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Patrick soll zum IQ-Test/ Vorsicht lang...

Noch mal Hallo.

Haben im Moment ein paar Diskussionen hier. Die Vorgeschichte begann im 1. Kindergarten von Patrick, in dem er vom 36. Lebensmonat an 9 Monate lang war, bevor er in meinen Wahl und Wunschkindergarten kam. Nun ist er im 2. Jahr im alten Kindergarten von Dominik u. Vanessa und auch bei unser alten ( grins...Mitte 20) Erzieherin.

Der Beurteilungsbogen im 1. KiGa war seinerzeit - genau wie der KIGA - eine Katastrophe. Ich hatte das Gefühl ich ziehe Rainman gross.....introverertiert, kaum ansprechbar, stocksteif...aber hochintelligent. Im 36. Lebensmonat lernte er nebenbei mal eben das komplette Alphabet, setzte es um mit Sätzen wie: Auf dem Tisch liegt ein "M " und wenn ich um den Tisch gehe wird es ein "W" usw. Man wollte seinerzeit schon, dass Patrick mal getestet wird. Wir wollten es nicht. Der Kinderarzt auch nicht.

Dem "neuen" Kindergarten haben wir von dem Beurteilungsbogen im Groben erzählt, dann aber entschlossen u. vereinbart, sie mögen sich bitte erst ein eigenes Bild machen bevor sie ihn lesen.

Nun ist es so, dass auch sie uns bitten, ihn testen zu lassen um ihn ggf. besser fördern zu können.

Patrick ist immer noch ein recht scheues Rehlein in Grossgruppen, der sich schwer tut Freundschaften zu schliessen. Er hat eine Freundin mit der er sich gut versteht. Sie ist auch so eine kleine Rechenmaus ( Graf Zahl trifft Gräfin Zahl) mit sehr netten Eltern u die 2 werden wohl auch in eine Schule und in eine Klasse kommen im nächsten Jahr.

Patricks Interesse für Buchstaben hatte eine ganze Zeit lang nachgelassen. Er fand irgendwann Zahlen interessanter, liest alle 3stelligen Zahlen bis 999 und auch alle Preise incl. Komma. Seit ca. 4 Wochen kommen die Buchstaben wieder vermehrt hinzu und er fängt an zu lesen. Zwar noch in Grossbuchstaben, aber das auch durch rein visuelle Erfassung, also ohne "Finger drunter entlang gehen lassen beim lesen". Er lernt gerade von seinem Frühstücksset die Länder auswendig und auch die Uhrzeit zu lesen. Gerad hat er mir über die Schulter geschaut und versucht dieses Posting zu lesen. Ich sollte IHM was schreiben. Hab dann kurz WORD geöffnet und geschrieben
GUTEN MORGEN PATRICK. ICH HABE DICH LIEB. ANZIEHEN UND ZACKZACK

Habe dann angesagt, ie gleich langes iiiiii und ch gleich ch ( öhm ihr wisst schon) Er hat es dann einfach so langsam vorgelesen. Wie gesagt, dass kam innerhalb von Tagen, nachdem lange Ruhe war mit Buchstaben.

Gleichzeitig ist er aber ein total zerstreuter Professor, der mittags im Kindergarten auch mal kläglich sagt, Ich KANN meinen Spinat nicht mit den Kartoffeln verrühren!!! DAS muss einer für mich machen! EHRLICH! ICH KANN ES NICHT!!! Oder der sich beim anziehen, total in den Ärmeln verheddert und wie Einstein zerzaust vor mir steht.

Jetzt bittet man mich ihn zu testen, damit man ggf. gezielt fördern kann und er sich nicht selber im Weg steht. Insbesondere was soziale Komponenten betrifft. Bin echt etwas irritiert. Am Montag haben wir noch eine U Untersuchung und ich werde es dort noch einmal ansprechen.

Ach ja, er bittet die Erzieherinnen auch Wörter für ihn zu schreiben und dann schreibt er sie ab. Wobei ich mal sage, motorisch ist er noch überhaupt nicht sooo weit.

Menno, mir wäre es am liebsten, er würde einfach nur spielen und basteln und Freundschaften schliessen und in der Schule dann lernen.

Lt. Erzieherinnen- und ich sehe es auch so- ist er JETZT schon längst schulreif, was den KOPF und das DENKEN und ERFASSEN betrifft...aber er hat nicht den "Ehrgeiz" und das Denken: Hurra ich bin/werde ein Vorschulkind! Und das ist auch wichtig. Das Lernen WOLLEN, das in die Schule WOLLEN! Für ihn ist es völlig normal, dass ihm das "Wissen" zu zufliesst. Er sitzt also nicht hier rum und lernt....sondern er geht mit mir durch die Stadt und liest einfach, weil er es normal findet es zu können . Weiss nicht wie ich es anders ausdrücken soll. Aber er steht sich damit auch andererseits selber im Weg.

Ach ja, sein Vater hat einen getesteten IQ von über 130.

Alles nicht so einfach.

GLG,Ina

Bisherige Antworten

Patrick soll zum IQ-Test/ Vorsicht lang...

Hallo Ina!

Ich finde das wirklich SEHR schlecht zu beurteilen. Sicher wird das heute ganz anders angegangen, aber ich krieg immer nen (traurigen!) Schreck, wenn ich "hochintelligent" höre, weil ich dann automatisch an "Außenseiter" denke... Also im negativen Sinne. Ich hab keine Ahnung, wie das inzwischen heutzutage gefördert wird - aber mir tun "solche" Kinder eigentlich eher leid als daß ich mich für sie freuen würde. Klar ist man stolz und möchte die größtmögliche Förderung zukommen lassen - aber irgendwie sind die Kinder halt "anders" in bezug auf Freundschaften usw...

Und wenn man nichts macht und alles plätschert vor sich hin und das Kind dann irgendwann demotiviert und evtl. sogar eher schlecht wird in der Schule usw. - dann macht man sich auch wieder Vorwürfe, daß man was falsch gemacht hat.

Ich glaube, ich würde so einen Test machen und dann weitersehen, was einem geraten wird. Dann kann man ja immer noch entscheiden, welchen Weg man einschlagen möchte - aber wahrscheinlich kann man - sollte er hochintelligent sein - mehr damit falsch machen, wenn man gar nichts tut als wenn man bescheid weiß...

Ist aber alles nur reines Bauchgefühl ohne irgendwelches Spezialwissen auf dem Gebiet. Mich gruseln nur immer diese Doku-Sendungen von den hochintelligenten Kindern, die auf Spezialschulen gehen und ihren Ansprüchen gemäß gefördert werden und bei mir trotzdem ein wenig den Eindruck hinterlassen, daß sie etwas traurig sind und lieber soooo gerne so sein wollen wie ihre Altersgenossen, mit denen sie oft nichts anfangen können, weil sie ihnen so überlegen sind...

Mensch - möchte echt nicht in Eurer Haut stecken - da ist mein Problem ja absolut lächerlich gegen, ob Celina nun Französisch lernen soll oder nicht *gack*.

GLG

Tina

Patrick soll zum IQ-Test/ Vorsicht lang...

hi ina!

du weisst ja, dass dennik und patrick sich in gewissen punkten ähneln;-) (allerdings ist dennik nicht introvertiert) und gerade was diesen zahlen und buchstabenkram angeht, war es bei uns genauso. damals war die ganz familie aus dem häuschen und alle haben von grosser begabung gesprochen %) ...aaaber, es hat sich nicht wirklich weiterentwickelt.

man konnte damals davon ausgehen, dass er, wenn er schon in dem zarten alte alle buchtsaben und autokennzeichen "ablesen" kann, er mal ganz früh lesen und schreiben können wird.

aber so war/ist es nicht. er ist einfach "stehengeblieben" und die anderen kinder haben aufgeholt und sind gleich weit auf dem gebiet.

in anderen sachen war er oft langsamer (zb sprechen, sachverhalte wiedergeben etc) und bei manchen sachen normal weit (zb.motorik)

ich denke, es hat sehr viel mit interesse zu tun, wenn ein kind etwas sehr früh kann.

ich würde patrick, soweit es möglich ist, testen lassen und dann sehen, wie sich das entwickelt.

klar, wenn sein papa schon so einen hohen IQ hat, dann ist natürlich eine wahrscheinlichkeit grösser.

aber ich stimme tina da zu, wenn man weiss, womit man es zu tun hat, dann kann man entsprechend reagieren.

lg

ilka

ps. wir haben dennik auch ne zeitlang "monk" genannt, gerade weil er so komische anwandlungen hatte und in diesem bereich damals sehr weit war. ;-)

Patrick soll zum IQ-Test/ Vorsicht lang...

Hallo Ina,
vielleicht solltet ihr ihn wirklich mal testen lassen. Es kann auf keinen Fall schaden. Wenn sein IQ besonders hoch ist wird es ihm eher helfen.
Franzi kann die Sachen, die du schreibst zwar auch schon eine Weile, aber bei ihr bin ich mir sicher, dass es nicht an einem weiß Gott wie hohen IQ liegt sondern an besonderem Ehrgeiz. Sie lässt einfach nicht locker, wenn sie sich in ein Thema verbissen hat. Bei deinem Patrick klingt das sehr viel müheloser.
Auch dei Schüchternheit und der zerstreute Professor würde in das Bild des hohen IQs passen. Wenn er wirklich einen hohen IQ hat, dann muss er tatsächlich speziell gefürdert werden und da kann ein Test nur helfen. Und wenn nicht, so what, dann habt ihr halt einen Tag "verschwendet".
Ich bin ein bisschen in dem Thema drin weil mein Neffe vor einem Jahr getestet wurde. Bei ihm lag der IQ bei 133. Zwar recht hoch aber noch nicht beunruhigend. und seine Schüchternheit und die schlechte Motorik haben sich inzwischen eingependelt.
Liebe Grüße von Andrea

Patrick soll zum IQ-Test/ Vorsicht lang...

Ich würde erst mal beide Themen ganz getrennt voneinander sehen.
1. Er ist sehr scheu. Das ist sein Wesen.
2. Er ist wohl ziemlich intelligent. Das ist sein Hirn.
Es ist ja nicht so, dass hochintelligente Menschen automatisch kompliziert und introvertiert sind und normal intelligente Menschen unkompliziert und offen. Aber WENN hochintelligente Menschen kompliziert und introvertiert sind, ist das halt beizeiten recht schwierig für sie. Dann brauchts evt Hilfe. Unkomplizierte hochintelligente Kinder holen sich einfach ihren Input und suchen sich Freunde, die zu ihnen passen.
Ca 1/3 aller hochintelligenten Kinder entwickeln sich ganz normal, schöpfen ihre Fähigkeiten zwar nicht aus, werden aber deshalb nicht unglücklich,
Ca 1/3 aller hochintelligenten Kinder werden zu Überfliegern, schöpfen ihre Fähigkeiten richtig aus und "machen was aus sich"
und ca 1/3 aller hochintelligenten Kinder wird zu verstörten und unglücklichen Menschen.
Es ist also mal alles offen, egal wie der Test ausgeht.
Und unabhängig, was der Test ergibt, er wird ein komplizierteres Bürschchen bleiben, daran ändert auch das Ergebnis nichts. Es ist ja ein Traum, dass man erkennt "aha, hochintelligent" und schon ändert sich der Mensch.
Aber es hilft euch, frühzeitig Entscheidungen wie Einschulung, Springen oder ähnliches richtig zu treffen und zu vermeiden, dass er durch Unterforderung in der Schule abschaltet und das Lernen nicht lernt.
Wieso Einschulung nächstes Jahr? Meintest du nächstes Schuljahr?
Es gibt soviele (hoch)intelligente Kinder, sieh es doch nicht als Nachteil, sondern einfach nur als Info, zu wissen, wo ihr steht. Auch hochintelligente Kinder können durchaus normal und glücklich durch die Schulzeit gehen. Und er muss ja nicht gleich zu den höchstintelligenten Überfliegern gehören (da sinkt der Prozentsatz der glücklichen Menschen nämlich beträchtlich).
Es gibt ein paar echt interessanter Bücher zum Thema Hochbegabung, u.a. das Buch "hochbegabt und hochsensibel", das mir sehr gefallen hat. Da wird das Thema etwas differenzierter bearbeitet, als nur in "das arme hochbegabte Kind" oder "die Eltern sind halt recht ehrgeizig" zu kategorisieren.
Liebe Grüße, Pingu

Patrick soll zum IQ-Test/ Vorsicht lang...

Hallo Ina,

na wie war es gestern letztendlich? Berichte mal...

Meine Meinung kennst du ja dazu, wir haben ja auch aufgrund von 'Verhaltensauffälligkeiten' den Tipp gekriegt, Elena doch mal testen zu lassen, aber wir haben uns dagegen entschieden.

Will nur mal sagen, wie ich Patrick empfunden habe bisher, als völlig normal, will heissen, viele Dinge, die du beschreibst, kennen wir, auch noch von anderen Kindern, es muss aber nicht bedeuten, dass die Kinder sich langfristig das letzte Jahr im Kindergarten langweilen. Was mir auffällt, Kinder, die auffallen in irgend einer Form, werden oft als anders hingestellt und zu Tests auf ADS, ADHS oder zum IQ-Test geschickt.

Ich habe mich sehr lange mit Elenas früheren Erzieherin darüber unterhalten (die mit dem Tattoo auf den Rücken ;-) ) und vielleicht unterhälst du dich mit ihr auch mal am 28.2 darüber, sie hat eine sehr vernünftige Einstellung dazu.

Es ist eine schwierige Entscheidung. Mittlerweile glaube ich schon, dass die Kinder einfach viel weiter sind als vor 60 Jahren, einfach auch, weil sie oftmals auch unbewusst gefördert werden durch unsere Medienwelt.

Ganz liebe Grüße

Suzi

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