Hallo Susanne,
sorry für meine Albernheit, aber das liest sich jetzt echt lustig "festes Instrument". So wie früher: "Isst hier ein Kind schon feste Nahrung?"
Ich schreib' Dir heute Abend dann noch was vernünftiges. :-) Bin jetzt gerade nur durchgehuscht und muss eigentlich gleich wieder los...
LG emaille

Hallo Susanne,
so, ich nochmal, diesmal in etwas ernster :-)
Also, prinzipiell muss man nicht so früh loslegen, aber wenn er doch unbedingt möchte, warum nicht? Im Feburar ist er fünf und das ist vom Alter her völlig ok. Habe auch mit fünf (ok -einhalb) angefangen. Ich finde aber, dass der einzige Grund, ein Kind so früh anfangen zu lassen, der sein sollte, dass das Kind unbedingt will. Und nicht, dass das frühe Alter die Aussicht auf ein Wunderkind erhöht :-/ (das tut es nämlich nebenbei gesagt nicht...)
Josepha hat im Sommer eine Geige bekommen, allerdings vor allem, weil Helena seit Ostern bei ihrem Papa Klavierunterricht bekommt und Josepha neidisch war. Da ich selber spiele, zeige ich ihr ab und zu etwas. Würde ich das selbst nicht können, hätten wir sie allerdings trotzdem noch nicht zum Unterricht angemeldet.
Und, es stimmt nicht (aber das weißt Du sicher selbst), dass man jeden Tag eine Stunde üben muss (zwinker zu Brit: sorry, aber das war vielleicht damals, und in der DDR, so üblich...). 15 bis maximal 20 Minuten, je nach Pensum, reichen völlig. Mehr schafft so ein kleines Kind auch gar nicht (und ist sogar vielleicht schlecht bei der "unnatürlichen" Geigenhaltung). Wichtig ist nur, (fast) jeden Tag zu üben, und sei es nur ganz kurz.
LG emaille

Hallo emaille, ja ... das war damals mit der Stunde üben, ABER ... man hatte auch 3-4 Stücke zu üben/sich zu erarbeiten. Von daher ... die Stunde verging immer recht schnell, genervt hat es aber schon, wenn man jeden Tag im Hinterköpfchen hatte: Mußt heute noch üben! Furchtbar! :-)) Dazu kam, daß man für den Abschluß noch "gemeinnützige" Arbeit machen mußte, also sag ich im Chor und einmal die Woche war Theorieunterricht angesagt! Dann gab es immer ein Vorspiel (Leistungsvergleich) pro Halbjahr und jede Woche ein Zensur sowie jedes Jahr ein Zeugnis.
Ist das heute nicht mehr so?!
Gibt es da gar keinen staatlichen Abschluß mehr?
Informiere mich mal! :-))
LG, Brit

Hallo Brit,
nein, das ist nicht so (jedenfalls nicht hier in Wessiland), und es war auch in meiner Kindheit nicht so. Mein Geigenlehrer war an der Musikschule angestellt, deshalb lief die Anmeldung über die Musikschule (und nicht privat, was auch geht, und z.B. jetzt der Fall mit meiner eigenen Bratschenschülerin ist). Ich bin dann einmal pro Woche zum Geigenunterricht gegangen. Fertig. :-)
Alles andere (z.B. Orchester oder Chor) hätte einer besonderen Anmeldung bedurft und war daher auch freiwillig. Ab und zu gab es Klassenvorspiele, allerdings auch freiwillig und vom Lehrer iniziiert. Zensuren gibts keine, und Zeugnisse auch nicht, und Abschlüsse *staun* erst recht nicht. Wer später unbedingt an der Musikhochschule studieren will, muss halt anständig vorspielen, aber es ist völlig wurscht, wo er davor seine musikalische Ausbildung genossen hat, weil nur das Ergebnis zählt.
LG emaille

Ja, dann lief das bei Euch ganz anders ab! Bei uns hast Du nach 6 Jahren sowohl in Theorie als auch in Instrumentalfach eine Prüfung bestehen müssen. Dann konntest Du den "Grundstufenabschluß im Fach Klavier" erwerben (muß mal schauen, was da noch darunter stand ... Befähigung zu ...irgendwas in der Art), nach 2 weiteren Jahren den Oberstufenabschluß!
Die Musikschule war staatlich, man konnte aber auch privat Unterricht nehmen, hatte dann aber am Ende kein Zertifikat und der Unterricht war schon lockerer. Eine Mitschülerin hatte privat Unterricht genommen, daher weiß ich das. Die Stücke, die sie üben mußte waren aber bei weitem nicht so anspruchsvoll (fand ich zumindest).
Es wurde einem nahe gelegt, täglich zu üben und wie beschrieben, das mußte man auch, sonst war die Zensur pfutsch, man hatte das Soll nicht erfüllt! Jedes 2. Mal gab es eine Zensur!
Siehste, siehste bei uns war alles organisiert! Schluß mit lustig spielen!
LG, Brit

Einerseits finde ich das echt heftig (in Frankreich ist es übrigens so ähnlich) und denke es reicht, wenn man schon in der Schule solchem Leistungsdruck ausgesetzt ist. Andererseits ist es vermutlich ein ganz wirksames Mittel, so manchen Faulenzer frühzeitig auszusieben... :-)
LG und eine schöne Woche
emaille, 30+1 :-)