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Samariter oder Helfersyndrom....

Manoman.....

Heute war ich wieder mal die Helferien....

meine eine Schwester ( 3 Kinder, Mann kann nicht arbeiten weil krank und sie selber auch nicht, lebt von Harz 4) brauchte einen auspuff, also bin ich heute hin, habe meine kinder bei ihrem mann gelassen und mit ihr durch die ganze stadt um diesen zu besorgen, versteht sich bei gerade genannter situation das ich alles bezahlt habe.

Dann komme ich nach Hause, am späten nachmittag, um endlich mit dem Hund meiner anderen Schwester raus zu gehen, dieser ist noch bei mir, weil er totale angst vor knallern hat und sie mitten inder stadt (Berlin Kreuzberg) wohnt wo selbst jetzt noch die netten Polen-Knaller täglich die wände wackeln lassen, jedenfalls rief mich dann diese Schwester an und sagte kläglich das sie soooooooooo krank ist und sich sterben sicher sooooo anfühlt!! Sie hat eine Erkältung!! Jep! Halskratzen, husten Gliederschmerzen. Und keine Medis hier, keine kraft zu Apo zu gehen, keine Freundin in der nähe....also habe ich mit den Kindern abendgegessen, dann zu Apo und 30 Km zu ihr gedüst, vorher habe ich allerdings die beiden kleinen bei meiner anderen schwester (von vormittags) geparkt.....da Kilian hier eh immer die letzten tage bis 21 h wach war, war das nicht so wild.

Manoman.

Ich frage mich ob ich wirklich das Helfersyndrom habe,

ich meine, ich bin auch oft krank, habe 3 Kinder und bekomme das dann trotzdem geregelt! Sie allerdings nicht, liegt sterbenskrank da und leiiiiiidet, und ich kann dann nicht anders als ihr zu helfen, dabei ist das eigentlich echt unsinnig, da sie wirklich nur zur Apo müsste und sich dann wieder hinlegen könnte.

Ach neeee......

Ich helfe gerne, echt, aber manchmal habe ich das gefühl das ich dabei auf der strecke bleibe, tja, aber so ist das halt. Ich helfe ja auch nicht um eine gegenleistung zu bekommen, aber ich frage mich manchmal was noch so kommt....

LG Serafina die sich heute gaaaaaanz dolle nach Ihrem Mann sehnt um einen Kuschelbären an ihrer seite zu haben! Genisst es das Eure Männer da sind ;)

Bisherige Antworten

Samariter oder Helfersyndrom....

Hi!

Tja, solche Leute gibt's einfach, und sie wissen das nicht.

Wenn Du mich fragst, mach genau das, was Dein Gefühl Dir sagt. Klar würden jetzt viele sagen, laß Dich nicht ausnutzen, stimmt ja auch, aber sie ist auch Deine Schwester und deswegen würdest Du Dich schlecht fühlen, wenn Du ihr nicht helfen würdest. Wenn es Dich nur noch ärgert und Du es wegen Pflichtgefühl machst und Du Dich schlecht deswegen fühlst, dann laß es, sag, Du hast keine Zeit, bis selbst krank, hast selbst Kinder. Aber wenn Du akzeptieren kannst, daß sie einfach so ist, dann hilf ihr genau so viel, wie Du das selbst fühlst.

Meine Schwester ist ähnlich, nur daß sie keine Hilfe braucht. Aber sie jammert, jammert, jammert. Besonders oft wegen Geld, dabei verdient sie genausoviel wie mein Mann und ist alleine bzw mit ihrem Freund sogar DINK! Grade ist sie auf Mauritius. Auch oft wegen ihrer Gesundheit, sie war schon immer jemand, der wegen eines Schnupfen gleich todkrank ist und selbstverständlich eine Woche zu Hause bleiben muß (hat auch immer irgendwelche Arzt-Freunde, die sie krankschreiben). Aber ich habe das inzwischen akzeptiert, es ist ok, sie ist meine Schwester und wenn sie es braucht, bemitleidet zu werden, dann tue ich das eben. Wenn sie krank ist, bringe ich ihr Kräuter für einen Tee vorbei und ne Tüte AchDuArme. Ich weiß, daß sie zum größten Teil deswegen so ist, weil sie die älteste ist und die volle Dröhnung 70er-Jahre-Erziehung abgekriegt hat, inklusive langes auf dem Balkon Schreien und allem, ich als dritte bin ja nur 3,5 Jhre jünger, da gab's sicher auch nicht viel Aufmerksamkeit für sie. Das sehen inzwischen sogar meine Eltern so (große Leistung, finde ich). Sie war schon als kleines Kind Hypochonder und das wohl, um Aufmerksamkeit zu kriegen. Heute ist es die Jammerei und gleichzeitig der Zwang, bei allen furchtbar beliebt zu sein. Ich sehe bei mir in schlechten Zeiten auch die Tendenzen, aber ich sehe sie eben, weil ich früher mal sehr ausgeglichen war (bevor ich Kinder hatte), nicht selbstbewußt, aber ausgeglichen. Wie gesagt, ich kann das jetzt einfach akzeptieren, ärgere mich (meist) nicht mehr, wenn sie über wenig Geld klagt und die letzten Jahre alleine oder zu zweit in einer größeren, moderneren Wohnung als wir gewohnt hat, spiele ihre Wehwehchen nicht mehr runter, sie weiß es einfach nicht besser und am Ende suchen doch alle nur nach Liebe und Aufmerksamkeit. Vielleicht ist das bei Deiner Schwester auch so, vielleicht braucht sie das Betüddeln, grade mit Kindern bleibt man ja gerne auf der Strecke. Vielleicht kannst Du ihr wie Kindern in ähnlichen Situationen die Extraportion Aufmerksamkeit geben, und dann aber wieder Deine eigenen Grenzen wahren. Am Ende haben doch alle eine Therapie nötig ;-) und :-(

Und ja, ich genieße (wieder), daß mein Mann da ist ;-) Bzw zur Zeit, daß er das Deckenstreichen übernimmt *g*

LG Franziska, die jetzt den letzten Rest einpackt, heute Abend geht's los mit dem Umzug, mal sehen, ob das DSL wie vereinbart morgen angeschaltet wird *nichtglaubenkann*

Samariter oder Helfersyndrom....

Hallo Franziska,

ja, ich mache es gerne, fühle mich nur selber sehr ko. Aber ich tue es auch, weil ich weiß das Sie das Borderlinesyndrom und sie gerade deswegen natürlich noch mehr leidet, vorallem da sie ja total alleine ist.

Viele sagen das ich lernen muss Nein zu sagen, vorallem meine Ma, aber das kann ich schlecht, vorallem bei Ihr halt, sie ist schon immer meine Lieblingsschwester gewesen ;)

Das von Deiner hört sich auch anstrengend an.

Tja, Freunde kann man sich aussuchen....Familie nicht *g*

Danke Dir!

LG Serafina

Samariter oder Helfersyndrom....

eben. Wenn Du Dich zu ko fühlst, ihr zu helfen, dann mußt Du das auch nicht, Borderline hin oder her. Wirklich nicht, Du wirst ihr ja so oder so helfen, da kannst Du auch an einem bestimmten Punkt nein sagen, ALLES mußt Du nicht machen. Aber DU bestimmst selbst, wo Deine Grenze ist.

Wie gesagt, Freunde kann man sich aussuchen, Familie nicht. Deine Schwester auch nicht, und oft ist in Notsituationen die Familie alles, was man noch hat, und einfach unschätzbar (ich kenne das ja von mir auch).

Aber vielleicht kannst Du mal irgendwann eine Beratungsstelle aussuchen, ich denke, die helfen auch bei Angehörigen von Kranken (und mit Borderline ist sie das ja). Die wissen sicher noch eher, wie Du damit umgehen solltest.

Wie gesagt, ich habe akzeptiert, daß meine Schwester so ist und lasse mir deswegen nicht mehr graue Haare wachsen. Das stärkt auch mein eigenes Selbstbewußtsein, nicht immer sagen zu müssen "was jammert die denn immer, die müßte mal mein Leben führen, dann weiß sie, was Arbeit und Krankheit und (vergleichsweise) wenig Geld ist". Da macht man sich selbst so schlecht, oder man versucht, zu sagen "na und, ICH hab aber eine Familie", dann macht man SIE schlecht, und das ist ja auch bescheuert. Akzeptieren und annehmen hilft auch mir.

LG Franziska

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