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Sind in dem Alter alle so?

Hallo,
mich würde mal interessieren, ob Eure Kinder auch so sind wie mein Großer.
Also Jan ist extrem schwierig in letzter Zeit.
Ich habe das Gefühl, daß ich irgendein anderes Kind erzogen haben muß, aber nicht Jan. Er benimmt sich meistens so, als ob ich ihm nie Grenzen aufgezeigt hätte und verdreht ständig nur die Augen, weil Mama und Papa ja soooooooo doof sind und ihn nie verstehen.
Dann fängt er ganz schnell wegen Kleinigkeiten an zu knatschen und steigert sich dann total rein, so daß er am Ende selbst gar nicht mehr weiß, warum er jetzt eigentlich weint.
Besonders schlimm ist es jetzt nach unserem Urlaub geworden.
Wir waren auf einem Bauernhof und Jan durfte da auch alleine mit den Bauers-Söhnen draußen spielen und hatte weit mehr Freiheiten als bei uns zu Hause. Hier geht das jetzt natürlich nicht mehr, weil wir in einer Etagenwohnung wohnen und wir zwar an einer Nebenstraße wohnen, man ihn aber trotzdem nicht einfach alleine nach draußen lassen kann. Leider hätte er hier sowieso keine Kinder in seinem Alter. Ich habe das Gefühl, daß er nun in allen möglichen Situationen versucht, sich trotzdem entsprechende Ersatz-Freiräume zu beschaffen und es tut mir natürlich auch leid, wenn ich ihm dann immer wieder was verbieten muß, aber gewisse Grenzen gibt es nun mal und die können auch nicht einfach abgeschafft werden.
Irgendwie zerreißt es ihn im Moment, daß er ja einerseits schon so ein Großer ist und nach den Sommerferien zu den Größten d.h. den Vorschulkindern in der Kita gehört, er aber andererseits immer noch so oft ein Nein von uns akzeptieren soll.
Ich habe von vielen gehört, bei denen es so am Ende des letzten Kita-Jahres ist, aber wie soll das erst werden, wenn Jan jetzt schon damit anfängt?
Ich versuche immer wieder ihm in den entsprechenden Situationen ganz bewußt zu machen, daß er dies oder jenes jetzt nur darf, weil er schon so groß ist, aber das ist ihm ganz egal. Nur das, was er nicht darf zählt.
Ist es bei Euch auch so und wenn ja wie geht Ihr damit um?
LG
Andrea
Bisherige Antworten

Sind in dem Alter alle so?

hallo,
eher nein.marian ist im moment nur öfters "schwierig",also tickt häufiger aus,wenn man ihr nicht genug aufmerksamkeit gibt,was bei allen vermeidungsstrategien oft nicht klappt wenn wir uns um das baby kümmern müssen.
also von diesen prognosen,schlimmes letztes kiga etc halte ich nichts.
(...)
muss eben mina füttern,melde mich später

Sind in dem Alter alle so?

Hallo,

das mit dem Aufmerksamkeiten teilen müssen ist bei Jan gar nicht mal so das Problem.

Er liebt Tim so abgöttisch, daß er ihn immer gerne dabei hat. Wenn ich ihm schon mal vorschlage, daß wir, wenn Papa für Tim da ist, mal ganz alleine was machen können möchte er es gar nicht. Er möchte dann lieber, daß alle vier zusammen was unternehmen.

Was er wohl sehr genießen kann ist wenn Tim schon im Bett ist und er dann noch Mama-Papa-Zeit bekommt.

LG

Andrea

Die Interessensgebiete verändern sich...

Hallo Andrea,
bei uns ist es manchmal ähnlich, wenn sich der Große mit dem kleinen Bruder vergleicht und Eifersüchteleien entstehen. Es gibt sich immer dann, wenn ich zusammen mit ihm ein Interessensgebiet finde, auf dem er sich "ausleben" darf und dem er seine Aufmerksamkeit länger widmen kann. Derzeit bauen wir z.B. ein Steinhaus mit kleinen Ziegelsteinen. Vorher werden allerdings die Ziegelsteine mit Fahrzeugen zu imaginären Baustellen transportiert etc...
Wenn wir solch ein Thema gefunden haben, denkt er gar nicht darüber nach, ob er sich evtl. irgendwelche Rechte erkämpfen muss, oder Grenzen übertritt. Es gibt bei uns aber auch einige ganz klare Grenzen, über die nicht (aber auch gar nicht) diskutiert wird und das mache ich ggf. auch deutlich.
Andererseits versuche ich schon, seine Vorlieben etc. aufzuspüren... Gestern Abend hatten wir ein Highlight, da er mich nach W. Amadeus Mozart fragte. Wir haben dann eine halbe Stunde von Mozart erzählt, ein Bild im Lexikon angesehen und zwei Mozart-Stücke auf CD gehört. Das war klasse! Die Zubettgehzeit dehnte sich dabei zwar auf fast 21 Uhr aus - das war mir dann aber egal und da komme ich am Wochenende auch mal entgegen.
Liebe Grüße
Kathrin

Die Interessensgebiete verändern sich...

Hallo Kathrin,

natürlich haben wir so sonnige Momente auch, aber es ist bei weitem kein Patentrezept. Wenn Jan stinkig drauf sein will, dann ist er stinkig drauf ganz egal was ich ihm anbiete.

Bei ihm kann es passieren, daß er sich sogar angegriffen fühlt wenn man halt z.B. versucht seine Vorlieben aufzuspüren und mal etwas hinterfragen möchte, um genauer zu wissen, was ihn gerade so beschäftigt.

Er konzentriert sich zur Zeit meistens nur auf das was er nicht darf und kann gar nicht richtig genießen, was er schon alles darf.

LG

Andrea

Sind in dem Alter alle so?

Hallo Andrea,
ich habe bisher immer gehört, dass das letzte Kindergartenjahr besonders toll sein soll.
Einige Deiner Beobachtungen kann ich bestätigen. Bei uns ist die Situation allerdings ein wenig anders, da wir vor kurzem in den Waldkindergarten gewechselt sind. Darüber sind wir auch superfroh, da unser Sohn definitv mehr draußen sein will. Allerdings ist das Leben im Wald halt grenzenloser. Dein Gefühl, dass Kinder in allen möglichen Situationen versuchen, sich neue Freiräume zu schaffen, kenne ich nur zu gut. Wir müssen seit Wochen quasi alles neu ausloten und Grenzen werden ständig hinterfragt. Sehr anstrengend.
Einerseits haben die Kinder im Wald-Kiga eine sehr partnerschaftliche Ansprache, wie auch meist bei uns zu Hause. Aber: wir sind die Eltern und daher auch verantwortlich. Diese Grenze scheint unserem Sohn noch nicht ganz klar. Aber wir arbeiten dran. Ich glaube, er hält sich einerseits schon für sehhhhhhhhhhr groß und spürt doch eine massive Hilflosigkeit gegenüber den allwissenden und bestimmenden (sein Wort, nicht meins) Eltern. Leider ist dies -alterstypisch?- mit viel Geschrei seinerseits, Wutausbrüchen und Heulattacken verbunden. Das ist wohl sein Ventil in derartigen Konflikten. Ich bin aber überzeugt, dass es sich lohnt, Grenzen zu setzen und Regeln einzufordern und versuche viel Verständnis zu zeigen und ruhig zu beliben, wenn die Situation eskaliert. Meist lasse ich ihn toben und sage, dass ich mich später mit ihm in Ruhe über xy unterhalten möchte. Dann setzen wir uns kuschelig in eine Ecke und ich versuche aufzuzeigen, warum ich dies oder das möchte bzw. frage, warum er so oder so reagiert hat. Dann löst sich meist alles in Wohlgefallen auf und es zeigt sich, dass ihm das vor einer Viertelstunde heftigst Eingeforderte gar nicht wichtig ist. Was mit wiederum zeigt, dass es pure Rebellion und Hilflosigkeit ist. Sind halt noch ganz schön klein, unsere Großen und müssen noch viiel lernen.
LG- simona

Sind in dem Alter alle so?

Hallo Simona,

ich denke auch, daß das letzte Kita-Jahr besonders schön sein wird, aber die Kinder sind dann angeblich sehr oft deutlich anstrengender und kommen halt irgendwie mit sich selbst nicht so gut klar.

Vieles von dem, was Du schreibst, könnte auch von mir sein.

Mir ist es auch sehr wichtig, daß wir zu hause ein Team sind, d.h. die Meinungen und Wünsche von allen sind wichtig und es darf nicht so sein, daß Mama und Papa als Diktatoren auftreten.

Wir hatten schon einmal eine Phase, in der es bei Jan ganz etxrem war mit Wutanfällen. Er mußte sich dann erstmal in seinem Zimmer abreagieren, was meist eine größere Aufräumaktion mit sich gebracht hat, und ich konnte ihm auch direkt in der Situation erstmal gar nicht helfen. Wenn er sich dann beruhigt hatte, habe ich mit ihm darüber geredet (bzw. es versucht), was der Auslöser war, aber meistens konnte er da gar nichts benennen und wollte dann einfach eine Zeit mit mir Kuscheln. Ich habe mir dann überlegt, daß er anscheinend den Eindruck hatte nichts zu dürfen und immer nur Verbote zu hören und das immer nur alles so passiert, wie Mama und Papa es wollen. Ist ja irgendwie auch klar: wenn gemacht wird was Mama und Papa wollen wird das meist deutlich gesagt, aber man sagt doch nicht immer dabei, daß man z.B. jetzt auf den Spielplatz geht, weil er das möchte oder jetzt dies und das macht, weil er das möchte. man macht das einfach und dem Kind wird finde ich gar nicht wirklich bewußt wieviel am Tag nur passiert, weil es das möchte. Ich habe ihm dann meine Gedanken erzählt und ihm vorgeschlagen, daß wir einen "Bestimmer-Abend" einführen, an dem er festlegen darf, was gegessen wird und wo gegessen wird. Nun gibt es Freitags meistens Pommes oder Pizza und wir haben auch schon bei mir auf dem Bett gegessen, aber es ist Gold wert, weil diese extremen Wutanfälle wie weggeblasen waren.

Tja, nur mittlerweile muß man ihm halt sehr oft klar machen, daß er nicht immer und nicht in allen Situationen der Bestimmer sein kann und es schon manchmal seine Berechtigung hat, wenn das gemacht wird, was Mama und Papa wollen.

Ich lasse mich situationsabhängig natürlich auch gerne davon überzeugen, daß seine Idee vielleicht besser ist - wenn er Recht hat hat er Recht ganz egal wie alt er ist.

Mit ist es auch sehr wichtig mit ihm darüber zu reden, wenn wir einen Streit hatten. Und wie Du schon schreibst, löst sich das Problem dann auch meist, aber es dauert oft sehr lange bis er bereit ist, darüber zu reden bzw. mir richtig zuzuhören. Er fühlt sich einfach in letzter Zeit meistens direkt angegriffen egal was ich mache. Manchmal muß er dann später über sich selbst grinsen, wenn er merkt, daß er überhaupt keinen Grund hatte so auszurasten und wir uns eine Menge Streß hätten sparen können.

Das unsere Großen irgendwie doch noch so klein sind, scheint ihm wirklich sehr zu schaffen zu machen.

LG

Andrea

Sind in dem Alter alle so?

Salut Andrea,
lustige Idee mit dem Essen im Bett. Da unser Caspar suupergerne isst, ist dieser Bereich für eigenes Bestimmen tabu. Aber im Garten lasse ich schon mal mit mir handeln, da fällt der ein oder andere Ast, den ich alleine niiiiiiie geschnitten hätte.
Am Wochenende machen wir es jetzt so, dass jeder seinen Wusc äußert und dann wird abgestimmt. Das klappt wesentlich besser, als imer etwas vorzushlagen. Eine Zeitlang ernteten wir nämlich immer ein "Nein" für unsere Vorschläge, egal, wie verlockend das Angebot war (Zoo, supertoller Abenteuerspielplatz, Spielzeugmuseum, Imker u.s.w.). Da wir sehr auf die Ernährung achten, ist das Locken mit Eis etc. allerdings bei uns ausgeschlossen. Na ja, mittlerweile ist es aber auch für uns spannend zu sehen, was er so vorschlägt. Meist deckt es sich mit einem unserer Vorschlägen der Vorwoche :-)
Wie schon erzählt, im Wald-KIGA stimmen die Kinder demokratisch ab, in welchen Wald es geht (sie haben ca. 10 zur Auswahl). Das bleibt nicht ohne Folgen. Aber ich glaube, es ist für einen 5-jährigen auch "normal", sich zu reiben. Mir hat mal ein Psychologe gesagt, je früher, desto besser. Die anderen reiben sich dann wohl in der Pubertät. Ich hoffe, erbehält recht.
Schönen Abend - simona

Sind in dem Alter alle so?

Hallo Andrea,

ich weiß nicht ob das mit dem Alter zusammenhängt, ob das ein allgemeines Problem ist oder was es ist. Ich glaube da ist einfach jedes Kind anders.

Beim Arthur hatten wir wohl ein Problem im Jan- März diesen Jahres, so dass ich unbedingt und umgehend ein Elterngespräch im KiGa hatte, was mir allerdings NIX gebracht hat, weil irgendwie nix konkretes vorlag, oder von der Erzieherin nicht benannt werden konnte.

Letztens erfahre ich vom Musiklehrer (Musik. Früherziehung), dass er in derselben Zeit kurz davor war uns anzurufen und den Arthur nach Hause zu schicken, weil er Quatsch gemacht hat. Übrigens hat sich herausgestellt, dass er das erste Kind in dessen Laufbahen ist, bei dem er definitiv nicht sagen kann ob ihm Musik Spaß macht oder nicht. Er kann ihn gar nicht einschätzen.

Diese beiden Aussagen ergänzen sich mit meinen Beobachtungen: man kann ihn NULL einschätzen! Und was mir noch große Sorgen bereitet: eine Abneigung gegen alles was mit einem Schreibinstrument in der Hand zu machen ist, wird immer ausgeprägter. Im KiGa sowie zuhause sondert er sich oft ab und geht raus in den KiGa-Hof, bei uns in den Garten, beklettert alle Bäume und will im Prinzip seine Ruhe. Macht dabei keinen unglücklichen Eindruck er zählt oder erzählt oder versucht die Laute in einem Wort auseinander zu dividieren. Ausserdem habe ich einen gesteigerten Drang nach körperlichen Herausforderungen festgestellt. Auch habe ich festgestellt, wenn er Nahrung fürs Hirn bekommt wird er ruhiger und gelassener. In seinem Fall ist im Moment die richtige Nahrung fürs Hirn diese Vorschulblöcke: Konzentration, räumliche Orientierung, Kombinieren, aber bitte ja nicht etwas wo man was ausmalen muß ;-), oder Rahmenspiele (ähnliches Prinzip wie bei LÜK). Kann man aber auch nicht stundenlang machen. 1/2 Stunde und dann ist gut, dann läßt die Konzentration nach und dann macht er Fehler und ist frustriert. - Irgendwie normal. Zu blöd, dass im Kiga nur Malen und Basteln angeboten wird und nicht irgendwelche Logik-Spiele / Übungen. - Na ja man kann nicht alles haben! Mal sehen wo die Reise hinführt! Bis September hat er noch eine Gnadenfrist mit dem Nicht-Malen / Zeichnen-wollen und dann wird das Problem systematisch angegangen, falls es nichts von alleine wird.

Wie Du schon sagtest Grenzen müssen sein, aber es gibt auch neue Interessensfelder, welches die bei Euch sein könnten weiß ich nicht, aber ein Kind kann sich nicht etwas wünschen, was es nicht kennt. Also bist Du in der Pflicht auszuloten was er als zusätzliches Interessengebiet braucht. (Das halte ich mir auch vor ;-)) Vielleicht einen Sport im Verein, vielleicht keine "Baby"-Bücher mehr (wie mir vorgeworfen wurde), vielleicht einen Schwimmkurs (bei uns fällt das wegen Wasserscheue erstmal aus), vielleicht irgendwelche "größeren" Aufgaben, die er selbständig erledigen kann. Vielleicht mal Museumsbesuche, die haben neuerdings auch extra Führungen & Aktivitäten für Kinder, die meistens ab 5 Jahren sind.

Wie gesagt, meiner will nicht basteln oder Malen, da fallen schon viele Möglichkeiten weg! Das einzige Basteln, das akzeptiert wird, ist: "Mini"-Lego geht abewr ab 6 los und ich meine ganz alleine ist er noch überfordert mit Bauanleitung lesen, also wäre ich da zwangsläufug mit eingebunden.

LG,

Ioana.

Sind in dem Alter alle so?

Hallo Ioana,

ist ja írgendwie witzig, daß Ihr meint ich würde meinem Kind keine neuen Gebiete anbieten oder mich nicht darum kümmern, wo seine Interessen liegen (war schon in einer Antwort so):-)

Das ist nun wirklich nicht das Problem. Er liebt z.B. auch solche Vorschulübungen oder die Sachen von Lük und wenn ich ein gutes Heft finde, kaufe ich es, zeige es ihm, damit er weiß da gibt es ein neues und wenn er dann Lust hat nimmt er sich das und wir machen zusammen die Übungen.

Generell beobachte ich ihn schon immer sehr genau und wenn ich merke, daß er sich zur Zeit für etwas besonders interessiert biete ich ihm Möglichkeiten dies auch genauer kennenzulernen.

Außerdem mache ich ihm Vorschläge, was er in seiner Freizeit machen könnte und bin bereit alles mit ihm auszuprobieren. Wenn er dann mal merkt, daß es nichts für ihn ist hören wir halt wieder auf. Allerdings bin ich auch gegen totale Freizeitverplanung. Jan ist eh jeden Tag bis mind. 15 Uhr in der Kita und manchmal (vor allem bei gutem Wetter) möchte er auch länger bleiben. Deshalb gibt es in der Woche auch ansonsten nur einen Oma-Opa-Nachmittag und einmal Turnen und am Samstag geht er mit dem Papa Schwimmen. Die restliche Zeit gestalten wir dann lieber spontan und nehmen z.B. mal einen Freund aus der Kita mit oder so.

Zum Thema Basteln und Malen: ich glaube alleine würde Jan da auch nicht viel machen. Er sagt zwar, ob er im Moment überhaupt Lust dazu hat, aber dann hat er mich auch sehr gerne mit dabei und ich male z.B. was vor, was er dann nachmalt.

Bei Jungen ist es übrigens wohl häufig so, daß sie Stifte und Malen nicht unbedingt lieben. Mein Neffe ist so ein Exemplar, der bis zur Einschulung so gut wie nie einen Stift in der Hand hatte - er hat sich einfach geweigert und da kannst Du dann wohl auch nicht so viel machen. Bei Jan ist es bei solchen Sachen immer sehr wichtig, daß man ihn mit dem richtigen Thema lockt, also z.B. Feuerwehrautos ausmalen usw. Er mochte z.B. auch sehr lange in der Kita nichts machen, was irgendwie mit Kleister zu tun hatte. Jetzt wollen sie mit ihm mal aus Papiermasse einen Dinosaurier bauen, weil er da dann sicher mitmacht. Oder sie haben z.B. mit den Kindern eine Ritterburg aus Pappe gebaut und die Jungs haben sich dann jetzt dazu Helme, Schwerter und Schilder gebastelt. Bei sowas ist Jan dann mit Begeisterung dabei. Er hätte aber mit Sicherheit wenig Lust Blumen zu basteln.

Bist Du eigentlich schon mal auf die Idee gekommen, Deinen Sohn testen zu lassen? Meine Nichte ist (leicht)hochbegabt und sie hat sich auch immer sehr zurückgezogen, weil sie mit den anderen Kindern nicht so viel anfangen konnte, weil die sich ja nie die Gedanken gemacht haben über Dinge die sie sich schon gemacht hat. Auch das mit dem Quatsch machen in der Musikschule würde da irgendwie passen, weil diese Kinder sich sehr schnell langweilen. Das Problem ist ja, daß sie, wenn es nicht erkannt wird (und da sind Erzieherinnen meistens mit überfordert) oft als Klassenclown abgestempelt werden oder auch als faul gelten und dies nur, weil ihnen langweilig ist.

Wenn es so wäre, bräuchte er vielleicht einfach öfter diese Nahrung fürs Hirn, um dann auch wieder in anderen Situationen gelöster sein zu können.

Bei Jan denke ich mal nicht, daß ich mir Gedanken über eine Hochbegabung machen muß, auch wenn er extrem fit und clever ist, aber er braucht schon unbedingt seine Menge an "Hirnfutter" sonst wird er unzufrieden.

LG

Andrea

Sind in dem Alter alle so?

Hallo Andrea,

ICH sehe es für mich als Aufgabe, die manchmal nicht einfach ist - dem Kind was anzubieten, was ihn interessiert und fordert. Bei meinem Arthur liegen die musischen und gestalterischen Interessen eher sehr im Verborgenen, das ist aber leider das, was im KiGa gefördert und gefordert wird und deswegen ist es nicht so ganz einfach, was passendes zu finden .... Aber eine gute Idee habe ich jetzt von Dir: wir werden wohl beim nächsten Regenwetter einen Dino aus Pappmaschee basteln!

Mit dem HB-Test beim Arthur habe ich mir zwar Gedanken gemacht ... Aber mal andersrum: wenn es so wäre, was dann? In den KiGa muß er tägl. bis auf Fr. bis 16:00, dann hat er 1X Sport und 1X Musik in der Woche, mehr ist weder für mich machbar noch für ihn als Verplanung drin. Und ansonsten ist er relativ umgänglich mit den anderen Kindern, hat nur ausgewählte 2 Freunde mit denen er sich wunderbar versteht. Andere Kinder findet er "blöd", obwohl die wiederum ihn Klasse finden (*schäm*). Wenn ich wüßte, dass er HB wäre, würde ich nicht viel anders machen, es sei denn es gibt tatsächlich ein Angebot für diese Kinder, meines Wissens ist das aber in unserer Gegend nicht so und ich persönlich habe entscheiden was dagegen stundenlang im Auto zu sitzen mit 2 Kindern um 45 Min "Belohnung" für ein Kind rauszuholen.

Im Moment habe ich den Eindruck, dass wir irgendwie ein Gleichgewicht haben (wenn auch anstrengend für mich), sollte es aber schlechter werden, muß ich wohl auch mit dem KiA reden.

LG,

Ioana.

Mal mehr, mal weniger

Hi Andrea!
Mein Sohn ist nicht so extrem, aber er diskutiert zur Zeit auch mehr und will meistens das letzte Wort haben. Ich höre oft Sätzte wie "Muss ich immer das machen was Du sagst?" oder wir machen weiter mit den Worten "Naaa guut, wenn Du meinst..." Aber mich freut es oft, daß er schon so "groß" ist und richtig mitreden will/darf, unterstelle ihn nicht Mal böswilligkeit. Es geht aber bei uns nicht um "Grenzentesten" oder so.
Die Leiterin unserer KiGa hat mir Mal gesagt, daß die Jungs mit 5J. ein Hormonschub haben, so daß sie nicht wissen wohin mit sich und eine Art "Vorpubertät" erleben...
Eine andere Freundin hat im I-net gelesen, daß Stimmungsschwankungen und öfteres "Austicken" und Agressivität (das war bei dem Sohn der Fall) am Zuckerkonsum liegen kann, so hat sie bei ihrem Sohn ein Süßigkeitenstop eingeführt und meinte es ist besser geworden...
Alles Gute für euch!
LG
Sonia

Mal mehr, mal weniger

Hallo Sonia,

tja das mit der "Vorpubertät" hört sich recht treffend an und das mit dem Hormonschub auch. Wie bei einer Schwangeren, die wegen der Hormone auch die seltsamsten Launen bekommt.

Agressiv wird Jan zum Glück nicht, aber dieses ständige Geknatsche wegen jeder Kleinigkeit reicht eigentlich auch schon.

Diskutiert wird bei uns auch deutlich mehr (klar, je älter sie sind um so besser geht es) und das finde ich auch gut. Das Problem ist ja eher immer die Situation, in der man mit Jan plötzlich nicht mehr diskutieren kann, er einfach abblockt und nur noch heult und jammert und man einfach nicht mehr richtig an ihn rankommt.

Viele Sachen, die ich so meine, sind sehr schwer zu erklären - man müßte einfach mal dabei sein, um es sich richtig vorstellen zu können.

Z.B. ist dieses Grenzenüberschreiten nicht von morgens bis abends, aber es sind halt Grenzen, die er seit Ewigkeiten kennt und für die man dann wieder Tage braucht, bis er sie erneut akzeptiert hat. Und wenn man ihm dann mal sagen muß, daß man sein Verhalten im Moment nicht so toll findet und er dies oder jenes nicht machen soll, dann ist er direkt wieder knatschig und brummelt ímmer vor sich hin, daß er ja eh blöd sei und immer alles falsch mache. Darüber rede ich dann natürlich mit ihm und frage, wie er denn auf die Idee kommt, er sei blöd, aber da kommt keine Antwort.

Er setzt sich eh viel zu sehr unter Druck, was er schon alles können müßte. Ein Problem ist wohl auch, daß drei seiner engsten Kita-Freunde jetzt in die Schule kommen. Er ist in einer altersgemischten Gruppe von 4 Monaten bis 6 Jahren (mit 15 Kindern insgesamt) und da sind pro Jahrgang immer nur ein paar Kinder. Ich muß ihm immer wieder klarmachen, daß er noch ein ganzes Jahr Zeit hat bis zur Schule und er auch dann noch gar nicht so viel können muß, wie er meint. Wenn er so weiter macht, wird er sich in der Schule am Anfang schrecklich langweilen, weil er das schon alles so gut kann.

LG

Andrea

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