Mir fällt es verdammt schwer das nachzuvollziehen. Meine Mutter war seit meiner Geburt nicht mehr beim FA, traut sich nicht zum Augenarzt und kauft sich lieber eine Lesebrille aus dem Supermarkt usw....
Seit vielen Wochen jammert sie rum, daß sie Schmerzen im Knie hat. So lieb ich sie auch habe, aber mich macht es ziemlich schnell sauer rumzujammern und nicht zum Doc zu gehen. Ich tu mich schwer solche Ängste nachzuvollziehen.
Nun war es soweit, daß das Knie dick wurde und sie nicht mehr laufen konnte. Ihr Allgemeinmediziner gab ihr Penicillin, sei wohl eine Entzündung. Ich fragte mich schon, warum er sie nicht zum Orthopäden damit schickt, aber wahrscheinlich wollte sie das nicht!
Sonntag ist sie zusammengebrochen, hat eine Vase umgeschmissen und der Fernseher kam hinterher, auf sie drauf und lag im Scherbenhaufen! Mein Vater dachte, daß Einbrecher die Fenster eingeschlagen hätte und fand meine Mutter regungslos da.
Was schwer nachzuvollziehen ist, er hat keinen Notarzt gerufen, brachte sie ins Bett und verschwand zu Freunden. Nun gut, sie verstehen sich schon seit 2 Jahrzehnten nicht mehr, sind wie Hund und Katz die unter einem Dach leben. Eigentlich kann ich mir nicht vorstellen, daß er so rücksichtslos war, ich denke mir, daß meine Mutter partout keinen Arzt wollte, Schiss vor KH hat! Aber sie gibt ihm die Schuld, daß er keinen Arzt gerufen hat.... Naja, kann man wirklich nicht verstehen!
Nun ist er auf Lehrgang und kommt Freitag erst wieder.
Eben bekam ich einen Anruf von Oma und Onkel (wohnen dort). Meine Mutter liegt seit heute nacht im KH. Sie hatte sich geweigert, daß mein Onkel den Arzt ruft. Als er dann da war, verschwieg sie auch noch, daß sie ohnmächtig war, wielange sie das mit dem Knie schon hat usw... Zum Glück hat er dann die Wahrheit gesagt. Heute abend erfahre ich mehr, wielange sie bleibt, was sie genau hat. Das Penicillin hat sie wohl nicht vertragen, deswegen vielleicht das hohe Fieber gestern abend und rote Flecken am Hals.
Ich würd ja schon heute hinfahren, aber ich denke, daß die den ganzen Tag damit beschäftigt sind, Untersuchungen zu machen.
So hart das auch klingt, und so lieb ich sie auch habe. Aber ich hoffe, das war ihr mal eine Lehre, gleich zum Arzt zu gehen und nicht solange zu warten bis es irgendwann wirklich mal zu spät ist!!!
Ich bin am überlegen, ob ich dann mit ihrem Arzt im KH spreche. Denn ich bin mir ziemlich sicher, daß sie psychologische Hilfe bräuchte. Sie ist ein so extrem negativ eingestellter Mensch, das ist nicht mehr heilig! Alles ist Mist, alles ist sch****, keiner mag mich, wenn ich abkratze fällt das eh niemanden auf, kann nur meckern, hat null Lebensfreude, versinkt in ihrem Selbstmitleid und erwartet von ihren Mitmenschen auch nicht mehr wie Mitleid, und das schon seit vielen vielen Jahren. Wie oft haben wir schon mit ihr darüber gesprochen, kurze Einsicht, dann wieder heiße Luft... Was würdet Ihr tun?
Sorry, daß ich soviel geschrieben habe, lag mir total am Herzen...
GLG Tanja