Menno, ich fühl mich heute richtig schlecht... Es ist gerade SOOO anstrengend mit Moritz, das macht mich derzeit wirklich bisschen fertig. Ich versteh es nicht...
Gestern hatten wir zum wiederholten Male die Situation, dass er mit dem Laufrad nach meiner Aufforderung anzuhalten sich umdrehte, grinste und noch schneller fuhr (auf dem Bürgersteig). Ich durfte dann mit Marielou im TT hinter ihm her "zügig gehen" - und habe, wie vorher mehrfach angekündigt, das Rad dann konfisziert.
Mehrfach angekündigt - wir hatten eine solche Situation schon mehrfach: Vor 2W trug ich dann das Rad, Moritz musste laufen, bekam es aber (nachdem er versprach zu hören, weil das sonst im Verkehr zu gefährlich ist mit dem Rad) nach einigen Minuten wieder. Klappte an dem Tag dann auch. Vorgestern auf dem Weg zu Ikea - er fuhr einen leicht schrägen Abhang (unten ist die Straße) NACH meiner vorherigen Erklärung nicht langsam und vorsichtig runter, sondern zackzack, ich rannte und hielt ihn an (hatte wirklich Bammel!), Fahrrad kam an der Straße wie vorher angekündigt weg. Wir waren logischerweise die heulende Attraktion der Straße... Ich hab mich an meine Ankündigung gehalten, nochmals die Sache mit dem Verkehr und den Autos erklärt, gesagt, dass er es erst bei Ikea wiederbekommt. Gesagt, getan, mit heulendem Kind an der Hand weitergegangen, und am Ikea-Fußweg gabs das Rad dann wieder. Aber auch dabei gleich die ganz klare Ansage(vor der Rückgabe, versteht sich), dass, wenn so eine Situation noch einmal kommt, das Fahrrad vorerst ganz weg kommt, weil er dann offensichtlich noch nicht verständig genug ist. Er hat das offenbar auch kapiert und erzählte es von sich aus abends dem Papa.
Gestern hol ich ihn nun aus der Kita, wir wollen zum Kinderturnen, Moritz mit Laufrad - 3 Minuten klappt es gut (wie seit Monaten), doch dann: *swusch*, weg war er (siehe oben). Ich hab dann (nachdem ich ihn erwischt hatte..) relativ ruhig das Laufrad genommen, ihn an die andere Hand, gefragt, ob er nach Hause oder zum Kinderturnen laufen möchte. Antwort kam nicht, bzw. es kam nur "MEIIINNN FAAAAAARAAAAD!". Also mit dem heulenden Kind in die Straßenbahn, "MEIN FAAAAAHAAARAAAD!", Kind schreit und heult, ich hab ihn gestreichelt, getröstet und erklärt, bin aber dabei geblieben (und hab mich auch weder von den mitleidig noch von den genervt dreinblickenden Leuten dazu bewegen lassen meine Meinung zu ändern).
Nach den durchaus anstrengenden 5 Straßenbahnstationen mit Heulmoritz "MEIN FAAAAARAAAAAAAD!" die große Straße überquert, gewartet, bis er sich auf dem Bürgersteig genug gewälzt hatte, dann mit ihm an der Hand , Fahrrad in der anderen und Marielou im Tuch weitergegangen. Nebenbei Yuri angerufen, ob ich das so richtig mache, weil ich echt schon unsicher war. Irgendwie mit "MEIIIIIIIIIINNNNNNN-FAAAAHHAAAHHHAARRRAAAHAAD"-Schreimoritz bis zum Kinderturnen gekommen, Marielou heulte inzwischen natürlich auch, weil der Bruder so heulte. Zwischendurch auf dem Weg zum Kinderturnen zwei ca. 18jährigen Mädels, die mir einen nett-aber irritierten Blick zuwarfen, schmunzelnd "überlegt es euch gut" geraten ;-). Den am Fahrradgriff zergelnden MEIIIINN-FAAHHHRAAAD-Kreischheulmoritz behutsam aber bestimmt vom Lenker gelöst, an die andere Hand genommen und weitergegangen. Angekommen.
Beim Kinderturnen dem MEIIIN-FAAHRRAAHAAHAHAHAHAAAAD-Moritz verklickert, dass ich jetzt den Papa anrufe, damit er uns mit dem Auto abholt, weil er so ja nicht beim Sport mitmachen kann. Martin angerufen, trotz MEIIIHEIINN-FAAAHRRAD-Moritz im "Hinter"grund erklären können, dass und wohin er kommen muss. Dann entschied sich Moritz doch zum Turnen, danach holte uns Martin ab und Moritz und ich erzählten Papa (ganz ruhig! *staun*) gemeinsam, dass der Moritz jetzt erst einmal ein paar Tage nicht mehr Fahrradfahren darf, weil er derzeit nicht zuverlässig hört und das im Verkehr zu gefährlich ist.
Nur fiel ihm natürlich heute Morgen (nach einem Anfall, weil der gewünschte Slip nass in der Waschmaschine war, und einem weiteren, weil plötzlich die dunkelblaue Hose falsch war und wegen des anderen Anfalls keine Zeit mehr zum Umziehen blieb, sondern ich anbot, dass wir in der Kita die Hose wechseln könnten..) vor der Wohnungstür ein, dass er -wie sollte es anders sein- FAAAHRAD MACHEN will. Ich erinnerte die Treppe runter den "FAAAAAAHRRRRRAAAD-MACHEN"-Heulmoritz daran, wieso das nun auch heute erst mal nicht geht, erklärte es den ganzen Weg dem auf dem Kiddyboard schreiend-weinenden Kind, wies ihn darauf hin, dass er, wenn er auf dem Kiddyboard wütet, absteigen und laufen muss (er ist dabei schon mal ordentlich gestürzt), er wütete darauf nur noch ohne Springen (immerhin), in der Kita weinte und schrie er immer noch, ich erklärte der Betreuerin schnell das Problem, sagte ihm nochmals, dass ich weiß, dass er gern "FAAAAHRAAAD MACHEN" würde, fragte ihn, was ich zum Abschied mit dem Finger an die Scheibe malen soll, und malte dann meinem rotäugigen, aber wenigstens nicht mehr weinend-scheienden Kind den gewünschten "Bagga mit Sand" an die Scheibe.
Und nun sagt mir mal - meint ihr, ich hab das alles richtig gemacht? Wie hättet ihr reagiert? Und -wie lange bleibt das Fahrrad jetzt weg? Ich hab halt einerseits Sorge, dass *fies* der Druck noch nicht reicht, sondern wir in ein paar Tagen sonst wieder so eine Situation haben. Oder meint ihr, die Message ist jetzt doch schon angekommen, und man kann ihm das Rad schon wiedergeben? Ich weiß es wirklich nicht...
Was soll ich denn jetzt machen?
Ziemlich traurig-genervt-ratlose Grüße von
Manu
PS: Weitere Frust-Situation: "Aber ich wollte doch den Lukas einladen!" (Er hat zu seinem Geburtstag vier (eigentlich sollten es nur 3 sein!) Kinder eingeladen, wollte auch noch Lukas, musste aber zwischen den Zwillingen Ben und Tabea oder eben Lukas wählen; nun bereut er seine Wahl, aber die Einladungskarten sind schon raus! -und nun?!