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Ich habe das Gefühl, dass das Schlagen von Kindern bei uns in der dörflichen Umgebung immer noch völlig akzeptiert ist. Bei mir fällt allerdings Klapsen auch darunter.
Ist das bei Euch auch so? Und Eltern WISSEN meist, dass es nicht erlaubt ist und finde das noch dreist, dass sich der Staat da einmischt. Das ist im Übrigen kein "Schichten"problem bei uns, ganz und gar nicht.
Nicht, dass alle Eltern um uns herum ständig ihre Kinder hauen, das meine ich nicht. Aber es schockiert mich diese Selbstverständlichkeit. Anstatt dass man sich für das eigene Fehlverhalten (was ja durchaus vorkommen kann) wenigstens schämt und versucht, andere Lösungen zu finden...
Sorry, das musste mal raus.
LG,
Susanne
Bisherige Antworten

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Hallo Susanne,
das ist ein heikles Thema und die Ansichten darüber gehen offenbar weit auseinander.
Für mich gehörte das Klapsen früher auch dazu. Aber offengestanden ist ein Klaps auf den Po bei Charlotte die einzige Möglichkeit um ihr die Endgültigkeit einer Grenze aufzuzeigen.
Ich tue ihr dabei nicht weh, darauf achte ich sehr bewusst (da ich als Kind noch den Stock kennengelernt habe).
Aus der persönlichen Umgebung kenne ich das Schlagen von Kindern überhaupt nicht, aber ich kann mir gut vorstellen dass einerseits Verhaltsmuster über Generation weitergegeben werden und es andererseits auch Eltern gibt, die völlig überfordert sind und dann unkontrolliert *um sich schlagen*.
In der dörflichen Umgebung fällt sowas evtl. mehr auf, weil der Kreis kleiner ist.
Möglichwerweise bist du als Lehrerin aber auch mit einem geschulteren Auge ausgestattet.
LG Kerstin

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Also, mir ist das hier im direkten Umfeld nur 3x aufgefallen. In allen Fällen waren es total überforderte Mütter, eine davon stammt aus Portugal und hatte eine sehr schlechte Kindheit. Ich habe aber auch schon eine kennengelernt, die ihren Sohn ständig vermöbelte und das auch noch stolz erzählte. Mittlerweile wird es bestimmt umgedreht sein, der Sohn ist ja schon sehr viel älter. %)
Im Prinzip gehört Klapsen auch schon dazu! Und glücklicherweise kam ich noch nie in die Lage, wo mir die Hand ausgerutscht ist. Aber ich war in Grenzsituationen auch schon grob und meine Schreierei war bestimmt auch nicht besser. Ich überlege also sehr gut, wenn ich ein Urteil fälle.
Aber ich denke auch, es müsste doch langsam mal ein Umdenken in den Köpfen von statten gehen. Doch uns fällt auch immer wieder auf, wie wenig Eltern zu ihren Kindern "bitte" und "danke" sagen und sich dann beschweren, wenn die Kinder selbst so unhöflich sind. Man ist eben ein Vorbild für die Kinder und wenn ich nicht möchte, dass mein Kind Probleme mit Gewalt (egal wie die aussehen mag) löst, dann muss ich ein Vorbild sein.
Was ich gelernt habe, ist, dass es wenig Sinn macht, diese Leute bekehren zu wollen. Da beisst man sich nur die Zähne aus. Allerdings habe ich auch schon zu wildfremden einen passenden Kommentar abgegeben, wenn sie das Kind geklapst haben. Mein Mann macht das auch. LG Frau Zausel

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Ich habe immer Verständnis für überforderte Eltern, da ich oft genug selbst so ein Elternteil bin. Heute beim Mittagessen ging hier wieder dermaßen die Post ab, puh...
Und ich hab auch schon mal meine Kinder grober als gewollt angefasst (am Arm z.B.), aber ich schäme mich dafür, genauso für meine Schreierei, wenn ich mal vor Wut ausraste. Ich weiß, dass solches Verhalten nicht in Ordnung ist und meine Kinder ängstigt.
Aber der Unterschied ist, finde ich, dass ich mir das nicht schön rede und als mein Recht sehe. Ich entschuldige mich in aller Regel bei meinen Kindern für solche Dinge.
Ich bin teilweise mit solchen Eltern annähernd befreundet, aber die tun das nicht in meinem Beisein, weil sie wohl ahnen oder wissen, was ich davon halte. Eine Mutter hat es sogar mal deutlich von einem Kinderarzt gesagt bekommen, dass das nicht geht (und mein Gott, wenn man sich irgendwo im Griff hat, dann wohl, wenn man beim KiA ist). Seitdem passt sie halt auf, WO sie ihre Kinder haut... (das hat sie nicht MIR erzählt, das ist Tratsch)
LG,
Susanne

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Hallo Susanne,
ich kann Dir nur 100% zustimmen und das obwohl ich in einer Millionen Stadt wohne.
Auch hier gibt es erschreckend viele Eltern (ja, auch Akademiker, welche sich immer ordentlich benehmen), die meinen ein Klaps habe noch niemandem geschadet.
Leider ist es so.
Liebe Grüße
Schrotti

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Hallo!
Das ist hier auch so. Die Eltern hauen ihre Kinder zwar nicht in der Öffentlichkeit, aber ihre Einstellung erzählen sie einem ja bzw. bieten ihren frechen Kindern "ein paar auf den Mund" an. Ich finde die Einstellung nervtötend, daß dies und das früher besser war, weil die (geklapsten) Kinder einfach besser erzogen waren (funktionierten). Wir mußten uns schon sagen lassen "Ihr mit eurer antiauthoritären Erziehung!"; andererseits geht hier zu Hause ganz schön die Post ab, wenn die Kinder so ihre "drolligen" :DEVIL: Tage haben, und mein Mann hat ein wahnsinns Organ... Dann kommt zu dem Lärm, den die Kinder machen, auch noch sein Gebrüll dazu. =-O
Aber, ja, manchmal kann ich Eltern verstehen, die ihren Kindern vor Wut den Hintern verhauen. Und ich glaube auch nicht so richtig daran, daß die Kinder einen nicht ab und zu absichtlich auf die Palme bringen wollen. Der Große bringt das gern mal, wenn man schon total sauer ist, mit frechem Grinsen dann EXTRA irgendwas Verbotenes zu tun bzw. etwas nicht zu machen, worum man ihn ein paar mal gebeten hatte.
LG, Nadine

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hi susanne,
kann ich bei uns jetzt nicht beurteilen, weis aber, dass klapse auf die finger wohl akzeptiert sind.
ich gehöre ja zu denen, die selbst diese klapse ablehnen. vor allem von erwachsenen gegen kinder. warum wieso weshalb muss ich dir sicher nicht erklären :-)
ja, ist schwer zu verstehen und akzeptieren, weil es für mich zu den dingen gehört, die so gar nicht gehen. aber ich kann da auch nicht darüber diskutieren.
glg Bettina

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Ein paar Tage nach meinem Post hatte ich, gar nicht auf mein Initiative, ein Gespräch mit Eltern darüber. Die Ausgangsfrage war eine mehr oder weniger irritierte Feststellung, dass wir unsere Kinder ja gar nicht schlagen. Und - so seltsam wie es klingt - es lief eigentlich total entspannt ab. Wir oder ich haben von unseren Erfahrungen gesprochen bzw. wo wir wann warum gemerkt haben, dass das für uns nicht in Frage kommt.
Aber da ich ja immer ein schlechtes Gewissen habe, weil ich auch cholerisch sein kann und dann laut werden kann, ist mir halt auch klar, dass das nicht wirklich besser ist und teilweise sicher unter psychische Gewalt fallen kann (für Kinder ist es ja nun mal ätzend, wenn Eltern schreien oder sich verbal mal nicht im Griff haben). Insofern habe ich wohl deutlich gemacht, dass ich mich nicht über jemanden stelle, dass ich aber die "Sinnhaftigkeit" von körperlichen Strafen anzweifle...
Auf jeden Fall war das ein Gespräch über ein diffiziles Thema, das aber gut ablief.
LG,
Susanne

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Nö, seh ich nur noch selten. Und wenn, sagt meist auch jemand was.

Kinder anbrüllen ist allerdings verbreitet. Naja, wir brüllen uns gegenseitig an manchmal..

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achso: In der Umgebung kann ich nur beobachten, weil ich mich hier praktisch nie mit Eltern über Kinder(erziehung) unterhalte. Wenn, dann mit Eltern von der Schule, und nachdem das ja keine Durchschnittsschule ist, ist absoluter Konsens, dass mit den Kindern anders umgegangen wird.

Ich weiß also nicht, was die Eltern hier hinter verschlossenen Türen machen. Und die Kidner sind eigentlich auch alle aus dem "Klapsalter" raus, also alle mindestens Schulkinder.

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Ja, das leuchtet ein. Bei uns im Normale-KiGa sieht man da schon anderes. Oder beim Kinderturnen. Wobei ich ja mich selbst auch schon schlimm finde, weil ich doch recht leicht an die Decke gehe und laut werde. GsD ist mein Mann da ne gute Bremse und da ich es weiß, versuche ich dran zu arbeiten. Aber ehrlich, ich weiß noch, wie das auf mich als Kind gewirkt hat. War auch nicht schön.
Ich bin aber auch nur ein Mensch. Und ich hätte schon heute z.B. mal wieder Lust gehabt, meinem grenzgängerischen Anton eine zu langen. Manchmal hab ich schon gedacht, vielleicht wäre das für ihn besser zu ertragen, als die Schreierei...
Aber es macht halt keinen Sinn. Entweder Gewalt ist geächtet oder nicht.
LG,
Susanne
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