Hallo Ildiko,
also das war ja mal ein langer Beitrag. Ich will mal sehen, was ich dazu sagen kann. Zuerstmal: ich denke nicht, dass es schon "Berechnung" ist das Mädchen einzuladen und ihn nicht. Das kann ich mir nicht vorstellen, das 5- oder auch 6jährige soweit denken. Andererseits denke ich schon, dass sie absichtlich bestimmte Kinder nicht einladen. Marcel droht Mareen auch immer, sie nicht zu seinem Geburtstag einzuladen, wenn sie dies und das grade gemacht hat...
Zum Selbstbewußtsein: eingeschüchtert sein durch zuviel selbstbewußtsein? das kann ich mir auch nicht vorstellen, höchstens dass halt das Geburtstagskind der bestimmer sein will, an diesem tag und er vielleicht befürchtet, dass Tim ihm die Show stiehlt. Wenn ich Marcel frage, wen er einladen will, dann sind es seit dem 4. Geburtstag fast immer dieselben Personen, nur das 2 davon nun ziemlich weit weg sind. Frage ich, wieso lädst du nicht den Jo.. ein? dann antwortet er mir, der ist so laut und macht öfter spielzeug kaputt. da sehe ich bei ihm z.B die Angst um seine Autos. Beim Jo.. waren wir auch ab und an mal zum spielen, seine Fahrzeuge sind wirklci über die maßen ramponiert und er ist wirklich sehr laut. ABER Kinder laden nicht immer mit Bedacht zum Geburtstag ein, oder die besten Freunde. Zur Zeit ist z.B. bei jedem unserer Kiga-Kinder immer eins beim Geburtstag mit dabei, das ist wie eine Modeercheinung, alle wollen die mitmachen, also laden alle dieses Kind ein. Vielleicht ist das ja so mit dem Mädchen.
Wenn Du wissen willst, warum der Junge Tim nicht eingeladen hat, dann frage doch mal sein Mutter. Oder Tim fragt ihn selbst? Auch wenn er dann traurig ist. Marcel hatte das auch schon, aber auch er, bzw. ich musste besagtes Kind ja vertrösten, weil es dann nicht bei seinem Geburtstag eingeladen war. Marcel sagte ihm, du machst immer spielzeug kaputt und ich erklärte, wir haben nicht so viel Platz und Marcel durfte nur X Kinder einladen... Vielleicht ist das ja auch eine Erklärung für TIM, es dürfen einfach nicht mehr Kinder sein, und er sollte sich irgendwie entscheiden? Hach, so richtig weiß ich auch nicht weiter. Vielleicht schreibt Franzi noch was dazu, die hat ja auch schon Erfahrung mit Malte.
GLG Anke

hallo anke,

kannst du dir echt nicht vorstellen, dass selbstbewußte kinder andere die da vielleicht ein "defizit" haben, einschüchtern??

meine vermutung geht dahingehend, dass er einfach nicht möchte, dass jemand anderes ihm an seinem geburtstag die show stiehlt...

ach... ich mach' mir über alles 'nen kopf!

glg von ildiko

Hallo Ildi,
kann ich mir vorstellen, dass es darum gehen könnte, habe ich auch geschrieben: "höchstens dass halt das Geburtstagskind der bestimmer sein will, an diesem tag und er vielleicht befürchtet, dass Tim ihm die Show stiehlt. " *zwinker*
GLG Anke

hm,
gute Frage und keine ahnung! ;-)
ich denke schon, dass kinder auch berechnend sein können, aber so???
was ich nicht kapiere, warum die mutter das nicht versucht zu klären.
das mit dem selbstbewusst kenne ich. tobias ist dazu noch ein richtiger klugscheisser, da werden die probleme sicher nicht weniger.
aber ich stimme in einem mit dir überein, ich habe lieber ein selbstbewusstes kind, das sagen kann und darf, was es denkt und wenn es was will oder nicht will als wenn er nur kuschen würde und sich nichts traut. tobias macht sehr deutlich, wenn er was nicht will oder wenn ihm jemand auf die pelle rückt (kann er nicht haben). was ich gut finde, erst verbal und erst wenn das nicht klappt schubst er.
ich lege da auch wert drauf, denn, um nur ein beispiel zu nennen, kann ich ihn nicht besser vor sexuellen übegriffen schützen, als wenn er klar und deutlich seine grenzen klar macht (machen darf), d.h. ich respektiere sofort, wenn er was nicht will (knutschattacken seiner mama zum beispiel :-)))))
glg tina

hallo tina,

mit der mutter stehe ich gut in kontakt... ich habe schon mit ihr gesprochen. vater als auch mutter haben versucht ihren sohn zu überreden, was ich persönlich unsinnig finde, denn wenn das kind nicht will, dann soll das respektiert werden.

ich glaube tatsächlich, dass der junge einfach nicht möchte dass tim ihm die show stiehlt oder so... anders kann ich es mir nicht erklären, da sie sich eigentlich ja gerne haben!

nun ja... ich bin dankbar für meine selbstbewußten kinder und meine schwiegermutter erklärt mir sehr oft, dass das ein großer verdienst von mir ist :o)... *das geht runter wie öl*

ich hoffe sehr, dass sie diese eigenschaft fürs erwachsenenalter einfach beibehalten :o)

liebe grüße, ildiko

Hallo Ildiko,
ich kann gut verstehen, dass du dir solche Gedanken machst und finde das auch gut. Meine Erfahrungen mit 5-jährigen halten sich in Grenzen, daher kann ich nicht beurteilen, ob sie in diesem Alter schon so berechnend sind, aber vorstellen könnte ich es mir schon. Ich kann mich noch gut an meine eigene Volksschulzeit erinnern, da kam es oft vor, dass manche Kinder richtiggehend ausgegrenzt wurden, später im Gymnasium noch viel mehr (da war ich auch oft das "Opfer" und habe viel darunter gelitten).
Klären, was dahinter steckt, kannst du wahrscheinlich nur, wenn du mit der Mutter des Jungen sprichst, vielleicht kann sie ja mal mit ihrem Sohn reden oder weiß sowieso den Grund.
Dass solche Erlebnisse durchaus prägend sein können, finde ich auch. Wie geht Tim denn damit um? Kränkt es ihn oder findet er es eh nicht so schlimm? Ich finde es auf jeden Fall gut, wenn du mit ihm darüber redest, ihm das Gefühl gibst, dass du ihn und seine Probleme (so es für ihn eines ist) ernst nimmst und ihm erklärst, dass vieles auf der Welt leider ungerecht abläuft und es immer wieder Dinge gibt, die einen kränken.
Und das mit dem Selbstbewusstsein finde ich absolut richtig. Mir ist es auch wichtig, dass meine Kinder von Anfang an ein "gesundes Selbstbewusstsein" (sie sollen nicht überheblich oder egoistisch werden, sondern einfach selbstbewusst im positiven Sinn) entwickeln, damit kommt man einfach besser durchs Leben.
LG
Sabine

ich habe mit der mutter des jungen gesprochen, wir sind gut befreundet... sie haben sogar versucht ihn umzustimmen, was ich völlig falsch finde! allerdings verstehe ich einfach den grund nicht, da sie vormittags eben auch schön miteinander spielen. ich vermute einfach, dass er nicht möchte, dass mein großer ihm die show stiehlt an seinem geburtstag...???

tim weiß es bisher garnicht. und wenn er es im kiga nicht mitbekommt, dann werde ich ihn da garnicht weiter drauf führen... wenn er es allerdings erfährt, möchte ich wenigstens eine erklärung liefern können mit der man gut leben kann...

an das ausgrenzen anderer kinder erinnere ich mich auch noch zu gut und ich fand es als kind schon einfach furchtbar, wenn auch anderen rumgehackt wurde, weil sie anders waren - ich habe mir oft genug den mund verbrannt...

liebe grüße, ildiko

Liebe Ildiko
Ich kann gut nachvollziehen, was in dir vorgeht. Ich kann dir aber auch sagen, dass du dich an solche Situationen gewöhnen wirst resp. lernen wirst, damit umzugehen. Es gibt ja kein Recht darauf, eingeladen zu werden, auch nicht von denen, die man selber eingeladen hat.
Ich kenne die Situation so, dass zu Hause besprochen wird, wie viele Kinder dabei sein können und dann muss eben ausgewählt werden. Die Kriterien, wenn dann neben aller Willkür eines Fünfjährigen noch welche dazu kommen, sind so unterschiedlich wie die Kinder selber. Da spiet die Tagesform und die Tageserlebnisse genauso mit wie Versprchungen (Das erlebe ich vor allem bei Mädchen: Wenn du heute nicht mit mir abmachst, lade ich dich nicht zu meinem Geb. ein usw.), unser Ältester hat damals ein Kind deswegen ausgewählt, weil es einem anderen Kind etwas geschenkt hat, was er unbedingt auch hätte haben wollen.
Am vergangen Montag wurde im KiGa der 5. Geburtstag von Jonathan gefeiert. Das ist ein ca 30 minütiges Ritual, während dessen das Geburtstagskind etwa 5x eines oder mehrere Kinder auswählen kann für ein Tänzchen, als Blindenführer.... Weil wir als Eltern eingeladen waren, habe ich das eben beobachten können. Jonathan hat in den Momenten des Wählens völlig willkürlich (so kam es mir vor) entschieden: Wer am meisten aufgestreckt hat, das letzte Kind der Runde, nachdem er durch die ganze Runde gesucht hatte, und ja - immer nur Jungs, das ist allerdings im Moment sein Thema.
Stell dir doch auch die umgekehrte Situation vor: Du lädtst mit deinem Kind zusammen einige Kinder ein, resp. immer auch viele Kinder NICHT ein. Du möchtest doch nie im Leben, dass diese vielen deswegen Minderwertigkeitsgefühle haben oder sich hintersinnen, weshalb sie nicht eingeladen sind. Solche Auswahlverfahren sind doch in aller Regel Entscheidungen FÜR gewisse Kinder und seltener solche gegen jemanden.
Unsere Salome war eine zeitlang ziemlich eifersüchtig auf ein Mädchen, welches so gut wie immer eingeladen wurde. Da war sie allerdings schon 8. Ich habe ihr erklärt, dass es immer Menschen gibt, denen durch ihre Art und ihr Auftreten die Sympathien zufliegen, die überall rasch im Mitelpunkt stehen. Solche Menschen sind deswegen nicht besser, sondern einfach anders, habe vielleicht auch eine spezielle Begabung, welche aber auch Schwierigkeiten mit sich bringen kann. Jeder Mensch hat so sein "Schatzkästchen", die einen Schätze leuchten ganz im Verborgenen, die anderen eben sehr auffallend nach aussen.
Mit einem Fünfjährigen kann man natürlich noch nicht so reden, aber ich bin überzeugt, dass du, wenn du selber ganz ruhig und gelassen akzeptierst, dass das junge Leben halt so spielt, auch Tim dieses Gefühl vermitteln kannst.
Sollte sich deine Sorge, dass sich hier eine Dreieckseifersuchtgeschichte aufbaut, bestätigen über diesen einen Anlass hinaus, würde ich die drei zusammen mit den Müttern oder Vätern mal einladen. Vielleicht kannst du ihnen ihre Geschichte erzählen mit drei andersnamigen Kindern und anschliessend darüber sprechen, oder ihr erlebt einfach einen tollen Tag zusammen, an dem sie erleben können, dass sie auch zu dritt gut spielen können.
Was ich immer zu vermeiden versuche ist dies, dass das Thema "eingeladen werden oder eben nicht" bestimmend wir, zu Berechnungen führt und dass daran das Selbstvertrauen aufgebaut oder geknickt wird. Da würde ich mich lieber dafür einsetzen, dass diese Form von Geburtstagsfeiern abgeschafft würde.
In ein paar Jehren bist du vielleicht sogar froh, wenn du nicht jede Woche ein oder zwei Kinder auf eine Geburtstagsparty schicken "musst" :-)!
Soweit mein Wort zum Thema :o))!
Lieben Gruss
Gabi, die im Moment sehr dankbar ist für Gespräche mit Menschen, die zum Thema Pubertät durch reiche Erfahrung schon zur nötigen Gelassenheit gefunden haben. Unsere Ältesten werden ihre Funktion als "Pflug" durch die Lernfelder der Eltern nicht los!

liebe gabi,

danke für deine antwort... aber nein, ich habe kein problem damit, dass mein kind nicht eingeladen wurde, obwohl er selbst das kind eingeladen hatte... nein, nein, nein... ihr versteht mich alle falsch. sicher bin ich traurig darüber, aber ich weiß auch das es normal ist... mich bewegt mehr ein anderer grund...

ach ich merke schon, dass ich die frage nicht hätte stellen sollen...

danke dir dennoch, ildiko, die dir liebe grüße sendet :o)

Das tut mir echt leid, dass und wenn ich dich falsch verstanden habe und dir damit auch noch schwer mache.
Leider steppt hier der Bär, sonst würde ich jetzt nochmal sorgfältig von vorne lesen, aber das schaffi net.
LG
gabi

So, jetzt habe ich es nochmal genau durchgelesen und folgendes hast du geschrieben:
"ist es wirklich möglich, dass ein fünfjähriger bereits so berechnend sein kann, einem anderen kind die "freundin auszuspannen"??? zumal er sicher sein kann, dass das mädchen meinem großen erzählen wird, dass sie eingeladen ist und er nicht. möchte er ihm absichtlich "weh" tun?? kann "neid" da eine rolle spielen?!?"
Darauf kann ich nur antworten, ja, es ist möglich! Aber nicht, weil sich ein 5jähriger das mal so eben überlegt hat, sondern weil es einfach seinen Bedürfnissen an diesem Tag entspricht. Absichtlich weh tun oder Neid, würde ich hier mal ausklammern. Vielleicht hat er sich wegen irgendwas geärgert, was unter normalen Umständen nach ein paar Minuten vergessen wäre, wenn er sich nicht gerade dafür hätte entscheiden müssen, wen er zum Geburtstag einlädt.
Und dann schreibst du noch, dass du niemals damit gerechnet hättest, dass es mal Probleme mit dem Selbstbewusstsein deiner Kinder gibt. Ich sehe da auch ehrlich gesagt noch kein Problem. Der Kleine hatte in dem Moment der Wahl mehr Lust auf die Freundin von Tim als auf Tim. Nicht mehr und nicht weniger. Das wäre so meine Theorie! LG Zauseline