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Resumée nach fast einem halben Schuljahr

Moin moin,
ich dachte mir, ich resümiere mal, vielleicht ist es für euch bald-Schulkindmütter ja interessant.
Also zunächst: Es war an sich kein Drama, dass Leon schon so früh zur Schule musste. In Anbetracht der Tatsache, dass er mal wieder das Küken ist, kommt er wohl super mit. Der "Leistungsaspekt" kann also eigentlich außen vor bleiben.
Unsere Knackpunkte:
1. Ordnung
Er ist mit der Materialfülle, darüber den Überblick zu behalten und von Ordnung ganz zu schweigen, total überfordert. Jedes Kind hat so ein Schubkastenelement in der Klasse, wo es nach Fächern sortiert alles einordnet. Nach Hause kommen nur die benötigten Sachen mit. Soweit die Theorie. Praktisch fehlt zu Hause immer irgendwas. Ob es das Heft X oder das Buch Y ist oder praktischerweise der Wochenarbeitsplan, auf dem drauf steht, was die Wochenhausaufgabe ist. Also klemmt man sich am WE ans Telefon und fragt in irgendeiner anderen Familie nach, was denn die Hausaufgaben waren. Die Schule steht auf dem Standpunkt, das muss das Kind schon selbst wissen, was es zu Hause von den Schulsachen braucht.
Einflussnahme ist nicht möglich, denn selbst wenn ich nicht arbeiten müsste und Leon direkt abholen würde: Eltern sind im Schulgebäude nicht erwünscht. In der ersten Woche durften die Kinder bis in die Klasse begleitet werden, in der 2. Klasse bis auf den Hof, danach nur noch bis zum Tor. Also wird immer irgendwas gesucht, von den unter Mühen zusammengesammelten Jacken, Schals, Mützen, Turnschuhen, etc. mal ganz zu schweigen.
Die Mappe sieht aus, als hätte sie nicht fünf Monate sondern fünf Jahre hinter sich. Die Hortleiterin, deren Tochter auch gerade eingeschult wurde, berichtete mir, dass das bei Ihrer genauso ist und sie täglich in die Tischkante beißen könnte.
2. Hausaufgaben
Macht Leon in der Hausaufgabenbetreuung im Hort, das werde ich auskosten bis zum letzten Tag, denn dabei rappelt es bei uns doch schnell. Er macht also nur die Wochenaufgabe tatsächlich zu Hause und das strapaziert unsere Geduld schon ausgiebig.
Während er Mathe innerhalb von fünf Minuten erledigt hat (gerade sind sie bei Plusaufgaben im Zahlenraum bis 20) und das auch in annehmbarer äußeren Form, stellt mich Deutsch gerade vor eine Herausforderung. Nicht weil es so schwer ist, sondern weil er keinerlei Gefühl für das Schreiben zwischen den vier Linien hat. Er kritzelt mikroskopisch kleine Buchstaben ZWISCHEN den jeweiligen Linien und kann sich nicht merken, dass der Buchstabe G z.B. Von der obersten Linie über die obere Mittellinie bis zur unteren Mittellinie geht. Das kleine a wird irgendwo zwischen die Mittellinien gewurschtelt... Er schreibt die Buchstaben nicht von oben nach unten sondern schiebt den Stift von unten nach oben... *arrghs* Der Schrift nach wird er mal Professor. Mittlerweile dürften sich auch in der Schule gefühlte 12 Klebestifte befinden und noch mal so viele Bleistifte, Radiergummis und Anspitzer. %)
3. Inhaltlich
Hat er Spaß daran und ist wissbegierig. Kein Problem
4. Sozial
Der Ton ist rauher, gerade die Jungs untereinander, besonders im Hort sind zum k***en, zum Teil. Ich bin da froh, dass ich Leon nie in Wattebäusche gepackt habe, denn ich glaube, wer heute in der Schule übermäßig sensibel ist, geht schnell durch die Hölle. Besonders als Junge. Aber das ist nur ein subjektiver Eindruck aus Umgangston und den Dingen, die Leon mir erzählt.
5. Sonst noch.....
.... es ist nicht mehr viel so, wie man es selber kennt. Leons Klasse schreibt schon regelmäßig kleine Tests =-O sowas hatten wir nicht. Gewöhnungsbedürftig ist auch, dass die Kinder eben erst mal schreiben lernen, wie sie hören, das heißt, wenn sie aufschreiben sollen: "Der Vater spielt mit dem Hund." schreiben sie "Dr Fata schpielt mit dem Hont." und dann wird das auch nicht "komplett korrigiert", sondern irgendwie... irgendwie... fragt mich nicht. *g* Die Methodik ist eine andere und man muss sich schon arg beherrschen, da nicht einzugreifen und es dem Kind "richtig beibringen" zu wollen. Grundsätzlich stelle ich das didaktische oder auch pädagogische Konzept nicht in Frage ;) Man hat mir versichert, die Kinder können irgendwann "trotzdem" oder besser gesagt "gerade deshalb" trotzdem gut schreiben. Wir werden sehen ;-)
So. Wir haben heute auch schon für den Test geübt. Und wie ich gerade erfahren habe, bekommen die Kids sogar am 29.1. ein kleines Zeugnis. "Kann ich gut" oder "Kann ich noch nicht so gut". Sachen gipps.... :-X
Ich meld mich dann bei Gelegenheit mal wieder.
LG Conny
Bisherige Antworten

Resumée nach fast einem halben Schuljahr

Hi Conny,
vielen Dank für Deine Infos.
Nur ganz kurz, muss noch unter die Dusche hupfen:
Was den rauhen Ton angeht, da bin ich froh, dass Tobias doch erst dieses Jahr geht. Er wirde nie da nie richtig mithalten können, aber er ist dann zumindest reifer und eh einen Kopf größer, als seine Altersgenossen.
Tobias hat von sich aus auch so angefangen mit dem Schreiben. Die ersten Sätze waren ohne Abstände zwischen den Worten und ohne Vokale. War schon lustig. Da musste man schon genau lesen, aber es waren Sätze und er schreibt gerne kleine Briefchen an uns.
Mittlerweile schreibt er die Worte aber auch richtig, so wie wir es ihm erklären. Ich sehe da auch keine Verwirrung bei ihm. Wenn er eigenständig etwas schreibt, dann so, wie er es kann und weis. Aber er fragt auch viel, wie es richtig ist.
glg Tina

Resumée nach fast einem halben Schuljahr

Hallo,
finde ich sehr interessant alles! Das mit der Rächtschraibung habe ich auch vom Waldorfkonzept gelesen (Clemens wird auf eine Waldorfschule gehen). Da gab es dafür die Erklärung, dass sich eine korrekte Rechtschreibung später fast von selber ergibt, und es wäre schlichtweg Zeitverschwendung, jetzt ganz lange auf etwas zu drängen, was später ganz schnell kommt. Zumal die Kinder dadurch jetzt davon abgelenkt würden, genau hinzuhören. Mit so einer, recht plausiblen, Theorie im Hinterkopf fällt einem die Geuld als Eltern sicher leichter.
Was die Ordnung betrifft, so staune ich, wieviel Kompetenz von den Kleinen verlangt wird. Einerseits ist es eine Typfrage, also ob Leon nächstes Jahr, wenn er so alt ist wie anderswo die Erstklässler auch, schlagartig den Dreh raus haben wird, wage ich etwas zu bezweifeln. Aber auch weniger ordentliche Leute lernen irgendwann, sich irgendwie zu organisieren, und wenn bis dahin die Eltern einerseits nicht helfen dürfen, andererseits aber doch am Ende die Suppe auslöffeln müssen, indem sie herumtelefonieren, finde ich das eigentlich Quatsch.
Ich denke, sowas wird von Schule zu Schule verschieden sein.
Daran, wie anders heute vieles ist, merkt man, wie alt man selber schon ist *seufz*...
Früher haben sich die Großen auch immer so gewundert.
LG, Emily

Resumée nach fast einem halben Schuljahr

Hallo Conny!

Ich finde, das klingt doch schonmal prima! Grade diese Schreibsache ist doch echt auch eine Altersfrage, das gibt sich schon. Malte schreibt inzwischen auch annehmbar, dabei hat der nie geübt, zwischen irgendwelchen Zeilen zu schreiben, das kam irgendwann.

Die Ordnung... was soll ich sagen, ich war auch so. Leiderleider bin ich in Ansätzen immer noch so. Aus heutiger Sicht denke ich, ich hätte viel viel mehr Unterstützung bekommen müssen. Hilfe zur Selbsthilfe halt. Wir leben hier von Listen, sowohl Malte als auch ich (Arne schlägt da ja etwas aus der Art *g*). Dabei muss Malte noch nichtmal an vieles denken, er hat ja keine Hausaufgaben. Aber mindestens wöchentlich müssen eben doch die Materialien geprüft werden, die er immer mitnimmt, v.a. Schreib-, Mal- und Bastelmaterial. Heute ist er ohne Schneehose los (ich hatte noch geschlafen, bin krank), ganz toll.

Aber andererseits gibt es schon viele Kinder, die das noch lernen. Auch das wird eine Altersfrage sein. Dass Ihr da so unerwünscht seid, finde ich ziemlich blöd (ich finde, ein guter Kontakt zwischen Schule und Eltern ist unersetzlich), aber hilft ja nix.

Also, weiter so!

LG Franziska (deren Kind leider inzwischen jammert, er will nicht in den Kindergarten, da ist es so langweilig. Montessori hin oder her, die anderen Kindern sind ihm wohl einfach zu jung. Aber das ist ein anderes Thema)

Resumée nach fast einem halben Schuljahr

Uuuuh, wenn ich da anfange, was dazu zu schreiben, dann wird es laaaaaang.
Aber so ein bissel was muss ich doch loswerden:
Erstmal freu ich mich aber, dass es gut läuft. Aaaaber:
1. Find ich es auf D gesagt sch..., dass Eltern nicht ins Schulgebäude dürfen. Sorry, wenn da Sachen verloren gehen, dann muss man die Möglichkeit haben, danach zu fragen, zu suchen etc. Es ist DEIN Geld und nicht Leons. Das könnte man sicher anders lösen.
2. Finde ich, dass zu einer Angabe der Hausaufgabe auch die Angabe der Materialien gehört. Ich gebe auch im Gy noch an, wo was zu finden ist.
3. Zum Ton: Da bin ich ehrlich gesagt sehr empfindlich und hoffe, dass ich da hier aufm Land noch gut gegen ankomme. Aber frag mich mal nächstes Jahr, da ist vielleicht einiges anders.
4. Das mit den Tests ist bei uns noch nicht so. Gott sei Dank. Dass "Vom Schreiben zum Lesen" kenn ich ja auch, hat Anton von sich aus so gemacht. Und dementsprechend ringe ich immer mit mir, ob ich was sagen soll oder nicht, wenn er seltsames aufschreibt. Momentan schaffe ich es, alles, was verständlich lesbar ist, zu akzeptieren.
Das mit dem Nicht-Korrigieren ist anfangs wohl wichtig, ich hoffe nur, dass es nicht allzu lange geht. Da hilft wohl nur Lesen und Abschreiben, letzteres wird aber in Grundschulen heutzutage sehr wenig gemacht, leider. Im Übrigen vermuten manche auch, dass die steigenden Fälle von Lese-Rechtschreibproblemen (es gibt echt deutlich mehr als früher, das merkt man bei uns an der Schule auch) darauf zurückzuführen sind (unter anderem), dass in der Grundschule weniger abgeschrieben wird. Aber was willste machen? Man kann nur hoffen, dass die Kinder dann wenigstens gern lesen... *seufz* Immerhin ist die Motivation zum Schreiben lernen dadurch größer.
Das Wort "Kontrolle" scheint ja immer mehr ein Unwort zu werden an Grundschulen. Bevor ich jetzt noch einen Anfall bekomme, hör ich lieber auf. Bin eh grad fix und alle, sieht man sicher auch an den seltsamen Sätzen und Rechtschreibefehlern. Sorry!
Weiter so, jedenfalls, Ihr kriegt das schon gebacken.
LG,
Susanne

Resumée nach fast einem halben Schuljahr

huhu conny

hier wird geschrieben wie es richtig ist. zeugnis gab es schon mit: very good, making progress oder insufficient. und am meisten ist der name an der tafel gefuerchtet, dann gibt es aerger. l liebt die schule und ist dort aber nur dort ordnungsfanatisch

weiter so leon

lg heidi

Resumée nach fast einem halben Schuljahr

Hallo Conny

es liest sich sehr interessant, wie Leon seine Schule meistert. Bei Sarah ist das alles ganz anders und für mich total neu, ich hatte noch nie ein so organisiertes Schulkind. Sie hat erst einen Buntstift verloren und einen Klebestift, einmal die Hausaufgaben nicht erledigt und nun steht das erste ernsthafte Lehrergespräch an - sie braucht dringend außerschulische Förderung, da ihr die Schule zu langweilig ist.

Ob das an den drei großen Schwestern liegt oder eher an ihrer Veranlagung?

Sie war kaum in der Schule, da konnte sie schon lesen und jetzt liest sie gerade die drei Ausrufezeichen (für Mädchen ab 10 Jahre), laut Mathelehrerin ist sie auf dem Stand Mitte Ende zweite Klasse und die Lehrer denken darüber nach, sie in dei zweite Klasse umzuschulen. Aber ich bin nicht sicher, ob das das Richtige ist, sie ist ja schon in der ersten Klasse sehr jung.

Ich wusste schon im Kindergarten, dass sie anders ist mit ihrerm Ehrgeiz und ihrer Konzentrationsfähigkeit. Aber das es so extrem ist...das ist auch nicht gerade einfach.

Als Sarah vier Jahre alt war, hat sie darauf bestanden, Klavierunterricht zu bekommen. Nun spielt sie die Stücke, die ihre Schwester nach vier Jahren Unterricht übt, mal eben so vom Blatt. Sie kann sich stundenlang konzentrieren und was sie nicht weiß, erarbeitet sie sich eben. Gestern hat sie die Tageszeitung gelesen und dann aufgrund des Berichts über einen Meeresbiologen einen Brief an ihn geschrieben, in dem sie ihm sagt, wie toll sie seine Bilder findet und dass sie die Ausstellung besuchen will, wenn sie wieder gesund ist.

Der Umgangston in der Klasse ist sehr freundlich, es sind fast gleichviele Mädchen wie Jungen dort. Der Schulhof ist aber auch toll und bietet viel Raum zum austoben, so dass es kaum zu groben Spielen kommt - aber ab und zu passiert es auch.

Am Mittwoch war die Klasse zum ersten gemeinsamen Ausflug auf der Eisbahn - leider war Sarah schon eine Woche krank und hat den Ausflug verpasst.

Nach dem Halbjahreszeugnis(ein Ankreuzzeugnis), wird im zweiten Halbjahr verstärkt mit der zweiten Klasse zusammen unterrichtet, damit die Kinder besser gefrdert werden können. Darauf bin ich mal gespannt. Bishar hatte sie weder in Mathe- noch in Deutschtests Fehler, und sie schreiben richtig viele kleine Proben.

Vor einem Jahr haben mir die Kindergärtnerinnen noch erzählt, sie wäre nicht schulreif...aber da habe ich nie dran geglaubt!

Ganz ehrlich? Manchmal ist mir das Kind unheimlich und ich wünschte, sie wäre ein bisschen"normaler". Ich muss unendlich viel dazulernen und ich schätze, im zweiten Halbjahr kommt noch eine Menge auf uns zu - sie würde zum Beispiel gerne Chinesisch lernen (englisch, franzüsisch und spanisch will sie später in der Schule lernen, chinesisch wird dort aber nicht unterrichtet).

Ich wünsche Leon einen schonen Zeugnisausgabetag, mich erwarten vier solche Zettel. Da an dem Wochenende aber 2 Geburtstage und eine Teilnahme an Jugend musiziert anstehen, werden sie wohl nicht zu viel Aufsehen erregen...

Herzliche Grüße

Peanut

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