Hallo Nicole,
also bei uns wird noch Schreibschrift gelernt. Allerdings sind die bei Louis im Moment noch nicht soweit,
Silas war letztes Jahr nach Ostern schon in der 1. Klasse mit Schreibschrift fertig.
Hier wird die vereinfachte Ausgangsschrift gelernt, die ich persönlich schrecklich und auch hässlich finde. Ab dem 5. Schuljahr können die Kinder schreiben wie sie wollen.
LG Manu

Meine Tochter lernt auch die vereinfachte Ausgangsschrift.
Die vereinfachte Ausgangsschrift ist auf´s Minimum an Anleitung beschränkt. Das heisst, es sind so einfach und flüssig wie möglich verbundene Druckbuchstaben, die in Schriftrichtung gekippt sind.
Die Idee dahinter ist, dass jedes Kind daraus eine individuelle, aber stets gut les- und SCHREIBbare Schreibschrift entwickelt.
Insofern ist "hässlich" kein zutreffender Ausdruck - es soll ja keine Schrift "für sich" sein, sondern die persönliche Schrift soll sich daraus entwickeln. Meiner Ansicht nach ist das sinnvoll.
Sie manchmal als "hässlich" empfunden, weil sie
- ungewohnt ist (z.B. unten offene p)
- auf jegliche Schnörkel verzichtet. Gerade Schnörkel werden oft als hübsch empfunden, beschränken aber oft den Schreibfluss
Ich war erst etwas skeptisch, dass meine Tochter schon jetzt, nach den Faschingsferien, mit der Schreibschrift angefangen hat. Bei uns kommt das erst später. Ich sehe jedoch jetzt, dass es bei ihr Sinn macht: Es sind praktisch die gleichen Buchstabenformen wie die Druckbuchstaben, das Gekippte erleichtert eher, als es erschwert und die Verbindungen werden ihr vermutlich bald flüssigeres Schreiben ermöglichen. Im Gegensatz zur alten Schulschrift empfinde ich es eher als Weiterführung der Druckschrift als etwas Neues.

Ich habe gerade mal geschaut (denn das Schreibschrift-Lernheft haben sie in der Schule), bei uns wird Schulausgangsschrift gelernt. Ist dann, nicht wie bei Euch, etwas komplett Neues. Auf unserem "Anleitungszettel" haben wir verschiedene Verbindungen aufgelistet:

Buchstaben mit halbspitzen Umkehren

Buchstaben mit ovalen Rundungen

Buchstaben mit Wellenlinien

Buchstaben mit Schleifen

Buchstaben mit Bögen

Verbindungen an der Grundlinie

Angesetzte Verbindungen an der Grundlinie

Verbindungen an der Mittellinie

Das wird nicht das sein, was deine Tochter gerade lernt - oder?

Nicole

"Schulausgangsschrift" (ähnlich der Schweizer Schulschrift, stammt anscheinend aus der DDR) und "vereinfachte Ausgangsschrift" sind nicht das gleiche, da hast du recht.
Die sind übrigens alle bei Wikipedia einzusehen, habe ich grad herausgefunden.
Die "Schulausgangsschrift" ist schon einigermassen unverschnörkelt, die Buchstaben aber noch geschwungen (z.B. Blattform bei a,d im Gegensatz zur Rundform, die Druckbuchstabennäher und einfacher ist) und mit mehr Rückbewegungen (z.B t), was den Schreibfluss verlangsamt. Zudem fehlen Verbindungen, weil die Buchstaben z.B unten und z.T. oben anfagen/enden. Das wurde bei der vereinfachten Ausgangsschrift - eben - vereinfacht: Rundformen, gerade Aufstriche, alle Buchstaben enden und beginnen oben, kaum Rückbewegungen. Die Schrift sieht so ziemlich "nackt" aus, aber soll eben eine Grundlage sein.
Älter ist die lateinische Ausgangsschrift, bei der vor allem die Grossbuchstaben noch deutlich verschnörkelter, geschwungener und aufwendiger waren.
Ein recht guter Überblick über die in den Schulen der verschiedenen Bundesländer gelehrten Schriften bietet der Wikipediaartikel über "Ausgangsschrift", eine interessante historische Abhandlung derjenige über "Schreibschrift".
Ich kenne übrigens auch eine erste Klasse aus BaWü, in der bisher nur Grossbuchstaben gelehrt wurden. Das fand ich etwas skurril.

Da werd ich mal bei Wikipedia schauen. Ja, das mit der Schulausgangsschrift und der DDR könnte sein, komme ja aus "dem Osten" und wir haben hier Deutschbücher vom Verlag "Volk & Wissen", so wie ich damals. Das Blöde ist ja, dass wir einen Lehrplan für Thüringen haben und noch einen schulinternen Lehrplan dazu, der eben diese Schreibschrift "vorsieht".

Also ich finde die vereinfachte Ausgangsschrift weder einfach zu schreiben noch finde ich das sie gut lesbar ist.
Das "E" dürfen sie jetzt schon "wie früher" schreiben, weil es viele nicht so gut hinbekommen.
Und schnörkelig finde ich sie auch ( z.B. das "Z").
Ich weiss nicht, was an dieser Schrift einfacher zu lernen soll, als die Buchstaben früher.
LG Manu

nach ostern.

ich find sie ja sehr gewöhnungsbedürftig. am allerschlimmsten find ich das kleine "e" + "t" (letzteres sieht aus wie ein chinesisches schriftzeichen + nicht wie deutsch). diesen haken bis zur halslinie hochziehn find ich auch doof + das sie dann erst jeden buchstaben anhängen dürfen statt flüssig weiterzuschreiben.

wir hatten gestern elternabend zu diesem thema + mußten selbst üben - ich kam mir schlimmer vor als erstkläßlerin %)

aber unsre kids kennen's ja nicht anders + werden's daher genauso lernen wie wir damals die latainische schreibschrift (hoff ich zumindest).

lg