Sehr schlimm und ungezogen...
nein, ich meine damit nicht Rebecca!
Gestern fand ich 2 alte Ansichtskarten, die meine Mutter aus dem Urlaub an ihre Eltern geschrieben hat. Ich war damals 1,5 bzw. 2,5 Jahre alt. Auf der ersten Karte beschreibt sie mich als "sehr schlimm und zornig", auf der zweiten als "sehr schlimm und ungezogen". Mich hat das irgendwie den ganzen Abend verfolgt, dass mich meine Mutter so gesehen hat. Selbst kann ich mich natürlich nicht mehr dran erinnern, aber ich nehme an, dass ich ein ganz normales Kind war, das speziell beim zweiten dieser Urlaube (also mit 2,5) wohl gerade im besten Trotzalter war.
Haben sich die Ansichten innerhalb einer Generation wirklich so geändert? Ich würde Rebecca nie als schlimm und ungezogen bezeichnen, nicht einmal insgeheim für mich selbst und schon gar nicht würde ich das auf eine Urlaubskarte schreiben. Selbst bei den ärgsten Trotzanfällen habe ich es immer noch geschafft, das Ganze als Phase einer normalen Entwicklung anzusehen, die zwar anstrengend ist und mich manchmal die Geduld verlieren lässt, aber die eben ganz normal ist.
LG
Sabine
Re: Sehr schlimm und ungezogen...
Aber ich kann auch deine Mutter verstehen, wenn sie es so empfunden hat, dann gab es bestimmt Gründe dafür. Ich spreche da ja aus Erfahrung. Ich bezeichne Jolina zwar nicht als ungezogen und schlimm, aber sehr oft als anstrengend, anspruchsvoll, fordernd und schlafraubend. Sie ist es nun mal, und wenn ich meinen Gefühlen Luft verschaffe, weil ich mal wieder an meiner Grenze gelange, dann sag ich das auch ganz unverblümt. Aber auf eine Urlaubskarte schreibe ich so etwas nicht und Briefe schreibe ich eh nicht. Die Mails werden nach einer Weile gelöscht, bleibt also noch die Homepage, wo das Ganze aber detailiert steht.
Nur früher wusste man eben nicht, dass das Trotzalter eine wichtige Entwicklung ist. Da hieß es immer nur "sie probieren es", "sie testen dich" usw.. Unsere Eltern wussten es eben nicht besser. Also, leg das nicht so in die Waagschale. Wie ist denn dein Verhältnis heute zu deiner Mutter? LG Zauseline
Re: Sehr schlimm und ungezogen...
Du hast schon Recht, man sollte das nicht so auf die Waagschale werfen, aber für mich sind die Konfrontationen mit meiner eigenen Kindheit/Babyzeit sehr selten. Meine Mutter ist schon vor vielen Jahren gestorben und es lebt überhaupt niemand mehr, der mich als Baby oder Kleinkind näher kannte. In einem persönlichen Gespräch mit meiner Mutter würde das vielleicht ganz anders (und positiver) klingen, das ist mir schon klar.
Meine Schwiegermutter (ist ja auch dieselbe Generation) erzählt übrigens oft, dass mein Freund im Trotzalter sehr schwierig war, viel kaputt gemacht hat, sich ständig auf den Boden geworfen hat etc., aber bei ihr klingt das nie richtig negativ, sondern man hört immer trotzdem heraus, dass sie sehr glücklich über ihren Sohn war und dass sie die schwierigen Phasen mehr oder weniger als normal betrachtete - eigentlich eine sehr moderne Einstellung.
Ich bin übrigens auch kein Mensch, der die Wahrheit schönt. Wenn mich Rebecca/Vanessa gerade nerven, bekommt das jeder zu hören, der gerade zufällig anruft, warum auch nicht?
LG
Sabine
Re: Sehr schlimm und ungezogen...
@Zauseline: Ich glaub aber nicht, dass man das Trotzalter damals noch nicht "kannte". Zumindest von meiner Mutter weiß ich es ganz sicher, dass sie wusste, um was es da geht, und dass es nicht in der Hauptsache wichtig ist, in diesem Alter den "Willen zu brechen". Andererseits ist meine Mutter halt auch eine studierte Pädagogin, die wahrscheinlich mehr über Entwicklungspsychologie mitbekommen hat, als der "Durchschnitt" *grübel*...
Meine These ist ja generell, dass die Sprache an sich immer sehr übertrieben ist und oft nicht wirklich widerspiegelt, dass das Verhalten gegenüber den Kindern auch so ist. Ein bissel wird es schon abfärben, aber liebevolle Erziehung gab es auch schon früher, da bin ich mir sicher...
Re: Sehr schlimm und ungezogen...
ja ,ich denke schon dass es ein wenig mit generation zu tun hat, aber natürlich auch mit einstellung,....
ich kann mich erinnern,dass meine großltern manchmal von irgendwelchen ausflügen erzählten, wo zb. auch kinder dabei waren und ,es sehr betont haben, wenn man, diese "nicht gespürt" hat,....
aber meine großeltern wären heute an die 100 jahre alt und das ist schon lange, her,als ich das hörte.
meine eltern waren/sind gsd. nicht so.
und stimmt,ich sehe das auch so mit den phasen, wie du - und die werden noch um einiges anstrengender,als jetzt bei den kleinen.;-)
lg karin
Re: Sehr schlimm und ungezogen...
Tja und das mit den Phasen: Meine Nichte ist 16, hat gerade den ersten Freund und wenn mir meine Schwester von ihren Sorgen und Problemen mit ihr erzählt, bin ich manchmal wirklich froh, dass meine Beiden noch so klein und harmlos sind und sehe der Zukunft schon mit einer gewissen Skepsis entgegen.
LG
Sabine
Re: Sehr schlimm und ungezogen...
lg karin
Re: Sehr schlimm und ungezogen...
LG,
Susanne
Re: Sehr schlimm und ungezogen...
LG
Sabine
Re: Sehr schlimm und ungezogen...
also ich hab auch shcon gesagt dass liz schlimm war bzw eine menge angetsellt hat, allerdings nur im direkten gespraech und dann erzaehlt man ja auch zb wieso bzw viele andere sachen und relativiert das ganze. so schwarz auf weiss auf einer postkarte und nur dass als kommentar zu seinem kind ist schon verletzend, vorallem weil man es ja immer wieder auch nachlesen kann.
lg heidi mit liz, 36 woche
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