wie unterschiedlich wir beide das Ganze erlebt haben :) (Mein Bericht ist in meinem Profil unter "altem Profil" zu finden).
Wer also lesen mag, hier:
Der Morgen ist schnell erzählt: Miri wacht auf, damit ist die Nacht definitiv vorbei. Bäcker, Frühstücken. Ninchen sagt, dass sie schon den ganzen Morgen Wehen hätte, allerdings unregelmäßig. Die letzten Tage gab es ja auch schon immer mal wieder Wehen. Da aber gestern Abend auch der Schleimpropf abging (diesmal ohne dass gleich die Wehen im 7-Minuten-Rhytmus losgingen), war ich mir schon ziemlich sicher, dass es heute noch ernst wird. Nach dem schnellen Frühstück fahre ich kurz zu Opa Ralph: In seinem Garten soll ich mithelfen, einen Betonweg rauszureissen. Ich habe ja schon ein mulmiges Gefühl und ein schlechtes Gewissen, Ninchen und Miri in dem Zustand allein zu lassen... Aber ich bin ja nur ca. 15 Minuten weg, d.h. falls sich die Lage wirklich dramatisch zuspitzen sollte - unter Missachtung aller Verkehrsregeln wäre ich sicherlich schnell da. Ich arbeite daher so schnell ich kann und darf schon nach gut einer Stunde wieder abdüsen. Zu Hause ist noch alles im "grünen Bereich". Wehen sind da, aber eben nicht wirklich regelmäßig. Ich gehe schnell unter die Dusche, danach die Nina in die Wanne. Aber die Wehen werden leider nicht stärker, nehmen eher ab...
14:00
Mittagsschlaf: Fehlanzeige, Miri will nicht. Nina's Wehen sind nun auch in der Badewanne eher stabil. Also packe ich Miri in's Auto und fahre sie zu Oma und Opa, um sie dort zu "parken". Ninchen bleibt daheim, für's Krankenhaus ist es nach unserer Einschätzung noch zu früh. Dafür kann ich Miriam bei Oma und Opa gut abliefern: Meine Schwester mit Anhang ist gerade bei meinen Eltern zu Besuch. Deren erster Sohn ist nur ein halbes Jahr jünger als Miriam - die haben dann gleich angefangen zu spielen, ich bin abgemeldet. So kann ich dann beruhigt wieder zurück zum armen Ninchen fahren.
15:30
Da die Wehen zwar stärker werden, aber immer noch unregelmäßig sind und wir die Situation nicht mehr so genau einschätzen können, haben wir uns entschlossen, ins Krankenhaus zu fahren.
16:00
Im Vorzimmer des Kreißsaals wird Ninchen ans CTG angeschlossen. Die Schwester macht eine Untersuchung des Muttermunds. 2-3cm sagt sie (ich war da ja anderer Meinung). Die Herztöne von Mr. L sind okay. Die Wehen werden (wie immer) nicht aufgezeichnet, aber das kennen wir ja schon. Noch genug Zeit, den Fragebogen auszufüllen. Danach wird Nina abgestöpselt und wir gehen erstmal auf Station, das Zimmer beziehen.
17:30
Zimmer ist gefunden, Ninchen bekommt sogar noch etwas zu Essen. Der Hunger hält sich in Grenzen, zumal auch die immer fieser werdenden Wehen dazwischenfunken. Es bleibt daher noch genug übrig. In der Hoffnung, dass die Schwestern nicht abräumen, lassen wir die Reste für Später stehen. Erste Tränen und leichte Verzweifelung machen sich breit. Die Wehen sind immer noch alles andere als regelmäßig, dafür werden die Schmerzen stärker...
18:00
Wir sind wieder zurück im Kreißsaal, diesmal nicht ins Vorzimmer sondern im "richtigen". Eigentlich sehr schön eingerichtet, sogar eine Wanne ist da. Aber Ninchen's Lust zu Baden ist (zu meiner Überraschung, ha, ha ;) ) wieder mal sehr gedämpft. Untersuchung des MuMu: Irgendwo um die 5-6 cm. Nochmal CTG. Herztöne OK, Wehen tun zwar weh (ach, daher kommt der Name :-), werden aber (welch Überraschung) trotzdem nicht aufgezeichnet. Die Schwester kommt alle Nase lang rein und schaut nach dem Rechten. Nina wird vom CTG abgestöpselt und darf sich an den "Spielgeräten" austoben. Ich bekomme etwas Massageöl und darf ihren Rücken massieren. Nutzt zwar nichts (habe ich den Eindruck), aber schaden tut es auch nicht und ich komme mir nicht ganz so nutzlos vor.
Ich glaube so um die Zeit fragt die Schwester, ob Nina ein Schmerzmittel möchte. Nachdem sie sagte, dass bei dem Einen als Nebenwirkung Erbrechen vorkommt, hat sich Nina lieber für ein harmloseres Zäpfchen entschieden. Das hätten wir uns allerdings auch sparen können, weil es praktisch nichts gebracht hat. Das weiß man aber eben auch erst hinterher.
19:15
Die Wehen, inzwischen wirklich sehr fies, lassen Ninchen aber trotzdem zwischendurch immer mal im Stich. Die Schwester gibt ihr ein paar homöopathische Kügelchen, die Ihre Wirkung nicht verfehlen. Die Wehen werden noch heftiger. Muttermund ist nun bei 6 cm. Ohne Vorwarnung dehnt die Schwester auf ca. 7,5 cm. Mein armes Ninchen springt fast an die Decke und brüllt den Kreißsaal zusammen... Kräftemäßig sehr mitgenommen und durch die Schmerzen nahe der Verzweifelung sagt Nina "Ich will eine PDA!!!!". Doch die Schwester sagt (was ich mir auch schon dachte): "Dafür ist es jetzt zu spät"... Um die Wehen noch zu verstärken, meint die Schwester es wäre gut, die Fruchtblase aufzumachen. Die Ärztin versichert Nina, dass dadurch die Wehen nicht "schlimmer", aber produktiver werden. Naja, was bleibt uns anderes übrig als der Einschätzung der Profis zuzustimmen...
kurz vor 20:00
Die ersten Presswehen setzen ein. Da die Schwester aber der Meinung ist, dass der MuMu noch nicht voll geöffnet ist, sagt sie meiner Frau, sie soll nicht pressen, sondern die Wehe veratmen und hecheln, was Nina auf den Tod nicht leiden kann. Aber sie tut was sie kann, aber der Druck ist wohl doch sehr stark. Bei der nächsten Presswehe motzt Ninchen lauthals los, dass sie einfach nicht kann, sie müsse nun pressen. Die Ärztin kommt zwischendurch immer mal rein und schaut sich die Sache an. Im Kreißsaal nebenan ist auch gerade die heiße Phase angebrochen, wie man unschwer hört...
20:15
Presswehen mit Vollgas. Die Ärztin sagt, dass das alles wohl doch sehr eng ist und der alte Schnitt keine Anzeichen mache, zu reißen. Sie würde lieber schneiden. Bei der nächsten Presswehe schnappt sie sich auch die Schere. Braucht aber relativ lange, biss sie sich für den richtigen "Schnittpunkt" entschieden hat. Da war dann Ninchen's Wehe auch schon vorbei - und sie schnitt unbarmherzig los. Ohne Narkose. Ohne Wehe. Um es in einem Wort zusammenzufassen: AUA. Das war nicht nett. Ninchen schrie auch entsprechend... Die Ärztin sagte - wohl um Nina zu motivieren - dass der Kopf schon rausgucke und sie ruhig mal fühlen könne. Aber Nina wehrt sich weil sie eh andere Sorgen hat, außerdem kommt sie nicht richtig ran und ist einfach nur genervt weil sie doch nur pressen will...
Bei der nächsten Wehe wird nochmal irgendwo mit der Schere rumgefummelt. Ob Nina wegen der Wehe schreit oder wegen der Aktionen des Kreißsaalteams weiß ich nicht. Dann ist der Kopf draußen. Bei der nächsten Wehe kommt der "Rest"
20:22
Lennard ist da!!! - definitiv ein Junge :-)
Ninchen kann endlich durchatmen.
20:30
Ich schneide die Nabelschnur durch. Die Schwester will Lenny Nina auf den Bauch legen. Geistesgegenwärtig sagt sie "Bitte, knippst du das?" - sonst hätten wir kein Bild vom Schlumpf. Er war schon ziemlich blau. Das legt sich aber zum Glück schnell in den nächsten Minuten.
ca. 20:45
Nachdem die Schwester beim "Herausziehen" der Fruchtblase meinte, noch irgendetwas schnippeln zu müssen (warum auch immer) und dabei Nina "aus Versehen" geschnitten hat (ich weiß nicht wo, weiß nur dass Nina wieder losgebrüllt hat :( ) - ZWEI mal - ist die Nachgeburt da.
Nur für's Protokoll: Ich frage die Schwester, ob wir die Plazenta mitnehmen dürften. Sie meint, dass das OK wäre und zeigt sie uns noch.
21:00
Lenny wird vermessen (inzwischen völlig normal rosig): 52cm, 3550g, 36cm Kopfumfang. Nina wird genäht, zwar mit örtlicher Betäubung, aber weh tut es trotzdem.
Anlegen klappt und wir werden in einen anderen Kreißsaal ausgelagert, damit dort aufgeräumt werden kann.
21:30
Ich frage das (inzwischen ausgewechselte) Kreißsaalteam, wann Ninchen auf Station darf und wie das mit der Plazenta weitergeht. Von einer Plazenta weiß aber keiner etwas... Soviel zum Thema.....
22:00
Wir werden auf die Station gebracht. Ninchen, jetzt wieder mit Appetit :), isst noch von den Resten, die freundlicherweise nicht weggeräumt wurden. Alle sind geschafft, aber glücklich. Der kleine Lennard schläft...
22:30
Ich gehe müde, aber glücklich nach Hause
LG,
Nina
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