Ach Mensch, das ist ja furchtbar.

Ich hatte letzte Woche einige Tage einen "Magen-Darm-Infekt", der aber ziemlich eindeutig psychisch ausgelöst war (ich hab auch niemanden angesteckt) und als ich mich einigermaßen wieder gefangen hatte und die Ursache von mir "abgekapselt" habe, war auch die Übelkeit weg. Es hat mich richtig wütend gemacht, daß mein Körper da so reagiert. Ich stell mir das richtig schlimm vor, wenn das immer wieder passiert.

Aber am Ende ist es ja "nur" ein Symptom. Leider kannst Du vor dem Symptom dann genauso Angst bekommen wie von der Ursache selbst, aber wenn Du schon in Therapie bist und sich auch Besserung gezeigt hat, dann ist das doch eigentlich eine gute Aussicht, es scheint doch irgendwie "behandelbar" zu sein. Rückschläge werden sich nicht vermeiden lassen, aber ich kann mir vorstellen, daß sie eher die Chance bieten, damit umgehen zu lernen.

Ich drück Dir die Daumen, daß sich Dir neue Türen öffnen und Du mal eine Perspektive siehst. Vielleicht findest Du ja auch in der Freizeit etwas, wo Du Deine starke soziale Ader ausleben kannst, ein Ehrenamt (Mithilfe bei der Tafel z.B.). Ich weiß nicht, wie sehr Du finanziell Deinen Job brauchst, vielleicht wär es ja besser für Dich, halbtags einen "akzeptablen" Job zu machen und Dich nebenher ehrenamtlich sozial engagierst. Nur leider kann ich aus eigener Erfahrung sagen, daß man da viel Idealismus braucht und daß das manchmal enttäuschender ist, als wenigstens bezahlt zu werden. Aber Idealismus scheinst Du ja zuhauf mitzubringen :THUMBS UP:

Liebe Grüße

Franziska

Hallo Franziska!
Du hast ja so Recht, aber ich denke trotzdem immer, dass es mal vorbei sein müßte.
Finanziell sind wir sehr abhängig von meinem Geld, da ich der Hauptverdiener bin. Ist für uns jetzt schon schlimm, da beim Krankengeld die Zuschläge nicht berücksichtigt werden. Das heißt, dass wir jetzt schon super Einbußen haben und ich deswegen auch so schlecht locker lassen kann. Ich weiß auch, dass es mir nicht hilft gesund zu werden, aber meine vielen Gedanken sind genau das Problem.
Ich muß es einfach schaffen!!
Danke!
GLG
Anja

Vielleicht hilft es Dir, das einfach anzunehmen. Du bist einfach so. Du bist nicht besser oder schlechter als andere, Du bist einfach nicht so ausgeglichen. Das ist ein großes Problem, das Du ja offensichtlich erfolgreich angehst, aber Du kannst die Lösung Deiner Probleme nicht aus dem Ärmel schütteln. Es nützt ja nichts, wenn Du versuchst, Dich krampfhaft zu verbiegen. So richtig "stabil" wirst Du vielleicht niemals sein, aber Du lernst immer mehr, mit Rückschlägen umzugehen.
Dafür hast Du eben eine ausgeprägte soziale Ader, Du bist für andere da und hast einen starken gerechtigkeitssinn. Natürlich ist das alles manchmal hinderlich, aber grundsätzlich sind das doch Eigenschaften wirklicher Größe.
Ich hatte übrigens gestern Abend UND heute morgen einen Migräneanfall. Super. Bin zum Arzt gegangen, hab eine Infusion gekriegt und dann war mir bis vorhin so schlecht, daß ich nichts zu mir nehmen konnte. Und da kenn ich das Gefühl "warum eigentlich immer ich" (ich hab ja auch eine geerbte Ohrenkrankheit, ein kaputtes Gleichgewichtsorgan, seit Jahren immer mal wieder depressive Phasen, bin krumm und schief gebaut und hab deswegen Rückenprobleme, hab supersensible Haut und vertrag nix). Aber das ist ja eigentlich Unsinn, was nützt es mir denn. Dafür kann ich einfach manchmal hinter die Fassaden gucken und habe sooo viele schöne Dinge in meinem Leben. Die darf ich einfach nicht vernachlässigen. Zumal meine Problemchen ja eigentlich kein Beinbruch sind. Ich versuche, meine eigenen Probleme und Nöte anzunehmen (also sie nicht zu verdrängen), aber mich nicht mit anderen zu vergleichen.
Naja, das nützt Dir alles nicht viel. Nützen würde es Dir, wenn Du im Job merkst, Du bist gebraucht, kannst was ausrichten und wirst dafür auch noch anerkannt. Ich hoffe, daß Du mit Hilfe der Therapie Wege findest, mit der nicht so idealen Wirklichkeit umzugehen.
LG Franziska